| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication zusammengeschweißter eiserner Röhren, worauf sich Thomas Henry Russel, zu Wednesbury in der Grafschaft Stafford, und Cornelius Whitehouse ebendaselbst, am 7. März 1842 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. XCIII., S. 352 | 
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                        XCIII.
                        Verbesserungen in der Fabrication
                           								zusammengeschweißter eiserner Roͤhren, worauf sich Thomas Henry Russel, zu Wednesbury in der Grafschaft
                           								Stafford, und Cornelius
                              									Whitehouse ebendaselbst, am 7.
                              									Maͤrz 1842 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Nov. 1842,
                              									S. 268.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VII.
                        Russel's und Whitehouse's Fabrication eiserner
                           								Roͤhren.
                        
                     
                        
                           Unsere Verbesserungen beziehen sich auf das Zusammenschweißen schmiedeiserner Röhren
                              									unter Anwendung äußeren Druks, indem wir in das bereits umgebogene Eisen einen
                              									eisernen Dorn steken und die im schweißfertigen Zustande befindliche Röhre sammt dem
                              									Dorn durch Formen oder Zangen hindurchziehen. Nach geschehener Schweißung kann der
                              									Dorn wegen seines im Vergleich mit dem Durchmesser der fertigen Röhre geringeren
                              									Durchmessers leicht herausgezogen werden, indem man die zusammengeschweißte Röhre in
                              									Cylinderform preßt. Unsere Erfindung läßt sich besonders auf dünne schmiedeiserne
                              									Röhren, z.B. die Feuerröhren der Locomotiven u.s.w., anwenden.
                           a, Fig. 8, zeigt die
                              									Endansicht eines umgebogenen Eisenblechs. Nachdem dieses Blech bis zu einer mäßigen
                              									Schweißhize erwärmt worden ist, wird es durch die Zange Fig. 9 gezogen. Diese
                              									Zange hat eine erweiterte Maulöffnung und der obere Theil bei c ist der gestalt vertieft, daß das umgebogene Eisenblech nach seinem Durchgang durch die
                              									Zange die Form Fig.
                                 										10 annimmt, wobei der eine Blechrand bei d
                              									über den andern Blechrand greift. Nun wird ein cylindrischer eiserner Dorn e in das bereits der Röhrenform sich nähernde Blech
                              									gestekt, worauf dasselbe bis zur Schweißhize erwärmt und mittelst einer Ziehbank
                              									sammt dem Dorne e durch die Zange Fig. 11 gezogen. Da der
                              									Druk in der Richtung der punktirten Linie y, y, Fig. 12,
                              									stattfindet, so werden die Ränder der Röhre zusammengepreßt. Die noch immer in einer
                              									Schweißhize erhaltene Röhre wird nun ein wenig gedreht und abermals durch die Zange
                              										Fig. 11
                              									gezogen, wobei der Hauptdruk in der Richtung der punktirten Linie z, z liegt; bei einem nochmaligen Ziehen durch dieselbe
                              									Zange wird der Druk nach der Richtung x, x verändert.
                              									Durch diese Manipulation erzielen wir ein sehr wirksames Uebergreifen der Ränder und
                              									eine vollkommene Zusammenschweißung. Wir ziehen es vor, zu dem bezeichneten Zwek
                              									drei Paar Zangen anzuwenden, um jede Zange unmittelbar nach dem Gebrauch in kaltes
                              									Wasser tauchen und dadurch den anhängenden Glühspan entfernen zu können. Die Röhre
                              									wird nun noch durch das Maul der Zange Fig. 13 gezogen, wodurch
                              									sie die cylindrische Form vollends annimmt. Wegen seines in Vergleich mit der Röhre
                              									kleineren Durchmessers kann der Dorn leicht aus der fertigen Röhre herausgenommen
                              									werden.
                           Wir erlauben uns die Bemerkung, daß wir den Ziehformen deßwegen vorzugsweise die Form
                              									von Zangen geben, weil sie in dieser Form wohlfeiler herzustellen sind und weil sie
                              									sich leichter vom Glühspan reinigen lassen, indem man sie, wie bereits bemerkt
                              									wurde, nach dem jedesmaligen Gebrauche nur in kaltes Wasser zu tauchen braucht. Auch
                              									kann bei dieser Construction der Formen der Arbeiter leichter von einer Röhrenweite
                              									zur anderen übergehen. Der Arbeiter lehnt die Zange gegen einen an der Ziehbank
                              									angebrachten Aufhälter und hält die Formbaken oder das Maul der Zange geschlossen,
                              									während die Röhre durchgezogen wird. Leztere kann sich während des Schweißens auf
                              									dem Dorne e nicht verschieben. Der größeren Leichtigkeit
                              									wegen ziehen wir es vor, den Dorn e hohl zu machen und
                              									bedienen uns zu dem Ende starker schmiedeiserner zusammengeschweißter Röhren. Der
                              									Dorn e ist länger als die auf demselben zu schweißende
                              									Röhre und ragt über beide Enden derselben etwas hervor. Man muß sich übrigens in
                              									Acht nehmen, daß die Enden der noch nicht vollendeten Röhre und des Dornes e der stärkeren Einwirkung des Feuers nicht ausgesezt
                              									seyen, damit dieselben nicht bis zur Schweißhize erwärmt werden. Deßwegen hat unser
                              									Ofen an der Rükseite ein Loch, in welches das Röhrenende tritt und zu welchem der
                              									Dorn hinausragt, so daß
                              									die volle Hize nur auf die Röhre und zwar nicht ganz bis an ihre Enden wirkt. Ist
                              									der Ofen nicht lang genug, um die ganze Röhre auf einmal zu erwärmen, so nimmt man
                              									die ganze Operation zuerst mit der einen, dann mit der anderen Röhrenhälfte vor.
                              									Schließlich wird die Röhre bis zu einer hellen Rothglühhize oder einer mäßigen
                              									Schweißhize erwärmt, und durch ein Paar Formen mit etwas kleinerem Durchmesser als
                              										Fig. 13
                              									gezogen, wodurch der Durchmesser der Röhre auf die verlangte Weite reducirt
                              									wird.
                           
                        
                     
                  
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