| Titel: | Neueste Einrichtung der Buchdrukersez- und Ablegmaschine, worauf sich John Clay zu Cottingham in der Grafschaft York und Frederick Rosenborg zu Scelcoates in derselben Grafschaft, am 21. März 1842 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. LXXXVII., S. 335 | 
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                        LXXXVII.
                        Neueste Einrichtung der Buchdrukersez- und
                           								Ablegmaschine, worauf sich John
                              									Clay zu Cottingham in der Grafschaft York und
                           									Frederick Rosenborg
                           								zu Scelcoates in derselben Grafschaft, am 21. Maͤrz 1842 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of arts. Jul. 1843, S.
                              									418.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Clay's u. Rosenborg's Buchdrukersez- und
                           								Ablegmaschine.
                        
                     
                        
                           Fig. 1 stellt
                              									eine Seitenansicht der Ablegmaschine d. h. derjenigen Maschine dar, durch welche die
                              									Lettern, nach beendigtem Druke buchstabenweise geordnet und in Columnen
                              									zusammengestellt werden. Diese Columnen werden alsdann der zweiten oder eigentlichen
                              									Sezmaschine übergeben. A, A,
                              										A ist das Gestell, worauf der ganze Mechanismus
                              									ruht; B die horizontale Hauptwelle mit einer Rolle C, von welcher aus ein endloser Riemen über die
                              									Leitungsrollen D, D nach
                              									einer Rolle E geleitet wird, die an dem Ende einer
                              									andern an der Vorderseite der Maschine angeordneten Welle sich befindet. Leztere
                              									wird durch den endlosen Riemen in Umdrehung gesezt. Die rotirende Bewegung kann der
                              									Hauptwelle B vermittelst einer Kurbel oder auf andere
                              									Weise mitgetheilt werden; ein an dieser Welle sizendes Schwungrad G dient zur Regulirung der Bewegung. Fig. 2 ist ein Grundriß
                              										 eines Theils der
                              									Maschine, und zwar nach einem größeren Maaßstabe entworfen, um die wirksamen
                              									Haupttheile deutlicher zu zeigen. Fig. 3 ist der Frontaufriß
                              									eines Theils der Maschine, Fig. 4 ein
                              									Verticaldurchschnitt eines Theils der Maschine in der Nähe der Rolle E
                              									Fig. 1, und
                              										Fig. 5 ein
                              									Aufriß des hinteren Theiles, den man Schieberrahmen nennen kann. Dieser Theil
                              									erstrekt sich auf der oberen Seite der Maschine bei H,
                              										H, H
                              									Fig. 1 und
                              										2.
                           Um die Lettern abzulegen und zu ordnen, d. h. alle gleichen Buchstaben oder
                              									Schriftzeichen reihenweise in bestimmte Rinnen der horizontalen Platte i, i, i
                              									Fig. 2 zu
                              									legen, bringt man eine Letterncolumne in einem Schiffe aus der Presse und stellt sie
                              									bei K
                              									Fig. 6 und
                              										7 in die
                              									Maschine. Dieses Schiff kommt auf einen an der linken Seiten der Maschine
                              									angeordneten Träger L
                              									Fig. 7 zu
                              									liegen und wird vermittelst eines Bolzens an denselben befestigt. Um die Lettern
                              									beisammen zu halten und sie vorwärts zu drüken, stemmt man aus freier Hand einen
                              									kleinen verschiebbaren Kloz a gegen das Ende der
                              									Letterncolumne. An dem vorderen Ende des Schiffs ist ein senkrechtes Stük b befestigt, in welchem eine verschiebbare Platte c gleitet; der untere Rand dieser Platte ist mit Leder
                              									oder einem andern weichen Stoffe überzogen, um die Letter gegen Beschädigung durch
                              									denselben zu schüzen.
                           d stellt einen Theil der abzulegenden Letterncolumne vor.
                              									Mit Hülfe des Klözchens a werden die Letternreihen in
                              									dem Schiffe vorwärts geschoben, um sie nach einander über einen langen quer über den
                              									Boden des Schiffs an dessen Ende geschnittenen Schliz zu bringen. Wenn die Lettern
                              									an dieser Stelle ankommen, so muß der Schieber c, wie
                              									aus der Abbildung ersichtlich ist, erhoben, dann niedergedrükt werden, wodurch die
                              									vordere Letternzeile durch die Oeffnung e aus dem Schiff
                              									in die Rinne der darunter befindlichen Schiebvorrichtung H gedrükt wird. Längs dieser Rinne werden die Lettern durch einen kleinen
                              									Schieber f beständig vorwärts gedrängt. Dieser Schieber
                              									ist durch einen Stift mit einer an die Peripherie der Rolle M befestigten endlosen Kette g verbunden. Die
                              									Achse dieser Rolle ist an das innere Ende einer in dem Gehäuse N eingeschlossenen zusammengewundenen Feder befestigt.
                              									Durch die fortwährend wirkende Kraft der Feder wird nun begreiflicherweise die Kette
                              										g veranlaßt, den Schieber f vorwärts zu bewegen und die Lettern gegen eine an dem Ende der Rinne der
                              									Schiebvorrichtung H befindliche feste Platte h zu pressen. Dadurch gelangt die erste Letter in der
                              									Zeile unmittelbar über eine der Oeffnungen i, i, i, Fig. 2, welche durch die
                              									in der Vorderfläche einer horizontalen Platte P, P befindlichen verticalen Rinnen gebildet werden. Diese
                              									Platte P ist auf den Trägern k befestigt, und  erstrekt sich oberhalb der vorderen Seite der
                              									Rinnenplatte quer über die Maschine; sie besizt zwei Leisten l, l mit Hohlkehlen, zwischen denen der
                              									Schlitten m, m des Gestells
                              										H, welches die Letternreihe enthält, mit Hülfe der
                              									Handhabe Q hin- und hergeschoben werden kann. Die
                              									Form dieser verticalen Rinnen ist in der Frontansicht der Platte P
                              									Fig. 3 zum
                              									Theil sichtbar. Der bequemeren Aufnahme der Lettern wegen sind diese Rinnen nach
                              									oben erweitert und verengen sich nach unten bis beinahe auf die Dike der Letter; sie
                              									sind je nach der Dike der durch dieselben hinabgleitenden Lettern von verschiedener
                              									Weite, und ausgenommen an ihren unteren Theilen mit einer Platte n, n bedekt.
                           Die Welle F ruht in Lagern, die an dem vordern Rand der
                              									Platte J befestigt sind, und trägt eine Reihe kleiner
                              									excentrischer Scheiben p, p,
                              										p, welche man in den Figuren 3 und 4 am
                              									deutlichsten sieht. Alle diese excentrischen Scheiben arbeiten in dem unteren oder
                              									offenen Theile einer der verticalen Rinnen i, i, i, um die Letter, welche
                              									etwa die ihr zugehörige Rinne hinabgegleitet seyn möchte zurükzuschieben und in die
                              									horizontale Rinne der Platte J zu drängen. Diese
                              									Procedur erhellt am deutlichsten aus Fig. 2 und dem
                              									abgesonderten Durchschnitte Fig. 4.
                           An der Vorderseite der Maschine ist eine halbcylindrische Schiene R, R befestigt, welche die
                              									Achse einer Reihe von gebogenen Hebeln oder Tasten q,
                              										q, q trägt. Jede dieser
                              									Tasten entspricht einem gewissen in Fig. 2 und 3 auf derselben markirten
                              									Buchstaben. Eine Reihe in der erwähnten Schiene befindlicher Einschnitte dient
                              									diesen Tasten als Führung. Am Ende des Schlittens m der
                              									Schiebvorrichtung ist seitwärts ein Theil r mit einem
                              									senkrecht herabgehenden Arme befestigt, und an dem vorderen Ende dieses Theiles ist
                              									ein gebogener zwei armiger Hebel s angebracht, wie am
                              									besten aus Fig.
                                 										3 abzunehmen ist. Mit dem oberen Ende dieses Hebels ist eine Stange t scharnierartig verbunden, und die leztere steht mit
                              									einem horizontalen Schieber u, welcher, wie Fig. 2 zeigt,
                              									an der Rükseite der Aufhälterplatte h wirksam ist, auf
                              									ähnliche Weise in Verbindung. Etwas vor dem Theile r ist
                              									an den Schlitten m ein Stift befestigt, um den ein
                              									Krummhebel v drehbar ist. Das Ende dieses Hebels wirkt,
                              									während der Schlitten m hin- und hergleitet, auf
                              									die obere Kante einer längs der Platte P, P sich erstrekenden Leiste w, w. An ihrer oberen Kante besizt diese Leiste
                              									gewisse Erhöhungen, deren Höhe der Dike ihrer zugehörigen Lettern entspricht, und
                              									das Ende des genannten Hebels wirkt aufwärts gegen den Schwanz eines Winkelhebels
                              										x, der um einen an der Seite des Schlittens m angebrachten Stift drehbar ist (s. Fig. 2 und 5). Der senkrechte Arm
                              									dieses Winkelhebels x articulirt  mit einer Stange y, welche an ihrem entgegengesezten Ende auf ähnliche
                              									Weise mit einem Schieber z verbunden ist.
                           Angenommen nun, eine Letternzeile sey auf die oben beschriebene Weise durch
                              									Depression des Schiebers c von dem Ende des Schiffes K hinabgedrükt worden, und liege nun in der Rinne des
                              									Schiebapparates H, Fig. 2, so liest der
                              									Arbeiter die Zeile ab, und wenn er findet daß die erste Letter (h) ist, so bringt er einen Finger seiner linken Hand
                              									unter die mit (h) bezeichnete Taste und hebt dieselbe in
                              									die Höhe, dadurch stößt der obere Theil des Tastenhebels gegen die Platte n und dient nun dem Schiebapparate H als Aufhälter. Nun ergreift der Arbeiter mit seiner
                              									rechten Hand die Handhabe und schiebt den Schlitten mit dem Apparate H nach der linken Seite hin, bis der verticale Theil des
                              									Stükes r gegen die Seite der Taste (h) anschlägt, wodurch der Weiterbewegung des
                              									Schiebapparates ein Ziel gesezt ist. Dieselbe Manipulation bewegt auch das untere
                              									Ende des Hängehebels s gegen den Aufhälter, und
                              									veranlaßt ihn den Schieber u vorwärts zu bewegen und die
                              									erste Letter der Zeile seitwärts aus der Rinne im Apparate H in eine kleine dem Ende des Schiebers u
                              									gegenüberliegende Vertiefung zu stoßen. Diese Vertiefung wurde vorher durch das Ende
                              									des Hebels v gebildet, nachdem derselbe an einer
                              									Erhöhung der Leiste w vorübergegangen war, die ihn nebst
                              									dem Winkelhebel x gehoben und den Schieber z so weit zurükgezogen hatte, daß eine zur Aufnahme der
                              									Letter hinreichende Vertiefung blieb. Der Rauminhalt dieser Vertiefung hängt von der
                              									Höhe desjenigen Theiles der Leiste w ab, welche in
                              									diesem Augenblike auf den Hebel v wirkt, und diese Höhe
                              									entspricht, wie oben bereits bemerkt wurde, der Dike der zugehörigen Letter. Die in
                              									die angeführte Lage gebrachte Letter gleitet nun in aufrechter Lage die in der
                              									Platte P befindliche verticale Rinne hinab (Fig. 3).
                              									Während dieses vor sich geht, ist die Achse F in
                              									fortwährend rotirender Bewegung, daher drängt die umlaufende excentrische Scheibe
                              										p die Letter aus der verticalen Rinne i zurük in die horizontale Rinne der Platte J.
                           Der folgende Buchstabe der Letternreihe sey nun (o), so
                              									hebt der Arbeiter, nachdem er den Schlitten mit dem Apparate H nach der rechten Seite hingeschoben hat, die Taste (o) und bringt das Stük r wie
                              									oben gegen den Aufhälter, worauf die Letter auf dieselbe Weise in eine der
                              									verticalen Rinnen i abgeliefert, und dann durch das
                              									rotirende Excentricum in die horizontale Rinne zurükgeschoben wird. So werden alle
                              									Lettern der betreffenden Zeile der Reihe nach in die Höhe gebracht und durch die
                              									entsprechenden Tasten angehalten; die gleichnamigen Lettern werden in die ihnen
                              									zugewiesenen Rinnen der horizontalen Platte vertheilt und in Columnen  geordnet, welche sofort in die
                              									Sezmaschine gebracht werden, deren Beschreibung nun folgen soll.
                           Es ist nur noch zu bemerken, daß man jedesmal beim Einsezen einer neuen Letternzeile
                              									in die Rinne des Schiebapparates H den Schieber
                              									zurükbewegen muß, wodurch die Feder in ihrem Gehäuse gespannt wird. Die Feder
                              									erlangt dadurch die nöthige Kraft, die Rolle zu drehen und die Kette in Thätigkeit
                              									zu sezen, und dadurch vermittelst des Schiebers die Lettern so lange gegen die
                              									Platte h zu drüken, als überhaupt Lettern in der Rinne
                              									des Schiebapparates vorhanden sind.
                           Wenn man es wünschenswerth finden sollte, so kann man auch den Schlitten und die
                              									Tasten ganz weglassen. Anstatt nämlich die Platte P
                              									Fig. 3 mit den
                              									Rinnen i, i, i, vertical zu stellen, kann man derselben auch, wie die
                              										Figuren 8
                              									und 9 zeigen,
                              									eine geneigte Lage geben. Fig. 8 ist eine
                              									Frontansicht und Fig. 9 ein Durchschnitt der so eingerichteten Ablegmaschine. Mit Bezug
                              									auf diese Figuren bemerkt man, daß hier die Oeffnungen der Rinnen i, i nicht, wie in den Figuren 2 und
                              										3, alle in
                              										einer Reihe sondern in zwei Reihen, eine hinter und
                              									über der andern, liegen. Dadurch kann man den Oeffnungen, in welchen die Lettern
                              									abgesezt werden, eine größere Weite geben, so daß die Vertheilung aus freier Hand
                              									bewerkstelligt werden kann. Wenn nun der Arbeiter eine Letter in eine der
                              									Abtheilungen auf der Vorderplatte stekt, so gleitet sie, wie bei der andern
                              									Maschine, vermöge ihrer eigenen Schwere hinab, und wird durch die an einer
                              									longitudinalen Welle angeordneten excentrischen Scheibe längs der Rinne in der
                              									Platte J fortgedrükt.
                           Die Sezmaschine ist in folgenden Figuren dargestellt. Fig. 10 ist
                              									ein Frontaufriß, und Fig. 11 ein Aufriß der
                              									Maschine von der linken Seite aus betrachtet. Fig. 12 stellt einen
                              									Grundriß derselben dar, wobei ein Theil des Dekels weggelassen ist, um die darunter
                              									liegenden Theile sichtbar zu machen; Fig. 13 ist ein
                              									verticaler Längendurchschnitt ungefähr durch die Mitte der Maschine nach der
                              									punktirten Linie A B, Fig. 12, und Fig. 14 ein
                              									senkrechter Querschnitt nach der Linie C D, Fig. 12.
                           Auf dem Maschinengestelle A, A, A, sind zwei horizontale Träger B, B und auf diesen zwei
                              									parallele longitudinale Platten C, C befestigt, mit einer horizontalen Längenschiene, die
                              									längs der Mitte ihrer oberen Fläche eine Rinne besezt, in welcher die Lettern
                              									gleiten, wenn die Maschine arbeitet. An den oberen Kanten dieser Schiene D sind zwei flache Längenplatten a, a befestigt, und diese tragen zwei
                              									senkrechte rechenförmige Gestelle b, b, welche die Lettern enthalten. Die Lettern sind in
                              									senkrechten Columnen angeordnet, und jede Abtheilung  des Gestelles b, b enthält eine
                              									Letternsäule von einem bestimmten Buchstaben oder Schriftzeichen; die
                              									Letternschichten sinken vermöge ihrer eigenen Schwere herab, wenn an ihrem unteren
                              									Ende die Lettern durch den zu erläuternden Mechanismus herausgestoßen werden.
                           Das Gestell oder der Rechen b, b besteht aus einer Reihe senkrechter mit Rinnen versehener Schienen, aus
                              									denen wie Fig.
                                 										13 zeigt, unten ein Raum von der Dike und Länge der Letter geschnitten
                              									ist, durch welchen die Lettern aus ihrer Columne heraus auf den endlosen Riemen
                              									geschoben werden können. Die Höhe dieser Räume in den Rinnen muß der Dike der Letter
                              									entsprechen, so daß nur eine einzige Letter zugleich aus der Columne hervorgestoßen
                              									werden kann. Wenn eine Anzahl solcher Schienen neben einander angeordnet ist, so daß
                              									sie den Rechen Fig.
                                 										13 bildet, so entsteht dadurch eine Anzahl von Abtheilungen oder Fächern,
                              									welche weiter als die Länge einer Type sind, so daß die in einem dieser senkrechten
                              									Fächer aufgeschichtete Typencolumne vermöge ihrer eigenen Schwere herabsinkt. An der
                              									Vorderseite der Maschine sind, wie die Figuren 10 und 12 zeigen,
                              									zwei horizontale Tastenreihen E, E, E und F, F, F angeordnet. Sämmtliche
                              									Tasten sind als Hebel um Stangen c, c, Fig. 14, drehbar, die
                              									sich längs der Maschine erstreken, und die inneren Enden dieser Tasten sind durch
                              									die Stangen d, d mit den T förmigen Hebeln e
                              									verbunden, deren gemeinschaftliche Drehungsachse in den an den Längenplatten C, C befestigten Trägern f gelagert ist. Das obere Kreuzende jedes T förmigen Hebels wirkt in einem an der horizontal
                              									verschiebbaren Stoßstange g befindlichen Schlize. Diese
                              									Stoßstangen bewegen sich in transversaler Richtung gegen die verschiedenen
                              									Letterncolumnen hin- und von denselben zurük. Wenn daher der Sezer eine der
                              									Tasten mit seinem Finger niederdrükt, so geht die Stange d an ihrem entgegengesezten Ende in die Höhe und ertheilt dem kleinen
                              									Hebel e eine Winkelbewegung, wodurch die Stoßstange g gegen die unterste, der angeschlagenen Taste
                              									entsprechende, Letter der Columne bewegt wird. Die Letter wird aus ihrer Columne
                              									heraus und in die längs der Schiene D eingeschnittene
                              									Rinne gestoßen, von welcher aus sie dem Recipienten zugeführt wird.
                           In dem Recipienten werden die Lettern auf folgende Weise zu Zeilen vereinigt. Eine in
                              									dem unteren Theile des Maschinengestelles gelagerte Welle G
                              									Fig. 13 und
                              										14
                              									enthält zwei Rollen H und J
                              									und ein Schwungrad I. Ein endloser Riemen h, h, h ist über die Rolle H und über eine Reihe von
                              									Leitungsrollen i, i, i geschlagen. Dieser Riemen bewegt sich in Folge der
                              									Rotation der Rollen in horizontaler Richtung längs des unteren Theils der Rinne in
                              									der Längenschiene D; wenn daher eine Letter auf die oben
                              									beschriebene  Weise in
                              									diese Rinne vorgeschoben wird, so fällt sie nothwendigerweise auf die obere Fläche
                              									des Riemens und wird auf demselben liegend dem am linken Ende der Maschine
                              									angeordneten Recipienten zugeführt. Man wird bemerken, daß zwei Reihen Tasten E und F und zwei Reihen T förmiger Hebel e, e vorhanden sind, die eine an der Vorderseite, die
                              									andere an der Rükseite der Schiene D, und daß
                              									deßgleichen zwei Reihen von Letterncolumnen in dem doppelten Rechen b, b angeordnet sind. Durch
                              									Anschlagen der Tasten E werden daher die vordern
                              									Hebelreihen e so wie die Typen der vorderen Columnen und
                              									durch Anschlagen der Tasten F die hinteren Hebelreihen
                              										e so wie die Typen der hinteren Columnen in die
                              									Rinne der Längenschiene D vorgeschoben. In der Mitte des
                              									doppelten Rechens, zwischen den vordern und hinteren Letterncolumnen, hängt lose
                              									eine Reihe dünner Zinnstreifen k, k, k (Fig. 13 und 14), deren
                              									untere Enden sich in die Rinne der Schiene D ein wenig
                              									oberhalb der Oberfläche des endlosen Riemens h
                              									erstreken. Diese Streifen haben den Zwek, zu verhüten, daß die Lettern über die
                              									Rinne hinausgestoßen werden; auch erstreken sich quer über die Rinne in einer Höhe mit den Platten a,
                              										a kleine Stifte, um das eine Ende der so zu weit
                              									hervorgeworfenen Lettern aufzuhalten und die Umdrehung derselben zu verhüten; die
                              									andern Enden der Lettern fallen auf das Band h, durch
                              									dessen Fortbewegung sie von den Stiften befreit und in der geeigneten Lage dem
                              									Recipienten zugeführt werden. Die auf dem endlosen Riemen abgelagerten Lettern
                              									gelangen zunächst nach der Leitungsrolle i* und von da
                              									über einen dreiekigen Quersteg nach einer Walze k* Fig. 13, durch
                              									welche die Letter auf den oberen Theil eines senkrechten T förmigen Schiebers l abgesezt wird; und da
                              									der Reihe nach sämmtliche Lettern in diese Lage kommen, so schichten sie sich zu
                              									einer Zeile auf, wobei der Schieber l in dem Maaße
                              									zurükweicht, als die Lettern sich anhäufen. Damit die auf einander folgenden Typen
                              									genau auf dem oberen Theile des Schiebers l abgelagert
                              									werden, ist eine Walze m, die als Preßwalze wirkt, über
                              									dem Schieber angeordnet. Eine kleine über die Walze m
                              									und über die Rollen o und p
                              									gespannte endlose Kette n, n, n befördert diese Operation. An der Achse der
                              									Rolle p hängt lose ein Federhebel q, der an seinem Ende eine Walze trägt, welche die Kette auf die Walze k* niederdrükt, ferner ein anderer Federhebel r mit einer Walze, durch deren Druk die endlose Kette
                              										n stets gespannt erhalten wird. Ein über die Rollen
                              										o und t, t geschlagenes endloses Band s, s, s sezt die
                              									Kette n in Bewegung. Dieses Band wird durch die an der
                              									Hauptachse G sizende Rolle J
                              									in Thätigkeit gesezt. Die Walze k* erhält zugleich
                              									mittelst eines endlosen Bandes von einer Rolle u
                              									 aus, die mit der Rolle
                              										o an gleicher Achse sich befindet (Fig. 11 und 12) eine
                              									rotirende Bewegung.
                           Eine andere Anordnung dieses Theiles der Maschine ist nach einem größeren Maaßstabe
                              									in Fig. 20
                              									abgesondert dargestellt; hier läuft die endlose Kette n,
                              									anstatt um die Rollen m, o
                              									und p
                              									Fig. 13
                              									geschlagen zu seyn, nur um die zwei Rollen p und p*. Die Lettern werden
                              									ganz auf die mit Bezug auf Fig. 13 oben beschriebene
                              									Weise durch die endlose Kette h auf den T förmigen Schieber l
                              									gebracht; aber anstatt durch die erwähnte Kette n werden
                              									sie im vorliegenden Falle durch ein kleines schnekenförmiges Excentricum m* auf den Schieber
                              										l niedergedrükt. Diese an der Achse einer
                              									Riemenscheibe befindliche Schneke wird mittelst eines Riemens von der Rolle o aus in rasch rotirende Bewegung gesezt und drängt
                              									dadurch die Letternzeile abwärts. Auch die endlose Kette n wird von der Rolle o aus vermittelst eines
                              									Riemens, der eine an der Achse p sizende Rolle
                              									umschlingt, in Thätigkeit gesezt. Es wird nun einleuchten, daß die durch den
                              									Laufriemen h vorwärts gebrachten Lettern in successiver
                              									Ordnung auf dem Schieber l aufgeschichtet werden, und
                              									daß der Schieber in Folge der Anhäufung der durch die Kette n und die Walze m oder das Excentricum m*, Fig. 20, gedrängten
                              									Letter allmählich niedergedrükt wird, bis auf demselben eine Letternzeile
                              									aufgeschichtet liegt. Es ist hier zu bemerken, daß eine Platte v, Fig. 10, gegen den
                              									Schieber l gehalten werden muß, um das Herausfallen der
                              									Lettern während des Sezens zu verhüten. Um diesen Theil der Maschine deutlicher zu
                              									erläutern, ist der Recipient in den Figuren 15, 16, 17 und 18 in
                              									vergrößertem Maaßstabe, von der Maschine abgesondert, dargestellt. Die Figuren 15 und
                              										16 zeigen
                              									den in den Figuren
                                 										10 und 13 sichtbaren Recipienten mit seinem Zugehör; Fig. 17 ist eine
                              									Endansicht und Fig.
                                 										18 eine hintere Ansicht desselben.
                           Um sich überzeugen zu können, wenn die zur Bildung einer Zeile hinreichende Anzahl
                              									Lettern auf dem Schieber l sich angehäuft hat, ist der
                              									Maschine ein in den Figuren 10–14 dargestellter
                              									Zählapparat beigegeben. Dieser Apparat besteht aus einem Zifferblatte a, Fig. 10, welches
                              									unmittelbar unter dem Rahmen, worauf der Sezer sein Manuscript legt, angeordnet ist.
                              									Durch den Mittelpunkt dieses Zifferblattes geht, wie Fig. 14 zeigt, in
                              									schräger Richtung eine Achse b nach der hinteren Seite
                              									der Maschine. An dem hinteren Theile der Achse b
                              									befindet sich eine Rolle c, von der aus eine endlose
                              									Kette Fig. 13
                              									nach einer andern in Fig. 12 sichtbaren Rolle
                              									hingeht, die an einer transversalen Achse e befestigt
                              									ist. An dieser Achse e befindet sich hinter dem
                              									Recipienten eine ähnliche Rolle f, die in der
                              									abgesonderten Fig.
                                 										18 am deutlichsten sichtbar ist. An diese Rolle  ist das Ende einer Kette g befestigt, deren entgegengeseztes Ende an das untere
                              									Ende einer senkrechten Schiebstange h gehängt ist,
                              									welche die hintere Führung des T förmigen Schiebers
                              									bildet, an der die Letternzeilen auf die angegebene Weise aufgeschichtet werden. An
                              									der Welle e sizt ferner eine Rolle i, über deren Peripherie ein belastetes Frictionsband
                              									gelegt ist, um das Niedersinken des Schiebers theilweise zu verzögern. Das
                              									Zifferblatt a ist mit einer Zolle und Zolltheile
                              									darstellenden Eintheilung versehen, um durch Umdrehung des Zeigers zu zeigen, wie
                              									tief der Schieber, wenn die Maschine sich im Gang befindet, herabgesunken ist, und
                              									den Sezer von der Länge der auf dem Schieber angehäuften Letternzeile in Kenntniß zu
                              									sezen. Außerdem ist auf dem Zifferblatte noch ein adjustirbarer Zeiger angeordnet,
                              									mit dessen Hülfe der Sezer die Länge jeder Zeile reguliren kann.
                           An der Achse e befindet sich ein Sperrrad k mit einem adjustirbaren Sperrkegel (Fig. 10, 11 und 12), welches kurz vor der
                              									Vollendung jeder Letternzeile als Warnung einen Hammer an ein Glökchen k* schlagen läßt.
                              									Nachdem auf diese Weise der Sezer von der Vollendung einer Zeile benachrichtigt
                              									worden ist, dreht derselbe die an der Achse e
                              									befindliche Kurbel l, um die Letternreihe auf den Boden
                              									des Recipienten niederzulassen; sodann bewegt er, um dieselbe in die Adjustirbüchse
                              									zu bringen, einen unter den Tasten angeordneten Hebel m,
                              										Fig. 10,
                              										11 und
                              										14.
                              									Dieser Hebel steht durch eine Stange n mit einem an den
                              									Schieber q befestigten Arm p
                              									in Verbindung. Der Schieber q ist eine längs der
                              									Vorderseite des Recipienten bewegbare flache Platte (Fig. 10, 13, 15 und 16). Der Recipient
                              									besteht aus einer senkrechten flachen Platte r, r, gegen welche der T
                              									förmige Schieber l auf- und niederspielt. An der
                              									Vorderseite ist die oben erwähnte Platte v befestigt, so
                              									jedoch, daß für die Schieber und die Letternreihe ein schmaler Raum bleibt, wie Fig. 17 zeigt.
                              									Mit dem Ende des Recipienten r ist mittelst eines
                              									Scharniers die Adjustirbüchse s verbunden, die aus zwei
                              									um einen Stift t auf- und nieder beweglichen
                              									parallelen Platten besteht. Während die Adjustirbüchse, wie die Figuren 10, 13 und 16 zeigen,
                              									aufrecht an dem Ende des Recipienten r steht, und in
                              									dieser Lage durch den Haken u festgehalten wird, bewegt
                              									der Sezer den Schieber q mit Hülfe des Hebels p seitwärts, wodurch die Letternreihe aus dem
                              									Recipienten in die Adjustirbüchse gedrängt wird. Der T
                              									förmige Schieber l kann nun durch Umdrehung der Kurbel
                              									wieder erhoben werden, um eine neue Letternzeile in Empfang zu nehmen. Hierauf wird
                              									die Adjustirbüchse s in die Fig. 15 und 18
                              									dargestellte horizontale Lage herabbewegt, wo ein Sezergehülfe die etwaigen Fehler
                              									des Sazes corrigirt. Ist dieß geschehen, so hebt er mit Hülfe einer Kurbel und  eines Excentricums w das Schiff v bis zum
                              									unteren Theil der Adjustirbüchse in die Fig. 15 dargestellte
                              									Lage, und zieht dann in horizontaler Richtung einen Schieber x, Fig.
                                 										18, hervor, wodurch die Lettern in das Schiff herabsinken können. Das
                              									Schiff ist auf einer an dem Maschinenende befestigten Hervorragung y angeordnet und hängt mittelst Zapfen an einem
                              									Schieberrahmen z, welcher sich horizontal um einen an
                              									seinem Ende befindlichen Zapfen auf der Hervorragung y
                              									dreht. Diese Theile sind in größerem Maaßstabe am deutlichsten Fig. 19 sichtbar. Der
                              									Sezergehülfe zieht das Schiff gelegentlich zur Seite, gibt ihm eine sanfte Neigung,
                              									um die Letternreihen bis zur erforderlichen Columnenbreite auszubreiten, und stekt
                              									die erforderlichen Durchschußlinien zwischen die Zeilen.
                           Die Figuren 21
                              									und 22
                              									stellen in zwei Ansichten die sogenannte „Einsezbüchse“ (feeding stick) dar, ein Instrument, mit dessen Hülfe
                              									eine Typencolumne aus einer Rinne der Ablegmaschine herausgenommen und in die
                              									betreffende Kammer des Rechens der Sezmaschine eingesezt werden kann. Auf einer
                              									geraden rectangulären Schiene a, a, a, die an ihrem Ende eine Hervorragung b besizt, läßt sich ein Schieber c bewegen. Dieser Schieber wird, wenn das Instrument mit Lettern gefüllt
                              									worden ist, mittelst einer Daumenschraube an der Schiene festgestellt, und eine
                              									gerade Stange durch die in b und c befindlichen Löcher gestekt. Diese Stange muß herausgezogen werden, wenn
                              									eine Letterncolumne aus einer der Rinnen der Ablegmaschine herausgenommen werden
                              									soll. Die Schiene a wird in diesem Falle an der Seite
                              									der in der Rinne der Ablegmaschine stehenden Letter dicht angelegt, so daß die Lippe
                              										b mit dem einen Ende der Columne in Berührung ist;
                              									alsdann wird der Schieber c gegen das entgegengesezte
                              									Ende der Columne gedrükt und durch die Schraube festgestellt. Wenn auf diese Weise
                              									die Letternreihe an ihren Enden festgehalten wird, so stekt man die Stange d hindurch, um das Herausfallen der Lettern zu verhüten.
                              									Die Einsezbüchse kann nun mit ihren Lettern in eines der senkrechten Fächer der
                              									Sezmaschine hinabgelassen werden. Zieht man alsdann die Stange d heraus und schraubt den Schieber los, so läßt sich das
                              									Instrument hervorziehen, während die Letterncolumne in ihrem Fache zurükbleibt.
                           
                        
                     
                  
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