| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 87, Jahrgang 1843, Nr. CXXI., S. 470 | 
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                        CXXI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 28. Dec. 1842 bis 26. Jan. 1843 in England
                              									ertheilten Patente.
                           
                              Dem Alonzo Grandison Hull, Med.
                                    											Dr. in Clifford-street, Middlesex: auf Verbesserungen an
                                 										elektrischen Apparaten fuͤr aͤrztliche Zweke. Dd. 28. Decbr. 1842.
                              
                           
                              Dem Thomas Thompson, Weber in Coventry: auf
                                 										Verbesserungen im Weben gemusterter Fabricate. Dd.
                                 										28. Decbr. 1842.
                              
                           
                              Dem Henry Crosley, Civilingenieur in der City von
                                 										London, und George Stevens von Limehouse: auf
                                 										Verbesserungen in der Zukerfabrication. Dd. 28.
                                    										Decbr. 1842.
                              
                           
                              Dem Edward Lord Thurlow in Ashfield-lodge,
                                 										Ixworth, Suffolk: auf Verbesserungen an Pferdegebissen. Dd. 29. Dec. 1842.
                              
                           
                              Dem Benjamin Bailey im Borough Leicester: auf
                                 										Verbesserungen an der Maschinerie zur Fabrication von Struͤmpfen,
                                 										Handschuhen und anderen gestrikten Waaren. Dd. 29.
                                    										Decbr. 1842.
                              
                           
                              Dem John Stephen Bourlier, Ingenieur in
                                 										Sherbon-street, Blandfordsquare: auf verbesserte Maschinen zum Bedruken
                                 										von Kattunen, Tapeten etc. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 29. Decbr. 1842.
                              
                           
                              Dem Joseph Rock
                                 										jun. in Birmingham: auf Verbesserungen in der
                                 										Construction von Schloͤssern. Dd. 29. Decbr.
                                    										1842.
                              
                           
                              Dem Henry Samuel Rush in Sloane-street: auf
                                 										einen verbesserten Behaͤlter fuͤr Zuͤndhoͤlzchen,
                                 										womit man sich augenbliklich Licht verschaffen kann. Dd. 29. Decbr. 1842.
                              
                           
                              Dem Baron Victor de Wydroff in Old Bracknell,
                                 										Berkshire: auf eine verbesserte Construction der Eisenbahnen und der darauf gebraͤuchlichen
                                 										Raͤder, ferner eine Vorrichtung zum Reinigen der Schienen. Dd. 29. Decbr. 1842.
                              
                           
                              Dem John Bishop in Poland-street, Westminster:
                                 										auf verbesserte Apparate um die Dampfkraft zu vertheilen, ferner auf
                                 										Verbesserungen an Haͤhnen oder Zapfen fuͤr Dampf, Gase und
                                 										Fluͤssigkeiten. Dd. 29. Decbr. 1842.
                              
                           
                              Dem Crawshaw Bailey, Esq. an den
                                 										Nant-y-Glo-Eisenwerken, Monmouth: auf eine verbesserte
                                 										Construction der Eisenbahnschienen. Dd. 11. Januar
                                    										1843.
                              
                           
                              Dem James Harvey
                                 										jun. in Regent-street: auf Verbesserungen an
                                 										Dampfmaschinen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem William Ritter in Fenchurch-street: auf
                                 										Verbesserungen im Krystallisiren und Reinigen des Zukers. Von einem
                                 										Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Januar
                                    										1843.
                              
                           
                              Dem William John Loat, Baumeister in Clapham: auf eine
                                 										verbesserte Methode Fußboͤden und Daͤcher zu construiren. Dd. 12. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Julian Disbrowe Rodgers, Chemiker in Upper Ebury-street, Middlesex: auf ein verbessertes Verfahren den Schwefel aus
                                 										verschiedenen Mineralien zu gewinnen. Dd. 12. Jan.
                                    										1843.
                              
                           
                              Dem Pierre Armand Gras v. Fontainemoreau am
                                 										Skinner's-place, Size-lane: auf einen Proceß um den Thon mit
                                 										einigen anderen Substanzen zu verbinden, so daß eine plastische Masse entsteht.
                                 										Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 14.
                                    										Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem James Harvey am Bazing-place,
                                 										Waterloo-road: auf Verbesserungen im Pflastern der Straßen und Wege. Zum
                                 										Theil von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd.
                                 										14. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem William Snell im Northampton-square: auf
                                 										Verbesserungen an den Maschinen zur Mehlfabrication. Dd. 14. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Nathaniel Card in Manchester: auf einen
                                 										verbesserten Apparat zur Fabrication von Kerzendochten. Dd. 14. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Henry Hussey Vivian in Singleton, Glamorgan, und
                                 										William Gossage, Chemiker in Birmingham: auf sein
                                 										Verfahren und seine Oefen zum Reduciren der Zinkerze. Dd. 14. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem James Hamer, Ingenieur in Wardour-street:
                                 										auf Verbesserungen im Forttreiben der Schiffe. Dd.
                                 										19. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Thomas Earl of Dundonald im Regent's Park: auf
                                 										Verbesserungen an rotirenden Dampfmaschinen und an dem Mechanismus zum
                                 										Forttreiben der Schiffe mit solchen. Dd. 19. Jan.
                                    										1843.
                              
                           
                              Dem Joseph Kirkman, Klaviermacher im
                                 										Soho-square: auf Verbesserungen an Klavieren. Dd. 19. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Thomas William Bennett in
                                 										Gray's-Inn-road: auf Verbesserungen im Pflastern der Straßen, Wege
                                 										etc. Dd. 19. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Luke Hebert, Civilingenieur in Dover: auf
                                 										Verbesserungen an den Mahlmuͤhlen. Dd. 19.
                                    										Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem William Bates in Leicester: auf Verbesserungen im
                                 										Ausruͤsten und Appretiren von Strumpfstrikerwaaren aus Schaf- oder
                                 										Baumwolle, ferner an der Maschine zum Aufrauhen derselben. Dd. 19. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Thomas Sunderland Esq. in Albany-street,
                                 										Regent's Park: auf sein Verfahren schwimmende Koͤrper im Wasser oder in
                                 										der Luft fortzubewegen, auch um die Stroͤmung des Wassers, der Luft etc.
                                 										durch Roͤhren und andere Canaͤle zu beschleunigen. Dd. 19. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Uriah Clarke, Faͤrber in Leicester: auf
                                 										Verbesserungen an der Strikmaschine und ein neues Fabricat, welches mit
                                 										derselben producirt wird. Dd. 21. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Frederik Albert Winsor in
                                 										Lincoln's-inn-fields: auf ein neues Feuerzeug. Von einem
                                 										Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 26. Jan.
                                    										1843.
                              
                           
                              Dem Charles Bielefeld in Wellington-street,
                                 										North Strand: auf seine Aufhaͤngmethode fuͤr Drehspiegel. Dd. 26. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem William Palmer in Sutton-street,
                                 										Clerkenwell: auf Verbesserungen in der Kerzenfabrication. Dd. 26. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Henry Chapman in Arundel-street, Strand:
                                 										auf ein Fabricat fuͤr Landkarten, Plane, Zeichnungen etc. Dd. 26. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Francis M'Getrick in Ernest-street, St.
                                 										Pancras, und Matthew 
                                 										Tennant in Henry-street, Regent's Park: auf
                                 										verbesserte Vorrichtungen um das Abweichen der Locomotiven und Wagen auf
                                 										Eisenbahnen zu verhuͤten, so wie um Steine und andere Hindernisse von den
                                 										Schienen zu beseitigen. Dd. 26. Januar 1843.
                              
                           
                              Dem Edward Smallwood in North Lodge, Hampstead: auf
                                 										Verbesserungen im Deken der Straßen, Wege etc. Dd.
                                 										26 Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Robert Goodacre in Ullesthorpe, Leicester: auf
                                 										Waagen, welche bei Krahnen anwendbar sind, womit, man das Gewicht der
                                 										Guͤter bestimmen kann, waͤhrend sie noch aufgehaͤngt sind.
                                 											Dd. 26. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem James Boydell, Eisenmeister in den Oak Farm Works,
                                 										Dudley, Stafford: auf Verbesserungen in der Fabrication der Metalle fuͤr
                                 										Schneide-Werkzeuge. Dd. 26. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem George Parker Bidder, Civilingenieur in Great
                                 										George-street, Westminster: auf eine verbesserte Methode den Schiefer
                                 										fuͤr Dachplatten zuzuschneiden. Dd. 26. Jan.
                                    										1843.
                              
                           
                              Dem William James Greenstreet in
                                 										Blackfriars-road: auf eine verbesserte Maschinerie zur Gewinnung von
                                 										Triebkraft. Dd. 26. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Joseph Kirby in Banbury: auf eine verbesserte
                                 										Maschine zur Fabrication von Ziegeln und Baksteinen. Dd. 26. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem George Phillips Bayly in Fenchurch-street,
                                 										London: auf Verbesserungen an Buͤrsten. Dd.
                                 										26. Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Henry Phillips, Chemiker in Exeter: auf
                                 										Verbesserungen im Reinigen des aus Steinkohlen bereiteten Leuchtgases. Dd. 26 Jan. 1843.
                              
                           
                              Dem Martyn John Roberts in Brynnycaeron, Carmarthen:
                                 										auf Verbesserungen im Faͤrben der Wolle und Wollenzeuge. Dd. 26. Jan. 1843.
                              (Aus dem Repertory of
                                    											Patent-Inventions. Febr. 1843, S. 124.)
                              
                           
                        
                           Hale's Rotationspumpe.
                           In einer Versammlung des niederoͤsterreichischen Gewerbvereines zeigte Hr.
                              									Professor Burg eine aͤußerst niedliche, und wegen
                              									ihrer sinnreichen Einrichtung hoͤchst interessante, in der Werkstaͤtte
                              									der HHrn. Rollé und Schilgue zu Wien verfertigte Rotationspumpe
                              									vor, welche dem Hrn. Elisha Hale, der bereits in Amerika
                              									ein Patent darauf erhalten hatte, auch kuͤrzlich in Oesterreich privilegirt
                              									wurde. Der ganze Mechanismus dieser in Amerika 10 Pfd. St. kostenden Pumpe ist in
                              									einem cylindrischen Gehaͤuse von 7 Zoll Durchmesser und etwa 3 Zoll
                              									Hoͤhe eingeschlossen und besteht dem Wesentlichen nach aus einer kreisrunden
                              									metallenen Scheibe, welche sich in dem hohlen Cylinder, mit ihrem Umfange
                              									luft- und wasserdicht anschließend, um ihre darauf senkrechte Achse (an
                              									welcher zugleich die Kurbel angebracht ist) umdrehen laͤßt. An zwei diametral
                              									gegenuͤber liegenden Punkten hat diese Scheibe zwei rechtekige Ausschnitte
                              									von beilaͤufig 2 Zoll Tiefe (vom Umfange gegen den Mittelpunkt zu) und 1 1/2
                              									Zoll Breite, in welche wieder sehr genau zwei eben so große Metallfluͤgel von
                              									der Dike der Scheibe eingepaßt und jeder mittelst eines cylindrischen Stieles,
                              									welcher radial liegt, so angebracht sind, daß sie sich sammt diesem Stiel (jeder
                              									fuͤr sich) wie um einen Durchmesser der Scheibe herumdrehen lassen, und
                              									einmal die genannten rechtekigen Ausschnitte der Scheibe vollkommen schließen, das
                              									anderemal, wenn sie um einen Quadranten um den genannten Durchmesser als Achse
                              									gedreht werden, diese aufmachen, sich auf diese Ebene der Scheibe senkrecht stellen,
                              									und in dieser Lage bei Umdrehung der Scheibe in einer genau nach der Hoͤhe
                              									und Laͤnge der Fluͤgel ausgedrehten kreisfoͤrmigen Rinne des
                              									Gehaͤuses luft- und wasserdicht fortschieben. An jedem der beiden
                              									Fluͤgel sind nach Innen (gegen den Mittelpunkt der Scheibe) zu, mit dem Stiel
                              									zwei kurze metallene Arme, die ein rechtwinkliges Kreuz bilden, so befestigt, daß
                              									der eine mit der Ebene des Fluͤgels parallel, folglich der andere darauf
                              									senkrecht ist; dieses Kreuz ist aus zwei Cirkelboͤgen gebildet, welche nicht
                              									einerlei Halbmesser haben und auch nicht in derselben auf dem Stiel senkrechten
                              									Ebene liegen. Die vorhin genannte kreisfoͤrmige Rinne des hohlen Cylinders
                              									ist zwischen der Einsaug- und Ausflußoͤffnung (die uͤbrigens
                              									nahe beisammen liegen) durch einen metallenen Ansaz oder Baken unterbrochen, der vor
                              									jeder dieser beiden Oeffnungen wellkopffoͤrmig nach einer
                              									eigenthuͤmlichen Curve abgerundet ist, so daß bei der Umdrehung der Scheibe
                              									mit den beiden Fluͤgeln immer abwechselnd einer der beiden Arme des genannten
                              									Kreuzes sich an diese Wellkoͤpfe anlegt, und dadurch jedesmal das Umdrehen
                              									der Fluͤgel ohne Stoß oder Friction um einen Viertelkreis bewirkt wird.
                           Befestigt man nun diese Pumpe nach Umstaͤnden in Beziehung auf die
                              									Drehungsachse horizontal oder vertical, bringt das Saugrohr unter Wasser, so wie die
                              									genannte Scheibe (welche die Hoͤhe der Kapsel oder des hohlen Cylinders in
                              									zwei Haͤlften theilt) in drehende Bewegung: so wird, wie einer der beiden
                              									Fluͤgel in die Naͤhe der Ausflußoͤffnung kommt, dieser durch
                              									den ersten Wellenkopf und den einen Arm des genannten Kreuzes so umgedreht, daß
                              									dessen Ebene in jene der Scheibe faͤllt, also dadurch der erwaͤhnte
                              									rechtekige Ausschnitt derselben geschlossen wird. In dieser Lage gleitet er nun
                              									uͤber den die Rinne unterbrechenden Baken oder doppelten Wellkopf weg, und
                              									sobald er daruͤber, also auch uͤber die Einsaugoͤffnung
                              									hinausgekommen ist, wird er mittelst des zweiten Armes des Kreuzes und des zweiten
                              									Wellkopfes so gedreht, daß sich der rechtekige Ausschnitt der Scheibe aufmacht und
                              									den Fluͤgel senkrecht in die kreisfoͤrmige Rinne stellt, also ihren
                              									Querschnitt vollkommen luft- und wasserdicht ausfuͤllt und die
                              									Function eines Kolbens uͤbernimmt. Beim Weiterruͤken dieses
                              									Fluͤgels mit der Scheibe (wobei der auf der Ebene des Fluͤgels
                              									senkrechte Arm des Kreuzes auf einer kreisfoͤrmigen, mit der Rinne
                              									concentrischen Leiste hingleitet und das Umschlagen des Fluͤgels verhindert)
                              									bleibt in der Rinne hinter der Saugoͤffnung ein luftleerer oder
                              									luftverduͤnnter Raum zuruͤk, welcher sofort unmittelbar (wenn die
                              									Pumpe bereits in Thaͤtigkeit ist) von dem nachstroͤmenden Wasser
                              									ausgefuͤllt wird. Mittlerweile ist auch der zweite Fluͤgel auf
                              									dieselbe Weise uͤber die beiden Oeffnungen weggegangen und hat sich
                              									unmittelbar hinter der Saugoͤffnung ebenfalls senkrecht in die Rinne
                              									gestellt, so daß dieser das vom vorigen Fluͤgel gesaugte Wasser vor sich her
                              									schiebend (im Momente als sich der erste Fluͤgel wieder umlegt und die Rinne
                              									wieder aufmacht) zur Ausflußoͤffnung hinausdruͤkt, und gleichzeitig
                              									hinter sich eben so wie vorhin der erste Fluͤgel das Wasser ansaugt, welches
                              									hierauf wieder von dem ersten Fluͤgel, sobald er uͤber die
                              									Saugoͤffnung gekommen ist, auf dieselbe Art hinausgetrieben wird. Bei diesem
                              									continuirlichen Spiele dieser beiden Fluͤgel ist auch der Ausfluß des Wassers
                              									sehr gleichfoͤrmig, und da hier beinahe gar keine Nebenhindernisse zu
                              									uͤberwinden sind, so ist auch die noͤthige Betriebskraft bei dieser
                              									Pumpe verhaͤltnißmaͤßig aͤußerst gering, aber ihr Nuzeffect
                              									sehr groß. Eine Hauptbedingung dabei ist jedoch, daß alle Theile derselben mit sehr
                              									großem Fleiße ausgefuͤhrt seyn muͤssen. (Allgemeines Wiener polytechn.
                              									Journal, 1843, Nr. 4.)
                           
                        
                           Ueber die Unzwekmäßigkeit eiserner Häuser.
                           Seit dem großen Brand in Hamburg hat man dort die Einfuͤhrung eiserner Haͤuser ernstlich besprochen, da man
                              									groͤßere Sicherheit gegen Feuersgefahr, Schnelligkeit in der Herstellung und
                              									bedeutend verminderte Baukosten damit zu bezweken hoffte. Bei naͤherer
                              									Erkundigung in Belgien und England stellte es sich aber heraus, daß der Bau eines
                              									und desselben Hauses von Eisen oder Ziegelsteinen die Kosten der
                              									gewoͤhnlichen Methode um etwa 50 Proc. uͤbersteige, und daß eiserne
                              									Haͤuser noch uͤberdieß an mehrfachen Maͤngeln leiden, welche
                              									vielleicht erst mit der Zeit uͤberwunden werden koͤnnten. Hr. Emil Muͤller, welchem man diese Aufklaͤrung
                              									uͤberhaupt verdankt, fuͤhrt zur Unterstuͤzung seiner Angaben
                              									einen Brief von der Société anonyme des hauts
                                 										fourneaux, usines et charbonnages de Marcinet et Couillet bei Charleroi in
                              									Belgien an, dessen Inhalt also lautet:
                           Couillet bei Charleroi den 21. Dec. 1841.
                           
                              „Wir haben den Gegenstand des Haͤuserbaues aus Gußeisen aufmerksam
                                 										erwogen und den Riß (eines Wachthauses zur Probe), welchen Ihr lezter Brief
                                 										enthielt, genau gepruͤft; allein das Ergebniß unserer Untersuchungen ist
                                 										der Construction aus Gußeisen nicht guͤnstig gewesen, und wir haben die
                                 										Ueberzeugung erlangt, daß es wegen des Preises des Baumaterials ganz
                                 										unmoͤglich ist, mit Eisen gegen. Mauersteine und natuͤrliche
                                 										Steine zu concurriren. Die groͤßeren Gebaͤude mit sehr
                                 										ausgedehnten Verzierungen bieten allein einige Aussicht des Erfolgs dar; allein
                                 										auch diese scheint uns noch problematisch. Diese Erwaͤgungen haben uns
                                 										zum Entschluß gebracht, der Construction von Eisen zu entsagen, und wir haben
                                 										daher das Zeichen- und Modellbureau, welches wir zu jenem Zwek errichtet
                                 										hatten, wieder aufgehoben.“
                              
                           
                           Auch vom technischen Vorstande der Cockerill'schen Werke
                              									zu Seraing liefen unguͤnstige Nachrichten ein, und nicht minder stimmten die
                              									Nachrichten von der Coal-Brookdale-Compagnie in England mit jenen von
                              									Belgien uͤberein. Die lezteren insbesondere verbreiteten sich uͤber
                              									das Rosten des Metalls, die schnelle Leitungsfaͤhigkeit desselben in Bezug
                              									auf Waͤrme und Kaͤlte, und namentlich die Schallfaͤhigkeit des
                              									Eisens, wodurch jede Erschuͤtterung durch alle Gemaͤcher getragen
                              									wuͤrde. Auch das Aeußere wuͤrde durch den Mangel an stark
                              									hervorspringenden Gesimsen und Karnießen ein sehr ungefaͤlliges Ansehen
                              									bekommen (Leipz. Allgem. Zeitung.)
                           
                        
                           Ueber Härten des Stahls.
                           Auf folgendes Verfahren nahm Perry Davis in den
                              									nordamerikanischen Staaten ein Patent. Statt den zu haͤrtenden Stahl wie
                              									gewoͤhnlich in kaltes Wasser zu tauchen, taucht er ihn in eine Mischung von
                              									Borax, Oehl und Holzkohle, wodurch das Metall denselben Haͤrtegrad wie beim
                              									alten Verfahren erhaͤlt aber dabei haͤmmerbar bleibt; das so
                              									gehaͤrtete Metall soll gestrekt oder gebogen werden koͤnnen, ohne zu
                              									brechen. – Welchen Einfluß, bemerkt das Mechanics'
                                 										Magazine (Januarheft 1843, S. 15), obige Mischung auf den zu
                              									haͤrtenden Theil ausuͤben kann, ist nicht wohl einzusehen, und Oehl
                              									allein, welches haͤufig hiezu angewandt wird, duͤrfte wohl denselben
                              									Dienst thun. So viele Vorschriften als schon gegeben wurden, um dem Stahl
                              									Zaͤhigkeit zu verleihen, scheinen sie alle auf Irrthum zu beruhen. Je weniger
                              									rasch die Abkuͤhlung, um so geringer wird auch die Haͤrtung, und
                              									natuͤrlich um so groͤßer auch die Zaͤhigkeit des bearbeiteten
                              									Stuͤkes seyn.
                           
                        
                           Ueber die Anwendung atmosphärischer Luft gemeinschaftlich mit
                              									Pulver beim Schießen.
                           Aus Versuchen von Charles Thornton Coxthupe geht hervor,
                              									daß die Wirkung des Pulvers in einem Laufe, wenn die Kugel nicht bis auf die
                              									Pulverladung gesezt wird, sich sehr verstaͤrkt. Eine Ladung auf
                              									gewoͤhnliche Weise schoß die Kugel durch 5 3/4 zoͤllige erlene Bretter
                              									und blieb im sechsten Brett sizen, waͤhrend eine Ladung mit 1 Volumen Pulver
                              									und 1 Volumen Luft die Kugel durch sechs Bretter trieb, wobei sie im siebenten Brett
                              									steken blieb. Die allgemeine Annahme, daß der Lauf springt, wenn die Kugel nicht bis
                              									auf das Pulver heruntergestoßen wird, ist dadurch widerlegt; es kommt nur darauf an,
                              									daß der Lauf die gehoͤrige Staͤrke besizt, um die vermehrte Kraft
                              									auszuhalten. Will man eine Erklaͤrung dieser Erscheinung versuchen, so
                              									laͤßt sich annehmen, daß die mit in den Lauf eingeschlossene Luft durch die
                              									bei der Explosion des Pulvers entwikelte Waͤrme ausgedehnt wird, und also
                              									dazu beitraͤgt, die Kugel aus dem Laufe zu treiben, ferner, daß die Luft auch
                              									die vollkommene Verbrennung des Pulvers befoͤrdert. Es laͤßt sich auf
                              									diese Weise eine Ersparung an Pulver um beilaͤufig 20 Proc. erzielen.
                              									Einrichtungen, um beim Laden das gehoͤrige Maaß der Luft zu treffen, sind
                              									nicht schwer zu bewerkstelligen. Wurfgeschosse und Kanonen duͤrften sich
                              									fuͤr ein Gemisch von Luft und Pulver vielleicht besser eignen als
                              									Handgeschosse. (Mechanics' Magazine, Dec. 1842.)
                           
                        
                           Uebereinkunft der Elsasser Fabrikanten über den Verkauf und
                              									die Länge gedrukter Kattune.
                           Der Industriel Alsacien enthaͤlt folgende
                              									Bekanntmachung:
                           Die unterzeichneten Fabrikanten gedrukter Zeuge halben sich in Anbetracht des guten
                              									Erfolgs ihrer vorjaͤhrigen gegenseitigen Uebereinkunft zu deren Erneuerung
                              									vereinigt.
                           Um dem Mißbrauch der am Anfange jeder Saison den regelmaͤßigen Verkauf ihrer
                              									Fabricate hindernden vorzeitigen Partieankaͤufe ein Ziel zu sezen, durch
                              									welche den Kaͤufern die ihnen noͤthige Sicherheit entgeht und sie
                              									gezwungen werden, einen großen Theil ihrer Einkaͤufe bis dahin zu
                              									verschieben, wo sie dieselben bei Zwischenhaͤusern zu maͤßigern Preisen
                              									machen zu koͤnnen hoffen, haben wir unter uns beschlossen:
                           1) Die Fruͤhjahr-Artikel vor dem naͤchsten 15. Junius nicht mehr
                              									in Partien zu verkaufen.
                           2) Die Herbstartikel vor dem naͤchsten 1. December nicht mehr in Partien zu
                              									verkaufen.
                           Als solche Partieverkaͤufe werden die zu 15 Proc. unter dem fuͤr den
                              									Detail am Anfange jeder Campagne festgesezten Verkaufspreise abgelassenen großen
                              									Partien (globos) betrachtet.
                           Vorstehende Verbindlichkeit ist vom naͤchsten 1. Januar angefangen auf zwei
                              									Jahre eingegangen.
                           Muͤlhausen, den 6. December 1842.
                           Unterschriften: Blech-Fries und Comp., Dollfuß-Mieg und Comp., Schlumberger und Comp., Koͤchlin und
                              									Comp., Daniel Schlumberger und Comp., Josué Hofer, Gebruͤder Koͤchlin, Gros Odier Roman und Comp., mit dem Vorbehalt
                              									vollkommener Freiheit fuͤr den Verkauf ins Ausland, Hartmann und Sohn, Gros und Comp., J. J. Zuͤrcher und Comp., Daniel Eck und Comp.
                           Um der bestaͤndigen Verlaͤngerung der Calicos ein Ziel zu sezen und
                              									dadurch den in der Fabrication daraus entspringenden Uebelstaͤnden zu
                              									begegnen, kamen die Unterzeichneten mit ihrem Ehrenworte dahin uͤberein:
                           1) daß sie vom 1. Mai l. J. an keine andern als 60 bis 65 Meter (86 7/10 bis 94
                              									brabanter Ellen) lange ungebleichte und im Verhaͤltniß entsprechend lange
                              									weiße Calicos mehr kaufen;
                           2) dieser Vertrag ist vom 1. Mai anfangend auf drei Jahre festgesezt.
                           Muͤlhausen, den 18. Januar 1843.
                           Unterschriften: Schlumberger, Koͤchlin und Comp.,
                              										Blech-Fries und Comp., Josué Hofer, Dollfuß-Mieg und Comp., Gebruͤder
                              										Koͤchlin, Daniel Schlumberger und Comp., Scheurer, Gros und
                              									Comp. auf ein Jahr, Daniel Eck und Comp. eben so, J. J.
                              										Zuͤrcher und Comp. eben so.
                           
                        
                           Rübenzuker-Production und Consumtion in
                              									Frankreich.
                           Die Administration der indirekten Steuern theilte vor Kurzem die Uebersicht des in
                              									Frankreich seit dem Anfang der Campagne 1842–43 producirten und consumirten
                              									Zukers mit. Man ersieht daraus die Lage der Fabriken am Ende Januars 1843 und die in
                              									diesem Jahre erhobenen Abgaben. Folgendes ist die summarische Zusammenstellung aus
                              									diesem Documente:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 87, S. 475
                              Thaͤtige Fabriken; Im Monat
                                 										Januar fabricirter Zuker; Vor dem Januar; Summe; Consumtion im Januar; Vor dem
                                 										Januar; Summe; Im Januar erhobene Abgaben
                              
                           (Moniteur industriel, 19. Febr.)
                           
                        
                           Ueber die Reinigung und technische Anwendung der
                              									Ochsengalle.
                           Die Ochsengalle, d.h. die in der Gallenblase der Ochsen enthaltene gruͤnlich
                              									gelbe Fluͤssigkeit wird theils in der Wassermalerei, theils zum Entfetten
                              									verschiedener Koͤrper, so namentlich zum Vertilgen von Fettfleken, benuzt,
                              									muß aber zu dem Ende erst einem Reinigungsproceß unterliegen, wodurch sie ganz
                              									wasserklar erhalten wird.
                           Eine Reinigungsmethode ist folgende:
                           Man nimmt ganz frische Ochsengalle, laͤßt sie etwa 12 bis 15 Stunden ganz
                              									ruhig stehen, gießt nun die uͤber dem Absaze stehende klare
                              									Fluͤssigkeit in eine porzellanene Abdampfschale und laͤßt im Wasserbade
                              									bis zu dem Punkte abdampfen, wo die Galle anfaͤngt eine dikliche Consistenz
                              									anzunehmen. Jezt laͤßt man sie bei gelinder Waͤrme fast bis zur Trokne
                              									eindampfen, in welchem Zustande man sie in irdenen Kruken, die nur mit Papier bedekt
                              									werden, unveraͤndert jahrelang aufbewahren kann. Beim Gebrauch nimmt man ein
                              									Stuͤkchen von der Groͤße einer Erbse und loͤst es in einem
                              									Eßloͤffel voll Wasser auf.
                           Eine andere, weniger einfache, aber ein noch besseres Product liefernde Methode ist
                              									folgende: in einem Quart gekochter und abgeschaͤumter Ochsengalle werden 2
                              									1/2 Loth fein pulverisirter Alaun aufgeloͤst, die Loͤsung in eine
                              									Flasche gegeben und diese, leicht verkorkt, bei Seite gestellt. In einem zweiten
                              									Quart Galle loͤst man 2 1/2 Loth Kochsalz auf, und bewahrt auch diese in
                              									einer Flasche auf. Im Verlauf von etwa 3 Monaten sezt sich in beiden Flaschen ein
                              									Bodensaz ab, waͤhrend sich die uͤberstehende Galle klaͤrt. Man
                              									zieht diese von dem Sedimente ab und mischt nun beide Portionen, wodurch der gelbe
                              									Farbstoff gefaͤllt wird, nach dessen Abscheidung durch Filtration die Galle
                              									klar und farblos erscheint.
                           Die so gereinigte Galle verbessert sich noch mit zunehmendem Alter und ist der
                              									Verderbniß nicht unterworfen.
                           Die so geklaͤrte Ochsengalle mischt sich sehr gut mit Wasserfarben, und ist
                              									namentlich zum Anmachen von Ultramarin, Carmin, Gruͤn und anderen delikaten
                              									Farben sehr nuͤzlich, indem sie sie nicht nur eben so gut wie Gummi auf dem
                              									Papier befestigt, sondern ihnen auch die Eigenschaft ertheilt, sich
                              									vorzuͤglich gut und gleichmaͤßig auszubreiten, ohne einen so starken,
                              									stoͤrenden Glanz zu bewirken, wie Gummi. Mit Galle aufgetragene Farben
                              									troknen schnell und so fest ein, daß man sie ohne Gefahr des Wiederaufloͤsens
                              									mit anderen Farben uͤbergehen kann.
                           Gegluͤhtes Lampenschwarz mit Gummi und Galle angemacht, liefert eine sehr
                              									brauchbare Nachahmung der chinesischen Tusche. Sehr anwendbar ist sie auch, um
                              									Bleistift- und Kreidezeichnungen zu uͤberziehen, um dem Verwischen
                              									derselben vorzubeugen. Besonders fuͤr Miniaturmalerei ist gereinigte Galle
                              									ein sehr wichtiges Huͤlfsmaterial. Auf Elfenbein naͤmlich haften die
                              									Farben nicht gut, indem es mit einer fettigen Substanz durchzogen ist. Diese
                              									laͤßt sich durch Abreiben des Stuͤkes mit Galle vollstaͤndig
                              									beseitigen, so daß sich die Farben auf dem Elfenbein eben so gut wie auf Papier
                              									auftragen lassen und befestigen.
                           Auch zu Transparenten kann Galle mit Vortheil angewandt werden. Wenn naͤmlich
                              									geoͤhltes oder gefirnißtes Papier mit Galle bestrichen wird, so kann man so
                              									gut darauf malen, wie auf ungeoͤhltem. (Aus Ure's
                              									technischem Woͤrterbuch, deutsche Bearbeitung von K. Karmarsch und Dr. Heeren, Bd. I. S. 813.)
                           
                        
                           Die Theesorten der chinesischen und assam'schen Theepflanzen
                              									nach den verschiedenen Perioden ihrer Entwiklung.
                           Hr. Christison legte der Royal
                                 										Society zu Edinburgh verschiedene Theemuster vor, aus deren Untersuchung
                              									hervorzugehen scheint, daß die Blaͤtter der chinesischen Theepflanze, in
                              									derselben Pflanzung wie die Theepflanze von Assam gezogen, viel kleiner, etwas
                              									diker, im Uebrigen aber so aͤhnlich sind, daß beide Pflanzen nur
                              									Varietaͤten einer und derselben Species zu seyn scheinen, welche Ansicht die
                              									Botaniker in Indien jezt allgemein theilen. Ferner bestaͤtigen sie das
                              									Ergebniß neuerer Forschungen in Indien, daß die verschiedenen Sorten gruͤnen
                              									und schwarzen Thees von den Blaͤttern derselben Pflanzenspecies gemacht
                              									werden, die man zu verschiedenen Perioden ihrer Entwiklung einsammelt. Die Muster
                              									waren im April 1841 gesammelt worden. Die unausgebreiteten Blattknospen und ganz
                              									jungen Blaͤtter sollen den Pekoe, einen schwarzen Thee, und jungen Hyson,
                              									einen gruͤnen Thee, bloß durch verschiedene Zubereitung geben. Die
                              									voͤllig entwikelten, jedoch noch jungen Blaͤtter sollen Pouchong,
                              									Souchong und Campoi unter den schwarzen, und Imperial- (Kaiser-) thee,
                              									Schießpulver- oder Kugelthee und Hyson unter den gruͤnen Theesorten
                              									geben. Aeltere und haͤrtere Blaͤtter liefern Congo, einen schwarzen
                              									Thee, und Twangkay und Hyson Skin, zwei gruͤne Theesorten; die
                              									aͤltesten und groͤbsten Blaͤtter aber geben Bohea (Theebuh),
                              									die geringste Qualitaͤt von den schwarzen Theen. (Edinburgh new philos. Journal, Januar 1843, S. 176.)