| Titel: | Ueber Maschinen zum Beledern der Drukcylinder an Baumwollspinnmaschinen und über diese Drukcylinder insbesondere; von Emil Dollfuß. | 
| Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. CXIV., S. 446 | 
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                        CXIV.
                        Ueber Maschinen zum Beledern der Drukcylinder an
                           								Baumwollspinnmaschinen und uͤber diese Drukcylinder insbesondere; von Emil Dollfuß.
                        Aus dem Bulletin de la Société industrielle de
                                 										Mulhouse 1842, No. 75.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VIII.
                        Dollfuß, uͤber Maschinen zum Beledern der Drukcylinder an
                           								Baumwollspinnmaschinen.
                        
                     
                        
                           Mittelst der Vorrichtung zum Beledern der Drukcylinder, deren Beschreibung unten
                              									folgt, kann diese Operation, welche bisher von Hand verrichtet wurde, viel leichter
                              									und sicherer bewerkstelligt werden. Damit ein Drukcylinder seinen Zwek gehörig
                              									erfüllen und einige Dauer versprechen kann, muß sein Lederüberzug, wie jeder Spinner
                              									weiß, stark und so gleichförmig als möglich gespannt seyn. Wenige Arbeiter waren so
                              									geschikt, beide Bedingungen zu erfüllen; namentlich bei Cylindern für Streken,
                              									welche gewöhnlich große Dimensionen haben, war es bisher fast unmöglich, dem Leder
                              									die erforderliche Spannung zu geben. Mittelst der Maschine erreicht man den Zwek
                              									aber nicht nur vollständig, sondern auch wohlfeiler; da die Anschaffungs- und
                              									Unterhaltungskosten derselben überdieß nur gering sind, so dürfte sie bald in
                              									allgemeinen Gebrauch kommen. Ich weiß nicht, wer sie eigentlich erfunden hat und
                              									kann nur angeben, daß die erste derartige Maschine, welche in das Elsaß kam, von Escher, Wyss und Comp. in Zürich ausgeführt wurde. Eine
                              									von Senn zu Mülhausen gebaute ist nur eine Copie von
                              									jener; leztere kann von Hand getrieben werden und es wurden bei ihr einige zwar sehr
                              									nüzliche, aber nicht unentbehrliche Nebenvorrichtungen weggelassen, daher sie auch
                              									viel wohlfeiler als Escher's Maschine zu stehen
                              									kommt.
                           Ueber die Drukcylinder habe ich im Allgemeinen folgendes zu bemerken. Dieselben
                              									spielen bekanntlich eine sehr wichtige Rolle in der Baumwollspinnerei; man braucht
                              									sie bei allen Operationen, welche nach dem Krempeln folgen. Von ihrer Genauigkeit
                              									und guten Unterhaltung hängt großentheils die Regelmäßigkeit des Gespinnstes ab; da
                              									nun ihre Unterhaltung wegen ihrer großen Anzahl ziemlich kostspielig ist, so muß man
                              									das Material dafür sorgfältig auswählen und ihre Ausführung nur sorgfältigen
                              									Arbeitern übertragen. Die Drukcylinder bestehen gewöhnlich aus einer eisernen Achse,
                              									über welche ein hölzerner Cylinder geschoben ist, dessen gekrümmte Oberfläche (la table genannt) mit den geriffelten Cylindern in
                              									Berührung kommt; wenn die Cylinder jedoch größere Dimensionen haben, wie bei den
                              									Streken, Spindelbänken etc., werden sie auch ganz aus Eisen gemacht. Die gekrümmte
                              									Oberfläche des Cylinders wird zuerst mit einem Streifen Tuch überzogen, und über
                              									lezteres ein genau sich anlegendes Rohr aus Kalbleder gezogen. Leztere Operation
                              									wird nun mittelst der Maschine verrichtet. Früher hat man zu den Lederröhren nicht
                              									selten die natürlichen Röhren der Schafsfüße benuzt, wobei man den Vortheil hatte,
                              									daß bei ihnen keine Leimfuge vorkam; abgesehen, daß man sich bei der großen
                              									Ausdehnung der Baumwollspinnerei jezt die erforderliche Menge davon gar nicht mehr
                              									verschaffen könnte, hatten diese natürlichen Röhren auch sehr ungleichen
                              									Durchmesser, so daß sie über Formen erweitert und dadurch jeder Art von Cylindern
                              									angepaßt werden mußten, was nur unvollkommen gelang; überdieß sind sie auch nicht so
                              									dauerhaft wie die künstlichen von Kalbleder, welche man jezt allgemein anwendet.
                           Das Tuch zum Ueberziehen der Drukcylinder muß gut gewallt, elastisch seyn und eine
                              									gewisse Dike haben, ohne jedoch einen starken Faden zu besizen; die Kalbfelle müssen
                              									glatt, gut gegerbt und von feinem und nervigem Korn seyn. Das Tuch wird auf die
                              									hölzernen Cylinder mit gewöhnlichem Leim befestigt, so daß die Enden gut aneinander
                              									schließen; auf ganz eisernen Cylindern hingegen befestigt man es mittelst
                              									Leinöhlfirniß, welchem etwas Bleiweiß und Terpenthin zugesezt wird.
                           
                           Es ist unumgänglich nöthig, den Körper der Drukcylinder durchaus vollkommen
                              									cylindrisch zu erhalten, und da dieses besonders beim Wechseln des Tuchs sehr schwer
                              									ist, so macht man jezt die langen Cylinder der Streken, Spindelbänke etc. meistens
                              									ganz aus Eisen. Um den alten Tuchüberzug von einem Cylinder zu beseitigen, muß man
                              									nämlich den Leim abweichen, wobei die hölzerne Oberfläche des Cylinders
                              									ungleichförmig wird, so daß man sie dann abdrehen muß; dadurch verkleinert man aber
                              									ihren Durchmesser, welchen man doch für Cylinder derselben Art so gleichförmig als
                              									möglich zu erhalten suchen muß (nämlich wegen der gleichen Vertheilung des Druks,
                              									welche nicht mehr stattfindet, wenn die hinter einander folgenden Cylinder eines
                              									Stuhles mit ihren Achsen nicht in derselben Horizontallinie liegen).
                           Selbst die Drukcylinder der eigentlichen Spinnmaschinen fing man in der lezten Zeit
                              									an ganz aus Eisen zu machen, was aber ein Fehler war, denn der eiserne Cylinder hat
                              									dann für das feine Gespinnst nicht genug Elasticität. Ich habe mich davon durch
                              									zahlreiche Versuche überzeugt; ich ließ längere Zeit Spinnmaschinen arbeiten, welche
                              									halb mit Cylindern aus Holz und Eisen, halb mit ganz eisernen versehen waren;
                              									während der ersten Tage bemerkte man keinen großen Unterschied, allmählich wurde er
                              									aber sehr auffallend, die Fäden kamen zerschnitten aus den eisernen Cylindern und
                              									zerrissen oft; man mußte dieselben also aus dem Stuhl nehmen, während die Cylinder
                              									der anderen Abtheilung desselben noch vollkommen brauchbar waren. Diese Versuche
                              									wurden mehrere Monate mit verschiedenen Spinnmaschinen fortgesezt; besonders
                              									unanwendbar zeigten sich die ganz eisernen Cylinder für hohe Nummern (80 bis 90),
                              									aber auch bei niedern Nummern war der Unterschied noch so auffallend, daß ich sie
                              									aufgeben mußte. Die ganz eisernen Cylinder verdarben nicht nur das Garn, sondern
                              									dauerten auch nicht halb so lang wie die andern; das Holz, welches weicher und
                              									elastischer ist, als das Eisen, scheint den Eindrüken des Tuches und Leders, womit
                              									es überzogen ist, besser nachzugeben. Ich habe auch eiserne Cylinder mit einem
                              									doppelten Tuchüberzug versehen, um sie weicher und elastischer zu machen; dieses
                              									Verfahren ist aber sehr kostspielig und hilft doch dem Uebel nicht ganz ab. Es läßt
                              									sich nämlich die zweite Tuchlage nicht gehörig auf der ersten befestigen und sie
                              									darauf zu leimen, würde nichts helfen, weil der Leim nicht nur ein unelastisches
                              									Zwischenmittel bildet, sondern mit der Zeit sich auch verändert oder entmischt.
                              									Hienach würde ich den hölzernen Cylindern, welche überdieß viel wohlfeiler sind,
                              									selbst für die Krempeleien den Vorzug vor den ganz eisernen geben, wenn solche von großen Dimensionen
                              									nicht gar zu schwierig rund zu erhalten wären.
                           Eine nüzliche Vorsicht bei der Verfertigung der Drukcylinder, besonders solcher für
                              									Spinnmaschinen, besteht im Härten ihrer Achsen; nur muß man sie nachher wieder genau
                              									richten. Ein gehärteter Cylinder läuft viel leichter und dauert bei weitem länger
                              									als ein anderer und seine etwas höheren Gestehungskosten sind also bald
                              									hereingebracht. Auch sollen die Zapfen und Hälse derselben möglichst stark seyn,
                              									nicht nur damit sie sich weniger schnell abnuzen und also länger dauern, sondern
                              									auch weil sie dann die Lager nicht so schnell abnuzen. Die Zapfen eines
                              									Drukcylinders an Spinnmaschinen sollten nicht unter 7 Millimeter und die Hälse nicht
                              									unter 9 Millimeter im Durchmesser haben; diejenigen an Streken und Spindelbänken
                              									sind immer viel stärker. Den Durchmesser der Cylinder selbst muß man so groß wählen,
                              									als es je nach ihrer Nähe, welche von der Fasernlänge der Baumwolle abhängt, möglich
                              									ist; je größer ein Cylinder ist und je langsamer er sich dreht, desto weniger wird
                              									er sich natürlich in einer gegebenen Zeit abnuzen und überdieß wird man ein besseres
                              									Product erzielen; das Streken geht mit starken Cylindern besser von statten, weil
                              									sie mehr Berührungspunkte mit den Riffelcylindern darbieten, und es kann dabei auch
                              									der Druk geringer seyn.
                           Wenn man die Leitungen (selletes, zwischen welchen die
                              									Hälse der Cylinder laufen) gut unterhält, regelmäßig und hinreichend schmiert, so
                              									trägt dieß viel zum Conserviren der Drukcylinder bei; messingene Leitungen sind in
                              									dieser Hinsicht die vortheilhaftesten, aber selbst kostspielig zu unterhalten. Man
                              									macht sie jezt für Spinnmaschinen fast überall aus Gußeisen; auch können solche, um
                              									die Reibung zu vermindern und ihre Dauer zu verlängern, noch gehärtet werden, nur
                              									müssen dann auch ihre Hälse gehärtet werden. Leitungen aus Composition (Zinn und
                              									Zink), wie auch solche aus Holz, Knochen oder Horn sind jezt mit Recht aufgegeben,
                              									weil sie die Reibungen verstärken und sich nicht nur selbst, sondern auch die Hälse
                              									der Cylinder bald abnuzen. Die Leitungen in den Streken und Spindelbänken, welche
                              									von stärkeren Dimensionen sind, können aus Gußeisen gemacht und mit Messing besezt
                              									werden. Leztere Methode scheint mir den Vorzug zu verdienen. Bei den Streken und
                              									Spindelbänken ist es vortheilhaft, die Zapfen der Cylinder in Würfeln aus
                              									Composition oder Messing, welche mit einem cylindrischen Loche durchbohrt sind,
                              									laufen zu lassen, da sie nicht viel kosten und leicht ausgewechselt werden
                              									können.
                           Das Oehl, welches von dem Tuch und Leder der Drukcylinder an den Stellen zunächst den
                              									Zapfen oder Hälsen nur zu bald aufgesaugt wird, ist oft die Hauptursache ihrer geringen
                              									Dauer und der Nothwendigkeit, sie von Neuem zu überziehen. Man muß daher den
                              									Arbeitern empfehlen, bei dem Schmieren vorsichtig zu verfahren, damit sich das Oehl
                              									nicht über die Hälse und Zapfen hinaus verbreitet; man muß ferner die Cylinder so
                              									aufstellen, daß zwischen dem Leder und der zu schmierenden Stelle ein hinreichender
                              									Zwischenraum ist, auch diesem Zwischenraum eine hohle Form geben, mit einer Erhöhung
                              									neben den Hälsen und Zapfen, wie der in Fig. 6 auf Taf. VIII
                              									abgebildete Drukcylinder einer Streke sie zeigt. Das Oehl muß sich dann vorzugsweise
                              									an der höchsten Stelle dieser Ausbauchung bei a
                              									anhängen, daher die Cylinder nicht leicht beschmuzt und also länger gebraucht werden
                              									können. An den Drukcylindern der Spinnmaschinen, welche sehr zusammengedrängt sind,
                              									wird diese Einrichtung freilich schwierig sich treffen lassen.
                           Ein Drukcylinder einer Spinnmaschine für Nr. 28 bis 36 kann 6–8 Monate laufen,
                              									wenn er sorgfältig geschmiert wird und gut verfertigt war; nach Verlauf dieser Zeit
                              									muß der Lederüberzug erneuert werden. Das Tuch hält, wenn es von guter Qualität ist,
                              									8 bis 10 Lederüberzüge aus und dauert also 4–5 Jahre. So oft man das Tuch
                              									wechselt, sollte man aus den oben angegebenen Gründen die hölzernen Cylinder auf
                              									einer Drehbank (mit fixem Support) leicht übergehen; in vielen Fabriken geschieht
                              									dieß aber erst beim zweiten oder dritten Tuchüberzug. Die Holzcylinder gestatten nur
                              									einmaliges Abdrehen, wenn sie im Durchmesser einander nicht zu ungleich werden
                              									sollen. Ungehärtete Zapfen können bei sorgfältigem Schmieren 12 bis 15 Jahre laufen,
                              									gehärtete aber viel länger. Die Cylinder der Streken und Spindelbänke variiren mehr
                              									in ihrer Dauer, denn dieselbe hängt außer der Geschwindigkeit und dem Druk, die sie
                              									erfahren, auch von der besseren Qualität ihres Materials ab, welches bei ihnen
                              									erfordert wird. Ich sah deren, welche nur 3–4 Wochen, und andere, welche
                              									unter gleichen Umständen 5–6 Monate in Gebrauch waren, bis sie wieder
                              									überzogen werden mußten. Ein Mittel, die Dauer der Drukcylinder im Allgemeinen zu
                              									erhöhen, welches man aber gewöhnlich nur für die Krempeleien anwendet, besteht
                              									darin, sie mit einer klaren Auflösung von Leim oder Gummi, welche auf beiläufig
                              									40° R. erwärmt ist, zu überziehen, nachdem sie einige Zeit gelaufen aber noch
                              									nicht unbrauchbar geworden sind. Anstatt des Leders wendet man bei großen Cylindern
                              									häufig Pergament an, welches nur an einer Seite geleimt und um den Cylinder in der
                              									entgegengesezten Richtung von derjenigen, nach welcher er sich dreht, aufgewikelt
                              									wird. Einige Spinner wandten dieses Verfahren, welches nicht kostspielig ist, mit
                              									gutem Erfolg an, aber der gewöhnliche Lederüberzug, besonders wenn er mittelst der
                              									Maschine bewerkstelligt wird, ist ohne Zweifel doch vorzuziehen. Statt des
                              									Pergaments kann man, wenn es sich darum handelt einen schmierigen oder schlecht
                              									gehenden Drukcylinder auf einige Zeit sogleich wieder brauchbar zu machen, starkes
                              									und glattes Papier anwenden, welches man über das Leder wikelt. Ich habe auch
                              									Cylinder probirt, wobei solches Papier anstatt Leder über das Tuch geleimt war und
                              									gefunden, daß sie verhältnißmäßig lange genug dauerten und ihren Zwek nicht schlecht
                              									erfüllten; es versteht sich jedoch von selbst, daß solche nicht zu empfehlen
                              									sind.
                           Die neuere Einrichtung, bei den Spindelbänken und Spinnmaschinen den Faden parallel
                              									zur Achse der Cylinder zu verschieben, trägt viel zum Conserviren der Cylinder und
                              									dadurch auch zur Güte des Gespinnstes bei. Wenn hingegen der Faden immer an
                              									derselben Stelle bleibt, so höhlt sich der Cylinder dort bald aus, während die
                              									übrigen Theile desselben ihren anfänglichen Durchmesser beibehalten; die Strekung
                              									erfolgt also nicht mehr gehörig und man muß nun entweder den Druk verstärken, was
                              									meistens unmöglich ist, oder den Cylinder neu überziehen lassen.
                           In allen Spinnereien sollte man am Samstag Abends oder vor den Feiertagen die
                              									Drukgewichte von sämmtlichen Cylindern abheben, weil sich sonst die Erhöhungen des
                              									geriffelten Cylinders in das Leder des darüber befindlichen eindrüken. Auch sollte
                              									jeder neu überzogene Cylinder ehe er in die Maschine kommt, erst gegen einen glatten
                              									eisernen Cylinder mit starkem Druk angepreßt und umgedreht werden, um ihn mehr zu
                              									runden und alle seine Rauhigkeiten einzudrüken; einige Umläufe reichen gewöhnlich
                              									dazu hin. Sogar Cylindern, welche in Folge des Lederüberzugs am einen Ende stärker
                              									als am anderen sind, kann man hiebei durch gehörige Vertheilung des Drukes einen
                              									ganz gleichen Durchmesser verschaffen. Um dem Leder überall gleiche Stärke zu geben,
                              									bedient man sich in einigen Spinnereien einer cylindrischen stählernen Feile mit
                              									Kreuzhieb, welche sich in der gehörigen Entfernung von einer darunter befindlichen
                              									Platte oder Walze dreht, so daß von dem dazwischen gebrachten Lederstük alle
                              									Rauhigkeiten oder Ungleichheiten beseitigt werden müssen.
                           
                        
                           Beschreibung der von Senn in Mülhausen ausgeführten
                                 										Vorrichtung zum Beledern der Drukcylinder. (Fig. 1–5 auf Tab.
                              									VIII.)
                           a, a ist der obere Theil des Maschinengestells.
                           b ein mit einer Zahnstange versehener Wagen, welcher
                              									sich in Ruthen der Wangen c bewegt. Seine Bewegung
                              									erhält er durch das Getriebe d, auf dessen Spindel eine
                              									Kurbel befestigt ist.
                           
                           e eine eiserne Dille, welche in dem am Ende des Wagens
                              										b befestigten Winkeleisen f eingeschraubt ist. Diese Dille nimmt das Ende des Cylinders auf, welcher
                              									überzogen werden soll.
                           g ein eiserner Ring, in welchem Plättchen h aus Uhrfederstahl befestigt sind; er wird im Beschlag
                              										i am Ende des Gestells a
                              									vermittelst der Schraube k festgehalten.
                           l ist das Lederrohr, womit der Cylinder überzogen werden
                              									soll.
                           m ist der bereits mit Tuch überzogene Cylinder in der
                              									gehörigen Stellung, um den Lederüberzug zu empfangen.
                           Um das Lederrohr auf den Cylinder zu bringen, schiebt man es zuerst über die Federn
                              										h, welche sich beliebig einander nähern lassen; dann
                              									bringt man den Cylinder, indem man ihn in die Oeffnung des Ringes oder der Zwinge
                              										g stekt, so in den Hohlraum der Federn hinein, daß
                              									sein eines Ende in dem Loche der Dille e stekt. Man
                              									dreht nun die Kurbel auf der Spindel des Getriebes d und
                              									der Wagen b treibt dann bei seinem Vorrüken den Cylinder
                              										m in das Lederrohr l
                              									hinein. Wenn der Cylinder weit genug in das Rohr hineingetrieben ist, drükt man
                              									lezteres mit der Hand schwach an ihn an und fährt fort die Kurbel zu drehen, um den
                              									überzogenen Cylinder von den Federn los zu machen; man kehrt ihn dann um und
                              									wiederholt die Operation auf der entgegengesezten Seite desselben.
                           Während man im Verlauf eines Tages (zu 13 Arbeitsstunden gerechnet) von Hand
                              									höchstens 400 Cylinder überziehen kann, lassen sich mittelst der beschriebenen
                              									sinnreichen Vorrichtung eben so viele in weniger als vier Stunden überziehen und
                              									überdieß ist die Arbeit eine viel vollkommenere.
                           
                        
                           Beschreibung der von Escher-Wyss und Comp. construirten
                                 										Maschine zum Beledern der Drukcylinder.
                           Bei dieser etwas kostspieligen Maschine kann der Mechanismus zum Vorwärtsbewegen des
                              									Cylinders vermittelst Riemscheiben und Riemen durch irgend eine Kraft in Thätigkeit
                              									gesezt werden, wo dann ein einziger Mensch zum Ueberziehen selbst großer
                              									Drukcylinder, wie man sie für die Strek- und Krempelmaschinen braucht,
                              									hinreicht.
                           Fig. 7 (Taf.
                              									VIII) ist der Aufriß, Fig. 8 die Endansicht und
                              										Fig. 9 der
                              									Grundriß dieser Maschine.
                           a Riemenscheibe. b Muff, an
                              									der Schraubenspindel c befestigt; leztere läuft in den
                              									zwei Ständern d, d', welche die zwei Führungen f und g tragen. e halber Halsring, an den zwei Stangen g, g befestigt; derselbe reibt sich in einer Furche in
                              									der Einrükbüchse s der Scheibe a.
                                 										f, f Stangen, auf welchen der Wagen h hin und
                              									her gleitet und welche sowohl das Gestell d, d', als
                              									auch die Brille m
                              									 zusammenhalten. g Stangen, die sich mit Reibung im Gestell d, d' hin und her bewegen; sie dienen zum Ein-
                              									und Ausrüken der Scheibe oder Rolle a. h Wagen, welcher
                              									eine scherenförmig gestaltete Schraubenmutter j trägt.
                              										i Spindel, welche der Schraubenmutter j als Achse dient; sie ist an einem Ende auf den Wagen
                              									geschraubt und an ihr anderes Ende wird der Cylinder gebracht, welcher den
                              									Lederüberzug erhalten soll. k Ein- und
                              									Ausrükvorrichtung für die Triebscheibe a. l an der einen
                              									Stange g befestigter Widerhalt, gegen welchen sich der
                              									Wagen h stemmt, wenn die Scheibe mittelst der Stangen
                              										g, g und des Halsringes e ausgerükt wird. m brillenförmiges Stük; es
                              									wird durch die Stangen f, f an der Stüze d' festgehalten, welche die Röhre n trägt. n Röhre mit runden Reifen o, o' und einer Schraube p
                              									zum Festhalten der Uhrfedern r, r, auf welche die
                              									Lederröhre aufgestekt wird, womit der Drukcylinder überzogen werden soll. Der Reif
                              										o ist von Eisen, o' von
                              									Leder. p Schraube, um die Röhre n auf der Brille m festzuhalten. r, r etc. Uhrfedern, welche durch die Schraube p festgehalten werden. t
                              									Zwinge mit einem Bolzen; sie ist mittelst einer Stellschraube auf der einen Stange
                              										g fixirt und ihr Ende in einem Schliz des Hebels k befestigt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
