| Titel: | Beschreibung einer Maschine um Ruthen oder Schlize aus Metallstüken auszuhobeln, welche in der Maschinenfabrik des Hrn. Cavé zu Paris (rue du Faubourg-Saint-Denis Nr. 214) angewendet wird. | 
| Fundstelle: | Band 92, Jahrgang 1844, Nr. LXIII., S. 252 | 
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                        LXIII.
                        Beschreibung einer Maschine um Ruthen oder
                           Schlize aus Metallstuͤken auszuhobeln, welche in der Maschinenfabrik des Hrn.
                           Cavé zu
                           Paris (rue du
                              Faubourg-Saint-Denis Nr. 214) angewendet wird.
                        Aus dem Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement. Maͤrz 1844, S. 116.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Beschreibung einer Maschine um Ruthen oder Schlize aus Metallstüken
                           auszuhobeln.
                        
                     
                        
                           Diese Maschine dient vorzüglich um durch ein verticales Hobeln gerade Nuthen,
                              quadratische oder rechtwinklige Schlize in Eisen, Gußeisen, Messing, oder in der
                              Nabe verzahnter Räder auszuarbeiten. Der bei dieser Maschine angewandte Meißel hat
                              eine verticale hin- und wiederkehrende Bewegung, und der seiner Wirkung
                              ausgesezte Gegenstand kann eine geradlinige horizontale Bewegung annehmen, welche
                              ihn in dem Maaße vorwärts bringt, als die Nuth tiefer wird.
                           Das Gestell, worauf der zu bearbeitende Gegenstand liegt, ist durch Schrauben fest
                              mit dem Boden verbunden. Ueber dasselbe erhebt sich ein starker Bogen, der eine
                              hohle Säule trägt, welche auf diese Weise frei steht und doch Festigkeit genug hat,
                              um an ihrem oberen Ende der Stüzen entbehren zu können.
                           Fig. 5 ist die
                              vordere verticale Ansicht der Maschine,
                           Fig. 6 die
                              verticale Seitenansicht.
                           Fig. 7 der
                              Verticale Durchschnitt der Maschine und des Tisches.
                           
                           Fig. 8 zeigt
                              die Maschine von oben gesehen.
                           Fig. 9 ist die
                              horizontale Ansicht des Tisches, nach Abnahme der Säule und des Bozens.
                           Dieselben Buchstaben bezeichnen in allen Ansichten denselben Gegenstand.
                           A Gestell der Maschine, welches durch Schrauben fest mit
                              dem Boden verbunden ist.
                           A' der mit Rippen versehene Bogen; er ist aus einem Stük
                              mit dem Gestelle.
                           B hohle verticale Säule, die durch den Bogen getragen
                              wird. In dieser Säule bewegt sich eine Röhre C auf und
                              ab, welche durch die Regulirschrauben a, a centrirt
                              wird. Die Schrauben drüken auf die Platten b, b, welche
                              sich an die Außenseite der Röhre anlegen.
                           D Zugstange, welche mit dem schmiedeisernen Krummzapfen
                              E, der sich in den Lagern c,
                                 c am oberen Ende der Maschine dreht, verbunden ist.
                           F verzahntes Rad auf der Achse des Krummzapfens E. Es wird durch das Getrieb G in Bewegung gesezt, welches auf der liegenden Achse H befestigt ist. Diese dreht sich in den Lagern d, d.
                           I Triebscheibe am anderen Ende der Achse H.
                           J oberer Theil des Meißelträgers. Er ist mit der Röhre
                              C aus einem Stük und unten mit einem Metallfutter
                              e versehen, das dazu bestimmt ist, die Führung für
                              die verticale Bewegung dieses Stükes abzugeben. Das Ende der Zugstange ist mittelst
                              einer Schraube in dasselbe eingehängt.
                           K unterer Theil des Meißelträgers, der an dem
                              vorhergehenden Stüke befestigt und zu beiden Seiten ausgeschweift ist. Der Meißel
                              f liegt in einem Schlize, welcher durch das Stük K geht und ist dort mittelst einer Stellschraube g befestigt. Die endlose Schraube h greift in einen verzahnten Theil des Meißelträgers, der aber in der
                              Zeichnung nicht zu sehen ist, und dient dazu, um dem Meißel eine kleine drehende
                              Bewegung mitzutheilen, um wenn es nöthig seyn sollte, in dem aufgelegten Stüke
                              gewölbte Nuthen auszuhobeln. Man dreht die Schraube h
                              mittelst eines Schlüssels, der auf das Vierek ihrer Achse aufgestekt wird.
                           L runde Platte, die an ihrem Umfang mit Zähnen versehen
                              ist und worauf das zu bearbeitende Stük befestigt wird.
                           M Schraube ohne Ende, wodurch die Platte L gedreht wird, wenn man eine zweite Nuth in dasselbe
                              Stük zu machen hat.
                           N Platte, von welcher die Scheibe L getragen wird. Ihre abgeschrägten Ränder passen in einen Schlitten O, welchen eine lange Schraube P, je nach dem Fortschreiten der Arbeit, horizontal vorwärts schiebt.
                           Die Verrichtungen dieser Maschine sind leicht einzusehen. Ist das zu bearbeitende
                              Stük auf der Scheibe L durch Schrauben etc. befestigt
                              und gehörig centrirt, so ertheilt man dem Meißelträger eine hin- und
                              wiederkehrende Bewegung. Der Meißel greift die innere Fläche der Radnabe an und
                              schneidet einen Span nach dem andern aus. Je nachdem nun die Nuth gestaltet seyn
                              soll, bewegt man das ganze System horizontal vorwärts, damit der Meißel immer wieder
                              einen neuen Span zu schneiden bekommt. Der Hub des Meißels muß etwas größer seyn,
                              als die Länge der Radnabe.
                           Solche Maschinen dienen nicht bloß zum Aushobeln von Nuthen, sondern man kann auch
                              die Außenseiten von Maschinentheilen mit theilweise cylindrischer Oberfläche damit
                              bearbeiten. Das zu bearbeitende Stük wird auf die Scheibe L aufgespannt, so daß die Mitte der Scheibe und die Mitte des Stüks
                              zusammenfallen. Der Schieber O wird dann so gestellt,
                              daß der Meißel noch an der Außenseite angreift; dann wird durch die Maschine selbst
                              die Schraube M langsam gedreht und dem Meißel somit
                              beständig eine neue Fläche zugeführt, die durch denselben abgehobelt wird.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
