| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. XX., S. 74 | 
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                        XX.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 29. April bis 27. Mai 1843 in England
                              									ertheilten Patente.
                           
                              Dem James Stewart,
                                 										Pianoforteverfertiger in Gloucester-crescent, St. Pancras, und Thomas Lambert,
                                 										Pianoforteverfertiger in Albany-street, St. Pancras: auf Verbesserungen
                                 										an Pianofortes, Dd. 29. April 1843.
                              
                           
                              Dem Moses Poole im
                                 										Lincoln's-inn: auf ein verbessertes Verfahren Absuͤde von Kaffee
                                 										und anderen Substanzen zu machen. Dd. 29. April 1843.
                              
                           
                              Dem James Hesford in
                                 										Great Bolton: auf Verbesserungen in der Fabrication gewisser Walzen. Dd. 2. Mai
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem Josiah Longmore
                                 										in Regent-street, Kennington: auf gewisse Verbesserungen an
                                 										Schreibfedern, Federhaͤltern und Pinselgehaͤusen. Dd. 4. Mai
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem Edward Morewood
                                 										in Thornbridge, und George
                                    											Rogers in Chelsea: auf verbesserte Verfahrungsarten zum
                                 										Ueberziehen der Metalle mit anderen. Dd. 4. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem Francis Daniell
                                 										in Comborne, Cornwall, und Thomas Hutchinson
                                 										 in Rosewarne, in
                                 										derselben Grafschaft: auf gewisse Methoden Kalk aus einer Substanz im Großen zu
                                 										gewinnen, welche bisher noch nicht zu diesem Zwek benuzt wurde. Dd. 4. Mai
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem John Turnbull in
                                 										Holywell Mount, Shoreditch: auf Verbesserungen in der Fabrication von Hufeisen.
                                 											Dd. 6. Mai
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem James Roos in
                                 										Wednesbury, Stafford: auf Verbesserungen in der Fabrication geschweißter
                                 										eiserner Roͤhren. Dd. 9. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem William Edward
                                    											Newton, Civilingenieur im Chancery-lane: auf eine
                                 										verbesserte Construction der Buͤchsen fuͤr die Achsen der
                                 										Locomotiven, so wie der Zapfenlager fuͤr Maschinen uͤberhaupt;
                                 										ferner auf Verbesserungen im Oehlen oder Schmieren derselben. Dd. 15. Mai
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem John Tappen im
                                 										Fitzroy-Square: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Maschinen zum
                                 										Vorbereiten und Spinnen von Hanf. Dd. 15. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem Robert Alexander
                                    											Kennedy, Baumwollspinner in Manchester: auf Verbesserungen an der
                                 										Maschine zum Schleifen oder Schaͤrfen der Kardaͤtschen für
                                 										Baumwolle etc. Dd. 15. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem John Lucena Ross
                                    											Kettle in Upper Seymour-street, Portman-square, und
                                 											William Prosser
                                 										jun. in Shaftesbury-terrace, Pimlico: auf
                                 										Verbesserungen in der Construction der Straßen und an den darauf laufenden
                                 										Wagen. Dd. 16. Mai
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem Joseph Burch,
                                 										Ingenieur in City-road: auf Verbesserungen an Drukmaschinen Fuͤr
                                 										baumwollene, seidene und wollene Zeuge, Papiertapeten etc., ferner an Apparaten
                                 										zum Vorbereiten und Gießen der Drukformen, endlich auf gewisse Methoden die
                                 										Drukformen vorzubereiten, ehe das Muster darauf gezeichnet wird. Dd. 16. Mai
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem William Mills,
                                 										Handschuhfabrikant im Foster-lane: auf Verbesserungen an den
                                 										Befestigungsmitteln fuͤr Handschuhe und Kleidungsstuͤke. Dd. 16. Mai
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem John Thompson,
                                 											Med. Dr., in Albury bei Guildford: auf Verbesserungen an Bettstaͤtten und Ruhebetten
                                 										fuͤr Invaliden. Dd. 16. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem Joseph Mazzini in
                                 										Kings-road, Chelsea: auf Verbesserungen im Letterndruk, welche die
                                 										Vortheile beweglicher Lettern mit dem Stereotypverfahren vereinigen. Dd. 16. Mai
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem John Winter
                                    											Walter, Handschuhfabrikant in Stoke-under-Ham: auf
                                 										Verbesserungen in der Handschuhfabrication. Dd.
                                 											16. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem Robert Walker
                                 										jun., Kaufmann in Glasgow: auf Verbesserungen im
                                 										Forttreiben der Schisse und Boote. Dd. 18. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem Charles Maurice
                                    											Sautter in Austin-Friars: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication von Borax. Dd. 22. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem Christopher
                                    											Nickels in York-road, Lambeth: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication der Artikel, welche mittelst der
                                 										Spizenmaschine gemacht werden. Dd. 22. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem Alfred Poole am
                                 										Mornington-place, Camberwell New Road, Surrey: auf Verbesserungen im
                                 										Darren von Malz und Getreide. Dd. 25. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem Henry Austin,
                                 										Civilingenieur in Hutton-garden: auf Verbesserungen in der
                                 										Holzpflasterung, Dd. 25. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem George Johnson in
                                 										Tottenham: auf Verbesserungen in der Kerzenfabrication. Dd. 25. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem John Nisbett,
                                 										Ingenieur in Elm-street, Long-lane, Bermondsey: auf Verbesserungen
                                 										im Vorbereiten der Häute und Felle bei der Fabrication gewisser Sorten von
                                 										Leder. Dd. 25. Mai
                                    											1843.
                              
                           
                              Der Sarah Beadon im
                                 										Hope Corner, Taunton: auf ihr mitgetheilte Apparate, um die Neigung der
                                 										Gefaͤße beim Abziehen von Fluͤssigkeiten daraus zu reguliren, dann
                                 										auf eine verbesserte Construction der Faͤsser. Dd. 25. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem Moses Poole im
                                 										Lincoln's inn: auf ihm mitgetheilte verbesserte Methoden und Apparate, um
                                 										gewisse Metalle auf andere niederzuschlagen. Dd.
                                 											25. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem John Bushby
                                    											Gibson in Nantwich, Chester: auf Verbesserungen in der
                                 										Salzfabrication. Dd. 25. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem Elijah Galloway,
                                 										Civilingenieur in Seymour-street, Euston-square: auf
                                 										Verbesserungen an der Maschinerie zum Forttreiben der Schiffe, Dd. 25. Mai
                                    											1843.
                              
                           
                              
                              Dem Alexander Bain,
                                 										Mechaniker in Oxford-street: auf seine verbesserte Methode elektrische
                                 										Stroͤme zu erzeugen und zu reguliren, dann aus verbesserte galvanische
                                 										Uhren und Telegraphen. Dd. 27. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem Richard Henry
                                    											Billiter, Oehlhaͤndler in Maze-pond, Southwark: auf
                                 										Verbesserungen im Filtriren der Oehle. Dd. 27. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem Arthur Hill in
                                 										Slad Parsonage, Stroud, Gloucester: auf ein verbessertes Tropfbad. Dd. 27. Mai
                                    											1843.
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jun.
                                 										1843, S. 338.)
                              
                           
                        
                           Das eiserne Dampfschiff Great-Britain.
                           Folgende Details uͤber die Vorzuͤge der eisernen Dampfschiffe und die
                              									Erbauung des großen eisernen Dampfschiffes Great-Britain auf der Werfte zu
                              									Bristol verdanken wir Hrn. Smith.
                           Das Gesammtgewicht eines eisernen Schiffes ist geringer als das eines eben so großen
                              									Schiffes von Holz; fuͤr die Waaren bleibt mehr Plaz und bei großen Schiffen
                              									kommt die Erbauung derselben wohlfeiler; außerdem kosten die Unterhaltung und die
                              									Reparatur auch weniger. Zerlegt man die Schiffe, so ist das Eisen mehr werth als das
                              									Holz. Die hoͤlzernen Schiffe leiden sehr durch ihre verschiedenen Bewegungen;
                              									die eisernen Schiffe aber, deren Koͤrper aus zusammengenieteten Blechen
                              									besteht, leiden keinen Schaden dadurch; die Einwirkung der Stoͤße ist bei
                              									hoͤlzernen Schiffen so groß, daß die Maschinen mit dem Kiele nicht fest
                              									verbunden werden koͤnnten, ohne daß das Zimmerwerk der Maschine in
                              									Stuͤke ging. Bei den eisernen Schiffen hingegen findet dieser Zusammenhang
                              									statt und das Schiff wird durch die Maschine selbst verstaͤrk. Im Fall eines
                              									Brandes gewaͤhren die eisernen Schiffe weit mehr Sicherheit; sie sind viel
                              									leichter in abgeschlossene Raͤume abzutheilen, was sie sehr gegen die Gefahr
                              									des Untergehens schuͤzt. Die eisernen sind auch frei von Ratten und sicher
                              									vor dem Lekwerden.
                           Der Great-Britain hat
                              									sechs Mastbaͤume. Alle, mit Ausnahme des Hauptmastes, koͤnnen umgelegt
                              									werden, wie die Maste der Sloops. Die Maschinen sind von großer Kraft und der
                              									Treibapparat ist die Schraube. Von einem Ende zum anderen ist das Schiff 320 engl.
                              									Fuß (97,53 Meter) lang; es faßt 4000 Tonnen. Seine Laͤnge betraͤgt 60
                              									Fuß mehr als beim groͤßten Kriegsschiff. Der Kamin hat 8 Fuß im Durchmesser.
                              									Die diksten Eisenblechstuͤke, von welchen der Kiel gemacht ist, sind ⅝
                              									Zoll engl. (1, 58 Centimeter, 15 Millim.) dik; die duͤnnsten 5/16; Zoll
                              									(etwas weniger als 8,793 Millim.) dik. Eiserne Verschlaͤge theilen das Schiff
                              									in vier Theile ab und verstaͤrken das Gerippe desselben. Die als Treibapparat
                              									dienende Schraube hat 16 Fuß Durchmesser. — Die vier Maschinen haben 1000
                              									Pferdekraͤfte und werden durch 24 Oefen geheizt, welche taͤglich 70
                              									bis 80 Tonnen Steinkohle verzehren. — Die ganze Arbeit steht unter der
                              									Leitung des Hrn. Brunel, den juͤngeren. —
                              									Die großen Dimensionen des Schiffes muͤssen die Erbauung desselben
                              									verhaͤltnißmaͤßig wohlfeil machen. Die Kleinheit der dem Wind
                              									entgegengesezten Oberflaͤche laͤßt eine große Geschwindigkeit
                              									erwarten, so daß man zwei bis drei Tage an der kuͤrzesten Ueberfahrt, welche
                              									je von Amerika nach England stattfand, noch zu ersparen hofft.
                           In Bezug auf mehrere Einwendungen gegen die eisernen Schiffe behaupten die HHrn. Smith und Holland, daß
                              									dieselben gegen den Bliz gesicherter sind. als die hoͤlzernen, weil das nach
                              									allen Seiten hin sich zerstreuende elektrische Fluidum seine Kraft verliert.
                              									Uebrigens werden auf den Masten kupferne Ableiter angebracht, wie bei anderen
                              									Schiffen. — Es wurden Versuche angestellt hinsichtlich der Wirkung der
                              									Kanonenschuͤsse auf die eisernen Schiffe; es ergab sich, daß die Kugel ein
                              									rundes, reines Loch durchschlaͤgt, welches viel leichter zu verstopfen ist,
                              									als die zerrissenen Loͤcher im Holz. (Aus dem Moniteur
                                 										industriel, 1843, No. 724.)
                           
                        
                           Anwendung von Zinkblech als Schuzmittel für eiserne
                              									Dampfkessel.
                           Auf der Steinkohlengrube Friedrich Wilhelm im
                              									Bruninghauser Reviere des maͤrkischen Bergamtsbezirks werden die aus dem
                              									Schacht gehobenen Wasser zur Condensation der Daͤmpfe der Maschine und zur
                              									Speisung der Dampfkessel gebraucht. Diese Wasser enthalten eine kleine
                              									Quantitaͤt mit Eisenoxyduloxyd  verbundener Schwefelsaͤure, welche auf die Theile
                              									der Maschine und des Kessels, an denen Bewegung und Reibung eintritt, sehr
                              									nachtheilig wirkt. Es werden die Pumpenroͤhren, vorzuͤglich die
                              									Kolbenroͤhren, die Lustpumpe und die Ventile bei der Wasserhaltungsmaschine
                              									auf jener Kohlengrube so stark angegriffen, daß man, um das haͤufige Liedern
                              									zu vermeiden, zur Anwendung von Metalllegirungen fuͤr diese Theile
                              									uͤbergehen mußte. Dadurch ließ sich aber ungeachtet bedeutender Kosten die
                              									nachtheilige Einwirkung der sauren Wasser nur vermindern, aber nicht voͤllig
                              									unschaͤdlich machen.
                           Da man auf den Steinkohlengruben von Obernkirchen die Erfahrung gemacht hatte, daß in
                              									den Pumpensaͤzen der dortigen Wassersaͤulenmaschine durch Umwinden der
                              									Kolbenstange mit Zinkstreifen der Kolben gegen die Einwirkung der sauren Wasser
                              									geschuͤzt werde, so war man bemuͤht, von dieser Erfahrung auch bei dem
                              									Dampfkessel der Friedrich Wilhelms Dampfmaschine Gebrauch zu machen.
                           Um den Kessel gegen das Zerfressen durch die sauren Wasser sicher zu stellen, schien
                              									es nur noͤthig zu seyn, eine einfache galvanische Kette durch an dem
                              									Kesselblech befestigte Zinkstreifen zu bilden, so daß das Eisenblech des Kessels den
                              									negativen, das Zink den positiven Elektromotor bilden muͤssen, also das Eisen
                              									durch die Zinkstreifen qeschuͤzt bleiben werde. Es wurden deßhalb die inneren
                              									Waͤnde desselben ringsum in der Hoͤhe des Wasserspiegels mit
                              									Zinkplatten von 9 Zoll Breite und 3/16 Zoll
                              									Staͤrke belegt und durch Klammeisen befestigt. Weil es sich bei dieser
                              									Armirung darum handelte, die Kesselwaͤnde moͤglichst zu schonen,
                              									zugleich aber auch die abgenuzten Zinkstreifen schnell gegen neue auswechseln zu
                              									koͤnnen, so waͤhlte man eine solche Vorrichtung, bei welcher das
                              									Zinkblech nicht unmittelbar durch Nieten oder Schrauben an dem Eisenblech der
                              									Kesselwaͤnde befestigt, sondern mittelst einer Art von Leitung eingeschoben
                              									ward, gleichwohl aber in vollkommener Beruͤhrung mit dem Eisen blieb. Die
                              									Kammern, welche die Leitung oder die Coulisse bilden, in welche die Zinkstreifen
                              									eingeschoben werden, sind an dem Kesselblech angenietet und muͤssen so nahe
                              									an einander stehen, daß sich die Zinkstreifen nicht durchbiegen koͤnnen. Die
                              									Zwekmaͤßigkeit dieser Vorrichtung hat sich bei spaͤterer Auswechselung
                              									der Streifen ergeben.
                           Die Erfahrung lehrte, daß sich ein bedeutender Vortheil in pecuniaͤrer Hinsicht fuͤr die Armirung der Kessel bei sauren
                              									Speise- und Condensationswassern mit Zinkplatten herausstellt; hinsichtlich
                              									der Sicherheit und Zuverlaͤssigkeit der Kessel aber außerdem noch dadurch,
                              									daß die Kessel nicht an einzelnen Stellen staͤrker als an anderen angegriffen
                              									werden, sondern eine gleichmaͤßige Staͤrke behalten und so dem
                              									Dampfdruk besser zu widerstehen vermoͤgen. (Auszug aus Karsten's Archiv Bd. XVII S. 804.)
                           
                        
                           Ueber die Vortheile, welche die amerikanische Maschine zum
                              									Ausgraben der Erde (der Dampf-Excavator) beim Canal-, Eisenbahnenbau
                              									etc. gewährt.
                           Die englischen Journale wiederholen schon seit laͤngerer Zeit mißtrauisch die
                              									lobpreisenden amerikanischen Berichte uͤber diese wunderwirkende kolossale
                              									Maschine. (Ihre Beschreibung und Abbildung ist im polytechn. Journal Bd. LXXXVIII S.
                                 										328 und 423 mitgetheilt worden.) Solche Unglaͤubigkeit ist aber
                              									jezt nicht mehr zulaͤssig. Folgender Bericht uͤber diese Maschine ist
                              									dem Mining Journal vom 24. Junius entnommen. Der
                              									Berichterstatter hielt dieselbe, ehe er sie in Wirksamkeit sah, selbst fuͤr
                              									unpraktisch; er kam jedoch von der Beaugenscheinigung ihrer Thaͤtigkeit
                              									zuruͤk, ohne im geringsten mehr ihre großen Vortheile zu bezweiseln. Die
                              									Arbeit dieser Maschine, ihr mit vieler Geschiklichkeit zusammengesezter Mechanismus
                              									machen sie, wie er sagt, zu allen großen Arbeiten, bei welchen Erde bewegt wird,
                              									also zum Bau der Canaͤle, der Eisenbahnen und gewoͤhnlichen Straßen
                              									vollkommen tauglich.
                           Die Maschine hat 8 Pferdekraͤfte; einen Cylinder von 9 engl. Zoll (22,86
                              									Centimeter) Durchmesser und 12 Zoll (30,47 Centim.) Hubhoͤhe. Die Anzahl der
                              									Kolbenspiele variirt von 90 bis 110 in der Minute. — Ihr Gewicht
                              									betraͤgt ungefaͤhr 16 Tonnen. — Die Breite zwischen den
                              									Raͤdern ist 6 Fuß (1,83 Meter). Ihre ganze Laͤnge, den an der Spize
                              									befindlichen Krahn nebst Grabschaufel mit inbegriffen, betraͤgt
                              									ungefaͤhr 30 Fuß (9,14 Meter). — Der Preis der Maschine sammt
                              									Zubehoͤr, des ganzen Apparats, ist ungefaͤhr 25,000 Fr.
                           
                           Die Schaufel hat 3 Fuß 6 3oll (1,07 Meter) Hoͤhe, 4 Fuß (1,22 Meter) Breite, 5
                              									Fuß (1,52 Meter) Laͤnge und ungefaͤhr 2 Kubikyards (1,53 Kubikmeter)
                              									Hohlraum.
                           Das vor der Maschine befindliche Erdreich bestund aus einem ungefaͤhr 14 Fuß
                              									(4,27 Meter) tiefen Mergelthonlager. Als man die Maschine in Bewegung sezte, drang
                              									die Schaufel mit der groͤßten Leichtigkeit in den Boden ein, fuͤllte
                              									sich in die Hoͤhe gehend, lud sich auf an der Seite stehende Waͤgen
                              									aus und fuhr so fort, bis das Erdreich in einem Halbkreise von 15 Fuß (4,57 Met.)
                              									Radius weggeraͤumt war.
                           Die Kraft, welche angewandt wird, um die Schaufel in den Boden eindringen zu machen,
                              									entspricht 40 Pferden. Die Schnelligkeit, mit welcher die Arbeit vor sich geht,
                              									ersieht man daraus, daß die 1,53 Kubikmeter fassende Schaufel in 40 Secunden sich
                              									anfuͤllt, in die Hoͤhe geht, sich ausleert und dieß zu wiederholen
                              									bereit ist.
                           In einem zweiten Artikel bespricht der Herausgeber des Mining
                                 										Journal selbst diese Maschine, welche er in Begleitung eines
                              									Sachverstaͤndigen auf der Eisenbahn der oͤstlichen Grafschaften in der
                              									Naͤhe der Station Brentwood arbeiten sah. Er hat sich von der
                              									außerordentlichen Wirkung dieser Riesenmaschine vollkommen uͤberzeugt und
                              									empfiehlt sie auf das Angelegentlichste vorzuͤglich den
                              									Eisenbahn-Ingenieuren. Die in Amerika erhaltenen Resultate sind folgende. In
                              									89 Tagen oder 881¼ Stunden betrug die Arbeit nicht weniger als 61,729 Loads,
                              									was 1½ Kubikyards (1,147 Kubikmeter) fuͤr das Load gerechnet, 92,593
                              									Yards, oder 105 Kubikyards (80,27 Kubikmeter) fuͤr die Stunde
                              									betraͤgt. Diese Resultate wurden in Gegenwart des Herausgebers vollkommmen
                              									bestaͤtigt; derselbe sah im Mittel 2 Kubikyards (1,53 Kubikmeter) von der
                              									Maschine ausgraben und laden, was in zwoͤlf Stunden 1,440 Yards (1100,88
                              									Kubikmeter) ausmacht. — Vergleicht man dieses Resultat mit dem der
                              									Handarbeit, unter der Annahme, daß ein Mann taͤglich 8 Yards (6,12
                              									Kubikmeter) hinwegschaffen koͤnnte, was jedoch das Doppelte von dem
                              									waͤre, was bei einem solchen Boden erwartet werden kann, so waͤren 180
                              									Mann erforderlich, um die Arbeit der Ausgrabmaschine zu verrichten. 1,440 Yards
                              									dnrch Handarbeit ausgegraben, wofuͤr 6 Pence per
                              									Pard (68,2 Centimes per Kubikmeter) bezahlt werden,
                              									kaͤmen auf 36 Pfd. Sterl. (97 Fr. 56 Cent.). Die Arbeit der Maschine aber
                              									fuͤr eben so viel, kann angeschlagen werden zu 21 Pfd. St. 10 Schill. bis 3
                              									Pfd. St. (63 Fr. bis 75 Fr. 60 Cent.) Kosten. Man bedarf nur zweier Arbeiter; der
                              									Verbrauch an Brennmaterial betraͤgt 8 bis 10 Cntr. in zwoͤlf Stunden.
                              									Außerdem verursacht sie keine Kosten, als die der Unterhaltung und der
                              									Capitalsinteressen.
                           Außer der Ersparung an Kosten, wie sie aus diesen wohlverbuͤrgten Zahlen
                              									hervorgeht, ist aber auch die noch weit schaͤzbarere an Zeit zu beachten; die
                              									in großen Unternehmungen stekenden Capitalien werden viel schneller fruchtbringend.
                              									Bleibt man bei obigem Beispiel von 1100 Metern Ausgrabung in zwoͤlf Stunden
                              									in einem schwer zu bearbeitenden Boden stehen, so waͤren 180 bis 200 Mann
                              									erforderlich, um die Maschine zu ersezen. Da aber die Arbeitslinie nur 9,14 Meter
                              									mißt, so koͤnnten nur 8 Mann auf einmal gestellt werden, und da wenigstens
                              									180 Arbeitstage noͤthig waͤren, so waͤren ungefaͤhr 22
                              									Tage erforderlich zu dem, was die Ausgrabmaschine in zwoͤlf Stunden
                              									verrichtet. Welch ein Nuzen laͤßt sich also von dieser Maschine für
                              									Eisenbahnen und Canaͤle erwarten!
                           Diese Maschine, durch welche mit zwei Menschen die Handarbeit von 200 Menschen
                              									zwanzigmal so schnell verrichtet wird, scheint auf den ersten Anblik eine Menge
                              									Individuen der Arbeit und des Verdienstes zu berauben. Allein die Leichtigkeit und
                              									die bedeutend wohlfeilere Ausfuͤhrung der Arbeit, muͤssen die
                              									Canal-, Eisenhahnbau-Unternehmungen etc. so bedeutend vermehren, daß
                              									am Ende diese neue Erfindung den Menschenhaͤnden mehr Arbeit
                              									herbeifuͤhrt, als sie ihnen entzieht. Es ist dieß eine Verdraͤngung,
                              									wie dieselbe alle neuen Maschinen ausuͤben und zu gleicher Zeit eine sichere
                              									Vermehrung der Arbeit; der gluͤklichste Umstand dabei ist, daß diese
                              									Verdraͤngung nicht einen speciellen Industriezweig trifft, sondern die bloße
                              									Kraft, deren Wiederverwendung sich viel leichter findet, als die einer erlernten
                              									Geschiklichkeit. (Aus dem Moniteur industriel, 1843, Nr.
                              									731.)
                           
                        
                           Ueber Donné's Lactoskop.
                           Donné's Lactoskop oder Instrument zur Bestimmung des
                              									Rahmgehalts der Milch, welches im polyt. Journal Bd. LXXXVIII S. 60 beschrieben wurde,  liefert, wie Payen bemerkt, schon deßhalb keine verlaͤßlichen
                              									Angaben, weil die Milch zweier Kuͤhe, ohne verfaͤlscht zu seyn, sich
                              									ganz verschieden zeigen kann; wenn naͤmlich eine Milch nur wenig fette Stoffe
                              									enthaͤlt, so wird sie die Lichtstrahlen leicht hindurchlassen,
                              									waͤhrend eine andere ebenfalls unverfaͤlschte, welche viel fette
                              									Stoffe enthaͤlt, die umgekehrte Eigenschaft darbietet; der Gehalt einer Milch
                              									an fetten Stoffen kann aber von 1 — 5 Proc. variiren. Dazu kommt noch, daß es
                              									gar nicht schwer ist, eine verfaͤlschte Milch undurchsichtig zu machen; man
                              									hat deßhalb bereits gewisse Emulsionen und sogar HammelgehirnPolyt. Journal Bd. LXXXV S, 239.
                              									benuzt. Von Donné' Lactoskop laͤßt sich also
                              									sagen: vixit. (Echo du monde
                                 										savant, 1843, No. 37.)
                           
                        
                           Isochromfirniß
                           Die einfache Art, Kupferstiche oder Lithographien in Oehlgemaͤlde zu
                              									verwandeln, duͤrfte wohl zu bekannt seyn, um hier dieß Verfahren zu
                              									erlaͤutern; jedoch lange blieb die Bereitung des dazu erforderlichen
                              									Firnisses ein Geheimniß und wurde von Gewinnsuͤchtigen theuer verkauft. Es
                              									scheint daher nicht unpassend, die Verfertigung dieses Firnisses mitzutheilen.
                           Man mische in einer glaͤsernen Flasche 1 Liter Terpenthinoͤhl mit 8
                              									Unzen grob gestoßenem Mastix und 4 Unzen feinem Glas, ebenfalls grob gestoßen.
                              									Waͤhrend 25 Tagen haͤngt man die Flasche in die Sonne und
                              									schuͤttelt das Gemisch zuweilen um. Nachdem der Mastix aufgeloͤst ist,
                              									fuͤge man noch 46 Unzen des allerbesten venetianischen Terpenthins bei und
                              									haͤnge die Flasche noch einige Tage in den Sonnenschein und filtrire zulezt
                              									die Losung durch Filtrirpapier.
                           Es kann diese Zeit betraͤchtlich durch kuͤnstliche Waͤrme
                              									abgekuͤrzt werden, doch da alsdann die Verfertigung dieses Firnisses
                              									fuͤr den nicht mit chemischen Kenntnissen ausgeruͤsteten Dilettanten
                              									gefahrlich werden kann, so thut man besser, den langen und sicheren Weg
                              									vorzuziehen.
                           
                              G. W. B.....
                              
                           
                        
                           Ueber Unterscheidung aͤchter und unaͤchter
                              									Vergoldung.
                           Hr. Prof. Altmuͤtter empfiehlt im Wiener allgem.
                              									polytechn. Journal 1843, Nr. 29 fuͤr viele Faͤlle, wo die Anwendung
                              									der bisher uͤblichen Goldproben Schwierigkeiten hat, insbesondere fuͤr
                              									Unterscheidung aͤchter und unaͤchter Goldpapiere, Folien etc. die
                              									Anwendung des Queksilbers, welches auf aͤchte Vergoldung eingerieben,
                              									sogleich einen weißen Flek macht, auf unaͤchtes Gold aber (tombakartige
                              									Kupferlegirungen) nicht einwirkt, waͤhrend andererseits eine saure Aufloͤsung von Queksilber in
                              									Salpetersaͤure das aͤchte Gold unangetastet laͤßt und auf dem
                              									unaͤchten einen weißen Strich macht. Auch die duͤnnsten Goldschichten,
                              									welche freilich sehr an das Unaͤchte streifen und durch Koͤnigswasser
                              									oft gar nicht wahrgenommen werden, weil dieses das darunter liegende Kupfer gleich
                              									angreift, erweisen sich durch diese Probe als solche. Etwa vorhandene Firnisse
                              									muͤssen freilich vor der Probe an einer Stelle weggewaschen werden.
                           
                        
                           Ueber die Verbrennung von Schwefelkiesen behufs der
                              									Schwefelsäurefabrication.
                           Bekanntlich bildet sich bei der Verbrennung von Schwefelkiesen behufs der
                              									Schwefelsaͤurefabrication mehr oder weniger schwefelsaures Eisen, was von der
                              									Guͤte der Kiese und davon abhaͤngt, ob sie nur groͤßtentheils
                              									oder vollstaͤndig verbrannt werden. Das erzeugte schwefelsaure Eisen ist das
                              									Sesquisulphat, welchem die Formel Fe O3 + S O3 entspricht; im Durchschnitt enthaͤlt die
                              									Kiesasche 3,20 Proc. Schwefelsaͤure. (Philosophical
                                 										Magazine, Jun. 1843, S. 496.)
                           
                        
                           Dumas, über Gährung.
                           Man unterschied fruͤher zwischen geistiger, Brod-, saurer und fauliger
                              									Gaͤhrung. Gegenwaͤrtig werden folgende zwoͤlf Gaͤhrungen
                              									angenommen: die geistige,  die Traubenzukergaͤhrung, die schleimige, die milchsaure, essigsaure,
                              									gallussaure, gallertsaure, benzoësaure, senfsaure, ammoniakalische, faule und
                              									endlich die Fettgaͤhrung.
                           Unter Gaͤhrung versteht man eine chemische Veraͤnderung, die in einer
                              									Masse organischer Materie durch die bloße Gegenwart einer anderen Substanz vorgeht,
                              									ohne daß leztere etwas von dem Koͤrper, welchen sie zersezt, an sich reißt,
                              									oder an denselben abgibt. Diese thaͤtige Substanz, das Ferment,
                              									verhaͤlt sich demnach einigermaßen aͤhnlich der galvanischen
                              									Saͤule. Sie trennt zusammengeseztere Materien in einfachere, und verwandelt
                              									sie dadurch in Verbindungen, welche ihrer Constitution nach den mineralischen
                              									aͤhnlicher sind.
                           Betrachtet man die Gesammtheit der organischen Natur von einem gewissen
                              									Gesichtspunkte aus, so findet man, daß die gruͤnen Pflanzen unter dem Einfluß
                              									des Lichts aus den Elementen der mineralischen Natur unaufhoͤrlich immer
                              									vielfacher zusammengesezte organische Materien zu bilden streben; die Thiere
                              									hingegen zerstoͤren diese organischen Materien und fuͤhren sie
                              									unaufhoͤrlich auf Gebilde zuruͤk, welche mehr dem Gebiete der
                              									mineralischen Natur angehoͤren, waͤhrend sie zugleich die
                              									Kraͤfte, welche den Zustand der Verbindung dieser Stoffe erhielten,
                              									fuͤr die Beduͤrfnisse der thierischen Oekonomie zunuze machen. Die
                              									Gaͤhrungen nun sind immer Erscheinungen derselben Art, wie sie das
                              									regelmaͤßige Vorsichgehen der thierischen Lebensacte charakterisiren.
                           Das Ferment erscheint uns folglich als ein organisches
                                 										Wesen, welches die Kraft in sich aufnimmt, mittelst deren die kleinen
                              									Theilchen des die Gaͤhrung erleidenden Koͤrpers zusammengehalten
                              									wurden; es consumirt diese Kraft und eignet sie sich zu.
                           Die Rolle, welche das Ferment spielt, spielen alle Thiere; man findet sie sogar in
                              									allen nicht gruͤnen Pflanzentheilen wieder. Alle diese Wesen, oder alle diese
                              									Organe consumiren die organischen Materien, entmischen sie und fuͤhren sie
                              									auf die einfachsten Formen der mineralischen Chemie zuruͤk. Bei jeder
                              									Gaͤhrung erscheint als Hauptagens eine stikstoffhaltige organische Materie,
                              									welche zu leben und sich zu entwikeln scheint; als Material aber eine oder mehrere
                              									vielfach zusammengesezte (complicirte) organische Substanzen, welche sich entmischen
                              									und in einfachere Gebilde umwandeln.
                           Sobald ein Ferment die Bedingungen seiner Existenz, naͤmlich eine zu
                              									zersezende organische Materie, und seiner Entwikelung also eine organische oder
                              									organisch zu werden faͤhige Materie zum Assimiliren, vereinigt vorfindet,
                              									scheint dieses Ferment sich zu entwikeln, wie eine Reihe Generationen organischer
                              									Wesen.
                           Da alle Fluͤssigkeiten der thierischen und pflanzlichen Oekonomie die so eben
                              									bezeichneten Bedingungen vereinigen, so muͤssen die aus der Action der
                              									Fermente waͤhrend des Lebens und nach dem Tode der organischen Wesen
                              									hervorgehenden Wirkungen unzaͤhlige seyn, und das sind sie auch.
                           Wie viele Krankheiten entspringen aus der zufaͤlligen Einfuͤhrung eines
                              									Ferments in das Blut. So wirken Eiter-Resorptionen, Stiche bei anatomischen
                              									Sectionen und sehr viele andere Einimpfungen in Gaͤhrung begriffener
                              									animalischer Substanzen, welche dieselbe weiter entwikeln und auf andere gesunde
                              									Materien fortpflanzen. (Traité de Chimie appliqué aux arts,
                                 										par M. Dumas. Tome VI.)
                           
                        
                           Aufbewahrung der Gemüse.
                           Zur Winterszeit geht eine Menge Gemuͤse aus Frankreich nach Deutschland,
                              									welches gewoͤhnlich in Blechbuͤchsen mit zugeloͤtheten Dekeln
                              									verschlossen ist. In diesem Zustande werden die Buͤchsen behufs der Erhaltung
                              									der Gemuͤse in Wasser gelegt, das nach und nach bis auf 60° R.
                              									erwaͤrmt wird. Nach 10 Minuten nimmt Man sie heraus und bewahrt sie nach dem
                              									Erkalten in Eiskellern auf, von wo aus sie dann versendet werden.
                           Dr. Haͤnle in Lahr
                              									erprobte dieses Verfahren mit gutem Erfolge an geschwefelten gruͤnen Erbsen.
                              									Bei einem Versuch, der dahin abgeaͤndert worden war, daß er die
                              									Buͤchse nicht auf Eis brachte, sondern in einen gewoͤhnlichen Keller,
                              									gluͤkte das Verfahren nicht.
                           
                              (G. in Lahr.)