| Titel: | Verbesserungen an Feuergewehren, Kugeln und andern Projectilien, worauf sich William Golden und John Hanson zu Huddersfield in der Grafschaft York am 2. Nov. 1841 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. CIII., S. 409 | 
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                        CIII.
                        Verbesserungen an Feuergewehren, Kugeln und
                           								andern Projectilien, worauf sich William Golden und John Hanson zu Huddersfield in der Grafschaft York am 2. Nov. 1841 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of arts. 8. Jun. 1843, S.
                              									342.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									VI.
                        Golden's und Hanson's Verbesserungen an Feuergewehren
                           								etc.
                        
                     
                        
                           Vorliegende Verbesserungen bestehen 1) in der neuen Construction und Anordnung des
                              									Schlosses oder Entladungsapparates der Büchsen und anderer Feuergewehre; 2) in der
                              									eigenthümlichen Form und Construction der Kugeln oder anderer Projectilien.
                           Was den ersten Theil der in Rede stehenden Verbesserungen betrifft, so wird die Kugel
                              									an der oberen Seite des Stükes gerade hinter der Schwanzschraube in den Lauf
                              									gebracht, und zwar mittelst eines mit dem Lauf in einer Linie liegenden Apparates.
                              									Das Schloß oder der Mechanismus zum Entladen des Gewehrs liegt beinahe ganz im
                              									Innern des Körpers und bewirkt die Entladung in directer Linie mit dem Lauf, wodurch
                              									die Geschwindigkeit des Feuerns bedeutend vermehrt wird. Was den zweiten Theil der
                              									Verbesserungen betrifft, so ist an der Kugel eine kleine Vertiefung oder Kammer
                              									angebracht, die eine Ladung von gewöhnlichem Knallpulver enthält (dasselbe, welches
                              									zu den Zündhütchen verwendet wird). Dieses Knallpulver wird mit einer kleinen
                              									Quantität gewöhnlichen Schießpulvers vermengt und mittelst Cements an die Kugel
                              									befestigt, damit es sich nicht krümle oder herausfalle. Sobald diese Kugel durch die
                              									horizontale Thätigkeit des Schlosses angeschlagen wird, fliegt sie augenbliklich aus
                              									dem Rohr.
                           Fig. 52 stellt
                              									die Seitenansicht einer Büchse mit den an derselben angebrachten Verbesserungen dar;
                              										Fig. 53
                              									ist eine obere Ansicht und 
                              									Fig. 54 ein
                              									Längendurchschnitt des Gewehrs, welcher die innere Einrichtung zeigt. An den Kolben
                              										a, a ist der Körper b, b
                              									befestigt und an diesen der Lauf e, c geschraubt. Die
                              									mit Knallpulver gefüllte Kugel wird in die an der oberen Seite des Körpers b, b befindliche Oeffnung e
                              									gestekt und in die zur Aufnahme der Kugel bestimmte cylindrische Durchbohrung einer
                              									Art Hahnes oder drehbaren Laufs f, f gedrükt. An das
                              									eine Ende dieses Cylinders ist eine kleine Handhabe befestigt, welche, ehe das
                              									Gewehr geladen wird, horizontal neben dem Lauf c, c
                              									liegt. Durch Niederdrüken dieser Handhabe in die verticale Lage Fig. 52 wird der Cylinder
                              										f um einen Viertelskreis gedreht und die
                              									cylindrische Durchbohrung desselben in die zur Aufnahme der Kugel geeignete Lage
                              									gebracht. An dem andern Ende des Cylinders f, f ist ein
                              									Hebel h befestigt, der gleichzeitig mit der
                              									Niederdrükung der Handhabe g gedreht wird. Dieser Hebel
                              									ist durch den Bolzen j mit dem Arm i verbunden, und lezterer steht durch den in dem Schlize
                              										m gleitenden Stift l mit
                              									dem horizontalen Stößer k in Verbindung. Durch diese
                              									Anordnung wird der Stößer k in demselben Augenblike, wo
                              									der Cylinder f die zur Aufnahme der Kugel geeignete Lage
                              									annimmt, zurükgezogen und durch den an dem Drüker angebrachten Fanghaken in dieser
                              									Lage erhalten, wobei er die wurmförmige Feder zwischen den Schultern p und q zusammendrükt. Die
                              									Schulter p sizt an dem Stößer fest und bewegt sich mit
                              									demselben zurük, während die Schulter q die Rükwand des
                              									Körpers bildet. Die Handhabe g wird nun in die
                              									horizontale Lage zurükgedreht, wodurch der Cylinder f
                              									die Kugel mit dem Lauf c, c in eine Linie bringt. Zieht man nun den Drüker an und löst dadurch den
                              									Fanghaken n aus, so wird der Stößer k durch die Expansion der Feder gegen das Knallpulver
                              									geschnellt; dieses explodirt und treibt die Kugel augenbliklich aus dem Lauf.
                           Eine Modification dieser Verbesserung an Gewehren ist durch die Figuren 55 und 56
                              									dargestellt, wovon die erstere ein Grundriß, die leztere ein Längendurchschnitt des
                              									Gewehrs ist. Die Modification besteht darin, daß der zur Aufnahme der Ladung
                              									bestimmte drehbare Cylinder, so wie die Handhabe zum Zurükziehen des Stößers
                              									weggelassen ist. Der Stößer wirb einfach dadurch zurükgezogen, daß man den
                              									cylindrischen Bolzen r, welcher sich gegen die Schulter
                              										p des Stößers lehnt, in dem Einschnitte s zurükzieht; der Stößer wird von dem Fanghaken n des Drükers zurükgehalten. Man bringt sodann die Kugel
                              									auf die Fig.
                                 										55 dargestellte Weise in den Lauf, schiebt den Bolzen an seinem Griff
                              									vorwärts und wendet ihn seitwärts in den Winkelraum t.
                              									Beim Auslösen des Fanghakens durch Anziehen des Drükers erfolgt die Entladung des
                              									Gewehrs.
                           
                           Die in Verbindung mit diesen verbesserten Gewehren anzuwendenden Kugeln sind in den
                              										Figuren
                                 										57, 58 und 59 dargestellt; Fig. 57 zeigt eine Kugel
                              									mit ihrer Ladung im Aufriß und Durchschnitt; Fig. 58 eine andere Kugel
                              									mit einer kleinen Ladung Schießpulver hinter dem Knallpulver, um die Gewalt der
                              									Explosion zu vermehren; Fig. 59 zeigt eine
                              									gewöhnliche sphärische Kugel mit einer Füllung, die in einem Papierchen enthalten
                              									und an die Kugel gekittet ist; Fig. 60 eine kleine
                              									abgesonderte, etwa in einer kleinen Papierhülse enthaltene Ladung, die in dem Gewehr
                              									unmittelbar hinter der gewöhnlichen Kugel angebracht wird; anstatt dieser kann auch
                              									eine große kupferne, die Stelle der Ladung vertretende Percussionskapsel in
                              									ähnlicher Lage angeordnet werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
