| Titel: | Jeffree's patentirte Schieberpumpe. | 
| Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. XLIV., S. 173 | 
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                        XLIV.
                        Jeffree's patentirte Schieberpumpe.
                        Aus dem Mechanics' Magazine. August 1842, S.
                              									145.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        Jeffree's patentirte Schieberpumpe.
                        
                     
                        
                           Die Verbesserungen, welche den Gegenstand dieses Patentes bilden, sind wegen ihrer
                              									sinnreichen Einrichtung und großen Einfachheit bemerkenswerth. Die Hauptverbesserung
                              									besteht darin, daß bei Saugpumpen die gewöhnlichen beweglichen Ventile, welche so
                              									leicht in Unordnung gerathen, wegfallen. Jeffree's
                              									Apparat zeigt eine unverkennbare Analogie mit dem Schiebventil-System der
                              									Dampfmaschinen, weicht jedoch in den Details von demselben ab.
                           An die Seiten des Pumpenstiefels befestigt der Patentträger eine glatt gearbeitete
                              									rectanguläre Holz- oder Eisenfläche, welche mit sechs rectangulären
                              									Oeffnungen a, b, c, d, e, f, Fig. 13, versehen ist.
                              									Diese Oeffnungen stehen mit verschiedenen, in dem Körper des genannten Stükes
                              									angebrachten Canälen, welche in Fig. 14, 15 und 16 in verschiedenen
                              									Durchschnitten dargestellt sind, in Verbindung. Die Oeffnungen a und f communiciren mit den
                              									Canälen, welche zu beiden Seiten des Kolbens in den Pumpenstiefel fuhren, wie der
                              									Horizontaldurchschnitt Fig. 14 zeigt; die
                              									Oeffnungen b und d führen,
                              									wie der Verticaldurchschnitt Fig. 15 andeutet,
                              									aufwärts nach den Ausflußröhren, während die Oeffnungen c und e, Fig. 13 und 16, abwärts
                              									nach dem Brunnen führen. Die Ausfluß- und Speisungsröhren sind in den
                              									Zeichnungen als unwesentlich weggelassen. An das glatte geebnete Stük Fig. 13 paßt
                              									ein anderes glattes Stük Fig. 17, welches mit
                              									sechs rectangulären Oeffnungen a2, b2, c2, d2, e2, f2 versehen ist, die nach den Canälen des Stükes
                              										Fig. 17
                              									führen; beide Theile communiciren auf die in dem Horizontaldurchschnitte Fig. 18
                              									angedeutete Weise mit einander. An der Außenseite dieses Stükes ist eine Stange g, Fig. 18 parallel der
                              									Kolbenstange befestigt, die sich, durch eine und dieselbe Kraft getrieben,
                              									gleichzeitig mit der leztern hin- und herbewegt. Um die Parallelbewegung des
                              									Schiebers Fig.
                                 										17 zu sichern, kann man ihn zwischen zwei an dem Theile Fig. 13 hervortretenden
                              									Flantschen gleiten lassen; bei kleineren Pumpen ist jedoch diese Maßregel nicht
                              									nöthig.
                           Das Spiel der Pumpe ist nun folgendes. Angenommen, der Kolben befinde sich am Boden,
                              									so deken sich die Theile Fig. 13 und 17 vollkommen,
                              									und die Oeffnungen und festen Theile beider Flächen  befinden sich in einer solchen
                              									Stellung zu einander, daß die nach dem Stiefel, die nach den Ausflußröhren und die
                              									nach dem Brunnen führenden Oeffnungen a und b, b und d, c und e frei, die andern aber geschlossen sind. Wird nun der
                              									Kolben in die Höhe gezogen, so steigt das Wasser in Folge des entstehenden Vacuums
                              									aus dem Brunnen durch die Oeffnung e des Stükes Fig. 13 in die
                              									Oeffnung e des Stükes Fig. 17 und tritt von da
                              									durch die Oeffnung f, Fig. 13, in den
                              									Pumpenstiefel. Beim rükgängigen Kolbenhub wird das gehobene Wasser durch die
                              									Oeffnungen f und d aus dem
                              									Stiefel in die obere mit der Oeffnung d in Verbindung
                              									stehende Ausflußröhre hinausgetrieben. Zugleich veranlaßt das hinter dem Kolben
                              									entstehende Vacuum das Aufsteigen des Wassers aus dem Brunnen; das Wasser tritt
                              									durch die Oeffnungen b und a
                              									in den Stiefel, um bei dem folgenden Hub entleert zu werden. Die Pumpe ist demnach
                              									doppeltwirkend, und wenn man die mit den Oeffnungen b
                              									und d in Verbindung stehenden Ausflußröhren in eine
                              									gemeinschaftliche Röhre sich einmünden läßt, so wird das Wasser in einem
                              									ununterbrochenen Strom ausgegossen werden.
                           Eine Pumpe dieser Art kann offenbar nur durch Verstopfung einer der Röhren in
                              									Unordnung kommen. Dieser Uebelstand läßt sich jedoch einfach dadurch beseitigen, daß
                              									man den Theil Fig.
                                 										17 abnimmt, und das Hinderniß entfernt, worauf die Pumpe wieder brauchbar
                              									wie zuvor ist.
                           Eine andere Construction dieser Pumpe, welche mit dem Schiebventile der
                              									Dampfmaschinen noch mehr Aehnlichkeit hat, ist durch Fig. 19 dargestellt,
                              									welche die mit einem Schiebventil gewöhnlicher Art versehene Pumpe zeigt. Das durch
                              									die Röhre A aufsteigende Wasser strömt durch einen rund
                              									um den Pumpenstiefel laufenden Canal nach der Oeffnung B
                              									und tritt von da durch einen Canal a in den Cylinder,
                              									während gleichzeitig das in dem Raum unter dem Kolben befindliche Wasser durch den
                              									Canal b in den Schieberkasten gedrükt wird und bei C ausfließt.
                           
                        
                     
                  
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