| Titel: | Verbessertes Verfahren zum Ausschmelzen der Kupfererze, worauf sich James Jons, von Newcastle am Tyne, am 13. Jan. 1842 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. LXXVI., S. 274 | 
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                        LXXVI.
                        Verbessertes Verfahren zum Ausschmelzen der
                           								Kupfererze, worauf sich James
                              									Jons, von Newcastle am Tyne, am 13.
                              									Jan. 1842 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Dec. 1842, S.
                              								327.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Jons' Verfahren zum Ausschmelzen der Kupfererze.
                        
                     
                        
                           Zur Ausführung dieses Verfahrens ist ein Kupolofen in Verbindung mit einem kräftigen
                              									Gebläse erforderlich. Jener ist im Allgemeinen denen zum Eisenschmelzen ähnlich.
                           Fig. 28 ist
                              									ein Längendurchschnitt des verbesserten Kupolofens mit seinem Zubehör; Fig. 29 ein
                              									Horizontaldurchschnitt nach der Linie AB, Fig. 23; und
                              										Fig. 30
                              									ein Querdurchschnitt desselben nach der Linie CD,
                              										Fig.
                                 									28.
                           Das Gestell a, a des Kupolofens wird von Baksteinen, wie
                              									gewöhnlich, erbaut; doch wird die äußere Fläche desselben mit Eisen- oder
                              									anderen Platten b, b in Segmenten oder vierekigen
                              									Stüken, wie man will, umgeben. Diese metallene Umfassung wird so zusammengesezt, daß
                              									jeder Theil derselben, je nachdem man eben des Zutritts zu dem Innern des Ofens
                              									bedarf, hinweggenommen werden kann, ohne das Ganze auseinander nehmen zu müssen.
                           Es werden Löcher oder Oeffnungen c und d angebracht behufs des Abstichs oder des Austretens der
                              									Schlake und des Regulus. Die Oeffnung c befindet sich 2
                              									Fuß hoch über der Oeffnung d. Ueber den Platten b, b wird der Haupttheil oder der Schacht des Kupolofens
                              										e, e errichtet; innerlich besteht derselbe aus
                              									Baksteinen, seine äußere Oberfläche aber ist mit Röhren oder Gehäusen von Eisen
                              									umgeben, wie bei f, f, so daß über und um das Mauerwerk
                              									Wasser in reichlicher Menge circuliren kann, wodurch beabsichtigt wird, die
                              									Außenseite des Kupolofens auf niedriger Temperatur zu erhalten, damit nicht häufig
                              									Reparaturen nothwendig werden. Der obere Theil des Kupolofens, welchen auf dem Boden
                              									aufstehende Säulen tragen, ist mit einer Oeffnung g
                              									versehen, durch welche der Ofen mit Erz beschikt wird; dieser Oeffnung gegenüber ist
                              									der Fuchs h, h, durch welchen die entstehenden Dämpfe
                              									entweichen. Dieser Fuchs steht mit einer Kammer i, i in
                              									Verbindung, worin die aus dem Flammofen im Zustand eines Sublimats oder Dunstes
                              									aufsteigenden Substanzen sich absezen. Eine bestimmte Form dieses Absezraumes i, i, und das Material, von welchem er erbaut wird, ist
                              									von keinem Belange; um jedoch das Absezen der dunstförmigen Substanzen zu befördern,
                              									ist eine Quantität eines geeigneten Materials von glatter Oberfläche in der Kammer
                              									so anzubringen, daß der für den Kupolofen nöthige Zug nicht darunter leidet. Als
                              									solches Material dienen Wetzsteine, Schiefersteine u. dergl., welche die Verdichtung
                              									der während des Schmelzens entwikelten Dämpfe befördern; sie müssen so
                              									aufgeschichtet werden, daß der Dampf eine so große Oberfläche findet, als mit dem
                              									für den Ofen nöthigen Zug verträglich ist.
                           Die Absezkammer kann in einem solchen Abstande vom Kupolofen angebracht werden, wie
                              									sie für die Localität gerade paßt, und man kann ihr eine beliebige Größe und Gestalt
                              									geben; auch kann man deren eine oder mehrere haben, wie bei j, j. Das Innere dieser Kammer muß durch die Röhren k, k immer mit der gehörigen Menge Wasser gespeist werden, um sie kühl zu erhalten und
                              									die abgesezten Substanzen herauszuwaschen, welche sich dann in dem unten
                              									befindlichen Behälter l, l sammeln.
                           Das Schmelzen der Kupfererze in diesem Kupolofen wird, wie folgt, vorgenommen:
                           Das in Stüken wie zur Gewinnung der schwefligen oder der Schwefelsäure geröstete oder
                              									calcinirte Erz wird in den Kupolofen mit so viel Kohks, Kalk, Kiesel oder anderen
                              									Flußmitteln gebracht, als nach der Beschaffenheit des Erzes zu seiner vollkommenen
                              									Schmelzung nöthig ist. Die geschmolzene Masse läßt man auf der Herdsohle des Ofens
                              									sich ansammeln, bis sie beinahe die Höhe der Formröhren m,
                                 										m erreicht, worauf das obere Loch c der
                              									metallenen Hülle angestochen wird, um die Schlake auslaufen zu lassen. Wenn dieser
                              									Proceß lange genug fortgedauert hat und die Schlaken so oft und in so großer Menge
                              									abgelassen wurden, als es die Beschaffenheit des Erzes und des Flußmittels
                              									erheischt, dann wird die untere Abstichöffnung d in der
                              									äußeren Ofenhülle geöffnet, um das Kupfer in die Gußformen ablaufen zu lassen,
                              									worauf es wie gewöhnlich weiter behandelt wird. Es muß bei diesem Proceß darauf
                              									gesehen werden, daß das Eisen nicht zu Metall reducirt wird, sondern im Zustand
                              									einer flüssigen Schlake bleibt, damit der Kupferregulus sich schneller von ihm
                              									absondert.
                           Im Verlaufe dieser Operationen, gewöhnlich in sechs bis acht Tagen (auch wohl früher,
                              									wenn der Proceß nicht aufmerksam und mit Erfolg geleitet wird), sezt sich ein
                              									Antheil Eisen, zum Theil in metallischem Zustand, zum Theil in Verbindung mit Kupfer
                              									und anderen Substanzen auf der Herdsohle und an den Seiten des Ofens als eine harte
                              									Kruste ab, welche entfernt werden muß. Dieß geschieht durch Ausnehmen einer oder
                              									mehrerer Metallplatten der Hülle, so daß man dem Inneren des Ofens gehörig
                              									zukann.
                           Diese Metallkruste besteht, außer anderen Körpern, aus Eisen und Kupfer, welche durch
                              									das eine oder andere der folgenden Verfahren von einander getrennt werden. Man
                              									behandelt die Masse nämlich mit Salz- oder Schwefelsäure, wodurch das darin
                              									enthaltene Eisen sich auflöst; das in Verbindung mit anderen Substanzen im Rükstand
                              									bleibende Kupfer wird weiter als Kupferregulus behandelt. Das zweite Verfahren
                              									besteht darin, daß man die Kruste in einem Flamm- oder Puddelofen stark
                              									erhizt, worauf man sie in passenden Portionen herausnimmt und stark preßt, wobei das
                              									Eisen zurükbleibt, das Kupfer aber, in Verbindung mit erdigen und anderen
                              									Substanzen, aus der Masse herausschwizt.
                           
                        
                     
                  
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