| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 89, Jahrgang 1843, Nr. CXXV., S. 462 | 
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                        CXXV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Ueber die von Grove construirte
                              									Volta'sche Gassäule.
                           Kein physikalisches Werkzeug hat seit seiner Erfindung groͤßere
                              									Veraͤnderungen erlitten als die Volta'sche Saͤule; welche
                              									Modificationen aber auch die Saͤule Volta's im
                              									Lauf der lezten vierzig Jahre erfahren hat, immer wurden bei ihrer Construction zwei
                              									feste leitende Koͤrper angewendet, von denen der eine oxydirbarer als der
                              									andere war, wie auch eine oder zwei leitende Fluͤssigkeiten von
                              									zusammengesezter Art. Die Elemente der bisherigen Saͤulen bestanden also,
                              									welches auch die Form und Einrichtung ihres Baues seyn mochte, aus festen und
                              									fluͤssigen Koͤrpern, und nie ging eine gasfoͤrmige Materie in
                              									deren Construction ein. Vor einigen Jahren wurde das Volta'sche Verhalten einer
                              									Anzahl von gasfoͤrmigen Koͤrpern einer naͤhern Pruͤfung
                              									unterworfen, und ich selbst beschaͤftigte mich vielfach mit diesem
                              									Gegenstand.
                           Unter andern auf ein solches Verhalten sich beziehenden Thatsachen, die von mir
                              									ermittelt wurden, ist hier diejenige zu erwaͤhnen, gemaͤß welcher das
                              									schwerste und leichteste Element unserer Erde, das Platin und der Wasserstoff, in
                              									einem ganz eigenthuͤmlichen Volta'schen Verhaͤltniß zu einander
                              									stehen, d. h. gemaͤß welcher das Wasserstoffgas das Vermoͤgen besizt
                              									(scheinbar wenigstens) dem elektro-negativen Platin die Volta'schen
                              									Eigenschaften eines elektro-positiven Metalls zu ertheilen. Auf dieses
                              									Verhalten mich stuͤzend, sezte ich aus Platin, Wasserstoff und Wasser eine
                              									Kette zusammen, in welcher der elektrische Strom da erzeugt wild, wo die drei
                              									erwaͤhnten Materien unmittelbar sich beruͤhren. Ich wies ferner nach,
                              									daß Chlor- und Bromgas das Platin noch negativer machen als es von Natur ist,
                              									und baute aus diesem Metall, Chlor und Wasser Vorrichtungen, die genau das
                              									Gegenstuͤk von der Platinwasserstoffkette sind. In diesen beiden Arten von
                              									Ketten findet keine chemische Einwirkung der angewendeten Gase auf das Platin statt,
                              									und es sind der Wasserstoff und das Wasser in der einen, das Chlor oder Brom und
                              									ebenfalls das Wasser in der andern Vorrichtung die Materien, welche als die
                              									eigentlichen Elektromotoren betrachtet werden muͤssen, und aus deren
                              									Wechselwirkung der Volta'sche Strom entspringt.
                           In neuester Zeit construirte nun der sinnreiche brittische Naturforscher Grove—der naͤmliche, welcher im Jahr 1839
                              									den Physikern die kraͤftigste der bis jezt bekannt gewordenen Volta'schen
                              									Batterien in die Haͤnde gab — eine sogenannte Gassaͤule, in
                              									welcher, wie in der von mir zusammengesezten Kette, der Wasserstoff und das Platin
                              									die Hauptrolle spielen. Hr. de la Rive aus Genf, der eben
                              									aus England zuruͤkgekehrt war, ließ eine durch ihn von da mitgebrachte Grove'sche Gassaͤule vor der physikalischen
                              									Section in Lausanne functioniren.
                           Die Einrichtung der merkwuͤrdigen Saͤule ist sehr einfach; das einzelne
                              									Element derselben besteht aus einer vierkantigen Flasche aus weißem Glas, welche
                              									etwa ein Pfund Wassers faßt, und die mit drei ausgeschliffenen halsfoͤrmigen
                              									Muͤndungen versehen ist. In die zwei aͤußersten dieser Oeffnungen
                              									passen Glasroͤhren ein, von denen jede beinahe auf den Boden der Flasche
                              									reicht, unten offen, oben geschlossen ist, eine Laͤnge von etwa 14″
                              									und eine Weite von 8″′ hat. In jeder dieser Roͤhren befindet
                              									sich ein Platinstreifen, beinahe so breit als die Roͤhre weit und nahezu
                              									durch die ganze Laͤnge derselben sich erstrekend; besagter Streifen ist mit
                              									fein zertheiltem Platin uͤberzogen und steht in leitender Verbindung mit
                              									einem kleinen Kupfernaͤpfchen, das auf dem aͤußern und obern Theil der
                              									Roͤhre befestigt ist.
                           Will man ein solches Element in Thaͤtigkeit sezen, so fuͤllt man die
                              									Flasche etwa zu zwei Dritteln mit gesaͤuertem Wasser an und sezt die mit der
                              									gleichen Fluͤssigkeit gefuͤllten zwei Roͤhren in die
                              									fuͤr sie bestimmten Muͤndungen der Flasche ein. Durch die mittlere
                              									Oeffnung fuͤhrt man auf die geeignete Weise in die eine der beiden
                              									Roͤhren Wasserstoffgas, in die andere Sauerstoffgas ein, und zwar so daß auf
                              									zwei Raumtheile Wasserstoffgas in der einen Roͤhre, ein Raumtheil
                              									Sauerstoffgas in der andern Roͤhre zu stehen kommt und noch in beiden
                              									Roͤhren  etwas
                              									saure Fluͤssigkeit bleibt. Soll nun aus so beschaffenen Elementen eine
                              									Saͤule zusammengesezt werden, so verbindet man vermittelst eines
                              									Kupferdrahtes das mit Queksilber gefuͤllte Naͤpfchen der
                              									Sauerstoffroͤhre der einen Flasche mit dem Naͤpfchen der
                              									Wasserstoffroͤhre einer zweiten Flasche etc.
                           Es versteht sich von selbst, daß unter sonst gleichbleibenden Umstaͤnden eine
                              									solche Gassaͤule um so wirksamer sich erweist, je groͤßer die Anzahl
                              									ihrer Elemente ist. Wurden zwei Elemente des in Lausanne vorgezeigten Apparates zur
                              									Saͤule verbunden, so vermochte leztere schon das Wasser merklich zu zersezen,
                              									und eine Saͤule aus zehn Elementen gebildet zerlegte die genannte
                              									Fluͤssigkeit auf eine sehr lebhafte Weise. Bei einer noch groͤßern
                              									Anzahl von Elementen zeigt die Gassaͤule Funken, bringt Kohlenspizen zum
                              									Gluͤhen und ertheilt merklich starke Schlaͤge. So weit bis jezt die
                              									Beobachtungen gehen, ist die neue Grove'sche Vorrichtung
                              									diejenige, deren Stromstaͤrke am gleichfoͤrmigsten bleibt und
                              									dasjenige am wenigsten oder gar nicht zeigt, was man nicht ganz unpassend das Wogen
                              									der Volta'schen Stroͤmung genannt hat.
                           Unter allen Volta'schen Apparaten, die bis jezt bekannt geworden sind, zeigt die neue
                              									Gassaͤule auf die augenfaͤlligste Weise die von Faraday entdekte Abhaͤngigkeit, welche zwischen der an den Polen
                              									geaͤußerten chemischen Thaͤtigkeit und den im Innern einer
                              									Saͤule stattfindenden chemischen Vorgaͤngen besteht.
                           Da der Wasserstoff und, in indirecter Weise, auch der Sauerstoff in der Grove'schen Gasbatterie als die eigentlichen
                              									Elektromotoren derselben angesehen werden muͤssen, so versteht es sich von
                              									selbst, daß die Menge der in den Roͤhren unserer Saͤule enthaltenen
                              									Gase um so mehr vermindert wird, je laͤnger die Stroͤmung dauert, oder
                              									daß die Menge der consumirten Gase dem erhaltenen Stromquantum proportional ist.
                           Vergleicht man nun das Volumen des Sauer- und Wasserstoffgases, welches sich
                              									an den Elektroden der neuen Saͤule waͤhrend einer gegebenen Zeit
                              									entbunden hat, mit dem Volumen des Sauer- und Wasserstoffgases, welches in
                              									den beiden Roͤhren eines jeden Elementes in der gleichen Zeit verschwunden
                              									ist, so findet man daß die Volumina der verschwundenen und entbundenen Luftarten
                              									vollkommen gleich sind. Haben sich also z. B. im Laufe von zehn Minuten zwei
                              									Kubikzoll Wasserstoffgases an dem negativen Pole der Saͤule und ein Kubikzoll
                              									Sauerstoffgases an dem positiven Pole derselben entbunden, so sind auch
                              									waͤhrend dieser zehn Minuten aus jeder Wasserstoffroͤhre unserer
                              									Vorrichtung zwei Kubikzoll Wasserstoffgases und aus jeder Sauerstoffroͤhre
                              									ein Kubikzoll Sauerstoffgases verschwunden.
                           Die Verhaͤltnißmaͤßigkeit, welche zwischen den in den
                              									Erregungselementen und der Zersezungszelle der Gassaͤule stattfindenden
                              									chemischen Vorgaͤngen besteht, laͤßt sich auch so ausdruͤken,
                              									daß man sagt: das gesammte Volumen der innerhalb einer Gassaͤule
                              									waͤhrend einer gegebenen Zeit verschwundenen Gase getheilt durch die Zahl der
                              									Elemente der Saͤule selbst, sey gleich dem Volumen der waͤhrend
                              									derselben Zeit in der Zersezungszelle entbundenen Gase. Betraͤgt also z. B.
                              									das Gesammtvolumen des waͤhrend zehn Minuten in der Gassaͤule
                              									verschwundenen Sauerstoff- und Wasserstoffgases dreißig Kubikzoll, und
                              									besteht diese Saͤule aus zehn Elementen, so ist das Volumen des
                              									waͤhrend dieser zehn Minuten an den Elektroden der Zersezungszelle
                              									entwikelten Sauer- und Wasserstoffgases drei Kubikzoll. Mit Huͤlfe der
                              										Grove'schen Gassaͤule laͤßt sich also,
                              									wie man aus den eben gemachten Angaben leicht ersieht, das den Elektrikern so wohl
                              									bekannte Faraday'sche Gesez im eigentlichsten Sinne des
                              									Wortes ad
                              									oculos demonstriren und ohne irgend eine Waͤgung
                              									vorzunehmen auf die augenfaͤlligste Weise zeigen, daß auch im Gebiete des
                              									Voltaismus der physikalische Saz: „Wirkung und Gegenwirkung sind sich
                                 										gleich“ seine vollkommene Geltung habe. Es ist kaum noͤthig
                              									hier zu bemerken, daß die in Rede stehende Saͤule keine eigentlich praktische
                              									Wichtigkeit besizt, indem ihre Wirkungen im Verhaͤltniß zu vielen andern Volta'schen Apparaten nur schwach zu nennen sind. Aber
                              									fuͤr die Theorie bietet dieselbe aͤußerst interessante Seiten dar, und
                              									es knuͤpft sich an sie die Loͤsung einer Frage, welche beinahe schon
                              									ein halbes Jahrhundert die Physiker beschaͤftigt hat und die bis zur jezigen
                              									Stunde noch nicht zu voͤlliger und allgemeiner Entscheidung gekommen ist.
                              									Nehmen die Volta'schen Erscheinungen in der bloßen
                              									Beruͤhrung verschiedenartiger Koͤrper, wie dieß Volta selbst annahm, oder aber in chemischen Thaͤtigkeiten, wie
                              									dieß Faraday, de la Rive u. a.
                              									m. behaupten, ihren Ursprung? Dieß ist der Punkt, woruͤber man sich jezt noch
                              										 streitet, obgleich
                              									die Mehrzahl der Physiker, wenigstens in England und Frankreich, der chemischen
                              									Theorie des Voltaismus huldigt.
                           Da in jedem Elemente der in Rede stehenden Gassaͤule die beiden in Anwendung
                              									gebrachten Gasarten durch eine betraͤchtliche Schichte Wassers von einander
                              									abgetrennt sind, so ist es eine physikalische Unmoͤglichkeit, daß dieselben
                              									auf eine unmittelbare Weise sich chemisch verbinden. Da die Gase aber
                              									nichtsdestoweniger und zwar ziemlich rasch aus den Roͤhren verschwinden, d.
                              									h. zu Wasser sich vereinigen, so kann dieß einzig und allein nur durch die
                              									Vermittelung des zwischen dem Wasserstoff- und Sauerstoffgase liegenden
                              									Wassers geschehen.
                           Der Wasserstoff, der in der einen Roͤhre eines Elementes der Gassaͤule
                              									enthalten ist, muß nothwendigerweise mit dem Wasser, mit welchem er in unmittelbarer
                              									Beruͤhrung steht, auf irgend eine Weise zu einem fluͤssigen
                              									Koͤrper sich vereinigen, um zu dem Sauerstoffe der andern Roͤhre des
                              									gleichen Elementes zu gelangen; oder es muß umgekehrt das Sauerstoffgas mit dem
                              									dasselbe begraͤnzenden Wasser eine fluͤssige Verbindung eingehen,
                              									damit es mit dem Wasserstoff in Beruͤhrung komme, oder aber beides geschieht
                              									zu gleicher Zeit.
                           Da nach den bisherigen Beobachtungen nur das Platin das Metall ist, mit welchem
                              									wirksame Sauerwasserstoffgassaͤulen construirt werden koͤnnen, so
                              									nehme ich an daß die naͤmliche Kraft, welche im Platin vorhanden und schon
                              									bei gewoͤhnlicher Temperatur Sauer- und Wasserstoffgas chemisch zu
                              									vereinigen vermag, es auch ist, welche den Wasserstoff bestimmt, mit Wasser zu einer
                              									von den Chemikern noch nicht gekannten Verbindung, zu einer Art von
                              									Wasserstoffsuboxyd zusammenzutreten, das dann mit dem gewoͤhnlichen Wasser
                              									eine Kette bildet und durch seine (elektrolytische) Zersezung einen Strom
                              									erregt.
                           Der vom Wasser unter dem Einfluß des Platins aufgenommene Wasserstoff wird also nach
                              									dieser Ansicht auf elektrolytischem Wege in die Sauerstoffroͤhre
                              									gefuͤhrt und an der dort befindlichen Platinelektrode ausgeschieden. Da sich
                              									nun an lezterer freier Sauerstoff befindet, so bewirkt das Platin in dem Augenblik,
                              									wo der Wasserstoff an diesem Metalle frei wird, eine Vereinigung jenes Elementes mit
                              									dem Sauerstoff. Die wirkliche Wasserbildung geht demnach nur in der
                              									Sauerstoffroͤhre oder vielmehr an dem dort befindlichen Platinstreifen vor
                              									sich und es ist also an dieser Stelle, wo die eigentliche Gasverzehrung stattfindet
                              									und wo auf zwei Raumtheile des daselbst ausgeschiedenen Wasserstoffes ein Raumtheil
                              									Sauerstoffgas verbraucht wird.
                           Dieser Betrachtungsweise gemaͤß ist der wahre Siz der elektromotorischen Kraft
                              									der Grove'schen Gassaͤule in den
                              									Wasserstoffroͤhren der Elemente, d. h. da, wo Platin, Wasserstoff und Wasser
                              									sich unmittelbar beruͤhren, und traͤgt die chemische
                              									Thaͤtigkeit, die in den Sauerstoffroͤhren der Vorrichtung stattfindet
                              									nur indirect zur Stromvermehrung d. h. durch Depolarisation der dort befindlichen
                              									negativen Elektroden bei. Dieser Ansicht zufolge hat das Platin an und fuͤr
                              									sich nichts mit der Stromerregung zu thun und kommt dieselbe allein durch Wasser und
                              									Wasserstoffsuboxyd zu Stande, welches leztere unter dem katalytischen Einflusse des
                              									genannten Metalles gebildet wird.
                           
                              C. F. Schoͤnbein.
                              
                           
                        
                           Krystallisirtes Bleioxyd von der Farbe des Mennigs.
                           Calvert fand, daß wenn man eine siedende Natronlauge von
                              									1,42 bis 1,48 spec. Gewicht mit Bleiprotoxydhydrat saͤttigt und die
                              									Fluͤssigkeit abkuͤhlen laͤßt, ein rosenrothes Bleioxyd in
                              									ziemlich regelmaͤßigen Wuͤrfeln herauskrystallisirt. Auf 320°
                              									R. erhizt, nimmt dieses Oxyd an Volum zu, wird schwarz und verknistert unter Abgabe
                              									von (l Proc) Wasser; wird die Temperatur zur Kirschrothgluͤhhize gesteigert,
                              									so nimmt es eine schwefelgelbe Farbe an, ohne seine Krystallform zu verlieren.
                              									— In Saͤuren ist es nur sehr wenig aufloͤslich;
                              									Salpetersaͤure, schwache oder starke, loͤst es sehr schwer auf.
                              									Gepulvert gibt es ein orangegelbes, dem der Bleiglaͤtte aͤhnliches
                              									Pulver. Die Analyse, bei welcher 1 Proc. eingeschlossenes Wasser mit in Rechnung
                              									gezogen wurde, ergab die Zusammensezung aus 92,83 Blei und 7,17 Sauerstoff.
                           Wurde statt Aeznatronloͤsung von 1,42 bis 1,48 spec. Gewicht geschmolzenes
                              									Alkali angewandt und das Bleioxydhydrat dazu gebracht, so wurde es augenbliklich
                              									roth unter Entstehung eines neuen isomerischen Protoxyds. Dieses ist amorph und an
                              									Farbe dem Mennig aͤhnlich; gerieben gibt es ein gelblichrothes Pulver, dem
                              										 des rosenrothen
                              									Oxyds aͤhnlich, von welchem es sich jedoch dadurch unterscheidet, daß es sich
                              									in Saͤuren sehr leicht aufloͤst. Zwischen 231–320° R.
                              									wird es roͤthlichbraun, ohne seine Farbe beim Abkuͤhlen zu verlieren
                              									und uͤber 320° R. erhizt, nimmt es eine schwefelgelbe Farbe an, wenn
                              									die Temperatur abnimmt. Dieses Oxyd kann wasserfrei dargestellt werden; vom
                              									hygrometrischen Wasser aber ist es schwer zu befreien. Durch die Analyse gab es sich
                              									als Protoxyd zu erkennen; 1,504 verloren 0,108 oder 7,18 Proc. Sauerstoff. —
                              									Auffallend ist es, daß Kalilauge von 1,48 spec. Gewicht auf das Bleiprotoxydhydrat
                              									in Ueberschuß eben so wirkt wie geschmolzenes Natron, waͤhrend Natron von
                              									1,48 spec. Gew. dieß nicht thut. — Beim Aufloͤsen des
                              									Bleiprotoxydhydrats in Kali von 1,48 spec. Gewicht bis zur Saͤttigung erhielt
                              									er ein drittes Oxyd, wahrscheinlich das von Mitscherlich
                              									untersuchte. (Comptes rendus, Jun. 1843.)
                           
                        
                           Ueber Bereitung des flüssigen Chlorkalks.
                           Bei dem Einstreichen des Chlorgases in die Kalkmilch durch bleierne Roͤhren
                              									ist seit lange eine Sauerstoffentwikelung wahrgenommen worden; diese Erscheinung,
                              									unvermeidlich bei der gewoͤhnlichen Einrichtung der
                              									Chlor-Entwikelungsapparate, ist fuͤr den Fabrikanten insofern wichtig,
                              									als dadurch ein dem entwikelten Sauerstoff entsprechendes Aequivalent Chlor verloren
                              									geht. Es kann selbst ein durch verminderte Waͤrme bewirkter langsamerer Gang
                              									der Operation den erwaͤhnten Verlust nicht aufheben. Aber dessen ungeachtet
                              									laͤßt sich die Sauerstoffentwikelung und somit der Chlorverlust
                              									vermeiden.
                           Man vertausche zu diesem Zwek die bleiernen Roͤhren, welche in die
                              									Chlorkalkloͤsung tauchen, mit glaͤsernen oder thoͤnernen und
                              									vermeide dadurch die Beruͤhrung des aufgeloͤsten
                              									Chlorpraͤparates mit den Metallen. Die Oxyde, mit denen die
                              									Oberflaͤche der Metalle gewoͤhnlich uͤberzogen ist, bedingen
                              									naͤmlich eine Contactwirkung und lassen namentlich bei der
                              									Chlorkalkloͤsung einen Theil derselben in Chlorcalcium und Sauerstoff
                              									zerfallen. Dr. Kunheim.
                              									(Berliner Gewerbe-, Industrie- und Handelsblatt.)
                           
                        
                           Die bunten Beizfarben für schwarzgefärbte
                              									Schafwollstoffe.
                           Unter den Fortschritten, welche in den lezten Jahren die Faͤrberei und der
                              									Druk von Wollenstoffen gemacht, ist der des Beizens solcher dunkelgefaͤrbter
                              									Zeuge mit bunten Farben einer der schoͤnsten. Folgendes verfahren lieferte
                              									uns immer sehr schoͤne Resultate:
                           Alle derartigen Waaren werden auf gewoͤhnliche Art gereinigt, jedoch nicht
                              									geschwefelt.
                           Ansaz zum Ansieden der Waare. 100 Pfd. schwefelsaures
                              									Eisen in 300 Pfd. 70° heißem Wasser aufgeloͤst, nach halbem Erkalten
                              									70 Pfd. essigsaures Blei hinzugegeben) dieses alles ½ Stunde geruͤhrt
                              									und sezen lassen.
                           In einen Kessel mir siedendem Wasser werden 16 Loth weißer Weinstein und 3 Kannen von
                              									obigem Eisenansaz gegeben; beides 5 Minuten lang kochen lassen und nun den Siedpunkt
                              									bis auf 70° herabgestellt, die Waaren unter Behandirung 1 Stunde gut kochen
                              									lassen, dann auf den Haspel gedreht, die Bruͤhe von 12 Loth Gallus und 4 Loth
                              									Sumach dazu gegeben und nun noch ½ Stunde darinnen gekocht, dann
                              									herausgenommen und verkuͤhlen lassen. Im frisch bestellten Kessel gibt man
                              									nun den Absud von 20 Loth Gallus, worin man die angesottene Waare ¾ Stunde
                              									kocht, dieselbe wird dann auf den Haspel gedreht und in den Kessel 14–16 Loth
                              									Eisenvitriol gegeben; ist dieser aufgeloͤst, wird die Waare eingedreht und
                              									bei nicht starkem Sieden ½ Stunde handirt. Nach diesen Manipulationen werden
                              									die Waaren schwarz erscheinen, ist dieß jedoch nicht der Fall, so gibt man im frisch
                              									bestellten Kessel nochmals die Bruͤhe von 8 Loth Gallus und behandelt die
                              									Waaren nochmals wie vorhin, ohne die erste Procedur des Ansiedens; darauf werden die
                              									Waaren gespuͤlt, getroknet und gepreßt.
                           
                           Beizfarben.
                           Aezroth auf so gefaͤrbte Waare. 1 Pfd. feine
                              									Cochenille gut ausgekocht und die Bruͤhe bis auf 2 Kannen eingedampft. In
                              									diese 2 Kannen Bruͤhe gibt man 1 Pfd. Pfeifenthon, 5/4 Pfd. feine
                              									Zukersaͤure, 12 Loth Gummi Senegal und 16 Loth Zinnchlorid von
                              									60°.
                           Aezgruͤn. 10 Pfd. persische Kreuzbeeren gut
                              									abgekocht und dann eingedampft, daß die Bruͤhe 10° B. mißt, 4 Kannen
                              									von solcher Bruͤhe mit 3 Pfd. Gummi verdikt, 2 Kannen mit 16 Loth Thon,
                              									beides uͤbers Feuer gegeben, dazu 12 Loth Alaun, 24 Loth
                              									Weinsteinsaͤure, und ist dieses aufgeloͤst, so gibt man ¾ Pfd.
                              									Indigoextract (Lionerblau) hinzu, ruͤhrt es nun kalt und schaͤrft es
                              									mit 1 Pfd. 12 Loth Zinnchlorid. Dasselbe bereitet man sich, indem man in 4 Pfd.
                              									Salpetersaͤure von 42° Beck 5 Pfd. Zinnsalz gibt. Nach 2 Tagen ist es
                              									zum Gebrauch anwendbar.
                           Aezbraun. 4 Pfd. Fernambuk, 1 Pfd. Blauholz, 1 Pfd.
                              									Gelbbeeren gut ausgekocht und bis zu 6 Kannen Bruͤhe gebracht. Diese 6 Kannen
                              									Bruͤhe verdikt man mit 4 Pfd. Pfeifenthon, 3 Pfd. Gummi, gibt 1 Pfd. 16 Loth
                              									Zukersaͤure hinzu und 1½ Pfd. von dem erwaͤhnten
                              									Zinnchlorid.
                           Gelb wird ohne Alaun auf dieselbe Art wie Gruͤn
                              									bereitet, versteht sich ohne Indigo.
                           Blau laͤßt sich nicht gut herstellen; es verbindet
                              									sich immer etwas Gerbstoff aus dem Gallus mit der Drukfarbe, weßhalb das Blau stets
                              									eine gruͤnliche Nuͤance annimmt. Ist die Waare mit diesen Farben
                              									bedrukt, wird sie gut abgetroknet und 2 Stunden lang auf dem Cylinder oder auch im
                              									Dampfschrank stark gedaͤmpft. Ist auch dieß geschehen, wird sie den andern
                              									Tag im Flußwasser gut gereinigt. — Bemerkt sey hier noch, daß man auch
                              									bereits sehr gelungene Versuche gemacht hat, auf dunkel gefaͤrbte Wollenzeuge
                              									Weiß zu beizen. Davon vielleicht spaͤter mehr.
                           Karl Muͤller zu Penig an der Mulde. (Gewerbeblatt
                              									fuͤr Sachsen.)
                           
                        
                           Verfahren Roßhaare schoͤn scharlachroth, jedoch ohne
                              									Cochenille zu färben.
                           Diese in einer der Sizungen des Gewerbvereins zu Mainz aufgeworfene Frage ist in den
                              									Verhandl. des Gewerbv. fuͤr das Großh. Hessen, Jahrg. 1842 S. 107, vom
                              									Vorstande des erstgenannten Vereins folgendermaßen beantwortet worden: er bemerkt
                              									zuvoͤrderst, daß in der Frage nur von dem Rothfaͤrben weißer Roßhaare
                              									die Rede seyn koͤnne, indem andersfarbige die gewuͤnschte Farbe nicht
                              									annehmen. Vor allem muͤßten die Haare von Fett befreit werden, was dadurch
                              									geschaͤhe, daß man sie 24 Stunden lang in Kalkwasser lege, alsdann habe man
                              									sie in eine abgesezte, rein abgegossene Abkochung von Fernambuk in frisch bereitetem
                              									Kalkwasser zu bringen. Das richtige Verhaͤltniß zu dieser Abkochung sey auf 4
                              									Maaß Masser, ½ Pfd. Kalk mit 1 Pfd. Fernambuk.
                           
                        
                           Ueber das Wasser- und Luftdichtmachen der Leinwand,
                              									ohne daß dieselbe ihre Biegsamkeit verliert.
                           Ueber diesen Gegenstand ist in der 91sten Sizung des Gewerbvereins zu Mainz eine
                              									Frage aufgestellt worden, deren Aufgabe Hr. Leiden
                              									folgendermaßen geloͤst zu haben glaubt.
                           Er habe sich naͤmlich nach dem Muster des von den Gebruͤdern Helfft in Braunschweig zur deutschen
                              									Industrie-Ausstellung eingesandten Sturz- und Regenbad-Apparats
                              									einen aͤhnlichen gefertigt und sich statt des Wachstuchs auf folgende Weise
                              									zubereiteter Leinwand bedient.
                           Die Leinwand wird zuerst nach der von Hrn. Professor Fehling in Stuttgart angegebenen Vorschrift (polytechn. Journal Bd. LXXXIV S.
                                 									315) zugerichtet, d. h. dieselbe wird in einer Mischung von 5 Loth Alaun und 1
                              									Loth Bleizuker, die man aufloͤst und sich absezen laͤßt, gekocht,
                              									getroknet und dann in eine Aufloͤsung von 2 Loth Leim, ½ Loth
                              									arabischem Gummi und 1 Loth Hausenblase getaucht und dann abermals getroknet. Hr.
                              										Leiden bemerkt, er habe diese  Operation genau vorgenommen,
                              									sey aber durch das erlangte Resultat nicht zufrieden gestellt worden, indem die
                              									Leinwand bezuͤglich der in Frage gestellten Anforderungen noch viel zu
                              									wuͤnschen uͤbrig gelassen haͤtte. Sie sey insbesondere nur
                              									wenig biegsam gewesen. Er habe deßhalb weitere Versuche angestellt, die nach Hrn.
                              									Professor Fehling's Vorschrift zugerichtete Leinwand in
                              									eine Mischung von 1 Loth spanischer Seife und 4 Loth Terpenthinoͤ;hl
                              									getaucht, getroknet und dann drei Tage spaͤter nochmals mit einer
                              									Aufloͤsung, welche aus ½ Loth spanischer Seife, ½ Loth Gummi
                              									elasticum, in 4 Loth Terpenthinoͤhl aufgeloͤst und mit 4 Loth
                              									Olivenoͤhl versezt, bestanden habe, gekocht und dann getroknet.
                           Das erlangte Resultat habe ihn vollstaͤndig befriedigt, denn die Leinwand sey
                              									nicht allein luft- und wasserdicht geworden, sondern auch so biegsam, wie im
                              									natuͤrlichen Zustande. (Verh. des Gewerbv. Fuͤr das Großh. Hessen,
                              									1842, S. 114.)
                           
                        
                           Kitt für Säuren.
                           Hr. Oemike empfiehlt im pharmaceut. Centralblatt folgenden
                              									Kitt fuͤr Salpetersaͤure, Salzsaͤure u. s. w. Man loͤst
                              									1 Th. Kautschuk in 2 Th. heißen Leinoͤhls auf und verarbeitet diese
                              									Fluͤssigkeit mit so viel weißem Thon (ungefaͤhr 3 Thl.), als zur
                              									Bildung einer knetbaren Masse erforderlich ist. Dieser Kitt ist vortrefflich; er
                              									wird von der Salpetersaͤure nur sehr wenig, von der Salzsaͤure beinahe
                              									gar nicht angegriffen; bei hoher Temperatur erweicht er sich etwas, ohne jedoch
                              									fluͤssig zu werden; er kann Jahre lang aufbewahrt werden, ohne auszutroknen,
                              									außer auf der Oberflaͤche. Bei der Bereitung von Kieselflußsaͤure aber
                              									kann man sich desselben nicht bedienen; hiezu eignet sich am besten ein aus
                              									Leinsamenmehl und Wasser bereiteter Teig.
                           
                        
                           Ueber Lord Stanhope's Masse zur
                              									Dachdekung.
                           Die von Lord Stanhope erfundene und von dem verstorbenen
                              									Hrn. Nash zum Bedeken des beinahe flachen feuerfesten
                              									Dachs des Buckinghampalastes angewandte Masse besteht aus 3 Gallons Stockholmer
                              									Theer, 2 Bushel getroknetem Kreidepulver und 1 Bushel gesiebtem Sand, welche in
                              									einem eisernen Topfe wohl mit einander gekocht und vermischt werden. Sie wird in
                              									fluͤssigem Zustande in zwei besondern Lagen aufgetragen, deren jede etwa
                              									⅜ Zoll dik ist; in die obere Schicht werden vierekige zolldike Schiefersteine
                              									eingedruͤkt, so daß die Mischung zwischen den Fugen die ganze Dike der beiden
                              									Schichten hinaufsteigt. Dieses Eindruͤken der Steine hat zum Zwek, daß die
                              									Masse nicht von der Sonne erweicht werde und dadurch abgleite gegen den untern Theil
                              									des Dachs, welches uͤbrigens auf 10 Fuß nur 1½ Zoll Neigung hat, was
                              									hinreicht, um das Wasser abfließen zu machen, wenn das Ganze gut gemacht ist. Eine
                              									einzige Abzugsrinne wird so nahe dem Centrum als moͤglich angebracht, damit
                              									sie von den Waͤnden nicht leicht zum Schwinden gebracht werden kann und
                              									nothwendige Reparaturen leichter bewerkstelligt werden koͤnnen. Man hat sich
                              									uͤberzeugt, daß nach einem Schneefall der Schnee nicht vom Dache geworfen,
                              									sondern nur laͤngs der Ablaufrinne ein Canal geoͤffnet zu werden
                              									braucht, und niemals ein Ueberfließen vorkam, waͤhrend man bei metallenen
                              									Daͤchern genoͤthigt ist, den Schnee beim ersten Anzeichen von
                              									Thauwetter herabzuwerfen.
                           Diese Daͤcher verhuͤten auch das Umsichgreifen des Feuers. — Ein
                              									weiterer Vortheil derselben ist die Leichtigkeit, sie zu repariren, da, wenn eine
                              									Spalte in ihnen entsteht, sie durch Daruͤberfahren mit einem heißen Eisen
                              									zugeschmolzen und wieder wasserdicht gemacht werden koͤnnen; auch kann die
                              									abgenommene Masse wieder geschmolzen und neuerdings angewandt werden. Peter Hogg. (Chemical Gazette,
                              									1843, No. 17.)
                           
                        
                           
                           Ueber den Zuker von Eucalyptus.
                           In Van-Diemens-Land faͤllt eine Art Zuker oder Manna in Tropfen
                              									oder runden undurchsichtigen Thraͤnen von mehreren Eucalyptus-Arten
                              									und wird in bedeutender Menge gesammelt; doch ist es noch zweifelhaft, ob sie eine
                              									natuͤrliche Ausschwizung der Baͤume ist, oder, wie die verschiedenen
                              									Arten von Honigthau bei uns, von dem Stich von Insecten herruͤhrt.Nach Mudie ist ersteres der Fall, siehe Buchner's Repert. f. d. Ph. ält. Reihe Bd. XLV. S. 141. Diese Manna ist weich,
                              									blaßgelb, undurchsichtig, nicht so fuͤß wie Rohrzuker oder
                              									gewoͤhnliche Manna und bildet kleine, runde, wenig zusammenhaͤngende
                              									Massen. Aether zieht nur eine sehr kleine Menge Wachs aus, Alkohol
                              									hinterlaͤßt nur eine kleine Menge Gummi, waͤhrend Wasser sie
                              									vollstaͤndig aufloͤst. Die Aufloͤsung in Wasser krystallisirt,
                              									wenn man sie abdampft, in sehr kleinen strahligen Prismen und prismatischen Nadeln,
                              									welche runde Massen von krystallinischer Structur bilden. Aus der Aufloͤsung
                              									in Alkohol krystallisirt, hat dieser Zuker die Zusammensezung des Traubenzukers; in
                              									seinem Aussehen aber, in seinem Verhalten zum Alkohol und zur Waͤrme,
                              									namentlich in seinem Wasserverlust bei verschiedenen Temperaturgraden, ist er von
                              									ihm verschieden. Sehr viel Aehnlichkeit hat dieser Zuker mit dem Mannit
                              									(Mannazuker), doch ist er in siedendem Alkohol leichter loͤslich als dieser;
                              									mit Aezbaryt gibt der Eucalyptus-Zuker einen hellbraͤunlichen
                              									Niederschlag; mit einer Loͤsung von dreifachessigsaurem Ammoniakblei einen
                              									weißen. (J. W. Johnston im Philosophical Magazine, Jul.
                              									1843, S. 14.)
                           
                        
                           Oekonomische Preisaufgabe der Berliner Akademie der
                              									Wissenschaften.
                           Unstreitig stehen die stikstofffreien Bestandtheile in der Nahrung der
                              									kraͤuterfressenden Thiere mit den stikstofffreien Bestandtheilen des
                              									Organismus ihrer Koͤrper in inniger Beziehung. Es ist durch Untersuchungen
                              									wahrscheinlich gemacht worden, daß bei einem Ueberschusse an Staͤrkmehl,
                              									Zukerarten, Gummi, Holzfaser in der Nahrung, die Fettbildung im Koͤrper durch
                              									ein Austreten von Sauerstoff in irgend einer andern Form bewirkt werde. Dieser
                              									Ansicht ist eine andere entgegengesezt worden, nach welcher das Fett im
                              									Koͤrper der Herbivoren in den genossenen Nahrungsmitteln schon
                              									praͤexistire. Der Gegenstand ist von der Art, daß die Richtigkeit der einen
                              									oder der andern Ansicht durch genaue Versuche entschieden werden kann. Die Akademie
                              									wuͤnscht daher eine sorgfaͤltige Vergleichung zwischen den
                              									Quantitaͤten der Fettarten in den Nahrungsmitteln eines oder mehrerer
                              									kraͤuterfressenden Thiere und dem Fette, das in den Koͤrpern derselben
                              									nach der Maͤstung sich findet. Die angewandten Nahrungsmittel muͤssen
                              									genau botanisch bestimmt werden, denn ohne Zweifel besteht z. B. das Heu von
                              									verschiedenen Localitaͤten aus ganz verschiedenen Pflanzen und ist auch in
                              									seinen verschiedenen Entwikelungszustaͤnden ganz verschieden zusammengesezt.
                              									Es muß ferner das Fett in ihnen genau qualitativ und quantitativ untersucht werden,
                              									denn nach einigen neuen Untersuchungen bestehen die fettartigen Substanzen in vielen
                              									Kraͤutern aus wachsaͤhnlichen Dingen, welche sich fast
                              									vollstaͤndig in den Excrementen der Thiere wiederfinden sollen.
                           Die ausschließende Frist fuͤr die Einsendung der Beantwortungen dieser
                              									Aufgabe, welche nach Wahl der Bewerber in deutscher, lateinischer oder
                              									franzoͤsischer Sprache geschrieben seyn koͤnnen, ist der 31.
                              									Maͤrz 1845. Jede Bewerbungsschrift ist mit einem Motto zu versehen und dieses
                              									auf dem Aeußern des versiegelten Zettels, welcher den Namen des Verfassers
                              									enthaͤlt, zu wiederholen. Die Ertheilung des Preises von 300 Thalern
                              									geschieht in der oͤffentlichen Sizung am Leibnitz'schen Jahrestage, im Monat Julius 1845.