| Titel: | Verbessertes Holzpflaster, worauf sich John Oliver York, Ingenieur zu Westminster, und William Johnson an den Horsley-Eisenwerken, Staffordshire, am 15. Jun. 1843 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 92, Jahrgang 1844, Nr. VII., S. 17 | 
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                        VII.
                        Verbessertes Holzpflaster, worauf sich John Oliver York, Ingenieur
                           zu Westminster, und William
                              Johnson an den Horsley-Eisenwerken, Staffordshire, am 15. Jun. 1843 ein Patent ertheilen
                           ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr. 1844,
                              S. 74.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Johnson's verbessertes Holzpflaster.
                        
                     
                        
                           Fig. 32
                              stellt den Längendurchschnitt einer Art eisernen Gestelles dar, welches zur Aufnahme
                              der Holzblöke in Räume eingetheilt ist. Diese Blöke können entweder in verticaler
                              oder in geneigter Lage eingesezt werden. Die Erfindung bezieht sich im Wesentlichen
                              nur auf die eigenthümliche Verbindung von Holz und Eisen, welche von der Gestalt und
                              Lage der Blöke ganz unabhängig ist; diese läßt sich, wie z.B. Fig. 39 zeigt, den
                              Terrain- und Steigungsverhältnissen gemäß abändern. Diese Holzblöke können
                              entweder genau an die Orte ihrer Bestimmung eingefügt werden, oder man kann sie
                              größer als die zu ihrer Aufnahme dienlichen Vertiefungen anfertigen, und nachher mit
                              Hülfe einer hydraulischen Presse oder einer andern mechanischen Vorkehrung in
                              dieselben hineinpressen. Diese Methode gibt den Blöken eine feste Lage in ihren
                              Vertiefungen, und veranlaßt eine innigere Adhäsion zwischen den Holzfasern, welche
                              gegen die Feuchtigkeit undurchdringlich und zum Faulen weniger geneigt werden, ohne
                              jedoch so stark zusammengepreßt zu seyn, daß die Säfte des Holzes hinausgetrieben
                              oder seine Elasticität zerstört worden wäre. Das zur Aufnahme der Holzblöke
                              dienliche Gerüst Fig. 32 wird in einem Stüke gegossen, so daß es die Straßen von nicht
                              allzugroßer Breite in einem Bogen überspannt, und dadurch
                              allen Unterbau unnöthig macht, ausgenommen da, wo das Gerüst auf den Trottoirsteinen
                              aufruht. Dieses Gerüst gestattet mit großer Leichtigkeit den Zutritt zu Gas-
                              oder Wasserleitungsröhren und Abzugscanälen; es bildet einen Bogen über die Straße,
                              der nirgends einsinken kann, wie ungleichförmig auch der Transport auf seiner
                              Oberfläche seyn mag. Das Metall ist so angeordnet, daß zwischen jedem oder beinahe
                              jedem Bloke eine Rinne bleibt, durch welche aller Schmuz hinweggeschwemmt wird, und
                              alles Wasser sogleich abfließt, so daß das Pflaster fortwährend troken bleibt, wodurch die
                              bei allen Holzpflastern gegenwärtiger Construction so sehr getadelte Schlüpfrigkeit
                              in hohem Grade beseitigt ist; außerdem sind die Räume oder Rinnen zwischen den
                              Blöken viel weiter und bieten den Pferden einen sicherern Fußhalt dar. Die Blöke
                              können auf verschiedene Weise, z.B. wie a, b oder c, Fig. 33, angeordnet
                              werden, um die Bildung von Rinnen oder Geleisen durch die Wagenräder zu vermeiden.
                              Die kleinen Hervorragungen, die sich an dem Boden des zur Unterstüzung der Holzblöke
                              dienlichen Tragbalkens befinden, bilden an dem unteren Theile jeder Rippe einen von
                              Ende zu Ende fortlaufenden Rand, welcher dem Gerüste die nöthige Stärke gibt. Von
                              Streke zu Streke laufen quer über die Oeffnungen des Gerüstes Verbindungsstangen,
                              welche beim gewaltsamen Eintreiben der Blöke das Ganze beisammen halten; auch
                              befinden sich an den Seiten des Gerüstes von Streke zu Streke Löcher, durch die ein
                              schmiedeiserner Bolzen c, c, Fig. 37, gestekt wird.
                              Diese Bolzen dienen zur Erhaltung der Oberfläche und tragen das Gerüst noch, wenn
                              ein Theil desselben möglicherweise einbrechen sollte. Sie sind noch nüzlicher da, wo
                              die zu pflasternden Straßen oder Pläze zu breit sind, um ein einziges solches
                              Eisengerüst zuzulassen, und wo es wünschenswerth ist, das Pflaster nur auf lokern
                              Sand zu legen, indem mit Hülfe dieser Bolzen die ganze Oberfläche wie aus einem Stük
                              erscheint. Diese Bolzen werden eingetrieben, nachdem die Gerüste niedergelegt worden
                              sind; die beiden Blöke in denjenigen Vertiefungen, durch welche die Bolzen gehen,
                              werden erst nach Legung des Pflasters eingetrieben. Diese Blöke lassen sich zu jeder
                              Zeit wieder herausnehmen, um die Bolzen herausziehen und jeden einzelnen Theil des
                              Gerüstes je nach Erforderniß höher legen zu können.
                           Fig. 37 zeigt
                              in einem größeren Maaßstabe die Verstärkungsflantschen und die Abzugsrinne zwischen
                              den Blöken.
                           Fig. 36 zeigt
                              die Art, wie die Enden der Theile des Eisengerüstes mit einander verbunden werden,
                              wenn zur Bedekung eines großen Flächenraumes mehrere solcher Stüke erforderlich seyn
                              sollten. Die beiden Blöke a und b werden eingetrieben, nachdem der Bolzen festgeschraubt worden ist. An
                              Stellen, wo das Pflaster an seiner Oberfläche dicht und gleichförmig seyn muß, mag
                              die untere Flantsche an den vierekigen Stüken des Gerüstes weggelassen und die Blöke
                              können durch die nach unten leicht sich verjüngende Vertiefung, oder auch nur durch
                              eine Schulter gehalten werden, wie aus Fig. 40 und 41 abzunehmen
                              ist. Außer ihrer Anwendung als Straßenpflaster läßt sich diese Eisen- und
                              Holzverbindung auch besonders zur Pflasterung von Ställen anwenden.
                           
                           Fig. 38
                              stellt den Boden einer Stallung im Durchschnitte dar. Zur Pflasterung können
                              verticale oder diagonale Blöke mit oder ohne Abzugsrinnen angewendet werden. In
                              dieser Abbildung befindet sich jedoch zwischen jedem Blok eine Rinne. Unter dem
                              Pflaster befindet sich der Abzugscanal. Bei dieser Einrichtung bleiben Pferde, Stall
                              und Stroh stets troken, woraus sich eine ungemeine Ersparniß an Streu ergibt.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
