| Titel: | Sire's patentirte Apparate zu Verwendung der Hohofengase in der Eisenfabrication. | 
| Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. XXXII., S. 119 | 
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                        XXXII.
                        Sire's patentirte Apparate zu Verwendung der
                           								Hohofengase in der Eisenfabrication.
                        Aus den Annales des mines, Quatr. Sér. T. II, p.
                              									371 durch das polytechn. Centralblatt, 1843, 11. Heft.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									II.
                        Sire's Apparate zu Verwendung der Hohofengase etc.
                        
                     
                        
                           Ebelmen gibt die nicht uninteressante historische Notiz,
                              									daß ein Hr. Victor Sire, Hüttenbeamter in Clerval,
                              									bereits 1836, also noch vor Beginn der ersten Versuche von Faber du Faur, ein 15jähriges Patent auf Verfahrungsweisen genommen hat,
                              									die den Faber'schen ganz analog sind, aber durchaus keine
                              									Anwendung gefunden haben, weßhalb das Patent erlosch.
                           Von dem Haupttheile der Oefen geben Fig. 39 und 40 auf Tab. II Auf- und Grundriß, wobei zu bemerken,
                              									daß nach Sire's Vorschlag auf der entgegengesezten Seite
                              									des Hohofens ein ganz gleiches zweites Flammofensystem angebracht werden soll. In
                              									diesen Abbildungen ist P das Gestell und der Herd des
                              									Hohofens (von der gewöhnlichen Einrichtung), Q die Rast
                              									des Hohofens, R die Masse des Hohofens, S der gußeiserne Wellstein, T das Stichloch, U die Form, V, V das Mauerwerk des
                              									Schachts, Y die Düse. Die Gase werden dicht über dem
                              									Ende der Rast, also im Kohlensake durch Oeffnungen (die sich diametral
                              									entgegenstehen) über die erste Feuerbrüke A in den
                              									Puddlings- oder Feineisenofen B abgeleitet,
                              									dessen Sohle mit g, g,
                              									dessen hintere Feuerbrüke mit C, das Schlakenloch mit
                              										D bezeichnet ist; h, h ist eine seitliche Form, um Wind auf das Eisen zu
                              									blasen, i, i aber eine
                              									querliegende, mit dem Gebläse verbundene Röhre, welche durch Oeffnungen die Luft in
                              									die zu verbrennenden Gase treibt. Aus dem ersten Flammenofen gelangen die
                              									entweichenden Gase über die Brüke E in kleinere,
                              									beliebig zu benuzende Flammöfen F und von da durch den
                              									Fuchs G in das hohe Kamin H,I. Das Gewölbe über der Feuerbrüke A. wird
                              									durch einen eisernen Rahmen K gebildet und die Flammöfen
                              									sind von Außen durch Gußeisenplatten L. und
                              									Schraubenbolzen zusammengehalten. Das in den Hohofenschacht central Herabsteigende
                              									Rohr j,j nennt der Verf. tuyau
                                 										d'evaporation; wahrscheinlich soll es die Wasserdämpfe ableiten.
                           Es ist nicht zu läugnen, daß die Grundzüge der Faber'schen
                              									Einrichtung hier vorliegen; der Patentträger spricht sich auch schon dahin aus, daß
                              									die Höhe der Gasableitung nach der Qualität der Brennmaterialien und den Dimensionen
                              									des Hohofens u. s. w. variiren müsse. Die ungewöhnlich tiefe Ableitung im Kohlensake
                              									ist für  Anwendung von
                              									dürrem Holze in dem Hohofen berechnet, und es ist klar, daß in diesem Fall
                              									allerdings die Ableitungsstelle am tiefsten liegen müßte. Obgleich die Sire'sche Einrichtung auf keiner Hütte ausgeführt, also
                              									eigentlich gar nicht praktisch geprüft worden ist, so sagt doch Sire im Voraus, daß eine zu große Abkühlung und Störung
                              									des Hohofenganges durch Ableitung der Gase nicht
                              									eintreten werbe, und daß man das Princip auf die Ausführung der verschiedensten
                              									Arbeiten des Eisenhüttenprocesses anwenden könne.
                           
                        
                     
                  
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