| Titel: | Verbesserungen an Apparaten zur Befestigung des Takelwerks der Schiffe, worauf sich James John Greer zu Woolwich, am 1. Jul. 1845 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 92, Jahrgang 1844, Nr. XXIV., S. 84 | 
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                        XXIV.
                        Verbesserungen an Apparaten zur Befestigung des
                           Takelwerks der Schiffe, worauf sich James John Greer zu Woolwich, am 1. Jul. 1845 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Febr. 1844,
                              S. 79.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              II.
                        Greer's Verbesserungen an Apparaten zur Befestigung des Takelwerks
                           der Schiffe.
                        
                     
                        
                           Den Gegenstand meiner Erfindung bildet
                           1) eine Doppelschraube mit rechts und links gewundenen Schraubengängen, welche, in
                              zwei getrennten Büchsen laufend, von einer Centralachse aus mittelst eines Hebels
                              oder eines Schraubenschlüssels in Thätigkeit gesezt wird;
                           2) ein Haken mit einem Scharnier ungefähr in der Mitte seines Bogens, um die genannte
                              Doppelschraube mit dem Takelwerk zu verbinden.
                           Fig. 8 stellt
                              die in ihren Büchsen eingeschlossene Doppelschraube dar, mit dem Haken, um dieselbe
                              einerseits an das Takelwerk zu befestigen, und mit dem Bügel, um sie andererseits
                              mit irgend einem geeigneten Theil des Schiffes zu verbinden.
                           Fig. 9 zeigt
                              den Apparat mit theilweise freiliegenden Schrauben. Der Haken ist in Verbindung mit
                              dem Tau und zur Sicherung mit Schnüren umwikelt dargestellt. a ist die Centralachse der Schraube, welche zur Aufnahme des Hebels
                              durchbohrt ist; b, b die rechts und links geschnittene
                              Doppelschraube; c, c die beiden zur Aufnahme der
                              Schraube dienlichen Büchsen; d, d die Schraubenmuttern;
                              e der Bügel, welcher die Schraubenbüchse mit dem
                              Schiffe verbindet; f der Bolzen zur Verbindung des
                              Bügels mit der Büchse; h der Haken, welcher die obere
                              Schraubenbüchse mit dem an dem Ende des Taues befindlichen Ringe verbindet; i der Bolzen zur Verbindung beider Theile des Hakens;
                              k der Bolzen zur Verbindung des Hakens mit der
                              Büchse; l Schnüre, mit denen der Haken umwikelt ist; die
                              punktirten Linien bezeichnen die Lage, welche der Haken nach Durchschneidung dieser
                              Schnüre annimmt; m der Tauring.
                           Fig. 10 ist
                              derselbe Apparat, wie Fig. 8, mit dem
                              Unterschied, daß er mit einem ledernen Ueberzug versehen ist, um die Schraube gegen
                              die Witterung und das Wasser zu schüzen. Die Büchsen sind im vorliegenden Fall glatt
                              und ohne die Erhabenheiten a, a, Fig. 8; auch sind die
                              Schraubenmuttern d, d weggelassen. Die innere Seite des
                              Ledergehäuses muß mit einer Composition aus Talg und Oehl schlüpfrig erhalten
                              werden, damit dasselbe frei über den Büchsen gleiten kann. Das Ledergehäuse wird
                              entweder, wie Fig.
                                 9 zeigt, an die
                              Mitte der Schraube a genietet, oder, wie Fig. 10 zeigt, mittelst
                              Schnüren festgebunden. a, a, Fig. 10, stellt die Naht
                              des zusammengenähten Ledergehäuses dar. Wenn die Schraube mit Hülfe eines Hebels
                              oder eines Schraubenschlüssels in Thätigkeit gesezt wird, so dreht sich das
                              Ledergehäuse mit der Schraube über den Büchsen.
                           Fig. 11
                              stellt den Durchschnitt einer andern Art Doppelschraube dar. Anstatt nämlich an das
                              Ende der Büchse einen kurzen Bügel zu befestigen, verbinde ich den Bügel mit dem der
                              Mitte der Schraube nächstliegenden Theil der Büchse vermittelst zweier Zapfen. a ist die Centralachse der Schraube mit der Oeffnung zur
                              Aufnahme des Hebels; b, b die rechts und links
                              geschnittene Schraube; c, c die obere und untere Büchse;
                              d, d die Zapfen zur Verbindung des Bügels mit den
                              Büchsen; e, e die Bügel, welche auf ähnliche Weise wie
                              in Fig. 9 mit
                              dem Schiff und dem Tau verbunden werden, und den Büchsen bei unruhigem Wasser freie
                              Bewegung gestatten. Nur die Theile f, f der Büchsen sind
                              ausgebohrt, während die Räume zwischen f und g als Schraubenmuttern zur Aufnahme der Doppelschraube
                              gearbeitet sind.
                           Fig. 12 zeigt
                              die Doppelschraube von der Büchse getrennt. Die Centralachse a ist cylindrisch und zur Aufnahme des Hebels mit einer Oeffnung versehen;
                              sollte aber ein Schraubenschlüssel vorgezogen werden, so mache ich diese Achse
                              sechs- oder achtekig.
                           Die Figuren 13
                              und 14
                              stellen eine Modification des oben erwähnten Hakens dar. Fig. 13 zeigt den Haken
                              geschlossen, Fig.
                                 14 geöffnet.
                           Fig. 15 ist
                              der besagte Hebel,
                           Fig. 16 der
                              Schraubenschlüssel.
                           Was die Anwendung meiner Erfindung betrifft, so ziehe ich den Fig. 9 dargestellten
                              Apparat allen gegenwärtig gebräuchlichen Methoden der Befestigung des Takelwerks
                              vor, indem derselbe gestattet, das leztere zu jeder Zeit und ohne den Lauf des
                              Schiffes zu hindern, anzuziehen oder loker zu machen. Ich halte den Apparat für weit
                              dauerhafter, und glaube, daß man mit demselben bei Kriegsschiffen bedeutend an Raum
                              spart, daß insbesondere den in der Nähe des Takelwerks befindlichen Kanonen ein
                              größerer Spielraum bleibt. Bei einem gefährlichen Sturm, wo es sich darum handelt
                              das Takelwerk so rasch wie möglich frei zu machen und die Mastbäume zu kappen,
                              braucht man nur einen Mann mit einem Messer an jeden der Fig. 9, 13 und 14 abgebildeten Haken an
                              der Leeseite aufzustellen. Ein Schnitt durch die Schnur, mit welcher der Haken
                              zugebunden ist, macht das Tau frei.
                           
                        
                     
                  
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