| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. LXXX., S. 315 | 
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                        LXXX.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 30. Mai bis 24. Junius 1843 in England
                              									ertheilten Patente.
                           
                              Dem William Newton,
                                 										Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in
                                 										der Abscheidung des Kupfers aus seinen Erzen. Dd.
                                 											30. Mai 1843.
                              
                           
                              Demselben: auf eine
                                 										ihm mitgetheilte Methode Boote und andere Fahrzeuge zu construiren, welche er the mondotian system nennt Dd
                                 										30. Mai 1843.
                              
                           
                              Dem John Tappan im
                                 										Fitzroy-square, Middlesex: auf ihm mitgetheilte Apparate, welche an den
                                 										Feuerzuͤgen und Schornsteinen angebracht werden koͤnnen, um den
                                 										Zug darin und dadurch die Verbrennung im Ofen zu verstaͤrken, Dd. 30. Mai
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem Thomas Forsyth,
                                 										Ingenieur in Salford, Lancaster: auf Verbesserungen an der Maschine zur
                                 										Verfertigung von Baksteinen und Ziegeln. Dd
                                 										1 Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Pierre Frederick
                                    											Ingold, Uhrmacher am Buckingham-place, London: auf
                                 										Verbesserungen an den Maschinerien, womit einzelne Theile der Taschenuhren
                                 										verfertigt werden, Dd. 1. Jun. 1843.
                              
                           
                              
                              Dem William Fox
                                    											Talbot in Lacock-Abbey, Wilts; auf Verbesserungen in der
                                 										Photographie. Dd. 4. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Martyn John
                                    											Roberts in Carmartsen: auf Verbesserungen an den Maschinen zum
                                 										Vorbereiten, Spinnen und Spulen der Wolle, Baumwolle etc. Dd. 1. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Fennell Allman in
                                 										Salisbury-street, Strand: auf Verbesserungen an Lampen. Dd. 3. Jun.
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem Junius Smith im
                                 										Fen-court, Fenchurch-street: auf Verbesserungen an der Maschinerie
                                 										zum Saͤgen des Holzes, Dd. 3. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem William Brown,
                                 										Kaufmann in Glasgow: auf Verbesserungen in der Fabrication von Porzellan und
                                 										Toͤpferwaare, Dd
                                 										3. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Richard Farmer
                                 										und Joseph Pitl,
                                 										beide in Birmingham: auf Verbesserungen an hydraulischen Abtritten; ferner an
                                 										Betten und Bettstaͤtten, Dd. 6. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Robert Smart,
                                 										Schiffeigner in Commercial-road, Bristol: auf Verbesserungen an
                                 										Ruderraͤdern. Dd
                                 										8. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem John Burns Smith,
                                 										Baumwollspinner in Salford; auf Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten,
                                 										Kardaͤtschen, Vorspinnen und Spinnen der Baumwolle etc. Dd. 8. Jun.
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem Carteret Priaulx
                                    											Dobree, Civilingenieur zu Putney, Surrey: auf Verbesserungen in
                                 										der Fabrication von Brennmaterial, Dd. 10. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Henry Page, Maler
                                 										in Cambridge: auf Verbesserungen im Malen, Marmoriren oder Verzieren mit
                                 										Oehlfarben. Dd. 10. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Henry Austin,
                                 										Civilingenieur in Hatton-garden: auf eine neue Methode gewisse
                                 										Materialien zum Bauen zusammenzukitten oder zu verbinden, Dd
                                 										10. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Edward François
                                    											Duclos de Boussois, Ingenieur der Clyne Wood Works bei Swansea:
                                 										auf Verbesserungen in der Gewinnung von Blei, Zinn, Wolfram, Kupfer und Zink aus
                                 										Erzen und Schlaken, ferner in der Fabrication ihrer Legirungen mit andern
                                 										Metallen, Dd. 10.
                                    											Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Ernest Lentz in
                                 										Eastcheap: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Saug- und Drukpumpen.
                                 											Dd. 10. Jun.
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem Alfred Francis in
                                 										Vauxhall und Isaac
                                    											Funge ebendaselbst: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 										verzierter Ziegel. Dd. 10. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Samuel John
                                    											Knight an den Waterside Eisenwerken, Maidstone: auf
                                 										Verbesserungen an Daxren zum Troknen von Hopfen, Darren des Malzes etc. Dd
                                 										10. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Thomas Wells
                                    											Ingram, Ingenieur zu Birmingham: auf ein verbessertes Verfahren
                                 										vertieft und erhaben gepreßte Gegenstaͤnde aus Holz und andern Substanzen
                                 										zu fabriciren. Dd. 10. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Samuel Sparks in
                                 										Wellington, Somerset: auf Verbesserungen an den Maschinen zum
                                 										Kardaͤtschen der Wolle. Dd. 10. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem John Tappan im
                                 										Fitzroy-square, London: auf ihm mitgetheilte verbesserte Apparate zum
                                 										Schleifen und Poliren von Messerschmiedarbeiten etc., wobei der erzeugte Staub
                                 										der Gesundheit der Arbeiter nicht mehr nachtheilig werden kann. Dd. 10. Jun.
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 										Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in
                                 										der Bereitung eines Papiers fuͤr Banknoten, Documente etc., welches keine
                                 										Verfaͤlschung zulaͤßt, Dd. 10. Jun. 1843.
                              
                           
                              Demselben: auf neue
                                 										Anwendung gewisser fluͤchtigen Fluͤssigkeiten zur Beleuchtung und
                                 										Verbesserungen an den dazu dienenden Lampen und Brennern. Dd. 10. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem John Galley
                                    											Hartley in Narrow-street, Limehouse: auf Verbesserungen im
                                 										Pflastern der Straßen und Chausseen, Dd. 13. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Frederick William
                                    											Eggleston in Derby: auf rauchverzehrende Oefen. Dd. 15. Jun.
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem Henry Bessemer,
                                 										Ingenieur im Baxter House, St. Pancras: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 										von Bronze und andern Metallpulvern, Dd. 15. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Prosper Antoine
                                    											Payerne, Med. Dr. im Tredegar-square, Middlesex: auf verbesserte Methoden die
                                 										Luft in Bergwerken und andern geschlossenen  Raͤumen in reinem
                                 										und athmungsfaͤhigem Zustande zu erhalten, Dd. 15. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Thomas Johnson
                                    											Irvine, Marinelieutenant in Peckham: auf Verbesserungen an
                                 										Koffern, Mantelsaͤken, Kisten etc. fuͤr Reisegepaͤk und
                                 										Waaren aller Art, wodurch sie zugleich als Rettungsmittel fuͤr
                                 										Schiffbruͤchige anwendbar werden. Dd. 15. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Thomas Mitchell,
                                 										Faͤrber in Dalton, York: auf einen Apparat, um den Appret oder Glanz von
                                 										Wollenzeugen und Tuͤchern zu erhoͤhen und bleibend zu machen, bloß
                                 										durch Anwendung von Dampf, ohne die Waaren in Wasser zu tauchen, Dd. 15. Jun.
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem Thomas Richard
                                    											Guppy, Civilingenieur zu Bristol: auf Verbesserungen im Bau
                                 										eiserner Schiffe. Dd. 15 Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem George Edmund
                                    											Donisthorpe in Bradford, York: auf Verbesserungen im
                                 										Kaͤmmen der Wolle und anderer Faserstoffe, Dd. 15. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem John Oliver York,
                                 										Ingenieur in Upper Coleshill-street, Westminster, und William Johnson in den
                                 										Horseley Eisenwerken, Stoffordsyire: auf Verbesserungen im Pflastern der
                                 										Straßen, Dd. 15.
                                    											Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Samuel Mason,
                                 										Kaufmann in Northampton, und Caleb Bedells, Fabrikant in Leicester: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication von Stiefeln und Schuhen aller Art, so wie an den dazu
                                 										erforderlichen Apparaten und in der Zubereitung der Materialien hiezu. Dd. 15. Jun.
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 										Civilingenieur im Chancery-lane: auf Verbesserungen an den Apparaten zum
                                 										Forttreiben der Schiffe. Dd. 15. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Thomas Oldham,
                                 										Fabrikant zu Manchester: auf eine verbesserte Methode Muͤzen und
                                 										Huͤte zu fabriciren. Dd. 15. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem George Robins
                                    											Booth, Fabrikant zu Hanley, Stafford: auf eine verbesserte
                                 										Methode die Hize von verschiedenen Brennmaterialien zu technischen Zweken
                                 										anzuwenden. Dd. 15. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Oglethorpe Wakelin
                                    											Barratt, Chemiker zu Birmingham: auf Verbesserungen im Vergolden
                                 										und Plattiren der Metalle, Dd. 15. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Lemuel Wellman
                                    											Wright, Ingenieur zu Gusford Cottage, North Wales: auf ihm
                                 										mitgetheilte verbesserte Apparate zum Bleichen der Faserstoffe, Dd. 15. Jun.
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem George Lister,
                                 										Kardaͤtschen-Fabrikant zu Dursley, Gloucester, und Edwin Budding, Mechaniker
                                 										ebendaselbst: auf Verbesserungen im Ueberziehen der Kraztrommeln mit
                                 										Krazendraht, ferner auf einen Apparat zum Schleifen der Krazenspizen. Dd. 15. Jun.
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem Edward Hammond
                                    											Bentall, Eisengießer in Heybridge, Essex: auf Verbesserungen an
                                 										Pfluͤgen und den Apparaten, womit die dabei angewandte Kraft gemessen
                                 										werden kann. Dd. 15. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem George Bate zu
                                 										Bloomsbury, Wolverhampton: auf verbesserte Vorrichtungen zum Hinaufziehen und
                                 										Herablassen der Fenster, Jalousien. Dd. 15. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem James Gardner,
                                 										Eisengießer in Banbury, Oxford: auf Verbesserungen im Schneiden von Heu, Stroh
                                 										und anderem Futter fuͤr Thiere. Dd. 17. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Samuel Brown,
                                 										Ingenieur im Gravel-Plane, Soulhwark: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication von Faͤssern, Dd. 17. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem James Mackenzie
                                    											Bloxam zu Hampstead: auf Verbesserungen an
                                 										Meridian-Instrumenten. Dd. 20. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem John Read,
                                 										Mechaniker in Regent-street: auf Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd. 21. Jun.
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem Louis le Paige,
                                 										Patentagent in Lombard-street: auf ihm mitgetheilte Methoden
                                 										Ungluͤksfaͤlle auf Eisenbahnen zu verhuͤten. Dd. 22 Jun.
                                    											1843.
                              
                           
                              Dem William Wylam,
                                 										Kaufmann in Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication von Brennmaterial, Dd. 22. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Samuel Ellis,
                                 										Ingenieur in Salford, Lancaster: auf Verbesserungen an Waagen oder Maschinen zum
                                 										Wiegen, ferner an den Drehscheiben der Eisendahnen, Dd. 22. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Samuel Eccles,
                                 										Mechaniker in Hulme, Lancaster, und Matthew Curtis, Mechaniker in
                                 										Chorlton-upon-Medlock: auf Verbesserungen an Webestuͤhlen.
                                 											Dd. 22. Jun.
                                    											1843.
                              
                           
                              
                              Dem Moses Poole im
                                 										Lincoln'sinn: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an den Kummeten fuͤr
                                 										Pferde, Dd. 23.
                                    											Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem Nicholas
                                    											Troughton zu Swansea, Glamorgan: auf Verbesserungen im Waschen
                                 										oder Schlaͤmmen der Erze. Dd. 23. Jun. 1843.
                              
                           
                              Dem William Needham
                                 										zu Birmingham: auf Verbesserungen an Feuergewehren. Dd. 24. Jun. 1843.
                              (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jul.
                                 										1843, S. 59.)
                              
                           
                        
                           Cooke's elektro-magnetischer
                              									Telegraph.
                           In der Sizung der Gesellschaft der Kuͤnste zu London wurde von dem
                              									Secretaͤr Hrn. Wishaw ein Bericht uͤber die
                              									Verbesserung des elektro-magnetischen Telegraphen vorgelesen, welcher bereits
                              									seit zwei Jahren auf der Blackwall-Eisenbahn in Anwendung ist, und nun auch
                              									auf der Great-Western-Bahn zwischen Paddington und Slough —
                              									eine Streke von 18 Meilen — ausgefuͤhrt wird. Obschon das
                              									urspruͤngliche Princip des Hrn. Cooke keine
                              									Abaͤnderung erlitten hat, so war derselbe doch unausgesezt bemuͤht,
                              									Verbesserungen anzubringen, um die Sache zu vereinfachen, und es koͤnnen jezt
                              									ganze Wortsaͤze, so wie Zahlen in jeder Ausdehnung mit groͤßter
                              									Schnelligkeit durch zwei Zeiger (Index-hands),
                              									deren fruͤher fuͤnf angewendet wurden, mitgetheilt werden. Die Kosten
                              									fuͤr das erstere System, wobei man kupferne Draͤhte in eiserne
                              									Roͤhren legte, waren sehr theuer und betrugen 280 Pfd. St. per englische Meile; zugleich blieb es sehr schwierig,
                              									im Falle einer Beschaͤdigung die defecte Stelle aufzufinden.
                           Bei der nunmehrigen Methode werden in Zwischenraͤumen von 4 bis 500 Yards
                              									starke Pfosten, welche mit Haken etc. versehen sind, und zwischen diesen Pfosten
                              									leichtere Stangen aufgestellt, woran der Drahtzug ungefaͤhr 8 Schuh
                              									uͤber der Erdoberflaͤche in regelmaͤßigen und porallelen Linien
                              									geleitet wird, die eine schoͤne Wirkung machen.
                           Die Pfosten werden angestrichen und der Draht muß an den Stellen, wo er diese
                              									beruͤhrt, vor Feuchtigkeit geschuͤzt werden, weil sonst der
                              									elektrische Funke in die Erde gefuͤhrt und das Signal unterbrochen werden
                              									wuͤrde. Diese neue Einrichtung ist weit oͤkonomischer als die
                              									fruͤhere, und da man die Drahtzuͤge uͤberall deutlich sehen
                              									kann, so ist jeder vorkommende Bruch oder Mangel sogleich zu entdeken und schnell
                              									wieder herzustellen. Das Zifferblatt, worauf der Zeiger hinweist, enthaͤlt in
                              									oberster Reihe die fuͤnf Vocale A, E, I, O, U,
                              									und weiter unterhalb die beiden Halbvocale W und Y; unter jedem dieser sieben Buchstaben stehen zwei bis
                              									drei Consonanten, so daß die Scheibe das vollstaͤndige Alphabet darbietet.
                              									Die ganze Einrichtung ist so einfach, daß Hr. Wishaw die
                              									Versicherung gab, wie jede Person von ganz gewoͤhnlicher Capacitaͤt
                              									sich die Manipulation in einem Tage vollkommen eigen machen koͤnne, und daß
                              									ein Knabe nach nur zweistuͤndiger Uebung im Stande war, alle Zeichen mit
                              									Schnelligkeit und Accuratesse zu machen. Zwei Handgriffe bewegen die Zeiger nach
                              									allen Richtungen hin. Steht der Zeiger senkrecht, so deutet er auf gar keinen
                              									Buchstaben und der elektrische Kreis ist unterbrochen; wird der Zeiger aber auf
                              									einen Buchstaben gerichtet, so verbinden sich sogleich die Draͤhte, und der
                              									am entgegengesezten Endpunkte befindliche Zeiger (auf der
                              									Great-Western-Bahn eine Entfernung von 18 Meilen) deutet in demselben
                              									Augenblik auf den naͤmlichen Buchstaben hin. Um die Schnelligkeit der
                              									Mittheilungen auf den hoͤchsten Grad zu steigern, hat man ein Signalbuch
                              									eingerichtet, worin die auf Eisenbahnen am gewoͤhnlichsten vorkommenden
                              									Faͤlle mit einem einzigen Buchstaben bezeichnet sind. Laͤngere
                              									Mittheilungen. welche durch einzelne Lettern signalisirt werden muͤssen,
                              									koͤnnen fast eben so schnell gegeben werden, als man sie niederzuschreiben
                              									vermag. In dem Lesezimmer war ein Modell des Apparates aufgestellt, und die in einem
                              									angraͤnzenden Locale gemachten Versuche uͤberzeugten alle Anwesenden
                              									von der Einfachheit und Zwekmaͤßigkeit der Einrichtung, die zugleich durch
                              									weitere Erklaͤrungen verdeutlicht wurde.(Archiv fuͤr Eisenbahnen,
                              									1843, Nr. 6.)
                           
                        
                           
                           Booth's Patent auf eine neue
                              									Schmiere für Eisenbahnachsen.
                           Die Zusammensezung dieser Schmiere besteht aus:
                           
                              
                                 ½
                                 Pfd. gewoͤhnlicher Soda,
                                 
                              
                                 1
                                 Gallon Wasser,
                                 
                              
                                 3
                                 Pfd. reinem Talg,
                                 
                              
                                 6
                                 Pfd. Palmoͤhl, oder 10 Pfd. Palmoͤhl und 8 Pfd. Talg.
                                 
                              
                           Das Ganze wird auf 79° Reaumur erhizt, waͤhrend dessen
                              									umgeruͤhrt bis es auf etwa 20° R. abgekuͤhlt ist, worauf man
                              									die Schmiere sogleich anwenden kann. (Archiv fuͤr Eisenbahnen, 1843, Nr.
                              									6.)
                           
                        
                           Verfahren, um neue Feilen zum Gebrauch dauerhafter und
                              									geeigneter zu machen.
                           Die eigentliche Schneide der Feile wird durch die aͤußerste Schaͤrfe
                              									der aufgehauenen Zaͤhne gebildet, die feine Schaͤrfe derselben leidet
                              									aber sehr bei der Operation des Einsezens oder Haͤrtens, weil solche als die
                              									aͤußersten Theile der Gluth des Feuers am laͤngsten und
                              									staͤrksten ausgesezt sind, denn indem die feine Zahnschaͤrfe fast
                              									augenbliklich im Feuer zum Gluͤhen kommt, dauert es immer noch eine geraume
                              									Zeit, bis der ganze Koͤrper der Feile den erforderlichen Waͤrmegrad
                              									erlangt hat, der zur Haͤrtung, was durch Abkuͤhlen im Wasser
                              									geschieht, bedingt wird. Durch diese allzulange und starke Waͤrme der
                              									Zaͤhne verlieren solche an Kohlenstoff und dadurch viel an Guͤte und
                              									Elasticitaͤt, werden sproͤde und dieß oͤfter in so hohem Grade,
                              									daß die Zaͤhne gleich beim ersten Gebrauch auf dem Metalle stellenweise von
                              									der Feile abspringen oder doch die eigentliche Schaͤrfe, d. h. ihre feine
                              									Kante, verlieren.
                           Dieses Abbrechen wird noch dadurch vermehrt, daß man das Oehl, womit jede Feile
                              									getraͤnkt ist, um gegen Rost gefchuͤzt zu seyn, nicht vor dem Gebrauch
                              									der Feile von derselben entfernt; denn dieses gewoͤhnlich zu Harz Verdikte
                              									Oehl haͤlt die abgebrochenen Zahnstuͤkchen fest und verdirbt so
                              									entweder den zu verarbeitenden Gegenstand oder durch Festsizenbleiben zwischen den
                              									Hieben der Feile die Feile selbst, indem der Auswurf der Feilspaͤne gehemmt,
                              									sich durch die Reibung verhaͤrtet und die noch brauchbaren Zaͤhne
                              									schneller abstumpft. Beiden Uebeln, dem Abbrechen der Zaͤhne (wenn die Feile
                              									beim Haͤrten nicht allzusehr gelitten oder aus zu schlechtem Stahl gemacht
                              									ist), so wie der Nichtentfernung des Oehls wird auf folgende einfache Weise
                              									abgeholfen:
                           Auf jeder stachen Feile (von der Batard bis zur feinsten Schlichtfeile) ist meistens
                              									die eine Kante nicht gehauen; diese Kante schleift oder reibt man etwas hell,
                              									erwaͤrmt hierauf die Feile uͤber abgedaͤmpften Kohlen oder
                              									einer Spirituslampe, indem man solche oft umdreht, bis die helle Kante eben, aber
                              									gleichmaͤßig mattgelb anlaͤuft, und kuͤhlt sie alsdann in
                              									Wasser ab, troknet die Feile an derselben Waͤrme und buͤrstet das
                              									durch diesen Hizgrad verkohlte Oehl am besten mit einer feinen Krazbuͤrste
                              									aus dem Hieb. Durch dieses Anlassen der Feile erhaͤlt der Zahn, ohne an
                              									Haͤrte zu verlieren, mehr Elasticitaͤt und macht die Feile zum
                              									Gebrauch auf jedes Metall viel dauerhafter und geeigneter.
                           Bei dreiekigen oder runden Feilen, die keine Flaͤche haben, um den Hizgrad
                              									durch die Farbe beobachten zu koͤnnen, bediene man sich des
                              									Terpenthinoͤhts, uͤberstreiche damit die Feile, halte solche
                              									uͤber das oben angegebene Feuer, brenne sie ab und wiederhole das Verfahren
                              									so lange, bis das Oehl der Feile verkohlt ist, was man daran erkennt, daß mit
                              									einigen Strichen der Krazbuͤrste die Hiebe der Feile ganz rein und troken
                              									erscheinen.
                           
                              (Dr. Haͤnle's Mittheilungen.)
                              
                           
                        
                           Zusammenfügung gußeiserner Wasserleitungsröhren.
                           Man wendet zur dichten Verbindung gußeiserner Roͤhren nach Jaͤger sehr zwekmaͤßig Filzkappen an von 3
                              									Zoll Hoͤhe und ¼ Zoll Dike. Sie werden in schmelzenden Talg, dem etwas
                              									Harz beigemischt ist, getaucht, uͤber das enge Ende der Roͤhre gezogen
                              									und die weite Muͤndung des anderen daruͤber gestoßen. Das Verbinden
                              									geht schnell und sicher von statten, selbst wenn die Roͤhren, wie dieß
                              									haͤufig der Fall ist, nicht ganz rund sind. Die Veraͤnderung in der
                              									Ausdehnung des Metalls bringt keinen Nachtheil und eine guͤnstige
                              									zehnjaͤhrige Erfahrung bei einer Roͤhrenleitung mit 20 Fuß Wasserdruk
                              									spricht sehr fuͤr diese Methode.
                           
                              (Franks. Gewerbfreund.)
                              
                           
                        
                           
                           Das Minofor, eine Metall-Composition.
                           Unter diesem Namen wird seit mehreren Jahren eine Composition verkauft, welche als
                              									hart, gesund und dauerhaft, kupferfrei, den staͤrksten in der Kuͤche
                              									vorkommenden Saͤuren Widerstand leistend, kurz, als das beste nach dem Silber
                              									angepriesen wird. Caͤsar Regnard machte mehrere
                              									Analysen dieser Legirung; eine, die er mit 4,25 Grammen anstellte, ergab
                           
                              
                                 ZinnAntimonZinkKupfer(Verlust)
                                 2,870,720,380,140,14
                                 
                                    
                                    
                                 4,25
                                 
                              
                           Diese Legirung enthaͤlt sonach dennoch etwas Kupfer. Das Verhaͤltniß
                              									dieser Metalle in dem Gemische bleibt sich aber nicht immer genau gleich, namentlich
                              									scheint bei groͤßeren Gegenstaͤnden etwas mehr Kupfer genommen zu
                              									werden. Zu chemischen Apparaten eignet sich diese leicht angreifbare Legirung gar
                              									nicht. (Journal de Chimie médicale, Jul. 1843, S.
                              									386.)
                           
                        
                           Neues Injectionsmittel für anatomische Präparate.
                           Dr. Lenoir und H. Barreswill benuzten zu einem neuen
                              									Injections-Verfahren die von Boudet beobachtete
                              									Eigenschaft der Oehlsaͤure bei der Behandlung mit salpetriger Saͤure
                              									zu erhaͤrten. Da dieses Festwerden nicht sogleich eintritt, hat man volle
                              									Zeit, die Injection zu vollenden, ohne besonderer Sprizen zu beduͤrfen und
                              									vorzuͤglich, ohne Waͤrme anzuwenden. Der Oehlsaͤure wird ein
                              									Procent salpetriger Saͤure zugesezt und die Mischung 10 Minuten lang stark
                              									geschuͤttelt, worauf sie sich zur Injection eignet. — Ein einziges
                              									Hinderniß ist bis jezt Schuld, daß dieses neue Mittel noch nicht in anatomischen
                              									Amphitheatern an die Stelle des bisherigen (des Talgs, Unschlitts)
                              									eingefuͤhrt wurde; es ist dieß die Schwierigkeit, diese Mischung roth zu
                              									faͤrben; die mineralischen und vegetabilischen Substanzen naͤmlich,
                              									welche man bisher zu diesem Zwek versuchte, veraͤndern sich und werden
                              									schwarz. Man erhielt erst zwei Faͤrbungen, die gelbe, der Oehlsaͤure
                              									eigene, und die schwarze durch Knochenkohle. (Journal de
                                 										Pharcie, Jun. 1843, S. 451.)
                           
                        
                           Sonden und Bougies aus unzerstörbarer
                              									Elfenbein-Gallerte.
                           Dr. Cazenave und Faure theilen zur Bereitung derselben folgendes Verfahren
                              									mit. — Man stellt die elfenbeinernen Sonden und Bougies in ein
                              									laͤngliches Glasgefaͤß, welches man mit verduͤnnter
                              									Salzsaͤure von 3° Baumé fuͤllt, so daß das Instrument beinahe
                              									bis an sein als Handgriff dienendes oberes Ende einsinkt. 24 Stunden
                              									genuͤgen, um aus den Nummern 1, 2, 3 und 4 die darin enthaltenen Kalksalze
                              									vollstaͤndig aufzuloͤsen, nur muß das untere Ende der Sonden etc. noch
                              									weitere 12 Stunden in ein frisches Saͤurebad gestellt werden, weil das
                              									gebildete Chlorcalcium den untern Theil des Bads einnimmt und die von diesem Salze
                              									schon gesaͤttigte Saͤure bei weitem nicht so stark auf das Elfenbein
                              									einwirkt, als anderwaͤrts. Die Sonden etc. von Nr. 5 bis 12 aber
                              									muͤssen 48 bis 72 Stunden, je nachdem sie mehr oder weniger dik sind, in der
                              									verduͤnnten Saͤure stehen. Ist das Gallertgewebe dieser Instrumente
                              									ganz bloßgelegt und sind sie ganz biegsam, so handelt es sich darum, sie zu
                              									conserviren. Zu diesem Behufe troknet man sie sorgfaͤltig ab und taucht sie
                              									in eine aus salzsaurem Kalk, salzsaurer Magnesia, Salmiak und Kochsalz bestehende
                              									neutrale Salzaufloͤlung, welche man aus gleichen Theilen dieser Salze und in
                              									solchem Verhaͤltniß bereitet, daß die Loͤsung 4° Baumé zeigt.
                              									Die kleinen Sonden laͤßt man 48 Stunden, die mittlern und großen, je nach
                              									ihrer Dike 3–5 Tage in diesem neuen Bade stehen. Nach dieser lezten Operation
                              									troknet man die Instrumente sorgfaͤltig ab, sezt sie 24 Stunden lang der Luft
                              									aus, waͤscht sie in kaltem Wasser aus und legt sie noch 10–12 Stunden
                              									an die Luft, worauf sie fertig sind. (Journ. de Chimie médic.
                                 										Juillet 1843. S. 426.)
                           
                        
                           
                           Ueber die Schönung des Weins mit Hausenblase und Ossa-Sepiae
                           In einer der Sizungen des Gewerbvereins zu Mainz hat Hr. Sichel folgendes Verfahren zu Schoͤnung des Weins, das sich wegen
                              									der Trefflichkeit seiner Wirkung vortheilhaft auszeichnen soll, mitgetheilt: auf 1
                              									Stuͤk Wein (600 hess. oder 670 Frankfurter alte Maaß) nehme man 2½
                              									Loth Hausenblase und arbeite unter dieselbe durch tuͤchtiges Peitschen 3
                              									Pfund fein gestoßene Ossa-Sepiae, schuͤtte
                              									dann beides in das zu schoͤnende Faß und schwenke dieses in
                              									Zwischenraͤumen von 3–4 Stunden mehreremal nach der einen und der
                              									anderen Seite. Der Wein wird nach Hrn. Sichel's Aussage
                              									innerhalb 3 Tagen vollkommen hell, waͤhrend dieß bei Anwendung von
                              									Hausenblase ohne
                              									Ossa-sepiae erst nach 8–10 Tagen der Fall
                              									ist. (Verhandl. des Gewerbv. f. d. Großherzogthum Hessen 1842, S. 105.)
                           
                        
                           Ueber die Bereitung des Rosenwassers und Rosenöhls in
                              									Arabien.
                           Das Buchner'sche Repertorium fuͤr die Pharmacie Bd.
                              										XXVII S. 376 enthaͤlt hieruͤber eine
                              									briefliche Mittheilung von Hrn. Landerer in Athen,
                              									welcher wir das Wesentliche, da es von dem Artikel uͤber das ostindische
                              									Rosenoͤhl etc. im polytechnischen Journal Bd. LXXIX. S. 459 in Manchem abweicht,
                              									entnehmen. — Die Rosenbaͤume haben in der Umgegend von Mekka und am
                              									galilaͤischen Meere einen sehr hohen Werth. Eine Rosenstaude wird mit circa 50 bis 60 fl. bezahlt und den Toͤchtern der
                              									Armenier, die sich mit dem Anbau derselben besonders beschaͤftigen, als
                              									Heirathsgut mitgegeben. Die Rosenhaine werden mit Cactus- und andern
                              									Dorngewaͤchsen sorgfaͤltig umhekt und von Waͤchtern in
                              									Thuͤrmen bewacht. — Beabsichtigt man die frischen Rosen
                              									laͤngere Zeit aufzubewahren, so werden sie, von den Kelchen und
                              									gruͤnen Blaͤttern befreit, in große thoͤnerne Geschirre
                              									eingetreten und mit Salz bedekt. Werden sie, was gewoͤhnlich geschieht, zur
                              									Bereitung des Rosenoͤhls verwendet, so bringt man sie in die Brennereien, in
                              									denen sich oft 3–6 kupferne Destillirblasen befinden, welche jedoch mit
                              									keinerlei Vorrichtung zum Abkuͤhlen versehen sind. Die gereinigten Rosen
                              									wirft man in die Blase und uͤbergießt sie unter Zusaz einer nicht
                              									unbedeutenden Menge Salzes mit Wasser. Nach 2–3taͤgigem Einweichen
                              									beginnt die Destillation, mit der man fortfaͤhrt, bis das Destillat eine
                              									gelbe Farbe zu bekommen anfaͤngt. Das von Zeit zu Zeit abgenommene
                              									Rosenwasser, welches, um es abzukuͤhlen in thoͤnerne Gefaͤße,
                              									die in Wasser gesezt sind, gegossen wird, erhaͤlt verschiedene Namen und hat
                              									auch verschiedenen Werth; es kostet ein Quantum von ungefaͤhr 12 bayer. Maaß
                              									davon, je nachdem es vom Anfange oder einer spaͤtern Periode der Destillation
                              									ist, 200–220 Piaster.
                           Das im Anfange erhaltene Rosenwasser wird zur Bereitung von Rosenoͤhl
                              									verwendet. Man fuͤllt zu diesem Behufe große poroͤse
                              									Thongefaͤße mit diesem Wasser an, verbindet sie mit Leinwand, graͤbt
                              									sie reihenweise in die Erde und laͤßt sie darin, je nach der Kuͤhle
                              									des Naͤchte, 6–10 Tage. Von außen werden sie mit Stroh, welches mit
                              									Wasser besprizt wird uͤberdekt, um sie so kalt als moͤglich zu
                              									erhalten. Allmaͤhlich bedekt sich das Wasser mit einer oͤhligen
                              									Schichte, welche erstarrt. Diese krystallinische Masse wird mittelst eines
                              									Seihloͤffels abgeschoͤpft und das Wasser zu wiederholtenmalen
                              									denselben Abkuͤhlungen unterworfen, bis sich keine Spur von Oehl mehr zeigt.
                              									Das allen Oehles beraubte Wasser wird auf die Maͤrkte zum Verkauf geschikt
                              									oder noch zur Bereitung einer geringern Sorte Oehles verwendet, welches sodann als
                              									orientalisches Rosenoͤhl nach Europa versendet wird. Diese Sorte
                              									Rofenoͤhls findet sich auf den Bazars von Konstantinopel, Smyrna etc. und
                              									wird dadurch gewonnen, daß man das noch stark riechende Rosen Wasser mit einem. aus
                              									Afrika kommenden Oehle, welches aus dem Holze sehr hoher und wohlriechender
                              									Baͤume (vielleicht Sandelholz?) destillirt wird, zusammenschuͤttelt;
                              									nachdem sich das Oehl abgeschieden, wird es im Falle es noch nicht den
                              									gehoͤrigen Rosengeruch angenommen, von neuem mit anderm Wasser
                              									geschuͤttelt und ruhig hingestellt, oder auch in die Erde gegraben, bis es
                              									sich vollkommen abgeschieden hat. — Die Anwendung des Rosenwassers und Oehls
                              									zu Confituren, Liqueurs, so wie zum Parfumiren ist bekannt und im Oriente sehr
                              									haͤufig.