| Titel: | Bericht des Hrn. B. E. Saladin über ein Modell einer Expansionsrolle, welches von Hrn. J. J. Bourcart der Industriegesellschaft zu Mülhausen übergeben wurde. | 
| Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. XLVIII., S. 174 | 
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                        XLVIII.
                        Bericht des Hrn. B. E. Saladin uͤber ein Modell einer
                           								Expansionsrolle, welches von Hrn. J. J.
                              									Bourcart der Industriegesellschaft zu Muͤlhausen uͤbergeben
                           								wurde.
                        Aus dem Bulletin de la Société industrielle de
                                 										Mulhouse 1842, No. 73.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Saladin, uͤber ein Modell einer Expansionsrolle.
                        
                     
                        
                           Die Rolle, welche Hr. J. J. Bourcart vorgelegt hat, ist
                              									nach demselben Princip construirt wie eine Spiralrolle, welche schon von Lantz und Bétancourt in
                              									ihrem Werke Sur la composition des machines p. 50, Fig. 7
                              									beschrieben wurde; allein die Erfindung ist oft so weit von der Ausführung entfernt,
                              									daß man den Personen nicht genug danken kann, welche sich freiwillig derselben
                              									unterziehen und oft so viele Versuche anstellen müssen, ehe sie zu einem nüzlichen
                              									Resultate gelangen.Wir müssen hier erwähnen, daß in der mechanischen Werkstätte der kön.
                                    											polytechnischen Schule in Augsburg bereits vor sechs Jahren eine Rolle nach
                                    											dem erwähnten Princip von Hrn. L. Seelinger
                                    											ausgeführt wurde, welche sich noch in der Modellsammlung dieser Schule
                                    											befindet, und daß Hr. Bourcart seine Rolle nach
                                    											diesem Modelle durch einen jungen Ingenieur, der sich damals in Geschäften
                                    											des Hauses Schlumberger längere Zeit in Augsburg
                                    											aufhielt, daselbst ausführen ließ. A. d. R. Die Ausführung dieser Rolle läßt nichts zu wünschen übrig, und es scheint,
                              									daß sie gute Anwendungen finden müsse.
                           Fig. 1 zeigt
                              									eine der Außenflächen der Rolle.
                           Fig. 2 eine
                              									Seitenansicht derselben.
                           Fig. 3 einen
                              									Querschnitt der Rolle nach der Linie CD der Fig. 4.
                           Fig. 4 einen
                              									Längendurchschnitt derselben nach der Linie AB der
                              										Fig.
                                 									3.
                           Dieselben Buchstaben bezeichnen dieselben Stüke in allen Figuren.
                           a die Achse der veränderlichen Rolle.
                           b, b' zwei kreisrunde Scheiben, welche auf der Achse a festsizen; in jeder dieser Scheiben ist eine Fuge b'' angebracht, die zwei Umgänge einer Spirale bildet,
                              									welche dazu dient, den Durchmesser zu Vergrößern oder zu vermindern.
                           c, c'' zwei andere Scheiben, die miteinander durch eine
                              									lange Hülse c'' verbunden sind und durch welche die
                              									Achse a frei geht. Diese Scheiben sind mit zwölf geraden
                              									Schlizen c''' versehen, welche von der Mitte nach dem
                              									Umfange gehen, und den Kreis in gleiche Theile theilen.
                           d zwölf Stängelchen von Eisen, welche man als die
                              									Erzeugenden eines Cylinders betrachten kann, der die veränderliche Rolle bildet und deren Enden mit den
                              									Querstüken d' versehen sind, welche in die geraden
                              									Schlize c''' eintreten und darin leicht gleiten können;
                              									an diesen Querstüken befinden sich noch die Vorsprünge d'', welche in die spiralförmige Fuge b''
                              									hineingehen und sich darin ebenfalls leicht bewegen können. Die geraden Schlize c''' halten die Stängelchen d in gleicher Entfernung von einander; die spiralförmige Fuge b'' hingegen dient, sie stets gleich entfernt vom
                              									Mittelpunkte zu halten und aus dieser Ursache sind die Vorsprünge d'' in verschiedener Höhe an den Querstüken d' angebracht, um die Ungleichheit der Spiralhalbmesser
                              									auszugleichen. Wenn diese Stängelchen sich berühren, hat die Rolle ihren kleinsten
                              									Durchmesser, und wenn sie am weitesten von einander entfernt sind, wie in den Figuren 1, 2, 3 und 4, bietet sie
                              									ihren größten Umfang dar.
                           f, f' zwei Schraubenmuttern, welche auf das Ende eines
                              									der Stängelchen d geschraubt sind und dazu dienen, die
                              									Scheiben b und c der einen
                              									Seite und b', c' der anderen Seite gegen einander
                              									festzustellen, wenn die Rolle auf einen gewünschten Durchmesser gestellt ist. Wenn
                              									man diesen Durchmesser verändern will, hält man mit der einen Hand die Stängelchen
                              										d, d fest, während man mit der anderen Hand die
                              									Achse a dreht, welche diese Bewegung den Scheiben b, b' mittheilt; vorher müssen jedoch jedesmal die
                              									Schraubenmuttern f, f' gelöst werden.
                           
                        
                     
                  
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