| Titel: | Verbesserungen an Strikmaschinen, worauf sich William Bedford, Strumpfwirker zu Hinckley, Leicestershire, am 17. Sept. 1840 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. LXXXV., S. 329 | 
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                        LXXXV.
                        Verbesserungen an Strikmaschinen, worauf sich
                           									William Bedford,
                           								Strumpfwirker zu Hinckley, Leicestershire, am 17. Sept. 1840 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Mai 1843, S.
                              									263.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Bedford's Strikmaschine.
                        
                     
                        
                           Diese Verbesserungen bestehen in neuen Anordnungen und Vereinfachungen in der
                              									Construction des Strumpfwirkerstuhls, wodurch die Production sehr befördert und der
                              									Arbeitsaufwand vermindert wird.
                           Fig. 23 ist
                              									eine Frontansicht der verbesserten Maschine, Fig. 24 ein Grundriß und
                              										Fig. 25
                              									ein senkrechter Querschnitt derselben nach der Linie z
                                 									z, Fig.
                                 										23, ungefähr durch die Mitte der Maschine. Die übrigen Figuren stellen
                              									abgesonderte Maschinentheile in einem größeren Maaßstabe dar.
                           Auf dem hölzernen Maschinengerüste A, A, A sind die eisernen
                              									Träger B, B, B befestigt, auf denen die wirksamen Theile der Maschine
                              									gelagert sind. Das vordere Trägerpaar ist durch eine Stange C, C, die Hauptstange, verbunden, die sich
                              									horizontal durch die Maschine erstrekt. Eine Reihe in Blei eingesezter Bartnadeln
                              										a, a, a von gewöhnlicher Form ist auf einer horizontalen
                              									Schiene D, D befestigt.
                              									Diese Schiene ist an zwei Rädergestelle E, E befestigt, welche auf den Bahnschienen b, b hin- und
                              									herlaufen, und bildet mit ihren Gestellen einen Wagen, mit dessen Hülfe die Nadeln
                              									vorgerükt und zurükgezogen werden, wie aus Fig. 26 deutlicher
                              									erhellt, die einen Theil der Nadelschiene mit ihrem Rädergestell und der Bahn,
                              									worauf das leztere läuft, im Grundrisse darstellt. An der Vorderseite der
                              									Hauptstange C ist eine Preßschiene F festgeschraubt, deren Zwek unten näher erläutert
                              									werden soll. Eine Reihe von Armen c, c, c ist um eine Stange d in einem Kamm e drehbar.
                              									Lezterer ist an der stationären Stange G befestigt,
                              									welche durch Querstangen f, f unterstüzt ist, die mit den vordern und hinteren Trägern verbunden sind.
                              									Von  jedem der Arme c hängt an einem Nietstift h
                              									ein „Sinker“
                              									g herab.
                           Eine Reihe dünner gekrümmter Metallstüke i, die
                              									sogenannten Theiler, ist unter der Preßschiene in einer
                              									an die Hauptstange geschraubten Stange k befestigt.
                              									Diese Theiler haben den Zwek, das ganze Fabrikat in gleiche Maschen zu theilen.
                           Das Strikgarn ist auf einer über der Maschine angeordneten Spule aufgewikelt, und
                              									nimmt von da seinen Weg durch einen Führer l, welcher
                              									längs der Fronte der Maschine hin- und hergeht. Dieser Fadenführer l ist eine kleine Röhre, die mittelst eines Arms m an den mit einer Längenschiene H fest verbundenen Schieber n befestigt ist.
                              									Dieser Schieber wird mit Hülfe der mit dem Rade I
                              									verbundenen Schnüre o, o und
                              									der Tretschämel J, J* in
                              									hin- und hergehende Bewegung gesezt.
                           Bei Beginn der Arbeit befinden sich alle Maschinentheile in der Fig. 25 dargestellten
                              									ruhenden Lage. Die Arme c, c, c werden alle durch eine Reihe an einer
                              									Längenschiene K befestigter krummer Federn in die Höhe
                              									gehalten, und ihre seitliche Bewegung wird durch einen Führerkamm q beschränkt. Nachdem die Arbeit auf die gewöhnliche
                              									Weise auf die Nadeln gelegt worden ist, so drükt der vor der Maschine sizende
                              									Arbeiter den Tretschämel J mit seinem Fuße nieder,
                              									wodurch die Schnurscheibe I um einen Bogen gedreht und
                              									die Schnur o veranlaßt wird, den Schieber n und den Fadenführer l nach
                              									der linken Seite hin zu bewegen, so daß sich der Faden über die oberen Seiten der
                              									Nadeln legt. An die Schnurscheibe I sind auch noch
                              									andere Schnüre t, t
                              									befestigt, welche über die an der festen Schiene L
                              									befindlichen Rollen gehen, und mit dem Wagen der Theile (slur-cocks) M verbunden sind. Die
                              									Schnüre t, t werden etwas
                              									schlaff gemacht, so daß sich der Schieber mit dem Führer bereits eine kleine Streke
                              									vorwärts bewegt hat, ehe die Schnüre t, t gespannt werden. So folgen die Theile M den Führern, um die Arme und Sinker unmittelbar,
                              									nachdem der Faden über die Nadeln gelegt worden ist, niederzudrüken; dadurch werden,
                              									wie der partielle Fxontaufriß Fig. 27 und der
                              									Querschnitt Fig.
                                 										28 zeigt, zwischen je zwei Nadeln Maschen gebildet. Fig. 27 stellt einen
                              									Theil der Preßschiene F, einige Sinker g und einige Nadeln a, a, a dar; Fig. 28 ist ein
                              									Querschnitt mit den Theilern und dem Nadelwagen. Die Länge der Maschen wird auf die
                              									gewöhnliche Weise durch die Stellung der Fallschiene j
                              									regulirt.
                           Der Schieber besteht aus zwei Theilen. Den einen Theil bildet eine leichte Schiene
                              										r, r, an deren Enden die Schnüre o, o befestigt sind. Diese
                              									Schiene geht durch Schlize in Trägern, die sich von  dem Schieber n aus erstreken, und wird durch eine Feder s mit dem Schieber in Berührung erhalten. Hieraus folgt,
                              									daß sich durch Anziehen der Schnur o die Schiene r und der Schieber n mit den
                              									Armen m und der Röhre l alle
                              									mit einander fortbewegen, bis der Schieber durch die adjustirbaren Hälter u, u, welche zur Regulirung
                              									der Breite des Fabricates angeordnet sind, aufgehalten wird. Die Schiene r kann indessen vermittelst des leichten Drukes der
                              									Feder s noch weiter gleiten, um die Schnur o wieder in den Zustand der Spannung zu bringen. Der
                              									Theil M hat, wie bei gewöhnlichen Strikmaschinen, den
                              									Zwek die Arme und Sinker niederzudrüken.
                           Die folgende Bewegung wird durch Erhebung der Handhaben N, N hervorgebracht. Diese Handhaben sind an einer
                              									longitudinalen Stange O befestigt, deren Enden mit zwei
                              									senkrechten um v drehbaren Hängehebeln S, S verbunden sind. Die
                              									Erhebung der Handhaben N und der Hebel S hat zunächst den Erfolg, daß die an die Schiene O befestigten Arme w von den
                              									an den unteren Theilen der Hebel P, P befindlichen Hervorragungen x, x zurükgezogen werden. Diese Hebel P hängen an den festen Bolzen y, y und sind an ihren anderen Enden mit den
                              									krummen Stangen Q, Q und den
                              									Hebeln R, R verbunden. Die
                              									Umdrehungsbolzen der lezteren sind in festen Trägern gelagert, die sich von den
                              									vorderen Hauptträgern aus erstreken. Durch das Zurükziehen der Arme w von den Hervorragungen x,
                              										x werden die Hebel P,
                              										Q und R in Freiheit
                              									gesezt. Da nun das Gewicht der Führerröhren l, l, ihre Arme m, m, der verschiebbare Apparat n, r und s, mit
                              									der auf den äußeren Enden der Hebel R aufliegenden
                              									Schiene H nicht länger durch die Hebel aufgehalten
                              									werden, so sinken sie herab, wobei sie durch Stifte und Schlize in den Enden der
                              									Schiene H die nöthige Führung erhalten. Die Röhren l sinken zwischen den Nadeln a, a herab und führen dadurch die Fäden unter
                              									die Nadeln.
                           Die mittelst der Handhaben N erhobenen Hebel S wirken auf den Nadelwagen E. Dieß geschieht mit Hülfe einer in dem oberen Ende eines jeden Hebels
                              									angebrachten Gabel I, welche einen am Wagen E befindlichen Stift 2 erfaßt, wie am deutlichsten aus
                              									den Figuren
                                 										26 und 29 ersichtlich ist. Die Erhebung der Hebel S
                              									treibt demnach den Nadelwagen, wie Fig. 29 zeigt, zurük, und
                              									bringt die Bärte der Nadeln unter die Preßschiene F; die
                              									vorher durch die Sinker zwischen den Nadeln verschlungenen und festgehaltenen Fäden
                              									werden beim Zurükgehen des Wagens nach den Köpfen der Nadeln hingezogen, während die
                              									vorher darüber gelegte Arbeit hinter den Bärten hängt. Indem der Wagen E über eine kleine an der Bahn b
                              									 angebrachte Erhöhung 3
                              									hinweggeht, erhebt er die Nadelköpfe gegen den unteren Rand der Preßschiene, wie
                              										Fig. 29
                              									zeigt.
                           Wenn die Arbeit so weit vorgerükt ist, so müssen die Arme c in die Höhe gehoben werden, was auf folgende Weise bewerkstelligt wird.
                              									An die oberen Enden eines jeden der Hebel S ist eine
                              									kleine Frictionsrolle 4 befestigt, welche beim Steigen der Hebel S mit den geneigten Ebenen T
                              									in Berührung kommt. Diese sind an Arme U, U befestigt, die an den Enden der Maschine um die
                              									Drehungsbolzen der Arme c, c
                              									drehbar sind. Hiedurch werden die Arme U, U in die Höhe gehoben und mit ihnen eine longitudinale
                              									Stange V, welche, indem sie mit den unteren Theilen der
                              									Arme c, c in Berührung
                              									kommt, dieselben erhebt, bis sie alle, wie Fig. 30 zeigt, von den
                              									gebogenen Federn p, p erfaßt
                              									werden. Eine von der Rükseite der Schiene K
                              									herabhängende Stange Z, Z
                              									sezt der Erhebung der Arme c, c eine Gränze. Da der Nadelwagen immer noch in der Zurükbewegung begriffen
                              									ist, so ziehen die Nadeln a, a, a, indem sie zwischen den Theilern i, i hindurchgehen, die
                              									Maschen unter die krummen Kanten der Theiler, wie die Figuren 30 und 31 nachweisen;
                              									dadurch werden sämmtliche Maschen gleichförmig auf die Nadeln vertheilt. Bei dieser
                              									rükgängigen Bewegung der Nadeln werden, während ihre Bärte durch die Preßschiene F niedergehalten werden, die Maschen der bereits
                              									fertigen Arbeit über die niedergedrükten Bärte geschoben, und wenn der Wagen am Ende
                              									seines Laufs angekommen ist, sind die Maschen bereits über die Köpfe der Nadeln
                              									gezogen worden und haben die Maschen unter den Bärten umfaßt, um eine neue
                              									Maschenreihe zu bilden, wie die Figuren 32 und 33 zeigen.
                              									Indem nun der Arbeiter die Handhaben N, N niederdrükt, wird der Wagen wieder vorwärts bewegt;
                              									durch diese Bewegung wird das durch einen Hebelrahmen W
                              									gehaltene Stük Arbeit gegen die hinteren Theile der Nadeln hingeschoben; die
                              									Maschinentheile sind alsdann in den Fig. 23, 24 und 25 dargestellten Lagen
                              									bereit, die Arbeit von neuem zu beginnen. Das Hebelgestell besizt ein Maul W*, dessen Bewegung durch Fanghaken in Gränzen gewiesen
                              									wird, und das Ganze dreht sich um Zapfen 5, deren Lager an die Hauptträger befestigt
                              									sind. An das untere Ende eines der Hebel W ist eine
                              									Schnur 6 befestigt, welche über eine Rolle geschlagen und mit einem unten
                              									angebrachten Tretschämel verbunden ist. Durch Niederdrüken des lezteren ist der
                              									Arbeiter im Stande, die Arbeit nöthigenfalls nach den Köpfen der Nadeln
                              									hinzubringen. Der Hebelrahmen tritt durch eine Schnur 7, woran ein Gewicht hängt, in
                              									seine Stellung zurük.
                           Das Einziehen des Arbeitsstükes wird dadurch bewerkstelligt, daß man irgend eine
                              									Anzahl beweglicher Hälter u, u in die Vertiefung  der Führerschiene H einfügt,
                              									wodurch dem seitlichen Fortschreiten des Schiebers n
                              									Einhalt gethan wird, und um eine dichte Sahlleiste herzustellen, werden zwei an der
                              									Vorderseite der Maschine angebrachte Schieber Y, Y auf ihrer festen Stange dergestalt adjustirt, daß die
                              									Hervorragungen g unmittelbar unter die äußeren Arme c zu liegen kommen. Durch diese Hervorragungen werden
                              									die von diesen äußeren Armen herabhängenden mit einer kleinen Spize versehenen
                              									Sinker verhindert, so weit als die übrigen Sinker herabzufallen und veranlaßt kurze
                              									Maschen zu erzeugen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
