| Titel: | Frederick Albert Winsor's dochtloser Brenner für Oehllampen. | 
| Fundstelle: | Band 90, Jahrgang 1843, Nr. XCVII., S. 436 | 
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                        XCVII.
                        Frederick Albert Winsor's dochtloser Brenner
                           fuͤr Oehllampen.
                        Aus dem London Journal of arts. Okt. 1843, S.
                              168.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Winsor's dochtloser Brenner für Oehllampen.
                        
                     
                        
                           Dieser Brenner besteht im Wesentlichen aus einer mit dem Oehlbehälter communicirenden
                              Centralröhre a, Fig. 31, welche an ihrem
                              oberen Ende a′ offen und daselbst abgerundet ist. Unter dieser Mündung
                              befindet sich eine kleine Schulter oder Hervorragung b.
                              Unter dieser Schulter ist die Röhre von einer dünnen metallenen Büchse c umgeben, welche eine geneigte Ebene darstellt, über
                              die das aus der Mündung der Centralröhre hervorquellende brennbare Material
                              herabfließt. Ein dünner metallener Mantel d umgibt
                              sowohl die innere Büchse, als auch den oberen Theil der Centralröhre. Dieser äußere
                              Mantel ist länger als die innere Büchse und erhebt sich etwas über die Mündung der
                              Centralröhre, um für ein nachher zu beschreibendes Filtrum oder eine Reihe
                              Metallringe Raum zu lassen; er ist mit dem unteren Ende der inneren Büchse luftdicht
                              verbunden. Rings um dieses untere Ende über der Vereinigungsstelle mit dem äußeren
                              Mantel ist eine Anzahl kleiner Löcher e, ähnlich
                              denjenigen der gewöhnlichen Gasbrenner, gebohrt, aus denen das an dieser Stelle
                              anzuzündende Oehl oder sonstige brennbare Material heraustritt. Diesen Theil des
                              äußeren Mantels kann man nach Gutdünken erweitern und die Löcher unter einem Winkel
                              von 15 bis 20° gegen den Horizont bohren. Der über der Schulter b befindliche Theil der Röhre ist zur Aufnahme eines
                              ungefähr ¾ Zoll breiten und 2 bis 4 Zoll langen Streifens Leinwand oder
                              ähnlichen Fabricates bestimmt. Dieser rings um die Centralröhre zu wikelnde Streifen
                              dient dem aus der Mündung der Centralröhre hervorquellenden Oehl als Filtrum, bevor
                              dasselbe in den engen Raum zwischen der inneren Büchse und dem Mantel herabfließt.
                              Obgleich die Leinwand durch die Hize, der sie ausgesezt ist, verkohlt, so entspricht
                              sie doch ihrem Zwek, indem sie ein unstetes Flakern der Flamme, welches sonst
                              stattfinden würde, verhütet; übrigens muß sie von Zeit zu Zeit erneuert werden.
                              Denselben Zwek erreicht man durch drei oder vier Metallringe, welche man anstatt der
                              Leinwand in kurzen Abständen übereinander um die Centralröhre legt, wie Fig. 32
                              zeigt.
                           Um die Höhe des Brenners und des Zugglases zu reguliren, kann man Schrauben anwenden,
                              oder eine Röhre, die in einer Stopfbüchse verschiebbar ist. Das Niveau des Oehls in
                              dem Behälter fällt 
                              gerade unter die in den Brenner gebohrte Löcherreihe. Die dünnen Metallbüchsen
                              müssen aus einem Metalle angefertigt werden, welches sich ohne Nachtheil bis zur
                              Rothglühhize erwärmen läßt und nicht leicht einer Corrosion in Folge chemischer
                              Einwirkung unterliegt. Silber, Silberlegirungen und Platin besizen diese Eigenschaft
                              und verdienen daher den Vorzug.
                           Die Lampe wird dadurch angezündet und in Thätigkeit gesezt, daß man zuerst die
                              Metallbüchsen mit Hülfe von etwas Weingeist rothglühend macht; der Weingeist ist in
                              einer Art Löffel enthalten, der so eingerichtet ist, daß er die Centralröhre rings
                              umgibt. Sobald der Brenner die geeignete Temperatur erreicht hat, läßt man das Oehl
                              allmählich zufließen. Das Oehl quillt aus der Mündung der Centralröhre hervor,
                              fließt durch das Filtrum oder die erwähnten Ringe hinab in den engen Raum zwischen
                              der innern Büchse und dem Mantel und kommt an den rings um den Mantel angeordneten
                              Oeffnungen zum Vorschein. Da das Oehl auf seinem Wege einer sehr starken Hize
                              ausgesezt war, so hat es sich in Gas zersezt, ehe es die Brennmündung erreicht.
                              Einmal angezündet unterhält die Flamme von selbst die zum fortdauernden
                              Brennungsproceß erforderliche Temperatur.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
