| Titel: | Beschreibung einer Kippvorrichtung zum Ableeren der Waggons auf Eisenbahn-Stationen, an Einschiffungspläzen etc.; von James Thomson, Civilingenieur in Glasgow. | 
| Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. CIX., S. 429 | 
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                        CIX.
                        Beschreibung einer Kippvorrichtung zum Ableeren
                           								der Waggons auf Eisenbahn-Stationen, an Einschiffungsplaͤzen etc.; von
                           									James Thomson,
                           								Civilingenieur in Glasgow.
                        Aus dem Edinburgh new philosophical Journal. Jan. 1843, S.
                              									50.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IX.
                        Thomson's Kippvorrichtung zum Ableeren der Waggons.
                        
                     
                        
                           Diese Vorrichtung besteht in der Hauptsache aus drei Theilen, nämlich:
                           1) Den gußeisernen Trägern oder Quadranten, welche die Maschine tragen, a, a, a (Fig. 21).
                           2) Dem Kipprahmen, auf welchen der Wagen gestellt wird, b,
                                 										b, und
                           3) den schmiedeisernen Schwingen zum Aufhängen des Rahmens an den Trägern c, c.
                           Die Traggestelle a, a, a sind auf die hölzernen
                              									Seitentheile d, d einer verschiebbaren Platform
                              									geschraubt, mittelst welcher der Apparat nach Belieben vorwärts gebracht und so weit
                              									über den Kai hinausgeschoben wird, daß der Waggon unmittelbar über dem Kielraum
                              									eines Schiffes abgeladen werden kann.
                           Der Kipprahmen besteht aus zwei gußeisernen Seitentheilen, wie Fig. 24 zeigt, in deren
                              									jedem sich zwei Schlize befinden, um die Schwingen daran zu befestigen und den
                              									Apparat ins Gleichgewicht zu stellen. Diese Seitentheile des Rahmens sind durch zwei
                              									flache schmiedeiserne Stangen e, e, wie in Fig. 23 zu
                              									sehen, mittelst zweier Bolzen an jedem Ende, und durch eine leichte runde
                              									Eisenstange f an den gekrümmten Enden verbunden.
                           Die Schwingen werden an dem Rahmen mit Bügeln g, g
                              									befestigt, welche vertical zu den unteren Enden der Schwingen und horizontal an den
                              									Seiten des Rahmens angebolzt sind; die Bolzen gehen nämlich durch die schon
                              									erwähnten Schlize, in welchen sie beweglich sind; die oberen Enden der Schwingen
                              									bewegen sich um schmiedeiserne Zapfen, welche im oberen Theile der gußeisernen
                              									Traggestelle befestigt sind. Wenn der Apparat gehörig aufgestellt ist (was durch
                              									Vor- und Rükwärtsbewegen des Kipprahmens an den Schwingen mittelst der zum
                              									Zurechtrichten bestimmten Schlize geschieht), muß der Waggon, wenn er an seinen
                              									gehörigen Plaz gebracht ist, so stehen, daß sein Schwerpunkt dem Aufhängepunkt um
                                 										etwas voraus liegt.
                           Die Schienen, welche zu dem Kipprahmen führen, werden etwas abhängig gelegt, so daß
                              									der Waggon durch einen kleinen Stoß auf den Rahmen gebracht werden kann, der eben
                              									hinreicht, jenen in Bewegung zu sezen. Der Waggon wird dann sogleich in eine zum
                              									Abladen geeignete Stellung kommen, wie in Fig. 22. Dann kann durch
                              									eine einfache Vorrichtung, die auf verschiedene Weise ausgeführt werden kann, die
                              									Thüre des Waggons von Hinten durch eine mit der Thürschnalle in Verbindung stehende
                              									Handhebe und Verbindungsstange geöffnet und die Last abgeladen werden.
                           Der Waggon bleibt, so lange er beladen ist, immer in derselben Stellung, da er im
                              									Gleichgewicht ist, sogleich aber, während er entladen wird, wobei sein Schwerpunkt hinter den Aufhängepunkt fällt, strebt er seine
                              									horizontale Stellung wieder anzunehmen, was er aber durch die Stüze h zu thun verhindert wird, bis er ganz entladen ist,
                              									worauf dann die Strebe losgemacht wird und der Waggon wieder in seine gerade
                              									Stellung kommt, in welch er man ihn entfernt.
                           Die ganze Operation der Entladung eines Waggons (wie beladen er auch seyn mag) geht
                              									mit aller Sicherheit und Leichtigkeit in einigen Secunden vor sich, und ein sehr
                              									wichtiges Bedürfniß ist durch diese Vorrichtung befriedigt, nämlich Waggons von verschiedenen Dimensionen, mit Rädern von
                                 										verschiedener Größe auf demselben Kipprahmen entladen zu können.
                           Die Vorzüge dieser Vorrichtung haben sich bei den Kalkbrennereien zu Magheramorne in
                              									Irland, wo sie zuerst in Anwendung kam, vollkommen bewährt; sie war daselbst in den
                              									lezten drei Jahren beständig in Thätigkeit und lud ganz leicht und schnell Waggons
                              									ab von 3 Tonnen mit 24zölligen Rädern und wieder Waggons von nur 20 Cntrn. mit
                              									20zölligen Rädern. Die Kosten eines vollständigen Apparats dieser Art belaufen sich
                              									auf nicht mehr als 10 bis 11 Pfd. St.
                           
                        
                     
                  
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