| Titel: | Verbesserungen an Flachshechelmaschinen, worauf sich Thomas Marsden. Maschinenfabrikant zu Salford in der Grafschaft Lancaster, und Salomon Robinson, Flachsspinner, ebendaselbst, am 8. Sept. 1842 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. V., S. 9 | 
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                        V.
                        Verbesserungen an Flachshechelmaschinen, worauf
                           								sich Thomas Marsden.
                           								Maschinenfabrikant zu Salford in der Grafschaft Lancaster, und
                           									Salomon Robinson,
                           								Flachsspinner, ebendaselbst, am 8. Sept. 1842
                           								ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April
                              									1843, S. 193.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									I.
                        Marsden's u. Robinson's verb. Flachshechelmaschinen.
                        
                     
                        
                           Fig. 16 stellt
                              									die Seitenansicht und Fig. 17 die Endansicht
                              									einer unserer Erfindung gemäß construirten Maschine dar.
                           Fig. 18 zeigt
                              									die Arme mit den Hecheln und Hechelschienen ohne excentrischen Ring, und Fig. 19 die
                              									Art, wie die Hecheln und Schienen auf den Armen bewegt werden. In sämmtlichen
                              									Figuren sind die entsprechenden Theile mit gleichen Buchstaben bezeichnet. A ist die Treibwelle, welche ihre Bewegung vermittelst
                              									eines Riemens von einer Dampfmaschine oder irgend einer anderen Triebkraft
                              									mitgetheilt erhält. Parallel zu dieser Welle und durch die Stirnräder B mit derselben verbunden, ist die Welle A′ angeordnet. An jeder dieser Wellen sind vier
                              									Arme C und C′, Fig. 16, 18 und 19,
                              									angebracht, an welche die Hecheln E und die
                              									Hechelschienen a befestigt sind. Die Anordnung dieser
                              									Arme auf den Wellen A und A′ ist so getroffen, daß die Hecheln, Hechelschienen und ein Theil der
                              									an der einen Welle befindlichen Arme in den von den Hecheln der anderen Welle
                              									beschriebenen Kreis treten. So tritt eine zu der Welle A. gehörige Reihe von Hecheln, Hechelschienen und ein Theil des Arms in den
                              									von den Hecheln der Welle A′ beschriebenen Kreis,
                              									während unmittelbar darauf eine zu der Welle A′
                              									gehörige Reihe von Hecheln u. s. w. den durch die Hecheln der Welle A beschriebenen Kreis durchkreuzt. Dadurch wird dem
                              									Flachs oder Hanf von beiden Seiten ein abwechselnder Schlag ertheilt. Der aus dem
                              									Troge F senkrecht herabhängende Flachs wird durch jeden
                              									dieser Schläge seitwärts getrieben, weßwegen ihn die Hechelspizen besser
                              									durchdringen und wirksamer bearbeiten können. Der Abstand zwischen beiden Wellen A und A′, die Anzahl
                              									der Schienen, Arme und Hecheln, die Länge der Arme, welche die Hecheln einen
                              									größeren oder kleineren Kreis zu beschreiben veranlaßt, so wie auch die Tiefe, bis
                              									auf welche die Hecheln beider Wellen gegenseitig iu ihre Kreisbahnen eingreifen,
                              									hängen von der Länge und Qualität des zu bearbeitenden Flachses oder Hanfes ab. Ein
                              									wesentlicher Punkt unserer Zubereitungsmethode des Flachses ist der Umstand, daß
                              									immer nur eine einzige Hechelreihe von jeder  Seite zugleich durch den Flachs geht. Da die Hecheln den
                              									Flachs rechtwinkelig oder nahe rechtwinkelig durchdringen müssen, so befestigen wir
                              									die Hechelschienen a, wie die Fig. 18 und 19 zeigen, an
                              									den oberen Theil des Armes oberhalb des Scharniers b. An
                              									die Hechelschienen a sind die Platten c befestigt, deren Enden die runden Stifte d enthalten, welche in den excentrischen Ring G eingreifen. An jeder Seite der Maschine ist ein
                              									solcher excentrischer Ring angeordnet, sowohl für die Welle A, als auch für die Welle A′. Die
                              									relative Stellung dieser festen excentrischen Ringe zu den Wellen A und A′ ist aus Fig. 19
                              									abzunehmen. Man wird erkennen, daß die Hechelschienen und die Hecheln vermöge der
                              									Gestalt dieser Ringe eine Bewegung um die Punkte b
                              									erhalten, welche von der Kreisbewegung verschieden ist, die ihnen mitgetheilt würde,
                              									wenn sie an den Achsen A und A′ unbeweglich befestigt wären. Unter diesen Umständen ist es
                              									möglich, die Hecheln unter dem vortheilhaftesten Winkel in den Flachs eindringen zu
                              									lassen, diesen Winkel während ihres Durchganges durch den Flachskörper
                              									unveränderlich zu erhalten und die Hecheln in der geeigneten Lage der
                              									Reinigungsbürste m darzubieten. Das an der Welle A befestigte Stirnrad H
                              									greift in das Stirnrad J, welches mit dem Stirnrade K im Eingriff steht. Lezteres sezt das Rad L, an dessen Achse die Bürste M befestigt ist, in Umdrehung. Diese Bürste reinigt die Hecheln von dem
                              									Werg, das sich während der Procedur des Hechelns angesezt hatte. An dem anderen Ende
                              									der Welle A sizt ein Stirnrad N, welches in das Stirnrad O greift. Ein an
                              									dem lezteren befestigtes Getriebe P treibt das Rad Q, dessen Achse den Cylinder S trägt. Dieser Cylinder ist mit Drahtkrazen besezt, deren Spizen stark
                              									abwärts geneigt sind, und hat den Zwek, das an der Bürste M haftende Werg abzunehmen. Von diesem Cylinder wirb das Werg wieder durch
                              									einen an der Welle e befestigten Kamm D abgestreift. Ein an der Achse der. Bürste M befestigtes Excentricum theilt die Bewegung
                              									vermittelst der Arme h der Welle e mit. Ganz ähnliche Reinigungsvorrichtungen stehen auch mit der Welle A′ in Verbindung.
                           Der Trog F mit den Flachshältern k ist an zwei Arme T, T befestigt, deren unterer Theil in festen Nuthen gleitet. Fig. 16 stellt diesen
                              									Trog in der Frontansicht, Fig. 17 in der Endansicht
                              									dar; er hängt vermittelst Ketten über die Rollen W und
                              										W′ herab. Diese Ketten tragen auf der Seite
                              									der Rolle W das Gewicht l
                              									und sind auf der Seite der Rolle W′ an den Hebel
                              										X befestigt, von dem gleichfalls ein Gewicht l′ herabhängt. Da diese Gewichte zusammen
                              									schwerer sind als der Trog mit den Hältern und den Armen, woran derselbe befestigt
                              									ist, so heben sie den Trog so weit in die Höhe,  als die excentrischen Scheiben Y dem Hebel X niederzusinken gestatten. Diese
                              									excentrischen Scheiben sizen an der Welle Z, welche
                              									durch ein an dem Ende des Abnehmeylinders S (Fig. 16)
                              									befindliches Stirnrad n in Umdrehung gesezt wird.
                              									Lezteres greift in das Stirnrad o, und dieses in das an
                              									der Excentricumswelle Z befestigte Stirnrad p. Wenn der Hebel X auf der
                              									dem Mittelpunkte der Welle Z zunächst gelegenen Stelle
                              									aufliegt, so befindet sich der Trog F in seiner höchsten
                              									Lage. Bei erfolgender Rotation der Welle jedoch hebt das Excentricum den Hebel X mit dem an denselben befestigten Gewichte. Da nun der
                              									Trog F nur die Gewichte l zu
                              									balanciren hat, so sinkt er vermöge seiner größeren Schwere in dem Maaße herab, als
                              									dieses die eigenthümliche Form des Excentricums gestattet. Die Hecheln fangen an den
                              									Flachs zu bearbeiten, wenn sich der Trog in seiner höchsten Lage befindet, und
                              									greifen beim Sinken des Troges höher ein. Wenn die an dem Hebel X befestigte Frictionsrolle den größten Halbmesser des
                              									Excentricums erreicht hat, so fällt der Hebel frei die geneigte Ebene des
                              									Excentricums hinab. Die den Trog F überwiegenden
                              									Gewichte l′ und l
                              									heben ihn so rasch in die Höhe, als es die Krümmung des Excentricums gestattet.
                              									Während des Herabsinkens des Troges wurde an dem am Maschinengestell hervorragenden
                              									Ende desselben (Fig. 17) ein Flachshälter befestigt; diesen Hälter bewegt der
                              									Maschinenwärter beim Aufsteigen des Troges mittelst der längs der Stange r verschiebbaren Handhabe q
                              									in denjenigen Theil des Troges, welcher über der gröbsten Hechel liegt. Dadurch
                              									werden sämmtliche übrigen, in dem Trog befindlichen Hälter seitwärts geschoben; der
                              									am entgegengesezten Ende befindliche Hälter wird mit seinem gehechelten
                              									Flachsbüschel aus der Maschine gedrängt, während jeder andere Hälter feineren
                              									Hecheln gegenüber zu liegen kommt. Der Flachsbüschel desjenigen Hälters, welcher die
                              									Maschine verlassen hat, wird alsdann gewendet, noch einmal der Maschine übergeben,
                              									um auch das andere Ende desselben bearbeiten zu lassen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
