| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication zinnerner und anderer weicher Metallröhren, worauf sich John Rand zu London, Howland-street, Fitzroy-square, am 20. April 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 92, Jahrgang 1844, Nr. III., S. 5 | 
| Download: | XML | 
                     
                        III.
                        Verbesserungen in der Fabrication zinnerner und
                           anderer weicher Metallroͤhren, worauf sich John Rand zu London, Howland-street,
                           Fitzroy-square, am 20. April 1843 ein
                           Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Jan. 1844,
                              S. 27.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Rand's Fabrication zinnerner und anderer weicher
                           Metallröhren.
                        
                     
                        
                           Den Gegenstand meiner Erfindung bildet
                           1) eine Fabricationsmethode von Röhren aus weichem Metalle, z.B. Zinn, indem ich
                              kurze Röhren vermittelst Drukes in geeigneten Formen verlängere;
                           2) eine Anfertigungsmethode weicher Metallröhren für Orgelpfeifen und andere Zweke
                              mit Hülfe eines conischen Kerns und mit der Anordnung, daß der Raum zwischen dem
                              Kern und der Form stufenweise verändert werden kann, um den Röhren eine conische
                              Gestalt zu geben;
                           3) eine Anfertigungsmethode weicher Metallröhren, mit einem geschlossenen Ende;
                           4) eine Constructionsmethode der zu den vorliegenden Zweken erforderlichen Formen
                              oder Matrizen.
                           Man verfertigt zunächst aus dem zu bearbeitenden weichen Metalle ein Rohr a und gibt demselben einen der Weite und Länge der
                              beabsichtigten Röhre angemessenen Durchmesser. Dieses Rohr oder dieser kurze
                              Metallring a kann gegossen werden, jedoch nicht in der
                              Form und über dem zur Verlängerung der Röhre dienlichen Kern; denn es ist in Uebereinstimmung
                              mit meiner Erfindung wichtig, die Form und den Kern mit Oehl oder Fett schlüpfrig
                              machen zu können, um die Bewegung der Theile zu erleichtern, und die Form durch die
                              Hize des eingegossenen geschmolzenen Metalls nicht zu beschädigen. Die kurze zu
                              verlängernde Röhre muß also abgesondert von der Form angefertigt werden. Das kurze
                              Metallrohr kommt so in die hohle Form, und über den Kern der obern Form, worauf die
                              obere Form durch den Druk einer hydraulischen Presse oder eines andern geeigneten
                              Apparates niedergepreßt wird.
                           c, Fig. 23, ist der Stempel
                              oder die obere Form, welche genau in den oberen Theil g'
                              der unteren Form g paßt. An die obere Form ist der Kern
                              c' befestigt, welcher die in dem unteren Theil der
                              Form g befindliche Oeffnung nicht ganz ausfüllt; der
                              Raum zwischen dem Kern und der Form g gibt die Dike der
                              anzufertigenden Röhre. Ein dikes Metallrohr a wird in
                              die untere Form eingesezt, so daß es den Raum zwischen dieser und dem Kern beinahe
                              ausfüllt. Der auf den Stempel c ausgeübte Druk wird
                              alsdann das Metall durch den Raum zwischen dem Kern und der Form g pressen und auf diese Weise die Verlängerung der Röhre
                              veranlassen.
                           Fig. 24 zeigt
                              die zur Ausführung des zweiten Theils meiner Erfindung geeignete Form, welche der
                              Fig. 23
                              dargestellten ähnlich ist, nur daß sich hier der Kern c'
                              kegelförmig verjüngt. Indem sich dieser conische Kern durch die an dem Boden der
                              Form g befindliche Oeffnung bewegt, ändert sich der Raum
                              zwischen dem Kern und der Form beständig, und mit diesem also auch die Dike des
                              Metalls der Röhre. Auf diese Weise lassen sich aus kurzen Röhrenstüken a mit Leichtigkeit conische Röhren anfertigen.
                           Der Fig. 25
                              dargestellte Apparat dient zur Ausführung des dritten Theiles meiner Erfindung. Auch
                              hier gleicht die Form der Fig. 23 abgebildeten;
                              dagegen ist das kurze Röhrenstük a im vorliegenden Falle
                              an seinem unteren Ende, wie Fig. 26 deutlicher zeigt,
                              geschlossen, und bleibt es während der Verlängerung des Röhrenstüks.
                           Der Fig. 27
                              dargestellte Apparat entspricht dem dritten Theil meiner Erfindung. Hier besteht die
                              Form aus einer Reihe von Platten; sonst ist sie der Fig. 23 abgebildeten
                              ähnlich. Fig.
                                 28 zeigt eine andere Anordnung, wobei der Theil c umgekehrt und hohl ist, so daß die Röhre bei ihrer Verlängerung durch
                              denselben tritt, während die obere Form zu oberst ist. Diese Form besteht, wie man
                              sieht, aus Platten oder mehreren einzelnen Theilen, doch kann sie auch, wenn sie
                              einem bedeutenden Druk nicht gewachsen seyn sollte, wie in Fig. 23 eingerichtet
                              werden.
                           Was die Construction der für den in Rede stehenden Zwek dienlichen Formen anbelangt, so ist es
                              wichtig, dieselben insbesondere für die Fabrication zinnerner Röhren sehr stark und
                              aus gehärtetem Stahl anzufertigen; zu dem Ende seze ich eine solche Form aus
                              mehreren Stahlschichten von solcher Dike zusammen, daß dieselben einzeln gehärtet
                              werden können, worauf man sie in der Fig. 27 und 28
                              dargestellten Weise mit einander vereinigt. Um die einzelnen Stahlplatten recht
                              innig miteinander zu vereinigen, schleift man ihre Flächen auf einander.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
