| Titel: | Verbesserungen an den Achsen und Rädern der Eisenbahnwagen, worauf sich John Oliver York, Ingenieur zu London, Upper Coleshill-street, Eaton-square, am 21. Dec. 1841 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. LXI., S. 242 | 
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                        LXI.
                        Verbesserungen an den Achsen und Raͤdern
                           								der Eisenbahnwagen, worauf sich John
                              									Oliver York, Ingenieur zu London, Upper Coleshill-street,
                           								Eaton-square, am 21. Dec. 1841 ein
                           								Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Dec. 1842,
                              									S. 322.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        York's Verbesserungen an den Achsen und Raͤdern der
                           								Eisenbahnwagen.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung betrifft 1) eine Methode hohle Achsen für Eisenbahnwagen
                              									anzufertigen;
                           2) die Verfertigung der Eisenbahnwagenräder;
                           3) ein Verfahren den Kranz der Eisenbahnräder zu biegen;
                           4) eine Methode die rollende Fläche des schmiedeisernen Kranzes der Eisenbahnräder zu
                              									Härten, um derselben eine größere Dauerhaftigkeit zu geben.
                           Fig. 1 stellt
                              									die meiner Erfindung gemäß construirte Achse eines Eisenbahnwagens theils in der
                              									Seitenansicht, theils im Durchschnitte dar.
                           Fig. 2 liefert
                              									einen Querschnitt zweier umgebogener Eisenplatten, welche zusammengeschweißt eine
                              									Röhre a, a bilden, von der in Fig. 3 das eine Ende
                              									dargestellt ist. An jedes Ende dieser Röhre werden zwei krumme Platten b, b mittelst eines Bandes c
                              									befestigt. Diese krummen Platten b, b sollen die
                              									verstärkten Theile d, d der Achse, welche in die Räder
                              									gekeilt werden, bilden. An jedem Ende der beiden gebogenen Platten a, a, woraus die Achse besteht, befindet sich, wie Fig. 3 zeigt,
                              									ein Ring e. Die solcher Weise miteinander verbundenen
                              									Theile a, b, c und e werden
                              									in die Gestalt Fig.
                                 										1 zusammengeschweißt und geschmiedet, wozu ich mich passender hohler
                              									Werkzeuge (swages) bediene. Die Ringe c, e bringen an der Achse die erhabenen Theile c', e' und die umgebogenen Platten b die dikeren Theile d
                              									hervor. Auf Verlangen lasse ich die Achsenenden in gußstählernen Lagern sich
                              									drehen.
                           Der zweite Theil meiner Erfindung bezieht sich auf eine Methode, zwischen der
                              									eisernen Felge und dem äußeren Radkranze der Eisenbahnräder einen Holzring
                              									anzubringen. Die einzelnen Theile, woraus dieser Holzring besteht, sind keilförmig
                              									und lassen sich dergestalt gegen andere geneigte Flächen verschieben, daß dadurch
                              									der Durchmesser des
                              									Holzringes vergrößert und der Radkranz fester gekeilt wird.
                           Fig. 4 stellt
                              									ein solches Rad in der Seitenansicht und
                           Fig. 5 im
                              									Durchschnitte dar.
                           Fig. 6 zeigt
                              									einige Theile nach einem größeren Maaßstabe und im Durchschnitte.
                           Fig. 7 ist ein
                              									Querschnitt einzelner Theile nach demselben Maaßstabe, welcher der Fig. 6 zu Grunde gelegt
                              									ist. f, f sind die Speichen, Nabe und Felge des
                              									guß- oder schmiedeisernen Rades; g, g ist der
                              									äußere Radkranz. Die Construction und Anordnung der Speichen gehört nicht in den
                              									Bereich meiner Erfindung, die sich nur auf die Anbringungsweise des Holzes zwischen
                              									Radkranz und Felge bezieht.
                           An der inneren Seite des Radkranzes befindet sich eine Vertiefung oder Rinne von der
                              									Breite des Holzringes; eine ähnliche Vertiefung ist an dem Umfange des Felgenkranzes
                              										f angebracht. Diese Vertiefungen fassen, wie der
                              									Durchschnitt Fig.
                                 										7 zeigt, den Holzring fest zwischen sich. h, h, i,
                                 										i sind die einzelnen Theile, aus welchen der Holzring besteht. Die
                              									geneigten Flächen, welche an diesen Theilen angebracht sind, bewirken, daß bei
                              									erfolgender Verschiebung derselben der Durchmesser des Ringes, den sie bilden,
                              									vergrößert wird. In die Enden der Holzblöke i sind
                              									eiserne Platten j, j eingesezt. Diese Platten enthalten
                              									rechts- und linksgeschnittene Schraubenmuttern, so daß, wenn die
                              									Vaterschraube nach der einen oder der andern Richtung umgedreht wird, die Keile i, i rechts und links auseinander getrieben oder
                              									einander genähert werden. In ihrer Mitte besizt die Schraube einen Hals a, auf dessen Umfange Löcher zur Aufnahme eines Hebels
                              									angebracht sind, um die Schraube drehen und somit den Holzring erweitern zu können.
                              									Die Bewegung der Schraube, wenn das Rad im Gebrauch ist, wird durch einen Stift b verhütet, welcher entweder durch die Felge geschraubt,
                              									oder auch nur durch ein Loch in der Felge gestekt und durch einen Vorsteker Fig. 6 und 7 befestigt
                              									wird. Die Theile h, h, des Holzringes werden vermittelst
                              									Schraubenbolzen an die Felge und den äußeren Radkranz befestigt. Beim Zusammensezen
                              									der einzelnen Theile dieses Rades wird zuerst der Holzring um die Felge, dann der
                              									Radkranz, ohne denselben zu erhizen, darauf gelegt. Hierauf werden die Theile i, i des Holzringes mit Hülfe der erwähnten Schraube
                              									auseinander gedrängt. In Folge des dadurch sich erweiternden Holzringes wird der
                              									Radkranz ganz festgekeilt.
                           Anstatt den Theilen des Holzringes die oben beschriebenen geneigten Flächen zu geben,
                              									können diese Flächen auch an den inneren Kanten angebracht werden, wie aus dem Fig. 8 und 9 abgebildeten Rade
                              									abzunehmen ist. Dieses Rad besteht aus zwei vermittelst Schrauben und
                              									Schraubenmuttern I, I miteinander verbundenen
                              									Seitenplatten k, k; die schrägen Flächen des aus
                              									mehreren Stüken bestehenden Holzringes m liegen in einer
                              									Rinne, welche durch die am Umfange sämmtlicher Seitenplatten k befindlichen schrägen Flächen gebildet wird. Zieht man nun die Platten
                              										k, k näher zusammen, so entfernt sich das Holzstük
                              										m vom Mittelpunkte des Rades und keilt den Radkranz
                              									fest. In allen Fällen ziehe ich es vor, zur Aufnahme des Holzringes im Innern des
                              									Radkranzes eine rinnenförmige Vertiefung anzubringen, wiewohl ich sie nicht für
                              									absolut nothwendig halte; auch binde ich mich nicht an eine ganz bestimmte Form der
                              									einzelnen Theile des Holzringes, wenn sie nur keilförmig sind und in der
                              									beschriebenen Art und Weise wirken.
                           Fig. 10
                              									stellt die Seitenansicht und Fig. 11 den Durchschnitt
                              									einer andern Radconstruction mit hölzernem Felgenkranz dar. z ist der aus mehreren Theilen bestehende hölzerne Felgenkranz; y, y sind die Speichen, deren äußere Enden den
                              									Felgenkranz theilweise umfassen. Sämmtliche Speichen sind an die Scheiben x, x gegossen oder auf eine andere Weise befestigt. Die
                              									Scheiben x, x können auf der Achse w, in welche die Schrauben w' geschnitten sind, durch Aufschrauben der Muttern u einander genähert werden. Dadurch werden die Felgenstüke z auf dem ganzen Umkreis gleichförmig gegen den eisernen
                              									Radkranz angedrükt. Die rükgängige Bewegung der Schraubenmutter u wird durch die Schraube und Mutter v verhütet, welche durch die hervorspringende Platte u' der Mutter u und durch
                              									ein in der Scheibe x befindliches Loch tritt.
                           Ich gehe nun zur Beschreibung des dritten Theiles meiner Erfindung über, welcher sich
                              									auf ein Verfahren, den eisernen Radkranz zu biegen, bezieht. Die Figuren 12 und 13 liefern
                              									zwei Ansichten eines Walzenpaares nebst Einrichtung, um eine Eisenschiene zu einem
                              									Radkranze zu biegen und in der geeigneten Länge abzuschneiden. A, B sind die beiden Walzen, von denen die untere mit
                              									Messern a, a' versehen ist, um den Radkranz in der
                              									verlangten Länge abzuschneiden. Die Walze A wird durch
                              									eine Dampfmaschine oder eine andere geeignete Triebkraft in Thätigkeit gesezt, die
                              									obere Walze dagegen dreht sich einfach vermöge der Bewegung des Umfangs der Walze
                              										A, indem diese auf die Radkranzschiene wirkt.
                              									Leztere nimmt ihren Weg zwischen der Peripherie der Walze B und den drei Rollen D, D eines Drukhebels
                              										C, welcher durch eine Stüze E an seiner Stelle erhalten wird. Die Radkranzschiene wird in glühendem
                              									Zustande zwischen die Walzen A und B gestekt, so daß ihr Ende gerade über das Messer a'
                              									 hinaus zu liegen kommt,
                              									wodurch ein Theil dieses Schienenendes beim Durchgang der Schiene durch den
                              									Einschnitt der Walzen A, B abgeschnitten wird. Nachdem
                              									die Schiene durch den Drukhebel über die Walze B gebogen
                              									worden ist, schneidet das Messer a auch das andere
                              									Schienenende ab. Auf diese Weise wird der Radkranz in einer Operation in
                              									abgemessener Länge abgeschnitten und gebogen, mit einer Verstärkung an beiden Enden
                              									in Rüksicht auf das Zusammenschweißen. Der Brennmaterial-Ersparniß wegen ist
                              									es wünschenswerth, die Schiene noch in glühendem Zustande von dem Walzwerke, in
                              									welchem sie gebildet wurde, unter die Walzen A, B zu
                              									bringen. Anstatt der Walzen A, B kann man sich auch
                              									eines kleineren Walzenpaares A', B', Fig. 14, bedienen; in
                              									diesem Falle muß aber die Schiene durch andere Mittel in Stüke von der geeigneten
                              									Länge zerschnitten werden. Der Drukhebel gleicht bei dieser Maschine dem oben
                              									erwähnten, dagegen vertritt die Stelle der Walze B in
                              										Fig. 13
                              									eine halbcylindrische Platte F, über welche die
                              									Radkranzschiene gebogen wird. Die auf solche Weise krumm gebogene Radschiene wird
                              									nun einer zweiten Fig. 15, 16 und 17 dargestellten Biegmaschine übergeben. Bei dieser Maschine ist es der
                              									Ring G, um den die Schiene gebogen wird. Dieser Ring
                              									läßt sich mit Hülfe des um die Achse j drehbaren Hebels
                              										I auf der Platte H
                              									verschieben, und bewegt sich zu dem Ende in einer geeigneten Führung. Wird nun der
                              									Hebel l niedergedrükt, so bewegt sich der Ring zurük,
                              									und es kann alsdann eine in der oben beschriebenen Maschine vorläufig gebogene
                              									Radkranzschiene zwischen den Ring g und die Preßwalzen
                              										M, N gestekt werden. Ist dieß geschehen, so hebt man
                              									den Hebel I in die Höhe und preßt den Ring G mit der Radschiene gegen die Walzen M, N. Indem nun die lezteren halbwegs um den Ring G herumgeführt werden, biegen sie die Radschiene genau
                              									in die Form des Ringes. Die Walzen M, N sind nämlich auf
                              									Armen O', P' gelagert, welche an zwei Rädersegmenten O, P festsizen und sich in krummen Schlizen bewegen, die
                              									in der festen Unterlage angebracht sind. Die Welle R,
                              									welche ein Getriebe Q trägt, wird von einer
                              									Dampfmaschine oder irgend einer andern Triebkraft aus vermittelst eines Winkelrades
                              										S in Bewegung gesezt. Dieses Winkelrad greift in
                              									eines oder das andere der beiden an der Welle R
                              									befindlichen Winkelräder T, U, je nachdem die Walzen M, N nach entgegengesezten Richtungen um den Ring G vorwärts oder zurükbewegt werden sollen.
                           Der vierte Theil meiner Erfindung betrifft das Härten des Umfanges der
                              									Eisenbahnräder, um demselben eine größere Dauer zu geben. Ich seze einen oder
                              									mehrere Radkränze in einen kreisrunden gemauerten Ofen Fig. 18 und umgebe ihre
                              									zu härtenden Umfänge mit gepulverter Holzkohle. Hierauf verschließe ich den Ofen,
                              									erhize ihn bis zu einer starten Rothglühhize und erhalte ihn zwei oder mehrere Tage
                              									in dieser Temperatur. Hierauf nehme ich die Radkränze aus dem Ofen, schiebe sie, um
                              									ihnen eine genau cylindrische Gestalt zu geben, über eine cylindrische Form und
                              									tauche den Kranz mit der Form in kaltes Wasser, worin ich beide bis zum Erkalten
                              									liegen lasse. Die Form sollte aus Theilen, die sich auseinander nehmen lassen,
                              									bestehen, um den Radkranz wieder leicht von derselben trennen zu können.
                           
                        
                     
                  
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