| Titel: | Verbesserte Methode den Schwefel aus verschiedenen Mineralien zu gewinnen, worauf sich Edward Rodgers, Chemiker in Upper Eburystreet, Grafschaft Middlesex, am 12. Jan. 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. CXVI., S. 443 | 
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                        CXVI.
                        Verbesserte Methode den Schwefel aus
                           								verschiedenen Mineralien zu gewinnen, worauf sich Edward Rodgers, Chemiker in Upper Eburystreet,
                           								Grafschaft Middlesex, am 12. Jan. 1843 ein
                           								Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts. Aug. 1843, S.
                              									7.
                        Mit einer Abbildung auf Tab. VI.
                        Rodger's Methode den Schwefel aus Mineralien zu
                           								gewinnen.
                        
                     
                        
                           Diese Methode, den Schwefel aus Mineralien zu gewinnen, gründet sich auf die
                              									Verwandtschaft des Wasserstoffs zum Schwefel und des Sauerstoffs zu gewissen
                              									Metallen. Die Verbesserung besteht darin, daß Wasserdampf durch den Ofen oder die
                              									Retorte geleitet wird, während die vorher grob gepulverten Schwefelerze geröstet
                              									oder calcinirt werden. Der Wasserstoff des Wassers oder ein gewisser Theil desselben
                              									verbindet sich mit dem Schwefel des Erzes zu Schwefelwasserstoff; der vorher mit ihm
                              									verbundene Sauerstoff aber verbindet sich mit dem Metall zu Oxyd.
                           In Fig. 14 ist
                              									der hiezu geeignete Apparat abgebildet. Ist es der Zwek, den Schwefel zu gewinnen,
                              									dann benuzt man Gefäße oder Retorten, durch welche man Dampf strömen läßt, so daß er
                              									direct auf das Erz einwirken kann; dieselben müssen von unten erhizt werden, wie die
                              									Abbildung zeigt, welche den Längendurchschnitt einer Retorte A vorstellt, in die der Wasserdampf durch die Röhre B einströmt, während die Gase durch die Röhre D austreten. Durch die Thüre C kann die
                              									Retorte beschikt und geleert werden; auch kann das Erz durch dieselbe mittelst einer
                              									Krüke oder dgl. gerührt werden. Soll aber der Schwefel bloß ausgetrieben werden, um
                              									das Metall, mit welchem er verbunden ist, zu gewinnen, wie dieß bei der Reduction
                              									der Silber-, Kupfer- und anderer Erze der Fall ist, dann kann der
                              									Dampf durch den gewöhnlichen Röstofen geleitet werden; der Flammofen eignet sich
                              									hiezu am besten.
                           Die Absonderung des Schwefels geht besser vor sich, wenn das Erz bisweilen umgerührt
                              									wird, indem man dadurch der Wirkung des Dampfes eine neue Oberfläche darbietet. Bei
                              									der gewöhnlichen Röstung bildet sich ein basischschwefelsaures Metallsalz, wodurch
                              									die Austreibung alles Schwefels verhindert wird; mittelst des angegebenen Verfahrens
                              									gelang es aber dem Patentträger, den Schwefel ganz von den Erzen abzuscheiden und
                              									aus dem Cornwall'schen Schwefelkies erhielt er vollkommen reines Eisenoxyd.
                           Die Aufsammlung des Schwefels anbelangend, so wird ein Theil desselben gewöhnlich als
                              									solcher ausgetrieben und dieser kann in einer  Kammer condensirt werden; der in Verbindung mit
                              									Wasserstoff abgeschiedene Schwefel aber kann auf zweierlei Weise vortheilhaft benuzt
                              									werden: 1) kann das Gas sogleich verbrannt, oder in einem Gasometer gesammelt und
                              									dann verbrannt werden; die so erhaltene schweflige Säure wird sodann auf bekannte
                              									Weise in Schwefelsäure umgewandelt. 2) man verbrennt das Gas in einer bestimmten
                              									Quantität atmosphärischer Luft; in diesem Falle verbindet sich nur der Wasserstoff
                              									mit dem Sauerstoff, während der Schwefel sich ausscheidet und in reinem Zustande
                              									condensirt.
                           
                        
                     
                  
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