| Titel: | Neue Verfahrungsweisen zur Prüfung der Säuren, insbesondere des Essigs, ferner des Braunsteins; von Dr. R. Fresenius und Dr. H. Will. | 
| Fundstelle: | Band 90, Jahrgang 1843, Nr. LIII., S. 210 | 
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                        LIII.
                        Neue Verfahrungsweisen zur Pruͤfung der
                           Saͤuren, insbesondere des Essigs, ferner des Braunsteins; von Dr. R. Fresenius und Dr.
                           H. Will.Auszug aus dem Werke der Verfasser: „Neue Verfahrungsweisen zur Pruͤfung der
                                       Potasche und Soda, der Aschen, der Saͤuren etc.
                                    Heidelberg bei C. F. Winter
                                    1843.“
                        (Beschluß der im vorhergehenden Heft S. 144
                           enthaltenen Abhandlung.)
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Fresenius u. Will, neue Verfahrungsweisen zur Bestimmung des
                           Werthes der Säuren und des Braunsteins.
                        
                     
                        
                           I. Prüfung
                                 der Säuren auf ihren Handelswerth.
                           Fast alle Säuren, welche als Handelsartikel Bedeutung haben, sind Gemische von reiner
                              Säure mit Wasser in wandelbaren Verhältnissen und ihr Werth ist proportional ihrem
                              Gehalt an wasserfreier Säure. Um leztern zu ermitteln, sind verschiedene rein
                              chemische Prüfungsmethoden in Vorschlag gekommen, welche sämmtlich darauf beruhen,
                              daß die Säure mit einem Alkali gesättigt und die verbrauchte Menge des leztern
                              bestimmt wird. In der Art der Ausführung weichen diese Methoden nach verschiedenen
                              Richtungen von einander ab.
                           Entweder nämlich bereitet man sich eine nach Art der Gay-Lussac'schen Probesäure titrirte
                              Auflösung eines Alkalis (Kalk, Ammoniak, kohlensaures Natron) und bestimmt die
                              verbrauchte Menge wie bei jener durch Maaß, oder man wägt eine bestimmte Menge eines
                              in Wasser unlöslichen Sättigungsmittels (gewöhnlich reinen Kalkspath) ab, bringt die
                              Säure damit in Berührung bis sie neutralisirt ist, und bestimmt alsdann aus der
                              Gewichtsabnahme des Kalkspaths die Menge des verbrauchten kohlensauren Kalks, aus
                              welcher sich der Gehalt der Säure alsdann durch einfache Rechnung finden läßt.
                              — Die erstere Verfahrungsweise hat mit den alkalimetrischen Methoden Descroizilles', Gay-Lussac's u. s. w. die meisten Unvollkommenheiten gemein;
                              ihre Resultate verändern sich mit der Temperatur, bei welcher die Probe vorgenommen
                              wird, indem sich sowohl das Volum der Säuren als das der Probeflüssigkeit mit
                              derselben vergrößert oder verringert; sie werden schwankend, weil es schwierig ist,
                              den Sättigungspunkt stets mit gleicher Sicherheit zu treffen; sie werden unrichtig,
                              wenn die alkalische Probeflüssigkeit nicht mit größter Sorfalt bereitet oder die
                              Meßinstrumente nicht völlig genau sind. — Die andere Prüfungsweise hat den
                              Uebelstand, daß sich schwache Säuren auch bei langer Digestion mit Kalkspath, sogar
                              beim  Erwärmen nicht
                              ganz vollständig sättigen, so wie daß der Kalkspath nicht allein von der
                              abzustumpfenden Säure, sondern auch von der frei werdenden Kohlensäure aufgelöst
                              wird — zwei Fehler, die genaue Resultate unmöglich machen und die noch weit
                              mehr ins Auge fallen würden, wenn nicht einer den andern einigermaßen
                              compensirte.
                           Princip der neuen Methode. — Die Methode, welche
                              wir zur Gehaltprüfung der Säuren in Vorschlag bringen, hat eine von denen der
                              bisherigen Methoden völlig verschiedene Grundlage. Sie beruht auf der Bestimmung der
                              Kohlensäure, welche durch eine gewogene Menge der zu prüfenden Säure ausgetrieben
                              wird; sie läßt sich zur Bestimmung aller Säuren anwenden, welche kohlensaures Natron
                              vollständig zerlegen, gleichgültig ob dieselben Salze oder organische Materien
                              aufgelöst enthalten oder nicht; ihre Ausführung ist wo möglich noch einfacher als
                              die unseres alkalimetrischen Verfahrens; ihre Genauigkeit läßt, wie wir uns
                              überzeugt haben, nichts zu wünschen übrig. — Einen
                              Uebelstand hat sie jedoch mit den übrigen acidimetrischen Methoden gemein, nämlich
                              den, daß sie eben so wie diese freie Schwefelsäure, wenn sie im Essig enthalten
                              istUeber die Pruͤfung des Essigs auf Verfaͤlschungen wurde im
                                    vorhergehenden Heft des polytechn. Journals S. 119 eine Abhandlung
                                    mitgetheilt. A. d. R. als Essigsäure, — Salzsäure, welche
                              in der Salpetersäure enthalten ist, als Salpetersäure u. s. w. finden läßt. Daß
                              also, wenn man sich nicht der Gefahr aussezen will, nach dieser Seite hin Fehler zu
                              machen, auch bei Anwendung unserer Methode die gewöhnlichen qualitativen Prüfungen
                              auf die Reinheit der Säuren vorausgehen müssen, versteht sich von selbst.
                           Zur Ausführung der Kohlensäurebestimmung bedient man sich des nämlichen Apparates,
                              welchen wir zur Alkalimetrie gebrauchen. Man wählt für A
                              ein Kölbchen, welches wenigstens 6 Loth Wasser faßt und eine möglichst weite aber
                              dabei vollkommen runde Mündung hat. Außer diesem Apparate Fig. 85
                              Tab. III hat man noch ein kleines Glasröhrchen Fig. 86 und
                              doppelt kohlensaures Natron nöthig.
                           Das Glasröhrchen verfertigt man sich entweder aus einem größeren Glasrohre, am
                              einfachsten aber durch Abfeilen des hinteren Endes eines engen Probecylinders.
                              Seiner Weite nach muß es leicht in den Hals des Kölbchens A eingeschoben, seiner Länge nach horizontal auf den Boden desselben
                              gelegt werden können, seinem Inhalte nach fasse es 4–5 Gramme doppelt
                              kohlensauren Natrons. — Was das leztere anbetrifft, so ist es nicht
                              nothwendig, daß es absolut rein, d. h. von schwefelsaurem Natron und Chlornatrium
                              völlig frei sey, eben so ist es gleichgültig, ob es troken oder feucht ist. 
                              Eine Bedingung aber ist wesentlich, nämlich die, daß es
                              vollkommen doppelt kohlensauer sey, daß es also kein einfach oder anderthalbfach
                              kohlensaures Natron enthalte; von ihrer Erfüllung hängt die Richtigkeit des
                              Resultats, das Gelingen der Prüfungen ab. — Ehe man daher ein doppelt
                              kohlensaures Natron zu einer Versuchsreihe bestimmt, muß es zuvor einer sorgfältigen
                              Prüfung unterworfen werden.
                           Zu pharmaceutischem Gebrauche prüft man das doppelt kohlensaure Natron, indem man
                              seiner Lösung eine Solution von Queksilbersublimat zusezt; entsteht beim
                              Zusammenkommen beider im Anfange nur eine weiße Trübung, so erklärt man es für rein.
                              Diese Prüfungsweise ist keineswegs sehr genau, wovon man sich leicht überzeugt, wenn
                              man zu doppelt kohlensaurem Natron etwas einfach kohlensaures sezt und dann mit
                              Sublimat prüft. Ist die zugesezte Menge des einfach kohlensauren Kalis nicht
                              ziemlich erheblich gewesen, so erhält man von Anfang immer nur eine weiße Trübung.
                              Auf diese Reaction kann man sich demnach nicht verlassen, sondern man muß eine
                              andere Prüfungsweise wählen, wenn man seiner Sache gewiß seyn will. Da diese aber
                              ein wenig mehr Zeit in Anspruch nimmt, so daß öftere Wiederholung derselben
                              möglichst vermieden werden muß, so ist es sehr zu empfehlen, das käufliche doppelt
                              kohlensaure NatronStatt des Natronsalzes kann eben so gut doppelt kohlensaures Kali genommen
                                    werden; das erstere verdient jedoch nicht nur seiner groͤßeren
                                    Billigkeit wegen (in Preiscouranten ist das Natronsalz zu 24 bis 30 Kreuzer
                                    notirt, waͤhrend der Preis des Kalisalzes fast das doppelte
                                    betraͤgt), sondern auch deßwegen vorgezogen zu werden, weil es im
                                    Vergleich mit dem Kalisalz eine groͤßere Quantitaͤt
                                    Kohlensaͤure entwikelt. zuvor einer Reinigung zu
                              unterwerfen. Man verwandelt zu dem Behufe ½ Pfd. bis 1 Pfd. desselben in ein
                              gleichförmiges Pulver, prüft es vor Allem nach der obigen Methode mit
                              Sublimatlösung, übergießt es, falls man es probehaltig gefunden hat, in einem Glase
                              mit der gleichen Menge kalten Regenwassers, läßt unter wiederholtem Umrühren 24
                              Stunden stehen, bringt das Salz sodann auf einen Trichter, in den man ein wenig
                              Baumwolle gestekt hat, läßt die Lauge abtropfen und wascht noch einigemal mit
                              kleinen Quantitäten kalten Regenwassers nach. — So behandeltes doppelt
                              kohlensaures Natron ist in der Regel rein und zu den acidimetrischen Versuchen
                              geeignet.
                           Man troknet es zwischen Fließpapier an der Luft ohne Anwendung von Wärme und hebt es
                              zum Gebrauche in einem verschlossenen Glase auf. — Will man sich nunmehr, was
                              immer das sicherste ist, von seiner Reinheit durch einen directen Versuch
                              überzeugen, so wägt man, ohne es vorher auf irgend einen Zustand bestimmter
                              Trokenheit  gebracht zu
                              haben, zwei gleiche Theile (etwa 4 Gramme jedesmal) ab, bestimmt im einen Theil nach
                              der bei der Alkalimetrie angegebenen Methode die Kohlensäure, den andern bringt man
                              in ein Schälchen oder in einen kleinen Tiegel von Platin oder Porzellan, erhizt über
                              einer Spirituslampe allmählich bis zum Glühen, wägt, nimmt das Salz heraus, bestimmt
                              das Gewicht des leeren Schälchens und findet so das Gewicht des Rükstandes. Verhält
                              sich die Menge desselben zu der der gefundenen Kohlensäure wie 666:550, oder weicht
                              das gefundene Verhältniß wenig von dem angegebenen ab, so ist das Salz zum
                              vorliegenden Zwek geeignet, im andern Falle muß es verworfen werden. — Prüft
                              man auf gleiche Weise doppelt kohlensaures Kali, so ist das zu findende relative
                              Verhältniß des Rükstands zur entwichenen Kohlensäure wie 865:550.
                           Ausführung. — Das Verfahren selbst besteht in
                              Folgendem. Man wägt nach der S. 130 (im vorhergehenden Heft des polytechn. Journals)
                              angegebenen Methode im Kölbchen A (Fig. 85
                              Tab. III) eine bestimmte Menge SäureUm eine Fluͤssigkeit auf leichte Weise vollkommen genau zu
                                    waͤgen, gießt man, indem man die Schale, auf welcher das
                                    Gefaͤß steht, mit dem Finger niederdruͤkt, so lange zulezt
                                    tropfenweise zu, bis die Schale eben sinkt, und entfernt alsdann den
                                    Ueberschuß, indem man ein duͤnnes Glasstaͤbchen eintaucht, den
                                    daran haͤngen gebliebenen Tropfen entfernt und dieß wiederholt, bis
                                    das Gleichgewicht hergestellt ist. ab (die für die verschiedenen
                              Säuren passendsten Quantitäten sind unten S. 217 angegeben), sezt, im Falle man mit
                              concentrirten Säuren zu thun hat, je nach dem Grade der Concentration die
                              vier- bis achtfache Menge oder im Allgemeinen so viel Wasser hinzu, daß die
                              gesammte Flüssigkeit ¼ bis ⅓ des Inhalts von A einnimmt, füllt alsdann das Glasröhrchen bis beinahe zum Rand in der Art
                              mit doppelt kohlensaurem Natron, daß man dasselbe mit einem kleinen Holze fest
                              eindrükt, bindet um das Röhrchen nahe an seinem offenen Ende einen Seidenfaden, läßt
                              es an diesem in das die zu untersuchende verdünnte Säure enthaltende Kölbchen A hinab, so daß es darin aufrecht hängend schwebt und
                              verschließt alsdann das Kölbchen mit seinem Korke, so daß der Seidenfaden
                              eingeklemmt wird. Der Apparat ist im Uebrigen gerade wie es früher beschrieben
                              wurde, mit Schwefelsäure gefüllt und zugerüstet. — Derselbe wird jezt (ist
                              durch das Vermischen einer concentrirten Säure mit Wasser die Flüssigkeit warm
                              geworden, so muß man sie zuvor vollständig erkalten lassen) auf der Waage ins
                              Gleichgewicht gebracht. Man lüpft alsdann den Stopfen des Kölbchens A, läßt das Röhrchen sammt dem Seidenfaden in die Säure
                              fallen und dreht nunmehr den Kork schnell und fest ein.
                           
                           Die Entwikelung der Kohlensäure beginnt alsobald, sie dauert, ohne daß man irgend
                              etwas an dem Apparat zu machen braucht, ununterbrochen und gleichmäßig fort, bis die
                              Säure vollständig neutralisirt ist. Durch von Zeit zu Zeit wiederholtes Umschütteln
                              läßt sie sich beschleunigen. Ist sie völlig beendigt, kommen also beim Umschütteln
                              keine Gasblasen mehr, was selbst bei sehr schwachen Essigen nie länger als eine
                              Stunde dauert, so stellt man das Kölbchen A bis an den
                              Hals in ein Glas oder einen kleinen Topf mit Wasser, welches so heiß ist, daß man
                              den Finger eben noch, aber kaum, hinein halten kann, läßt es unter öfterem
                              Umschütteln darin, bis die neuerdings eingetretene Gasentwikelung vollständig
                              aufgehört hat, lüpft alsdann das Wachsstöpfchen auf der Röhre a (sonst würde beim Herausnehmen die Schwefelsäure zurüksteigen), nimmt
                              den Apparat aus dem warmen Wasser, troknet ihn ab und saugt unmittelbar darauf so
                              lange ganz langsam Luft hindurch, bis man bei fortgeseztem Durchsaugen keine
                              Kohlensäure mehr schmekt.
                           Der Apparat wird nach dem Erkalten und nachdem er ganz sorgfältig abgetroknet worden,
                              wiederum auf die Waage gestellt, die Tara auf die andere Schale gebracht und die
                              entwichene Kohlensäure durch Gewichte ersezt. Aus dem Gewicht der Kohlensäure findet
                              man die Menge wasserfreier Säure, welche in der verwendeten Quantität wasserhaltiger
                              enthalten war, durch folgenden Ansaz:
                           Zwei Mischungsgewichte Kohlensäure verhalten sich zu einem Mischungsgewichte der in
                              Frage stehenden wasserfreien Säure wie die gefundene Menge Kohlensäure zu der
                              gesuchten Menge wasserfreier Säure. Hätten wir z. B. verdünnte Schwefelsäure geprüft
                              und 1,5 Gramme Kohlensäure bekommen, so erhielten wir den Ansaz:
                           
                              
                                 550 (2×275) : 501
                                 =
                                 1,5 : x
                                 
                              
                                 
                                    x
                                    
                                 =
                                 1,36.
                                 
                              
                           In der abgewogenen Menge Schwefelsäure wären demnach 1,36 Gramme wasserfreier Säure
                              enthalten gewesen. Sezen wir den Fall, diese abgewogene Quantität habe 15 Gramme
                              betragen, so hätte die geprüfte Schwefelsäure einen Procentgehalt von 9,06, denn
                           
                              
                                 15 : 1,36
                                 =
                                 100 : x
                                 
                              
                                 
                                    x
                                    
                                 =
                                 9,06.
                                 
                              
                           Um übrigens jede Rechnung überflüssig zu machen, werden wir S. 217 die Mengen
                              anführen, welche von den verschiedenen Säuren genommen werden müssen, damit aus dem
                              Gewicht der Kohlensäure der Procentgehalt der geprüften Säure sich unmittelbar
                              ergibt.
                           Dem doppelt kohlensauren Natron kann einfach kohlensaures nicht substituirt werden,
                              weil sich bei Anwesenheit des lezteren bei der Operation selbst doppelt kohlensaures
                              Salz bilden würde, in Folge  welches Umstandes man viel zu wenig Kohlensäure fände,
                              indem die Lösung des doppeltkohlensauren Natrons sogar bei längerem Kochen der
                              Flüssigkeit ihr zweites Mischungsgewicht Kohlensäure nicht vollständig abgibt.
                              Abgesehen davon gewährt das doppelt kohlensaure Natron auch noch den wesentlichen
                              Vortheil, daß man für ein Aequivalent Säure immer zwei Aequivalente Kohlensäure
                              erhält, daß also der Gewichtsunterschied des Apparates vor und nach der Operation
                              gerade noch einmal so groß wird, als wenn man einfach kohlensaures Natron angewendet
                              hätte — ein Umstand, der zur Genauigkeit der Resultate wesentlich beiträgt,
                              indem alle aus dem Wägen hervorgehenden Fehler halbirt werden.
                           Die Annehmlichkeit bei dieser Operation ist, daß sie sich, einmal eingeleitet, von
                              selbst beendigt, ohne daß man nöthig hat ihr weitere Aufmerksamkeit zu schenken. Ein
                              Zurüksteigen der Schwefelsäure ist unmöglich, weil sich der Inhalt des Kölbchens A bei Anwendung von verdünnten Säuren nicht erwärmt,
                              sondern im Gegentheil kälter wird.
                           Das Erwärmen nach beendigter Operation ist unerläßlich, will man nicht jedesmal 25
                              bis 30 Milligramme Kohlensäure zu wenig erhalten.
                           Davon, daß aus der Flüssigkeit in A durch das Erwärmen
                              und die hindurchgesaugte Luft so gut wie alle Kohlensäure ausgetrieben wird,
                              überzeugt man sich leicht, wenn man einen Apparat nach einmaligem Erwärmen und
                              Durchsaugen genau tarirt, alsdann wiederum erwärmt und nochmals, und zwar anhaltend,
                              durchsaugt. Man wird finden, daß sein Gewicht nicht mehr, oder höchstens um ein
                              unerhebliches (nach unseren Erfahrungen in der Gränze von 1 bis 10 Milligrammen)
                              abnimmt. Durch diese Thatsache wird gleichzeitig der Beweis geliefert, daß aus einer
                              Lösung von doppelt kohlensaurem Alkali, als welche die nach der Operation im
                              Kölbchen bleibende Flüssigkeit zu betrachten ist, durch die genannten Operationen
                              keine in Betracht kommende Menge von Kohlensäure hinweggeführt wird. — Das
                              Durchsaugen muß jedoch ganz langsam geschehen, denn bei stürmischem Durchstreichen
                              der Luft würden Tröpfchen der doppelt kohlensaures Alkali enthaltenden Flüssigkeit
                              in die Schwefelsäure hinübergerissen, woselbst sie ihre Kohlensäure verlören und
                              somit natürlicherweise einen größeren Gewichtsverlust des Apparates veranlaßten.
                           Eine Sache, auf die wir kaum glauben aufmerksam machen zu müssen, ist die, daß man
                              immer eine zur Sättigung der Säure mehr als hinlängliche Menge doppelt kohlensauren
                              Alkalis anwenden muß, daß man also erhaltene Resultate nicht eher als richtig
                              betrachten darf, bis man sich nach beendigter Operation durch ein in das  Kölbchen A geworfenes Streifchen Lakmuspapier überzeugt hat, daß die Flüssigkeit in
                              demselben nicht mehr sauer reagirt. Diese Prüfung wird überflüssig, wenn sich in dem
                              Glasröhrchen noch ungelöstes doppelt kohlensaures Natron befindet, wie dieß in der
                              Regel der Fall ist. Wenn gleich es nun schwierig ist, allgemein gültige Regeln zu
                              geben, wie viel Säure man abwägen solle, damit das doppelt kohlensaure Natron im
                              Röhrchen mehr als hinreichend sey, so ist doch nichts leichter, als dieses
                              Verhältniß nach einer ganz oberflächlichen vorläufigen Beurtheilung des
                              Concentrationsgrades der Säure zu treffen, indem ja ein Ueberschuß von doppelt
                              kohlensaurem Natron in keiner Weise nachtheilig ist. Sollte man finden, daß das nach
                              Vollendung des Versuchs in A geworfene Lakmuspapier noch
                              geröthet wird, so müßte man ein zweites Röhrchen mit doppelt kohlensaurem Natron
                              füllen, dasselbe für sich auf derselben Waagschale tariren, auf der man den Apparat
                              zuvor gewogen hat, die Tara des Röhrchens mit der ursprünglichen des Apparates
                              vereinigen, das Röhrchen aber geradezu in das Kölbchen A
                              fallen lassen. Alles Uebrige bliebe sich gleich.
                           Bei der Untersuchung anzuwendende Quantitäten der einzelnen
                                 Säuren. — Um aus der gefundenen Menge Kohlensäure ohne eine
                              Gleichung den Gehalt der am häufigsten vorkommenden Säuren an wasserfreier Säure
                              finden zu können, wollen wir nun die Mengen angeben, welche von den einzelnen zu
                              nehmen sind, damit die Anzahl der Centigramme, welche für die entwichene Kohlensäure
                              auf die Waage gelegt werden müssen, die Procente wasserfreier Säure in der geprüften
                              wasserhaltigen unmittelbar angibt.
                           Anstatt der angegebenen Gewichte können natürlicherweise eben so gut Multipla
                              derselben genommen werden, je nachdem es die Verdünnung der zu untersuchenden Säure
                              erfordert. Die Anzahl der Centigramme muß aber alsdann, damit sie dem Procentgehalte
                              entspreche, mit derselben Zahl dividirt werden, mit welcher man die Einheiten (die
                              sogleich zu bezeichnenden Zahlen) multiplicirt hat.
                           Diese Zahlen erhält man durch Division von 550 (2×275 [Aequivalent des
                              Kohlenstoffs]) in das Atomgewicht der betreffenden Säure, nach dem Ansaz:
                           Zwei Aequivalente Kohlensäure entsprechen einem Aequivalent der Säure, für welche die
                              Zahl zu finden ist, wie viel muß von lezterer genommen werden, damit die Kohlensäure
                              1,00 Gram. beträgt.
                           Um also z. B. die Zahl für Schwefelsäure zu finden, muß angesezt werden:
                           
                              
                                 550 : 501
                                 =
                                 1,00 : x
                                 
                              
                                 
                                    x
                                    
                                 =
                                 0,91.
                                 
                              
                           
                           Um einen Anhaltspunkt zu geben, welches Multiplum der Einheitszahlen man etwa zur
                              Probe zu verwenden habe, schiken wir die Bemerkung voraus, daß es am zwekmäßigsten
                              ist, den Versuch so einzurichten, daß die entweichende Kohlensäure 1 bis 2 Gramme
                              beträgt.
                           1. Schwefelsäure.
                           Einheit des zu nehmenden Gewichts 0,91 Gram. (Man kann die
                              dritte Stelle, ohne das Resultat auf bemerkliche Weise zu verändern, weglassen.
                              Eigentlich müßte genommen werden 0,911 Gram.).
                           
                              Multipla:
                              
                           
                              
                                 2
                                 ×
                                 0,911
                                 =
                                 1,822
                                 Gram.
                                 
                              
                                 3
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 2,733
                                 —
                                 
                              
                                 4
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 3,644
                                 —
                                 
                              
                                 5
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 4,555
                                 —
                                 
                              
                                 6
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 5,466
                                 —
                                 
                              
                                 7
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 6,377
                                 —
                                 
                              
                                 8
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 7,288
                                 —
                                 
                              
                                 9
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 8,199
                                 —
                                 
                              
                                 10
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 9,110
                                 —
                                 
                              
                                 15
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 13,650
                                 —
                                 
                              
                           Aus diesen Multiplen kann man ohne Rechnung alle irgend nöthigen finden, indem man,
                              im Falle eine Säure so schwach ist, daß das 15fache Multiplum die gehörige Menge
                              Kohlensäure noch nicht liefert, das 20,30,40fache u. s. w. anwendet — Zahlen,
                              die aus den 2,3,4fachen u. s. w. bloß durch Versezung des Komma's gefunden
                              werden.
                           Wenn man ins Auge faßt, daß das Quantum der wasserfreien Schwefelsäure dem Gewicht
                              der Kohlensäure, welche sie aus doppelt kohlensaurem Salz austreibt, nahe gleich ist
                              (0,91 geben 1,00), so ersieht man alsobald, welche Multipla für Schwefelsäure von
                              verschiedenen Verdünnungen die passendsten sind, damit das Quantum der Kohlensäure
                              in die oben angegebenen Gränzen (1 bis 2 Gramme Kohlensäure) hineinfalle.
                           Von gewöhnlicher englischer Schwefelsäure würde man also am zwekmäßigsten das
                              zweifache Multiplum, von officineller verdünnter (1 Schwefelsäure, 5 Wasser) etwa
                              das zehnfache anwenden.
                           2. Salpetersäure.
                           Einheit des zu nehmenden Gewichts 1,23 (genau 1,231).
                           
                           
                              Multipla:
                              
                           
                              
                                 2
                                 ×
                                 1,231
                                 =
                                 2,46
                                 Gram.
                                 
                              
                                 3
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 3,69
                                 —
                                 
                              
                                 4
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 4,92
                                 —
                                 
                              
                                 5
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 6,15
                                 —
                                 
                              
                                 6
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 7,39
                                 —
                                 
                              
                                 7
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 8,62
                                 —
                                 
                              
                                 8
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 9,85
                                 —
                                 
                              
                                 9
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 11,08
                                 —
                                 
                              
                                 10
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 12,31
                                 —
                                 
                              
                                 15
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 18,46
                                 —
                                 
                              
                           3. Salzsäure.
                           Einheit des zu nehmenden Gewichts 0,83 (genau 0,827).
                           
                              Multipla:
                              
                           
                              
                                 2
                                 ×
                                 0,827
                                 =
                                 1,654
                                 Gram.
                                 
                              
                                 3
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 2,481
                                 —
                                 
                              
                                 4
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 3,308
                                 —
                                 
                              
                                 5
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 4,135
                                 —
                                 
                              
                                 6
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 4,962
                                 —
                                 
                              
                                 7
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 5,789
                                 —
                                 
                              
                                 8
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 6,616
                                 —
                                 
                              
                                 9
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 7,443
                                 —
                                 
                              
                                 10
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 8,270
                                 —
                                 
                              
                                 15
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 12,355
                                 —
                                 
                              
                           4. Citronensäure.
                           Einheit des zu nehmenden Gewichts 1,32 (genau 1,318).
                           
                              Multipla:
                              
                           
                              
                                 2
                                 ×
                                 1,318
                                 =
                                 2,636
                                 Gram.
                                 
                              
                                 3
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 3,954
                                 —
                                 
                              
                                 4
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 5,272
                                 —
                                 
                              
                                 5
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 6,590
                                 —
                                 
                              
                                 6
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 7,908
                                 —
                                 
                              
                                 7
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 9,226
                                 —
                                 
                              
                                 8
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 10,544
                                 —
                                 
                              
                                 9
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 11,862
                                 —
                                 
                              
                                 10
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 13,180
                                 —
                                 
                              
                                 15
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 19,770
                                 —
                                 
                              
                           5. Weinsäure.
                           Einheit des zu nehmenden Gewichts 1,5 (genau 1,498).
                           
                           Multipla:
                           
                              
                                 2
                                 ×
                                 1,498
                                 =
                                 2,996
                                 Gram.
                                 
                              
                                 3
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 4,494
                                 —
                                 
                              
                                 4
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 5,992
                                 —
                                 
                              
                                 5
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 7,490
                                 —
                                 
                              
                                 6
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 8,988
                                 —
                                 
                              
                                 7
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 10,486
                                 —
                                 
                              
                                 8
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 11,984
                                 —
                                 
                              
                                 9
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 13,482
                                 —
                                 
                              
                                 10
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 14,980
                                 —
                                 
                              
                                 15
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 22,470
                                 —
                                 
                              
                           6. Essigsäure.
                           Einheit des zu nehmenden Gewichts 1,16 (genau 1,159).
                           
                              Multipla:
                              
                           
                              
                                 2
                                 ×
                                 1,159
                                 =
                                 2,318
                                 Gram.
                                 
                              
                                 3
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 3,477
                                 —
                                 
                              
                                 4
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 4,636
                                 —
                                 
                              
                                 5
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 5,795
                                 —
                                 
                              
                                 6
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 6,954
                                 —
                                 
                              
                                 7
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 8,113
                                 —
                                 
                              
                                 8
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 9,272
                                 —
                                 
                              
                                 9
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 10,431
                                 —
                                 
                              
                                 10
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 11,160
                                 —
                                 
                              
                                 15
                                 ×
                                 —
                                 =
                                 17,385
                                 —
                                 
                              
                           Da der Gehalt der im Handel vorkommenden Essige sich wenigstens einigermaßen gleich
                              bleibt, so läßt sich bei diesem eine bestimmtere Norm für die zu nehmende Menge
                              geben, als bei andern Säuren. Von starken Essigen nämlich wird das 60fache
                              Multiplum, von schwachen das 100fache eine genügende Menge Kohlensäure liefern.
                           
                        
                           II. Prüfung
                                 des Braunsteins auf seinen Handelswerth.
                           Unter Braunstein versteht man im engsten Sinne des Wortes den Pyrolusit der Mineralogen, welcher in Gängen oder Nestern, meistens im
                              Porphyr begleitet von Barytspath, im Thonschiefer, auf Eisenerzgängen und Lagern
                              ziemlich verbreitet vorkommt und seiner chemischen Zusammensezung nach Mangansuperoxyd ist. Im weiteren gewöhnlicheren Sinne
                              begreift man darunter Gemenge von Pyrolusit mit den anderen natürlichen Oxyden des
                              Mangans, so wie den bleibrechenden Gangarten, wie solche auf den Gruben gewonnen und
                              in den Handel gebracht werden.
                           Bei der Anwendung des Braunsteins zur Chlorbereitung ist nur  derjenige Sauerstoff wirksam,
                              welcher außer dem zur Bildung von Manganoxydul erforderlichen darin enthalten ist;
                              nur dieser sezt beim Zusammenkommen mit Salzsäure ein seinem Aequivalent
                              entsprechendes Quantum Chlor in Freiheit und man nennt ihn deßhalb den verwendbaren Sauerstoff des Braunsteins. Diesen
                              verwendbaren Sauerstoff will der Chlorfabrikant allein kaufen, die Menge desselben
                              bestimmt ihm den Werth des Braunsteins.
                           Außer diesem einen Punkt kommt jedoch auch noch ein zweiter in Betracht. Je nachdem
                              nämlich der reine Pyrolusit mit Mineralsubstanzen vermengt ist, welche, wie z. B.
                              der Schwerspath, von Salzsäure nicht angegriffen werben, oder mit solchen, welche
                              von lezterer aufgelöst werden, wie z. B. Eisenoxyd, Thonerde und Kalk, sind sehr
                              verschiedene Quantitäten Salzsäure erforderlich, um sein en verwendbaren
                              Sauerstoffgehalt zur Wirkung zu bringen. Der Werth des Braunsteins ist also auch
                              abhängig von der Quantität Säure, welche er zur Zersezung bedarf.
                           A) Prüfung des Braunsteins auf
                                 seinen Gehalt an verwendbarem Sauerstoff. — Zu diesem Zwek schlugen
                              Berthier und Thomson vor,
                              die Kohlensäure zu bestimmen, welche der Braunstein durch Zersezung der Oxalsäure
                              (Kleesäure) entwikelt. Wenn ihre Methoden dem Zweke nicht völlig entsprachen, so lag
                              die Schuld nicht an dem Principe, sondern bloß an der Art der Ausführung. Unsere
                              Verfahrungsweise, durch welche alle Fehlerquellen möglichst vermieden werden, ist
                              folgende:
                           Man bringt eine gewogene Menge des fein zerriebenen Braunsteins in das Kölbchen A unseres alkalimetrischen Apparates (Fig. 85
                              Tab. III), fügt 2½ Theile oder etwas mehr
                              zerriebenen neutralen oxalsauren Kalis (durch Sättigen von gewöhnlichem Kleesalz mit
                              kohlensaurem Kali und Abdampfen zur Krystallisation leicht zu erhalten) oder 2
                              Theile neutralen oxalsauren Natrons und so viel Wasser hinzu, daß das Kölbchen
                              ungefähr zu ein Drittheil voll wird. Man dreht nunmehr den Stopfen auf A ein, tarirt den Apparat und saugt alsdann auf die S.
                              130 (im vorherg. Heft) beschriebene Art etwas Schwefelsäure aus B nach A herüber. Die
                              Entwikelung der Kohlensäure beginnt sogleich und zwar nicht stoßweise, sondern
                              äußerst gleichmäßig. Läßt sie nach, so saugt man wiederum etwas Schwefelsäure
                              herüber und fährt auf gleiche Weise fort, bis aller Braunstein zersezt ist, was
                              einen Zeitaufwand von 5 bis 10 Minuten erfordert, ohne jedoch fortwährende
                              Beaufsichtigung nothwendig zu machen. Die Zersezung erfolgt, wenn der Braunstein nur
                              irgend fein zerrieben war, überaus leicht und vollständig. Man erkennt ihre
                              Beendigung nicht nur an dem Aufhören der Kohlensäureentwikelung bei Gegenwart  überschüssiger
                              Schwefelsäure, sondern auch daran, daß kein schwarzes
                              Pulver mehr am Boden des Kölbchens liegt. Zulezt saugt man etwas mehr Schwefelsäure
                              herüber, damit sich die im Kölbchen A enthaltene
                              Flüssigkeit stärker erhizt und die noch von derselben absorbirte Kohlensäure
                              vollständig ausgetrieben wird. Man lüpft alsdann das Wachsstöpfchen auf der Röhre
                              a, saugt Luft durch den Apparat, bis die lezte nicht
                              mehr nach Kohlensäure schmekt, läßt den Apparat erkalten und wägt ihn. Den ganzen
                              Versuch kann man sonach mit Leichtigkeit in einer Viertelstunde beendigen. Aus dem
                              Gewichtsverlust des Apparates (dem Gewicht der entwichenen Kohlensäure) findet man
                              die Quantität des im Braunstein enthaltenen verwendbaren Sauerstoffs oder, was
                              dasselbe sagen will, die Menge des darin vorhandenen Mangansuperoxyds durch
                              folgenden Ansaz:
                           Zwei Aequivalente Kohlensäure verhalten sich zu 1 Aeq. Mangansuperoxyd, wie die
                              gefundene Menge der Kohlensäure zu x; — x ist alsdann die in der angewendeten Menge Braunstein
                              enthalten gewesene Menge Superoxyd.
                           Gesezt wir hätten 4 Gramme Braunstein genommen und 3,5 Gr. Kohlensäure bekommen, so
                              müßten wir demzufolge ansezen:
                           
                              
                                 550 : 546
                                 =
                                 3,50 : x
                                 
                              
                                 
                                    x
                                    
                                 =
                                 3,47.
                                 
                              
                           In 4 Gram. Braunstein wären also 3,47 Gram. Superoxyd oder in 100 Theilen 86,7 Th.
                              enthalten gewesen.
                           Damit jedoch auch diese Rechnung unnöthig werde, darf man nur ausmitteln, welche
                              Menge Braunstein genommen werden müsse, damit die Anzahl der erhaltenen Centigramme
                              Kohlensäure die Procente an Mangansuperoxyd unmittelbar angibt. Man muß also
                              ansezen:
                           
                              
                                 550 : 546
                                 =
                                 100 : x
                                 
                              
                                 
                                    x
                                    
                                 =
                                 0,993.
                                 
                              
                           Nähme man demnach 0,993 Gram. Braunstein zu einem Versuche, so würden die Centigramme
                              der entwichenen Kohlensäure der unmittelbare Ausdruk für den Procentgehalt des
                              Braunsteins an Superoxyd seyn. Man würde aber alsdann eine zum genauen Wägen etwas
                              kleine Menge Kohlensäure erhalten. Es ist daher zwekmäßiger, ein Multiplum dieser
                              Einheitszahl zu nehmen und die Quantität der erhaltenen Centigramme Kohlensäure
                              alsdann durch die nämliche Zahl zu dividiren, mit welcher man die Einheit
                              multiplicirt hat. Als das geeignetste Multiplum erscheint uns das Dreifache oder
                              2,98 Gram.
                           Im Falle Braunsteinsorten kohlensaure alkalische Erden enthalten, wie dieß bei denen
                              gewisser Fundorte zuweilen der Fall ist, muß unserem Verfahren eine vorbereitende
                              Behandlung vorangehen. Braunsteine,  die man in dieser Hinsicht noch nicht kennt, darf man nur
                              im gepulverten Zustande mit verdünnter Salpetersäure übergießen, um über die
                              Abwesenheit oder Gegenwart kohlensauren Kalks oder Baryts alsbald ins Reine zu
                              kommen. Findet Aufbrausen statt, so ist ihre Anwesenheit, findet keines statt, ihre
                              Abwesenheit erwiesen. Im ersteren Falle verfährt man alsdann auf folgende Art:
                           Man wägt, wie gewöhnlich, das vorgeschriebene Quantum Braunstein (2,98 Gram.) ab,
                              bringt es in das Kölbchen A, übergießt es darin mit sehr
                              verdünnter Salpetersäure (1 Salpetersäure, 20 Wasser) und läßt ein paar Minuten
                              stehen. Man gießt alsdann die überstehende Flüssigkeit auf ein kleines Papierfilter,
                              fügt zu dem im Kölbchen bleibenden Braunstein noch zwei- bis dreimal Wasser
                              und wäscht damit auch den auf dem Filtrum befindlichen, mit der Flüssigkeit
                              herausgespülten Braunstein nach. Man wirft nun das Filter sammt den darauf
                              befindlichen Braunsteintheilchen gerade wie es ist mit der Vorsicht in das Kölbchen,
                              daß von dem Braunstein nichts verloren geht und verfährt alsdann wie gewöhnlich.
                           B) Prüfung des Braunsteins mit
                                 gleichzeitiger Berüksichtigung des Säurequantums, welches zu seiner
                                 vollständigen Zersezung erfordert wird. — Es ist oben
                              auseinandergesezt worden, daß es in Bezug auf den Säureverbrauch bei der Bereitung
                              des Chlors nicht gleichgültig ist, von welcherlei Art die dem Mangansuperoxyd in den
                              gewöhnlichen Braunsteinsorten beigemengten Mineralien sind; wir haben darauf
                              aufmerksam gemacht, daß Thonerde, Eisen, Kalk, so wie niedrere Oxydationsstufen des
                              Mangans einen Mehrverbrauch an Säure erfordern, während Schwerspath und andere in
                              Säuren unlösliche Körper keinen derartigen Verlust veranlassen.
                           Sollte Jemand wünschen einen Braunstein auch in dieser Beziehung kennen zu lernen, so
                              wird er diesen Zwek neben dem der gewöhnlichen Braunsteinprüfung durch folgende
                              Modification unseres obigen Verfahrens mit vollkommener Sicherheit erreichen.
                           Man nimmt käufliche englische Schwefelsäure und bestimmt ihren Gehalt ein für allemal
                              nach der früher beschriebenen Weise oder auch mit einem genauen Aräometer. Daß sie
                              nach der Prüfung in einem gut verschlossenen Glase aufbewahrt werden müsse, wenn ihr
                              Gehalt sich nicht vermindern soll, versteht sich von selbst.
                           Von dieser Schwefelsäure wägt man so viel in das Kölbchen A. ab, daß die Quantität der in der abgewogenen Menge enthaltenen
                              wasserfreien Säure 5,47 Gram. beträgt. Die demnach zu nehmenden Gewichte ersieht man
                              aus der folgenden Tabelle:
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 090, S. 223
                              Gefundenes specifisches Gewicht.;
                                 Gefundener Procentgehalt an wasserfreier Saͤure.; Zu nehmendes
                                 Gewicht.
                              
                           In das Kölbchen bringt man ferner so viel Wasser, daß es zu ein Viertel voll wird und
                              endlich zwischen 6,5 und 7 Gram. neutralen oxalsauren Kalis oder zwischen 5,5 und 6
                              Gram. neutralen oxalsauren Natrons. Alsdann wägt man von dem zu prüfenden fein
                              zerriebenen Braunstein, der zuvor auf kohlensaure alkalische Erden geprüft worden
                              ist, 2,98 Gram. ab und bringt diese Menge in ein Glasröhrchen von derselben Größe
                              und Form, wie man sie bei der Acidimetrie gebraucht. In ein zweites derartiges
                              Röhrchen bringt man ungefähr eben so viel oder etwas mehr (auf genaue
                              Gewichtsbestimmung kommt es bei dieser Portion nicht an) gepulverten reinen
                              Pyrolusits.Zu diesem Zwek kann jeder Pyrolusit dienen, welcher frei ist von andern
                                    Manganerzen. Enthaͤlt er Schwerspath, so ist er geradezu anwendbar,
                                    enthaͤlt er Thonerde oder Kalk, so behandelt man ihn so lange in
                                    gelinder Waͤrme mit verduͤnnter Salpetersaͤure, bis
                                    alles Loͤsliche ausgezogen ist, waͤscht ihn alsdann mit Wasser
                                    aus und troknet ihn. In Ermangelung von tauglichem Pyrolusit nimmt man
                                    kuͤnstlich dargestelltes Mangansuperoxydhydrat. Man hängt
                              nun das mit dem zu prüfenden Braunstein gefüllte Röhrchen gerade so wie es S. 211
                              beschrieben ist, mittelst eines Fadens in das Kölbchen A
                              des zugerüsteten Apparates, stellt den Apparat auf die eine Waagschale und legt das
                              mit dem Pyrolusit gefüllte Röhrchen daneben. Auf die andere Waagschale bringt man
                              die Tara wie gewöhnlich.
                           
                           Man lüpft alsdann den Kork auf A und läßt das Röhrchen
                              mit dem Braunstein in das Kölbchen fallen. Die Kohlensäureentwikelung beginnt
                              alsobald und dauert fort bis aller Braunstein zerlegt ist. Wenn dieselbe anfängt
                              langsamer zu werden, stellt man das Kölbchen A in
                              kochendes Wasser und läßt es darin bis keine Blasen mehr kommen. Sodann lüpft man
                              das WachskügelchenEs muß dieß nothwendig geschehen, waͤhrend das Koͤlbchen noch
                                    in dem heißen Wasser steht, denn so wie man das leztere herausnimmt ohne die
                                    Roͤhre a zu oͤffnen, steigt die
                                    Schwefelsaͤure aus B zuruͤk und
                                    der Versuch ist somit verdorben., nimmt A aus dem heißen Wasser und saugt die Kohlensäure aus. Der erkaltete und
                              abgetroknete Apparat wird wieder auf dieselbe Waagschale gebracht, auf welcher er
                              gestanden hatte und auf der das Röhrchen mit Pyrolusit noch liegt und die entwichene
                              Kohlensäure durch Gewichte substituirt. Die Anzahl der Centigramme, welche hiezu
                              nöthig sind, dividirt durch 3 gibt die Menge des im geprüften Braunstein enthaltenen
                              Superoxyds eben so wie oben in Procenten an.
                           Man nimmt jezt die aufgelegten Gewichte wieder weg, verändert aber im übrigen nichts
                              an der Tara und wirft nunmehr das Röhrchen mit Pyrolusit ebenfalls in das Kölbchen
                              A; das Wachskügelchen ist zuvor wieder aufgedrükt
                              worden. Beginnt keine neue Entwikelung von Kohlensäure mehr, so war der Braunstein
                              reiner Pyrolusit, so ist der Versuch beendigt. Beginnt aber eine neue Entwikelung,
                              so bringt man sie nach der eben angeführten Art, indem man A zulezt in heißes Wasser stellt, zu Ende. Nach dem Durchsaugen stellt man
                              den Apparat wiederum auf die Waage und legt auf dieselbe Schale 3 Gramme. Wird
                              dadurch das Gleichgewicht genau hergestellt, so hat kein Verlust an Säure
                              stattgefunden; der Braunstein enthält zwar Beimengungen, aber nur solche, welche
                              keine Säure in Anspruch nehmen. Sinkt aber die Schale mit dem Apparat, so ist es
                              sicher, daß ein Theil der Säure zur Bindung beigemengter Oxyde gedient hat. Die
                              Anzahl der Centigramme, welche an den 3 Grammen fehlen, welche also zu der Tara gelegt werden müssen, um das Gleichgewicht
                              herzustellen, multiplicirt mit 0,6114 gibt unmittelbar an, wie viel wasserfreie
                              Schwefelsäure bei Zersezung von 100 Theilen des geprüften Braunsteins ohne Nuzen für
                              die Chlorbereitung verbraucht wird. Dieselbe Zahl multiplicirt mit 0,333 besagt, wie
                              viel man zur Zersezung des Braunsteins Schwefelsäure ohne Nuzen verbraucht, so oft
                              man 100 Theile der lezteren verwendet. — Dieselbe Zahl multiplicirt mit
                              0,5552 zeigt an, wie viel wasserfreie Salzsäure man bei Zersezung von 100 Theilen
                              Braunstein unnüz verwendet. Dieselbe Zahl multiplicirt mit 0,333 gibt an,  wie viel Salzsäure
                              vergeudet wird, so oft man 100 Theile derselben verbraucht.
                           Princip der beschriebenen Verfahrungsweisen. — Die
                              Grundlage unserer Methoden wird aus dem Folgenden leicht verständlich werden.
                           1 Aeq. Mangansuperoxyd können wir uns zusammengesezt denken aus
                           1 Aeq. Manganoxydul und aus
                           1 Aeq. Sauerstoff.
                           Will man den Sauerstoff als Chlor erhalten, so werden dazu 2 Aeq. Salzsäure
                              erfordert. Eines verbindet sich mit dem Manganoxydul zu salzsaurem Manganoxydul
                              (Manganchlorür und Wasser), aus dem andern wird alles Chlor in Freiheit gesezt,
                              indem sich sein Wasserstoff mit dem Aeq. Sauerstoff zu Wasser vereinigt. Ersezt man
                              die Salzsäure durch Schwefelsäure und Kochsalz, so braucht man 2 Aeq. Schwefelsäure.
                              Will man den Sauerstoffüberschuß des Superoxyds als Kohlensäure erhalten, so sind 2
                              Aeq. Oxalsäure nöthig; ersezt man die Oxalsäure durch Schwefelsäure und oxalsaures
                              Kali, so werden ebenfalls 2 Aeq. Schwefelsäure erfordert.
                           Nach dem angegebenen Verfahren sollen 2,98 Gram. Braunstein zusammengebracht werben
                              mit so viel Schwefelsäure, daß darin 5,47 Gram. wasserfreie Schwefelsäure enthalten
                              ist. Diese Zahlen stehen in dem Verhältniß wie 1 Aeq. Mangansuperoxyd zu 2 Aeq.
                              Schwefelsäure. Ist der Braunstein reines Superoxyd, so bleibt demnach bei Gegenwart
                              von überschüssigem oxalsaurem Kali nach geschehener Einwirkung weder Mangansuperoxyd
                              noch Schwefelsäure übrig. Die Schwefelsäure hat zur Hälfte schwefelsaures
                              Manganoxydul, zur andern Hälfte schwefelsaures Kali gebildet. Die frei gewordene
                              Oxalsäure ist durch Aufnahme des entbundenen Sauerstoffs in 2 Aeq. Kohlensäure
                              übergeführt worden. Bringt man eine weitere Menge Braunstein hinzu, so erhält man
                              keine Kohlensäure mehr, es ist ja keine Schwefelsäure mehr da, um Oxalsäure in
                              Freiheit zu sezen.
                           Daß man aus der Quantität der erhaltenen Kohlensäure die Menge des verwendbaren
                              Sauerstoffs (des Mangansuperoxyds) ersehen könne, braucht hier nicht mehr erwähnt zu
                              werden, indem diese Sache schon oben auseinander gesezt worden ist. Daß man aber aus
                              der Menge der erhaltenen Kohlensäure auch die Menge der zur Zersezung des
                              Mangansuperoxyds verwendeten Schwefelsäure finden  kann, erscheint eben so klar,
                              wenn man sich erinnert, daß man für je ein Aeq. derjenigen Schwefelsäure, welche
                              dazu gedient hat Oxalsäure in Freiheit zu sezen, oder welche, wenn wir uns an der
                              Stelle des kleesauren Kalis Kochsalz denken, dazu gedient haben würde, Salzsäure und
                              somit Chlor abzuscheiden, 2 Aeq. Kohlensäure erhält, oder, was das Nämliche ist, für
                              je ein Aeq. der überhaupt zur Zersezung des
                                 Mangansuperoxyds verbrauchten Schwefelsäure, ein Aeq. Kohlensäure.
                           Betrachten wir nun die Veränderungen, welche eintreten werden, wenn der Braunstein
                              kein reines Superoxyd ist, sondern außer diesem noch Manganoxydhydrat, oder Eisen,
                              oder Kalk, oder Schwerspath enthält.
                           Den Gehalt des Braunsteins an Superoxyd werden wir unter allen Umständen richtig
                              finden. Schwefelsäure ist ja im Ueberschuß, kleesaures Kali in genügender Menge
                              vorhanden, kurz alle Bedingungen sind ja erfüllt, die wir eben als nothwendig
                              erkannt haben.
                           Um uns nun das Verhältniß des Säureverbrauchs klar zu machen, wollen wir uns erst den
                              Braunstein als aus 3 Aeq. Mangansuperoxyd und 2 Aeq. Schwerspath gemengt denken.
                           Wir bringen ihn bei Gegenwart von oxalsaurem Kali zusammen mit 10 Aeq. Schwefelsäure.
                              Wäre der genommene Braunstein reines Superoxyd, so würden wir erhalten 10 Aeq.
                              Kohlensäure, das ist für 5,47 Gram. (die zu nehmende Menge) Schwefelsäure 3,00 Gr.
                              Kohlensäure, denn
                           501 : 275 = 5,47 : 3,00.
                           Im gesezten Falle erhalten wir aber nur 6 Aeq. Kohlensäure, die 4 Aeq. außerdem durch
                              die Schwefelsäure noch in Freiheit gesezter Oxalsäure bleiben als solche in Lösung,
                              indem kein Sauerstoff mehr da ist, der sie in Kohlensäure verwandeln könnte. Bringen
                              wir neues Mangansuperoxyd hinzu, so bekommen wir von diesen 4 Aeq. Oxalsäure noch 2
                              als Kohlensäure, und zwar erhalten wir dafür 4 Aeq. von lezterer. — Wir
                              erhielten zuerst 6 Aeq., wir erhielten ferner 4 Aeq., zusammen also 10 Aeq.
                              Kohlensäure, d. i. die Quantität, welche aus der genommenen Schwefelsäure entwikelt
                              werden mußte, wenn keine anderweitig in Anspruch genommen worden ist.
                           Sezen wir jezt statt des Schwerspaths, um den Fall recht einfach zu machen,
                              Manganoxydul oder Kalk, so erhalten wir zuerst ebenfalls nur 6 Aeq. Kohlensäure, in
                              der Flüssigkeit bleiben 4 Aeq. Schwefelsäure oder richtiger Oxalsäure, welche mit
                              Mangansuperoxyd  noch nicht in Gegenwirkung gekommen sind. Von diesen 4 Aeq.
                              sind jedoch zwei nicht frei, sondern in Verbindung mit dem Manganoxydul oder
                              Kalk vorhanden. Sezen wir daher jezt mehr Mangansuperoxyd hinzu, so bekommen wir
                              diesem Umstand zufolge nicht 4 Aeq., sondern nur 2 Aeq. Kohlensäure. Wir
                              erhalten demnach im Ganzen 8 Aeq., wir hätten erhalten müssen 10 Aeq. Die den
                              fehlenden 2 Aeq. Kohlensäure entsprechenden 2 Aeq. Schwefelsäure sind demnach
                              für die Kohlensäurebildung oder, wenn wir statt des oxalsauren Kalis Kochsalz
                              sezen, für die Chlorbereitung verloren gegangen.
                           Drükt man die Sache allgemein aus, so muß demnach gesagt werden:
                           Die Menge der Kohlensäure, welche man bei dem Verfahren weniger
                                 erhält als der angewandten Schwefelsäure entspricht, ist nach einfachen
                                 Aequivalenten proportional dem Verlust, den man an lezterer durch andere
                                 Substanzen erlitten hat.
                           Im Falle ein Braunstein kohlensauren Kalk enthalten
                              sollte, so muß (wie bei der vorhergehenden Prüfungsmethode) zuvor mit einem Theile
                              desselben die Kohlensäure nach unserer alkalimetrischen Methode bestimmt werden, ehe
                              man die Resultate berechnen kann. Die aus 2,98 Gram. des Braunsteins erhaltene Menge
                              wird alsdann sowohl von der ersten als von der zweiten Gewichtsabnahme abgezogen,
                              alles Uebrige aber bleibt sich gleich. Daß man bei einem geringen Gehalte von
                              kohlensaurem Kalk zwekmäßiger ein Multiplum der Zahl 2,98 von dem Braunstein nimmt
                              und die erhaltene Kohlensäure alsdann auf diese Menge berechnet, liegt auf der
                              Hand.Die Verfasser theilen in ihrem Werke zwei Tabellen
                                    mit, um sowohl die Menge der zur Chlorgewinnung wirklich in Anwendung
                                    kommenden Salzsäure, als die Quantitaͤt der unnuͤz zu
                                    verwendenden Saͤure, fuͤr jeden auf obige Weise
                                    gepruͤften Braunstein schnell bestimmen zu koͤnnen.A. d. R.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
