| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 92, Jahrgang 1844, Nr. XXII., S. 74 | 
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                        XXII.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 24. Novbr. bis 21. Decbr. 1843 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem James Connell in
                                 Dublin: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Kerzen und Kerzendochten. Dd. 24. Nov. 1843.
                              
                           
                              Dem Richard Garrett
                                 in den Leisten Works, Suffolk: auf Verbesserungen an den Maschinerien zum
                                 Saͤen, Dreschen und zum Zerschneiden landwirthschaftlicher Producte. Dd. 25. Nov.
                                    1843.
                              
                           
                              Dem John Frith,
                                 Architekt in Sheffield: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Geschuͤz. Dd. 25. Nov. 1843.
                              
                           
                              Dem William Irving,
                                 Ingenieur in Regent-street, Lambeth: auf eine
                                 verbesserte Maschinerie zum Ausschneiden und Aushauen von Substanzen, welche
                                 fuͤr eingelegte Arbeiten benuzt werden. Dd.
                                 25. Nov. 1843.
                              
                           
                              Dem Edward
                                    Thann und John Thann an Minerva-terrace,
                                 Hackney-road: auf Verbesserungen an
                                 Schloͤssern und Fallen, ferner an eisernen Thuͤren, Geldkisten
                                 etc. Dd. 25. Nov. 1843.
                              
                           
                              Dem Alexander Vivian
                                 in Gwennnap, Cornwall: auf einen verbesserten Apparat zum Aufbereiten der Erze.
                                 Dd. 25. Nov.
                                    1843.
                              
                           
                              Dem Joseph Rock
                                 jun. in Birmingham: auf
                                 gewisse Verbesserungen an Schloͤssern und Fallen. Dd. 25. Nov. 1843.
                              
                           
                              Dem George Edmund
                                    Donisthorpe in Bradford: auf Verbesserungen im Kaͤmmen der
                                 Wolle und anderer Faserstoffe. Dd. 25. Nov. 1843.
                              
                           
                              Dem William John Hay,
                                 technischem Chemiker in Portsmouth: auf ein Verfahren Licht mittelst Percussion
                                 fuͤr Signale und zu andern Zweken hervorzudringen. Dd. 25. Nov. 1843.
                              
                           
                              Dem Thomas Drayton in
                                 Brighton: auf ein Verfahren das Glas fuͤr
                                 Spiegel und zu andern Zweken mit Zinnamalgam zu belegen. Dd. 25. Nov. 1843.
                              
                           
                              Dem John Richard
                                    Lund, Chronometermacher am Cornhill: auf eine verbesserte
                                 Construction der Compensations-Unruhen fuͤr Chronometer. Dd. 25. Nov.
                                    1843.
                              
                           
                              Dem James Cooper in
                                 St. John-street, Clerkenwell: auf Gefaͤße von besonderer
                                 Construction und einen Apparat um verschiedene Nahrungsmittel aufbewahren zu
                                 koͤnnen. Dd. 5. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem John Hick,
                                 Ingenieur in Bolton-le-Moors, Lancaster: auf Verbesserungen an
                                 Dampfmaschinen und den Vorrichtungen um mittelst derselben Maschinen zu treiben;
                                 diese Verbesserungen sind zum Theil auch zum Heben und Messen von Wasser
                                 anwendbar. Dd. 5.
                                    Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem Joseph Robinson
                                 in Old Jewry: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Construction von
                                 Maschinen, um mittelst Luft oder Gasen Triebkraft zu gewinnen. Dd. 5. Dec.
                                    1843.
                              
                           
                              Dem William Wardroper
                                 in Welbeck-street: auf eine verbesserte Form von Haken und Oehren zum
                                 Befestigen von Kleidungsstuͤken. Dd. 5. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte verbesserte
                                 Methoden gewisse Metalle, so wie auch Verbindungen dieser Metalle aus den Erzen
                                 zu gewinnen. Dd. 5. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem Lawrence Holker
                                    Potts, Med. Dr. in Greenwich: auf
                                 Verbesserungen in der Construction von Wehren, Daͤmmen,
                                 Ankerwaͤchtern etc. Dd. 5. Decbr. 1843.
                              
                           
                              Dem John Reed Hill,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane: auf eine Buchdrukerpresse. Dd. 8. Decbr.
                                    1843.
                              
                           
                              Dem William Brockedon
                                 in Devonshire-street, Queen-square: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Pillen und Medicin in Zeltchen, ferner im Praͤpariren
                                 oder Behandeln des Graphits. Dd. 8. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem Joseph Lamb,
                                 Spindelnfabrikant in Manchester: auf Verbesserungen an
                                 der Maschinerie zum Vorbereiten und Spinnen von Baumwolle, Wolle etc. Dd. 8. Dec.
                                    1843.
                              
                           
                           
                              Dem John Bishop in
                                 Poland-street, Westminster: auf Verbesserungen im
                                 Pflastern der Straßen. Dd. 8. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem Christopher
                                    Nickels in York-road, Lambeth: auf
                                 Apparate um das Ausschneiden oder Zuschneiden des Leders und anderer Stoffe bei
                                 der Handschuhfabrication zu erleichtern. Dd. 8. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem William Baddeley,
                                 Civilingenieur in Lombard-street: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an
                                 rotirenden Maschinen. Dd. 8. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem Julius
                                    Schottlaͤnder, Kaufmann im St. Swithin's-lane: auf
                                 ein verbessertes Verfahren gefilzte und andere Fabricate galvanisch mit Metallen
                                 zu uͤberziehen. Dd. 8. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem Alexander Southwood
                                    Stocker, Weinhaͤndler in
                                 Birmingham: auf die Fabrication von Glasflaschen
                                 fuͤr gashaltige Fluͤssigkeiten, so daß sie leicht und fest
                                 verkorkt werden koͤnnen; ferner auf einen Apparat um die Korke
                                 noͤthigenfalls auszuziehen. Dd. 8. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem Henry Vingoe,
                                 Baumeister in Penzance: auf verbesserte Apparate zum Pflanzen oder Einsezen und
                                 Saͤen, sowohl von Samen als Duͤnger; zum Theil sind diese
                                 Verbesserungen auch auf die Construction von Raͤdern und Wagen anwendbar.
                                 Dd. 8. Dec.
                                    1843.
                              
                           
                              Dem Alfred Vincent
                                    Newton im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen in der Fabrication von blausaurem Kali oder Blutlaugensalz. Dd. 13. Dec.
                                    1843.
                              
                           
                              Dem John Sylvester,
                                 Ingenieur in Great Russell-street: auf Verbesserungen im Erhizen von
                                 Salzpfannen etc. Dd. 13. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem Henry Purser
                                    Vaile in Blackfriars-road Surrey: auf Verbesserungen in
                                 der Fabrication von Teppichen, welche aus den gewoͤhnlichen Stoffen, aber
                                 mit Metall verbunden, bestehen. Dd. 13. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem Robert Kirby,
                                 Cambridge-terrace, Hyde-Park: auf verbesserte Dekel fuͤr
                                 die Saͤrge der Todten. Dd. 13. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem William Young,
                                 Lampenverfertiger in Queen-street, Cheapside: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Lampen und Gasbrennern. Dd. 14. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem Samuel Parlby in
                                 Rutland Gate, Knightsbridge: auf Verbesserungen in der Construction von
                                 Wagenraͤdern. Dd. 18. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem Benjamin Cook
                                 jun. in Birmingham: auf
                                 Verbesserungen im galvanischen Vergolden, Versilbern etc. metallener
                                 Gegenstaͤnde. Dd. 18. Dec. 1843.
                              
                           
                              Dem Francis
                                    l'Estrange, Chirurg in Dawson-street,
                                 Dublin: auf Verbesserungen an Bruchbaͤndern.
                                 Dd. 21. Dec.
                                    1843.
                              
                           
                              Dem Pierre Frederick
                                    Ingold, Uhrmacher in Dean-street,
                                 Soho: auf Verbesserungen an den Maschinerien, um
                                 Theile von Uhren so wie von mathematischen, optischen, astronomischen und
                                 musikalischen Instrumenten zu verfertigen. Dd. 21. Dec. 1843.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions. Jan. 1844, S. 61.)
                              
                           
                        
                           Verfahren die Wagen auf der atmosphärischen Eisenbahn
                              anzuhalten.
                           Hr. Dr. Bergmann beschrieb in
                              der Sizung der polytechnischen Gesellschaft zu Leipzig am 15. Maͤrz das
                              Verfahren, um die Wagen auf der atmosphaͤrischen Eisenbahn anzuhalten, da man
                              natuͤrlich bei besonderen Anlaͤssen von einer Bremsung absehen
                              muß.
                           Dieses Anhalten erscheint auf den ersten Augenblik schwierig, weil der Maschinist auf
                              dem Kolbenwagen die treibende Kraft nicht in seinem unmittelbaren Bereiche hat. Samuda hat inzwischen diese Schwierigkeit auf eine sehr
                              sinnreiche Weise beseitigt. Von dem Size des Wagenfuͤhrers aus reicht eine
                              oben offene Rohre durch den Treibkolben bis vor ins Vacuum der großen
                              Treibroͤhre. Diese Roͤhre vermag der Wagenfuͤhrer mittelst
                              eines Hahns nach Belieben zu oͤffnen und zu schließen. Ist sie geschlossen,
                              so befindet sich natuͤrlich das Vacuum außer Verbindung mit der
                              aͤußeren Luft; sobald aber der Hahn geoͤffnet wird, stroͤmt die
                              aͤußere Luft ins Vacuum und bringt augenbliklich ein Gleichgewicht mit der
                              hinten nachdringenden Luft und dem zufolge einen Stillstand der Wagen zuwege, wobei
                              es der Maschinist in seiner Gewalt hat, durch mehr oder minderes Ausdrehen des
                              Hahnes das Anhalten ploͤzlich oder mehr allmaͤhlich zu machen: so wie es auch
                              einleuchtet, daß jene Roͤhre ihm ein Mittel an die Hand gibt, die
                              Geschwindigkeit des Zugs beliebig zu vermindern. Die ohne Unterlaß auspumpende
                              Dampfmaschine stellt jederzeit das durch den momentanen Eintritt der aͤußern
                              Luft gestoͤrte Vacuum schnell wieder her. Der Maschinist ist aber auch in den
                              Stand gesezt, durch eine Barometerroͤhre, welche auf eben dieselbe Weise wie
                              die Hemmungsroͤhre durch den Kolben in das Vacuum einmuͤndet, den
                              jedesmaligen Zustand desselben zu bemessen. (Allgem. Zeitg. fuͤr
                              National-Industrie etc. Jahrg. 1844. S. 135.)
                           
                        
                           Kind's Verbesserungen im
                              Bohrverfahren.
                           Der als einer der praktischsten Bergleute in Deutschland wohlbekannte Obersteiger Kind in Luxemburg, welcher mit unverdrossener
                              Beharrlichkeit seine Bohrarbeiten zu Mohndorf fortsezt, worin ihn die fast aus
                              lauter Luxemburgern bestehenden Actionnaͤre mit lobenswerthem Eifer, keine
                              Kosten scheuend, unterstuͤzen, hat seiner Erfindung des hoͤlzernen
                              Bohrgestaͤnges, eine andere kuͤrzlich beigefuͤgt, welche als
                              ein großer Gewinn fuͤr die Bohrtechnik betrachtet werden muß. Da der Genannte
                              ein Patent darauf zu nehmen beabsichtigt, so moͤchte es von Interesse seyn,
                              einige Andeutungen daruͤber zu geben.
                           Diese Erfindung besteht naͤmlich in dem Freifallen des Bohrers ohne Mitfallen
                              des Bohrgestaͤnges, nebst einer bisher noch nicht gekannten Vorrichtung,
                              vermoͤge welcher sich der Bohrer nicht mehr losschrauben und die
                              Gewaͤnde abschlagen kann. Dem Bohrverfahren wird hiedurch eine wesentliche
                              Erleichterung verschafft, welche um so wichtiger erscheint, als die Bohrleute jezt
                              schon mit dem ersten Stoße sogleich gewahr werden, wenn der Bohrer abgebrochen ist,
                              waͤhrend man fruͤher oft stundenlang auf dem abgebrochenen Bohrer
                              fortbohrte, bevor sich das Geschehene zu erkennen gab, da der Bohrer, mit der
                              Bohrstange verbunden, nicht mehr im Bohrloch zuruͤkbleibt. An die angegebene
                              Erfindung schließt sich die andere eines neuen Bohrers, der mittelst unterhalb
                              eingesezter Roͤhren, die mit seinem Tiefelsinken gleichzeitig nachgelassen
                              werden koͤnnen, das Bohrloch erweitert.
                           Bei dem bisherigen Bohrverfahren wurde der Bohrer mit dem Gestaͤnge gehoben.
                              Derselbe war gewoͤhnlich unmittelbar an das Gestaͤnge angeschraubt,
                              und beides mußte schnell zuruͤkfallen, sollte das Bohren wirksam seyn. Mit
                              der Tiefe des Bohrlochs mußte auch das Gestaͤnge verlaͤngert werden.
                              Es war daher natuͤrlich, daß mit dem Laͤngerwerden desselben auch die
                              Hindernisse und Beschwerden zunahmen und zulezt gar nicht mehr zu besiegen waren.
                              Auch wurden die Kosten des Bohrens dadurch außerordentlich gesteigert, daß sich mit
                              der Tiefe die Last und damit das Erforderniß an Kraft vermehrte. Da zugleich die
                              Hubhoͤhe mit der Tiefe verkleinert werden mußte, wenn man bei großer Tiefe
                              das Brechen des Gestaͤnges vermeiden wollte, so wurde immer weniger gebohrt,
                              je tiefer man kam. Allein auch hiefuͤr trat eine Graͤnze ein. Das
                              Gestaͤnge hielt endlich den schwaͤchsten Stoß nicht mehr aus, es
                              erfolgte Bruch auf Bruch und das Bohren mußte eingestellt werden. Durch das
                              Alleinfallen des Bohrers sind alle jene Hindernisse beseitigt und die
                              groͤßten Tiefen sind mit geringen Kosten erreichbar. Mit dem vom Wasser
                              getragenen hoͤlzernen Bohrgestaͤnge wird der Bohrer gehoben und dieser
                              faͤllt dann von selbst wieder zuruͤk. Das Gestaͤnge bewegt sich
                              daher gleich dem Gestaͤnge einer Kunstmaschine ruhig auf und ab, ohne daß es
                              wie fruͤher mit Gewalt an die Waͤnde des Bohrlochs anzuschlagen
                              vermoͤchte, was den so nachtheiligen Nachfall verursachte. Da bis in die
                              groͤßten Tiefen hinab eigentlich nur das immer gleich bleibende Gewicht des
                              Bohrers in Anschlag kommt, so braucht an Kraft nichts zugesezt zu werden und
                              Gestaͤngbruͤche koͤnnen nicht mehr vorkommen. Daß durch diese
                              große Erleichterung das Bohrwesen an Zeit und Kosten wesentlich gewinnt, ist
                              begreiflich.
                           Auch ist nicht zu uͤbersehen, daß durch die Gewißheit, der Bohrer kann sich
                              waͤhrend des Bohrens nicht losmachen, und wenn er abgebrochen, die
                              augenblikliche Entdekung dann, von nun an viele und große
                              Ungluͤksfaͤlle verhuͤtet werden muͤssen.
                           Durch das fruͤher noch fortgesezte Bohren auf den abgebrochenen Bohrer wurde
                              derselbe zur Seite getrieben oder ein so großer Kopf auf ihn gestaͤngt, daß
                              es aͤußerst schwer war, ihm mit einem Instrumente beizukommen und ihn
                              herauszuschaffen. – Ein Uebelstand, der in dieser Art ebenfalls nicht mehr stattfinden kann.
                              Eben so ist die Verbindung des Bohrers mit den Roͤhren von großer
                              Wichtigkeit. Die Roͤhren durch das verschiedenartigste Gebirge, abwechselnd
                              bald durch weiches, bald durch festes hindurch zu treiben, war bisher fast
                              unmoͤglich. Konnte eine Roͤhrentour nicht mehr tiefer gebracht werden,
                              so mußte durch sie eine zweite, dritte u.s.w. eingesezt werden, und es wurde, um die
                              Roͤhren tief in das weiche Gebirge hineinzuschaffen, unter fortdauerndem
                              Nachfall, der das Bohren so sehr erschwert und die Kosten auffallend steigert,
                              fortgebohrt.
                           Der neue Bohrer beseitigt auch hierin die Hindernisse. Er kann nie im Nachfall
                              arbeiten, wenn die Roͤhren mit ihm immer gleichzeitig nachgelassen werden,
                              und weiche Gebirge sind von nun an mit Leichtigkeit zu durchdringen. (Allg. Pr.
                              Ztg.)
                           
                        
                           Ueber Thon-, Sandstein- und Marmorröhren für
                              Wasserleitungen und die Unbrauchbarkeit gußeiserner Röhrenleitungen für
                              Papierfabriken.
                           Bei Besprechung der relativen Zwekmaͤßigkeit verschiedener Materialien
                              fuͤr die Roͤhren der Wasserleitungen in technischen Zeitschriften,
                              wurde das Bedenken geaͤußert, das durch gußeiserne Roͤhren laufende
                              Wasser duͤrfte, indem es Eisenoxyd ausnimmt, die Waͤsche nach und nach
                              gelb machen. Diese Befuͤrchtung wird durch
                              einen merkwuͤrdigen Fall bestaͤtigt, welcher in der
                              Maschinenpapierfabrik der HHrn. Haase und Soͤhne
                              in Prag 1 1/2 Jahr lang verhinderte, weißes Papier zu
                              machen. Das in die Hollaͤnder fließende Wasser wurde durch eine gußeiserne
                              Roͤhrenleitung (aus der Gießerei Blansko in
                              Maͤhren) herzugefuͤhrt. Niemand ahnete, daß der Grund des Gelbwerdens
                              in diesem Umstande zu suchen sey. Die Chefs des Hauses sparten keine Versuche und
                              Kosten, die Ursache jenes hoͤchst fatalen Uebelstandes zu entdeken, aber erst
                              nach 1 1/2 Jahren, veranlaßt durch das dringende Ermahnen eines Chemikers,
                              entschlossen sie sich die Roͤhrenleitung zu reinigen und sie mit einem innern
                              schuͤzenden Anstrich zu versehen. Und siehe da! ihr Papier wurde so
                              schoͤn weiß wie fruͤher. Man hat nun zu erwarten, wie lange der
                              Anstrich Schuz gewaͤhren wird – und ob sie sich nicht dennoch
                              entschließen muͤssen, Marmorroͤhren zu legen. – Die Oxydirung
                              der gußeisernen Roͤhren ist unvermeidlich und tritt spaͤter oder
                              fruͤher, je nach den besonderen Eigenschaften des Eisens oder des Wassers, so
                              sicher ein, wie der Tod. Man hat geglaubt, daß das Extrem der Oxydation,
                              „das gaͤnzliche Verstopfen durch eine Art knolliger
                                 Gewaͤchse,“ mittelst Anwendung von
                              verhaͤltnißmaͤßig weiteren Roͤhren zu verhindern sey, aber man
                              vergaß zu bedenken, daß es doch als eine sehr ungluͤkliche Aushuͤlfe
                              zu betrachten ist, wenn man die Roͤhren weiter nimmt, als sie der Natur der
                              Sache nach eigentlich zu seyn brauchen, bloß weil sie sich nach und nach durch
                              Oxydation verengern.
                           Bei den Kranner'schen Marmorroͤhren
                              Man vergl. uͤber dieselben polytechnisches Journal Bd. XC S. 235. hat man dergleichen nicht zu besorgen; ihre eigenthuͤmliche
                              Glaͤtte und das unangreifbare Material verhindern schlechterdings jedes
                              Anlegen von Schlamm. In Prag, wo man bereits eine große Streke Marmorroͤhren
                              gelegt hat, bewaͤhren sie sich ungemein gut. Bekanntlich schwizen die gußeisernen Roͤhren in der Erde und
                              beweisen dadurch, wenn nicht ihre Durchdringlichkeit, jedenfalls aber ihre dem Eisen
                              zukommende Waͤrmeleitungsfaͤhigkeit, welche nachtheilig, wegen der
                              wechselnden Ausdehnung bei verschiedener Temperatur des Terrains, indem sie liegen,
                              und des Wassers, das durch sie hinstroͤmt, auf die Dichtungen wirkt. Die
                              Marmorroͤhren bleiben aber ganz troken auf ihrer aͤußeren
                              Flaͤche, und der Oehlcement, mit dem sie gekittet sind, erhaͤrtet in
                              kurzer Zeit so, daß er marmorgleich wird. Diese guͤnstigen Erfolge haben die
                              Stadt Prag bestimmt, fuͤr ein neu anzulegendes Wasserwerk
                              Marmorroͤhren zu legen, da die gußeisernen Roͤhren auch dort den ihnen
                              beigehoͤrigen Mißstaͤnden nicht entgangen sind. Die seit dem Jahr 1820
                              fruͤhestens und spaͤter gelegten eisernen Roͤhren, obgleich sie
                              von 1 Zoll weiterer Bohrung gewaͤhlt wurden als die vorherigen
                              hoͤlzernen Roͤhren, sind gegenwaͤrtig so ganz verstopft, daß
                              sie nur noch die Haͤlfte des urspruͤnglichen Wasserquantums liefern
                              und eine eigene Abfallroͤhre an der Wasserkunst angebracht ist, welche das
                              uͤberfluͤssige Wasser ins Freie fuͤhrt. In Brunn mußten schon nach
                              6 Jahren die gußeisernen Roͤhren wegen voͤlliger Verstopfung
                              herausgerissen werden. Man hat gegen die Marmorroͤhren das Bedenken
                              geaͤußert, sie wuͤrden keinen einigermaßen bedeutenden Wasserdruk
                              aushalten. Keine Meinung kann aber weniger begruͤndet seyn wie diese.
                              Amtliche Zeugnisse bestaͤtigen gegen jeglichen Zweifel, daß einzelne Kranner'sche Roͤhren bis 80 Atmosphaͤren
                              Wasserdruk ausgehalten haben. Der Erfinder garantirt 16 Atmosphaͤren und
                              laͤßt jede Roͤhre daraus pruͤfen; eine groͤßere
                              Gewaͤhr ist denn doch wohl nicht zu verlangen! – Bei Frost
                              koͤnnen sie weniger als irgend eine andere Art Roͤhren leiden, wegen
                              ihrer Nichtleitung fuͤr die Waͤrme und ihrer Haͤrte.
                           Keineswegs sind sie auch mit jenen Sandsteinroͤhren zu verwechseln, deren lokeres Gefuͤge dem
                              Druk keinen hinreichenden Widerstand zu bieten vermag, und die, als man sie in
                              Manchester legte, sofort zersprangen. Wahrscheinlich ist man nicht so vorsichtig
                              gewesen, sie vorher zu pruͤfen. In Dresden, wo nach Hrn. Inspector Blochmann's System pirnaische Sandsteine nicht gebohrt,
                              sondern zu Roͤhren durchgestoßen werden, wendet
                              man uͤberdieß die Vorsicht an, sie innerlich mit einem Cement zu bestreichen,
                              obgleich wir fuͤr eine lange Dauer dieses Cements nicht gerade garantiren
                              moͤchten. Unvermeidbar aber ist bei Sandsteinroͤhren, wie bei
                              thoͤnernen Roͤhren, wie in Prag die Erfahrung, und zwar mit den aus
                              der schoͤnen Eger'schen Thonmasse gefertigten
                              gemacht wurde, daß Wassermoose von außen hinein wachsen, sich im Innern ausbreiten
                              und zu klafterlangen Zoͤpfen werden. So verstopfen sich thoͤnerne und
                              Sandsteinroͤhren, waͤhrend eiserne inwendig rauh werden, sich
                              oxydiren, die Wegschwemmung des Schlamms verhindern und Knollen bilden.
                              Marmorroͤhren hingegen unterliegen diesen Uebelstaͤnden nicht und
                              verdienen daher die waͤrmste Empfehlung, selbst wenn sie mehr kosten sollten
                              als die eisernen, was jedoch nicht der Fall ist. E.
                              (Allg. Ztg. f. Nat.-Industr. u. Verkehr 1844 Nr. 19.)
                           
                        
                           Mineralisirte Dachschindeln.
                           Dr. Buchnerjun. bemerkt in einer Uebersicht der bisher zur
                              Conservation des Holzes angewendeten Methoden (bayerisches Kunst- und
                              Gewerbeblatt 1844 S. 30), daß sein Vater und der Baron v. Eichthal vor 15 Jahren bereits dadurch Dachschindeln mineralisirt haben,
                              daß sie dieselben erst dampften, dann trokneten, hierauf erst in einer
                              verduͤnnten Eisenvitriolloͤsung und dann in Wasserglas beizten.
                              Dadurch entstand im Gewebe des Holzes ein Absaz von kieselsaurem Eisen. Die so
                              zubereiteten Schindeln waren durchaus nicht zum dauernden Brennen zu bringen. An
                              einem 1828 damit gedekten Dache fanden sie sich 1838 noch voͤllig
                              unveraͤndert.
                           
                        
                           Ueber Gewinnung des Farbstoffs aus verschiedenen
                              Flüssigkeiten.
                           Will. Pontifex ließ sich in England (!) das Verfahren
                              patentiren, den in verschiedenen Fluͤssigkeiten enthaltenen Farbstoff,
                              welcher zum Faͤrben etc. verwendet werden soll, durch Abdampfen im luftleeren
                              Raum zu gewinnen, wodurch ein sehr concentirtes faͤrbendes Extract oder
                              Pulver erhalten wird, ohne daß die Farbe durch Verkohlung und andere Folgen des
                              gewoͤhnlichen Verfahrens Schaden leiden kann. Man bringt die
                              Fluͤssigkeit in eine Howard'sche Vacuumpfanne und
                              sezt, nachdem sie erwaͤrmt worden, die damit in Verbindung gebrachte Pumpe in
                              mehr oder weniger starke Bewegung, je schneller naͤmlich der abzuziehende
                              Dampf sich entwikelt. Hat man z.B. ein Blauholzdecoct zu behandeln, so sezt man das
                              Auspumpen nicht fort, bis dasselbe eine klebrige Consistenz erhaͤlt, sondern
                              nimmt es, sobald es einen sehr starken Saͤttigungsgrad erreicht hat, heraus
                              und laͤßt es sich sezen. Man gießt nun die klare Fluͤssigkeit ab und
                              bringt sie wieder unter die Pumpe, den Ruͤkstand hebt man, getroknet, zum
                              Gebrauch auf oder pulvert ihn vorher. Andere Fluͤssigkeiten koͤnnen
                              wieder abgedampft werden, bis sie diklich werden; es haͤngt dieß von dem von
                              dem Farbstoff zu machenden Gebrauch ab. (Chemical
                                 Gazette. Jan. 1844. S. 28.)
                           
                        
                           
                           Die Tagua-Nuß oder das vegetabilische Elfenbein.
                           Diese merkwuͤrdige Nuß wird gegenwaͤrtig haͤufig zu Verzierungen
                              verarbeitet; sie nimmt die hoͤchste Politur an und gleicht ganz dem fernsten
                              Elfenbein. Ihre Groͤße variirt von der eines Taubeneies bis zu der eines
                              Huͤhnereies. Sie ist mit einer braunen Epidermis und einer aͤußern
                              duͤnnen Schale uͤberzogen; die innere Substanz ist hart,
                              seinkoͤrnig und in ihrer Structur (mit unbewaffnetem Auge betrachtet)
                              homogen. Ihr spec. Gew. ist bei 9° R. = 1,376. Nach Prof. Balfour zu Glasgow ist diese Nuß der Eiweißkoͤrper
                              einer Palmfrucht, Phytelephas macrocarpa, welche an den
                              Ufern des Magdalenenflusses in der Republik Columbia waͤchst. Die Eingebornen
                              nennen sie tagua, oder Cabeza de
                                 Negre (Negerkopf). Die Drehspaͤne fangen beim Erhizen Feuer und
                              brennen mit Flamme mit Hinterlassung von etwas weißer Asche. Zwischen Metallplatten
                              gepreßt gaben sie kein Oehl obwohl bei der Analyse durch Aufloͤsungsmittel
                              etwas fixes Oehl gewonnen wurde.
                           Die Analyse derselben ergab:
                           
                              
                                 Gummi
                                     6,73
                                 
                              
                                 Legumin oder Pflanzencasein
                                     3,8
                                 
                              
                                 Vegetabilisches Eiweiß
                                     0,42
                                 
                              
                                 Fixes Oehl
                                     0,73
                                 
                              
                                 Asche
                                     0,61
                                 
                              
                                 Wasser
                                     9,37
                                 
                              
                                 Lignin oder Holzsubstanz
                                   81,34
                                 
                              
                                 
                                 ––––––
                                 
                              
                                 
                                 100,00
                                 
                              
                           Die Asche enthielt phosphorsauren Kalk, schwefelsaures Kali, Chlorkalium,
                              kohlensauren Kalk und etwas Kieselerde. (Etwas Eisen ruͤhrte wahrscheinlich
                              von den Werkzeugen des Drehers her.) Arthur Connell im
                              Philosophical Magazine, Febr. 1844. S. 104.
                           
                        
                           Verfahren chromsauren Kalk aus salzsaurem Chromoxyd zu
                              bereiten.
                           Das doppeltchromsaure Kali wurde vor zwei oder drei Jahren haͤufig zum
                              Bleichen des Palmoͤhls angewandt, wobei es sich in salzsaures Chromoxyd
                              umaͤndert. Um nun dieses leztere wieder zu demselben Zwek brauchbar zu
                              machen, kann es auf folgende Weise in chromsauren Kalk verwandelt werden. Man
                              vermischt zuvoͤrderst das salzsaure Chromoxyd mit etwas Oehl, von welchem es
                              wieder sorgfaͤltig getrennt wird, durch Behandlung mit heißem Wasser, welches
                              auch zur noͤthigen Verduͤnnung der Fluͤssigkeit erforderlich
                              ist. Alle etwa vorhandene freie Saͤure wird nun zuerst vorsichtig mittelst
                              frisch bereiteter Kalkmilch neutralisirt und die neutralisirte Fluͤssigkeit
                              in ein anderes Gefaͤß abgegossen, wobei aller etwa niedergefallene
                              schwefelsaure Kalk zuruͤkbleibt. Aus dieser Loͤsung wird das
                              gruͤne Chromoxyd durch fernern Zusaz von Kalkmilch niedergeschlagen, die
                              uͤberstehende farblose Fluͤssigkeit, welche salzsauren Kalk
                              enthaͤlt, weggegossen und der Niederschlag gut ausgewaschen. Nachdem man ihn
                              mit noch mehr Kalkhydrat versezt hat, muß er langsam getroknet und dann auf einer
                              beißen Platte der Rothgluͤhhize ausgesezt werden, wodurch er sich in
                              chromsauren Kalk umwandelt, welcher Kalk in Ueberschuß enthaͤlt und eine sehr
                              glaͤnzende canariengelbe Farbe besizt. Aus demselben laͤßt sich
                              mittelst Schwefelsaͤure zu technischen Zweken brauchbare Chromsaͤure
                              bereiten. Robert Oxland. (Chemical
                                 Gazette, Jan. 1844, S. 27.)
                           
                        
                           Ueber Ananas-Seife und -Pommade.
                           Das Cocosoͤhl kam in der ersten Zeit selten frisch, sondern meistentheils in
                              ranzigem Zustande im Handel vor; jezt aber ist ein frisches, schoͤnes, fast
                              geruchloses Cocosoͤhl keine Seltenheit; dennoch hat sich die Abneigung gegen
                              Cocosoͤhl-Seife des starken Geruchs wegen zum Theil erhalten.
                           Das Cocosoͤhl ist ein feines, empfindliches Fett und sehr leicht oxydirbar;
                              wenn man es mit Schwefelsaͤure und Alkohol erhizt, bildet sich (bei altem
                              ranzigem Oehle besonders) sehr leicht Cocosaͤther, der dem Fett und den
                              daraus bereiteten Praͤparaten einen Ananas aͤhnlichen Geruch mittheilt, was einige
                              Fabrikanten veranlaßt hat, die, aus solchem Fett bereitete Seife
                              „Ananasseife“ und aus eben dem Stoffe bereitete Pommade
                              „Ananaspommade“ zu nennen, da nun aber der
                              Cocosaͤther sehr fluͤchtiger Natur ist, so bleiben mit der Zeit nichts
                              als Seife und Pommade von unangenehmem Geruch nach altem, ranzigem Cocosoͤhl
                              zuruͤk.
                           Cocosoͤhl, selbst im frischesten Zustande zu Pommade verwendet, wuͤrde
                              seiner Natur nach niemals eine zwekmaͤßige Pommade geben; obgleich es bei der
                              Seifenfabrication in der Zahl der Fette bei zwekmaͤßiger Verwendung
                              unstreitig den ersten Rang mit einnimmt. W. Bulrich.
                              (Berliner Gew.-Ind.- u. Hoͤlsbl. 1844. Nr. 25.)
                           
                        
                           Firniß aus der Condaminea
                                 utilis.
                           H. J. Goudot beschreibt in den Comptes rendus 1stes Semester 1844 Nr. 7 diesen in New-Granada
                              wachsenden, von den Einwohnern Arbol de cera genannten
                              Baum, von der Familie de Rubiaceen. Sie benuͤzen denselben bloß, um eine
                              Menge kleiner Gegenstaͤnde zum Hausgebrauch mit einem Harze aus demselben als
                              Firniß zu uͤberziehen. Ihr Verfahren, damit zu firnissen, ist sehr einfach,
                              aber langwierig. Man kocht vorher das eingesammelte Harz in Wasser, um es zu
                              reinigen und ihm seine gruͤne Farbe zum Theil zu benehmen; sezt dann dem
                              Wasser die ihm zu ertheilende Farbe, gewoͤhnlich Orlean zu, und nimmt hierauf
                              immer nur einen kleinen Theil davon heraus, den man zwischen den Haͤnden
                              knetet und ausbreitet, bis er duͤnn genug ist; man erhaͤlt auf diese
                              Weise Blaͤtter von der Dike des Schreibpapiers. Will man vergoldeten Firniß,
                              so werden auf das Firnißblatt Goldschaumblaͤttchen gelegt, welche sehr gut
                              darauf haften. Bei hohlen Gefaͤßen bedeken die Firnisser die Oeffnung
                              derselben mit einem Firnißblatt, machen ein sehr kleines Loch in dasselbe, steken
                              einen Strohhalm hinein und ziehen alle Luft heraus, wodurch sich das Blatt genau
                              anlegt. Alles dieß geschieht bei erhoͤhter Temperatur und oft mittelst
                              Wasserdampfs. Die mit dem Firniß uͤberzogenen Gegenstaͤnde widerstehen
                              kaltem und warmem Wasser, dem Urin etc. Dieses Harz findet sich an den Spizen der
                              jungen Zweige, wo es die Knospen in einer diken, durchsichtigen Schicht von der
                              Groͤße einer Bohne bedekt, und zieht sich allmaͤhlich uͤber die
                              Blaͤtter, nach Maaßgabe ihrer Entwiklung, bis es endlich ganz verschwindet,
                              aͤhnlich wie bei unserm Pappelbaum. Es ist von ziemlich sproͤder
                              Beschaffenheit, erweicht sich aber sehr leicht in der Hand, ist von gruͤner
                              Farbe, durchsichtig und geruchlos und verbrennt, auf Kohlen geworfen, sehr hell und
                              Funken werfend.
                           
                        
                           Ueber Aufbewahrung der Leichen.
                           Beinahe alle bisher angewandten Methoden die Leichen zu conserviren, haben den
                              Fehler, mehr oder weniger Wasser in den Koͤrper zu bringen, wodurch die
                              Gewebe nothwendig aufgeweicht werden muͤssen. Dieß brachte Hrn. Dupré auf den Gedanken, faͤulnißwidrige
                              Substanzen in Gasform eindringen zu lassen. Man bringt diese Substanzen in eine
                              Retorte, welche man mit einer Hauptarterie in Verbindung sezt und dann
                              hinlaͤnglich erhizt; es eignet sich hiezu am besten das Destillationsproduct
                              vegetabilischer und thierischer Koͤrper. Der Verf. sezte den Cadaver eines
                              Kindes den Destillationsproducten von 1 1/2 Litern Gerberlohe aus und derselbe war
                              nach zwei Monaten noch ganz gut erhalten. (Comptes
                                 rendus 1stes Semester 1844. Nr. 7.) – Insofern sich bei diesem
                              Proceß Kreosot bildet, ist dieses Verfahren dem Principe nach nicht neu; wohl aber
                              in der Art der Anwendung.