| Titel: | Anwendungen von I. T. Jeffree's Schieberpumpe. | 
| Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. XLV., S. 175 | 
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                        XLV.
                        Anwendungen von I. T. Jeffree's Schieberpumpe.
                        Aus dem Mechanics' Magazine. Mai 1843, S.
                              								428.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III.
                        [Anwendungen von Jeffree's patentirter Schieberpumpe.]
                        
                     
                        
                           Fig. 20 stellt
                              									die perspectivische Ansicht einer auf dem Verdeke aufzustellenden Schiffspumpe dar. a ist der
                              									Pumpenstiefel, welcher dem Cylinder einer Dampfmaschine in jeder Hinsicht gleicht.
                              									Dieser Stiefel ist mit einem Gürtel umgeben, in welchem sich ein Canal befindet, der
                              									sich in eine Centralöffnung B (Fig. 23) endigt. Leztere
                              									dient in der Regel zum Herbeisaugen des Wassers (wir sagen in der
                              									Regel, aus Gründen, auf die wir unten zurükkommen
                              									werden). An dem andern Ende dieses Canales ist eine biegsame Röhre c befestigt, welche in den Behälter oder in den untern
                              									Schiffsraum hinabgeht. An dem Kolben befinden sich weder Ventile noch Oeffnungen.
                              									Der Schieber d wird mittelst der Stange g bewegt, und der obere Theil dieser Stange stößt in dem
                              									Augenblike, wo der Kolbenhub zu Ende geht, gegen den obersten Punkt der Schienen
                              										(sheers) h, welche an
                              									die beiden Säulen des Gestelles befestigt sind. Die Feder i drükt das Schieberventil fortwährend gegen die Fläche an. Das Schwungrad
                              									hat den Zwek, der Bewegung die erforderliche Gleichförmigkeit zu ertheilen. Fig. 23,
                              									welche einen Durchschnitt der Wassercanäle und des Schiebers darstellt, mag dem
                              									Leser einen Begriff von dem Spiel der Pumpe geben. Angenommen, der Kolben habe seine
                              									höchste Lage im Cylinder erreicht, die Kurbel befinde sich in einer
                              									correspondirenden Stellung und der Schieber in der Fig. 23 dargestellten
                              									Lage, so wird der Kolben durch fortgesezte Drehung der Kurbel niedergedrükt, das
                              									Wasser strömt durch die Oeffnung B durch den Canal des
                              									Schiebers c, den Canal a, in
                              									den Cylinderraum über dem Kolben und füllt denselben an, während das unter dem
                              									Kolben befindliche Wasser durch den Canal b und e ausgetrieben wird. Sobald der Kolben an dem untern
                              									Ende seines Hubes angekommen ist, wird das Ventil abwärts geschoben und dasselbe
                              									Spiel wiederholt sich beim Aufsteigen des Kolbens, welches beim Niedergang desselben
                              									statt gefunden hatte. Das Resultat ist ein ununterbrochener Wasserstrahl aus der
                              									Röhre w.
                           Die Oeffnung B, Fig. 23, dient, wie oben
                              									erwähnt wurde, im Allgemeinen als Einsaugröhre, jedoch nicht immer. Das Spiel kann
                              									ohne Nachtheil in das umgekehrte verwandelt werden; eine vortreffliche Eigenschaft,
                              									welche eine Eigenthümlichkeit von Jeffree's Erfindung
                              									bildet. Denn sollte z. B. ein Stükchen Holz oder eine  Quantität losen Hanfes in die
                              									Canäle gerathen und zu groß seyn, um gewaltsam durch die Canäle herausgetrieben
                              									werden zu können, so braucht man nur durch Umdrehung der Kurbel nach der
                              									entgegengesezten Richtung das Spiel der Pumpe in das entgegengesezte zu verwandeln,
                              									worauf der atmosphärische Druk hinreichen wird, das Hinderniß sogleich zu
                              									beseitigen. Es ist ferner besonders bemerkenswerth, daß nur Holzstüke u. s. w. von
                              									solcher Größe, daß sie durch die Canäle ihren Weg nicht nehmen können, eine solche
                              									Pumpe verstopfen werden. Alle kleinern Körper, z. B. Sand, Schlamm u. s. w., die bei
                              									andern Pumpen ein unübersteigliches Hinderniß sind, gehen unschädlich durch diese
                              									Pumpe. In dieser Hinsicht besizt die in Rede stehende Pumpe eine entschiedene
                              									Superiorität über andere Pumpen.
                           Fig. 21 zeigt
                              									eine andere Anordnung dieser Pumpe, in welcher sie als Feuersprize oder Drukpumpe überhaupt verwendet
                              									werden kann. Aus der Röhre w geht hier eine Röhre in die
                              									Säule, auf welcher der Drukhebel gelagert ist, und deren innere Höhlung den
                              									Windkessel bildet.
                           Fig. 22 stellt
                              									eine dem Princip nach der vorigen ähnliche Pumpe dar, welche fest mit der
                              									Bodenplatte verbunden ist. Die Kolbenstange ist mit einem Querstüke versehen, dessen
                              									Enden in Einschnitten, die an dem Gestell angebracht sind, die nöthige Führung
                              									erhalten. Der Schieber wird zur geeigneten Zeit, wie der in Fig. 21 dargestellte,
                              									mittelst zwei kleiner an der Stange g angebrachter
                              									Knöpfe o, o bewegt. Da bei dieser Art Pumpe eine
                              									biegsame Röhre nicht nothwendig, ist, indem der Cylinder fest steht, so eignet sie
                              									sich vorzüglich zum Pumpen heißer Flüssigkeiten.
                           
                        
                     
                  
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