| Titel: | Verbesserungen an Thürangeln, worauf sich David Redmund, Ingenieur zu London, am 25. Aug. 1842 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 90, Jahrgang 1843, Nr. XXIII., S. 90 | 
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                        XXIII.
                        Verbesserungen an Thuͤrangeln, worauf sich
                           David Redmund,
                           Ingenieur zu London, am 25. Aug. 1842 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jul. 1843,
                              S. 26.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Redmund's Verbesserungen an Thürangeln.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung bezieht sich erstens auf gewisse
                              Verbesserungen in der Construction gegossener Angeln; zweitens auf Verbesserungen in der Construction federnder Angeln. Der
                              erste Theil meiner Erfindung hat zum Zwek, jeden der Lappen mit seinem Gelenkstüke
                              (knuckle-joint-piece) zu den
                              sogenannten Steigangeln (rising-hinges) in einem
                              Stük zu gießen.
                           Fig. 34 stellt
                              einen der Lappen einer Steigangel abgesondert im Grundriß und in der Seitenansicht
                              dar.
                           Fig. 35 zeigt
                              einen andern Lappen nebst Umdrehungsbolzen im Grundriß und der Seitenansicht. Um
                              einen der Lappen mit seinem  Gelenkstük zu gießen, verschafft man sich eine geeignete
                              Sandform, wobei man sich eines temporären Kernbolzens bedient. Nachdem man den einen
                              Lappen gegossen hat, legt man ihn in Sand, und verfertigt eine geeignete Sandform,
                              um den andern Lappen an den bereits gebildeten Lappen zu gießen, wie der Grundriß
                              Fig. 36
                              und der Durchschnitt Fig. 37 zeigt; es kann
                              übrigens auch jede Hälfte für sich in einer geeigneten Form gegossen werden. Auf
                              diese Weise erhält man eine Steigangel in zwei Stüken, wobei jeder Lappen sein
                              Gelenkstük, als zu ihm gehörig, besizt. Einer andern Methode zufolge gießt man
                              solche Steigangeln in geschlossenem Zustande, was den Vorzug verdient, weil die
                              geneigten auf einander wirkenden Flächen in Berührung mit einander gegossen
                              werden.
                           Fig. 38 zeigt
                              den Grundriß und die Seitenansicht einer dieser Angeln.
                           Fig. 39 stellt
                              die Angel im geschlossenen Zustande dar. Nachdem einer der Angellappen in einer
                              geeigneten Sandform mit einem temporären Kernbolzen gegossen worden ist, legt man
                              ihn in den Sand und stekt einen Ausfüllkern a hinein
                              (Fig.
                                 40). Nun dekt man die andere Formhälfte, wie Fig. 41 zeigt, darüber
                              und gießt auf diese Weise die geschlossene Angel. Das Material zu den Angeln kann
                              hämmerbares oder anderes Gußeisen seyn.
                           Ein anderer Theil meiner Erfindung bezieht sich auf eine Methode, solche Angeln in
                              der Art zu gießen, daß sie Stärke mit Leichtigkeit vereinigen.
                           Fig. 42 ist
                              die Randansicht einer diesem Theile meiner Erfindung gemäß construirten Angel;
                           Fig. 43 eine
                              Frontansicht, theilweise im Durchschnitt;
                           Fig. 44 eine
                              andere Frontansicht, theilweise im Durchschnitt;
                           Fig. 45 eine
                              hintere Ansicht und ein Querschnitt der Angel.
                           Diese Art Angel stelle ich vorzugsweise aus hämmerbarem Gußeisen her; durch die
                              Verfertigungsweise bin ich im Stande derselben eine große Stärke in Verbindung mit
                              Leichtigkeit zu geben, und obgleich hämmerbares Gußeisen kostspieliger als
                              gewöhnliches Gußeisen ist, so liefere ich doch wegen der kleineren zu verwendenden
                              Quantität ungefähr zu demselben Preis weit bessere Angeln. Anstatt dieser Gattung
                              von Angeln einen soliden Durchschnitt zu geben, mache ich sie auf der Rükseite
                              concav mit Verstärkungsrippen c, c, c, wie die hintere
                              Ansicht und der Durchschnitt Fig. 45 zeigt. Die
                              Schraubenlöcher verstärke ich durch Erweiterung dieser Rippen nach Außen. Die
                              Lagerhülse l kann entweder, wie Fig. 43 zeigt, mit dem
                              Angelbande in einem Stük, oder, wie Fig. 44 zeigt, separat
                              gegossen werden. Um dieselbe in lezterem Falle zu befestigen, hämmere ich  den Rand der Angelhülse, wie
                              g, Fig. 44 zeigt, abwärts,
                              nachdem man die Angel dadurch hämmerbar gemacht hat, daß man sie einige Zeit lang,
                              von Cumberländischem oder ähnlichem Erze (Rotheisenstein) dicht umgeben, erhizt
                              hatte.
                           Die Fig. X, Y und Z stellen den Glühapparat dar, dem ich zu diesem Zwek den Vorzug
                              gebe; Fig. X ist ein Grundriß, Fig. Y eine Seitenansicht und Fig. Z eine Endansicht des Apparates, leztere im Durchschnitt. Die
                              seitlichen Hervorragungen ertheilen diesen Glühtiegeln Festigkeit und bilden
                              zugleich zwischen je zwei aneinander gestellten Tiegeln Canäle, in welchen die Wärme
                              aufsteigen kann. Der Boden des unteren Tiegels (1) wird zunächst mit den langen
                              gegossenen Angeln und mit gutem Erz gefüllt; darauf wird der Ring (2), der mit dem
                              darunter befindlichen Tiegel gleiche Gestalt hat, gedekt. Auf diese Weise schichte
                              ich je nach der Größe des Ofens eine beliebige Anzahl Tiegel oder Apparate
                              übereinander, und füge der Reihe nach Ringe (2) hinzu, von denen der oberste mit
                              einer Platte 3 bedekt wird. Die Theile 1, 2 und 3 stelle ich aus Gußeisen her. b, i, Fig. 43 und 43a ist der Lagerzapfen der Angel; er besteht
                              aus dem konischen Theile h und der konischen Spize i, welche in die Lagerhülse der Angel paßt.
                           Ich gehe nun zur Beschreibung des zweiten Theils meiner Erfindung über, der sich auf
                              eine Verfertigungsmethode federnder Angeln bezieht.
                           Fig. 46 ist
                              die Rand- und Seitenansicht einer vollständigen Angel.
                           Fig. 47 zeigt
                              eine offene Angel mit dem Gelenk im Durchschnitte. Die übrigen Figuren stellen
                              einige Theile abgesondert dar. j, k sind die beiden
                              Angellappen; das Gelenk ist hohl, um in der Höhlung eine zusammengesezte wurmförmige
                              Feder aufnehmen zu können.
                           Es sind zwar früher bereits ähnliche Angeln mit Federn in Anwendung gekommen, allein
                              die Angel enthielt in solchen Fällen nur eine einzige wurmförmige Feder, während die
                              vorliegende Verbesserung in der Combination mehrerer solcher Federn besteht. Anstatt
                              also einen einzigen Draht zu einer Feder zu winden, winde ich zwei, drei oder
                              mehrere Drähte neben einander in eine Feder zusammen. Dadurch erhalte ich sehr
                              kräftige, einen kleinen Umkreis einnehmende Federn. l
                              ist eine aus zwei Drähten bestehende innerhalb der Röhre m angeordnete Feder. Innerhalb der Feder befindet sich ein Stift, der in
                              den beiden Dekelenden des Gelenks befestigt ist. In den Dekeln o, o′ befinden sich zwei oder mehrere der Feder
                              entsprechende Schraubenmutterwindungen. Je nachdem man nun diese Dekel mehr oder
                              weniger dicht aufschraubt, wird die Spannung der Feder regulirt.  Zum Festhalten der Dekel dienen
                              Sperrzähne, welche die Drehung der Dekel nach einer Richtung gestatten, sich aber
                              der rükgängigen Drehung widersezen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
