| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 92, Jahrgang 1844, Nr. LXXX., S. 311 | 
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                        LXXX.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 27. Januar bis 27. Febr. 1844 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem Robert Johnstone
                                 in Baker-street, Middlesex: auf eine verbesserte Construction von Lampen
                                 zum Brennen von Steinoͤhl, Terpenthinoͤhl und anderen harzigen
                                 Oehlen. Dd. 27.
                                    Jan. 1844.
                              
                           
                              Dem Henry Vernon
                                    Physick, Civilingenieur in Bath: auf
                                 Verbesserungen an der Maschinerie zum Eintreiben von Pfaͤhlen. Dd. 30. Jan.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem William Edward
                                    Newton, Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen in der Zubereitung des Kautschuks und in der
                                 Fabrication verschiedener Artikel daraus. Dd. 30. Jan. 1844.
                              
                           
                              Dem Ezra Washington
                                    Burrows, Civilingenieur in Swinton-street, St. Pancras: auf Verbesserungen in der Construction von
                                 Dampfmaschinen und der Maschinerien, wodurch die Kraft der Menschen und Thiere
                                 uͤbertragen wird. Dd. 30. Jan. 1844.
                              
                           
                              Dem George Miller
                                    Clarke in Albany-street, Regent's-park: auf
                                 Verbesserungen an Nachtlichtern und dem dabei gebraͤuchlichen Apparat.
                                 Dd. 30. Jan.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem William Lucas
                                    Sargant in Birmingham: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von Flintenlaͤufen. Dd. 30. Jan.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Baptiste Buret
                                 und François David, beide im
                                 Leicester-square: auf Verbesserungen in der Fabrication von Leuchtgas.
                                 Dd. 30. Jan.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem James Silcock,
                                 Ingenieur in Birmingham: auf Verbesserungen an Hobeln.
                                 Dd. 30. Jan.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem William Fletcher
                                 im Moreton House, Buckingham; auf eine verbesserte Construction der
                                 Schloͤsser und Klinken fuͤr Thuͤren etc. Dd. 30. Januar
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Robert Hodgson,
                                 Ingenieur in Princes-street, Surrey: auf Verbesserungen im Forttreiben
                                 der Schiffe und an der Maschinerie dazu. Dd. 2. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem William Gangster
                                 in Regent-street, Middlesex: auf Verbesserungen an Regen- und
                                 Sonnenschirmen. Dd. 6. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Benjamin
                                    Aingworth in Birmingham: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Kleiderknoͤpfen. Dd. 6. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Thomas Southall
                                 und Charles
                                    Crudgington, beide in Kidderminster: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Eisen und Stahl. Dd. 8. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem James Johnston im
                                 Willow Park, Greenock: auf Verbesserungen an Dampfkesseln. Dd. 8. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                           
                              Dem Christopher
                                    Nickels in York-road, Lambeth: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Kreppflor oder Surrogaten desselben. Dd. 8. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Ezra Jenks Coates
                                 in Bread-street, Cheapside: auf ihm mitgetheilte verbesserte
                                 Bruchbaͤnder. Dd. 8. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Charles
                                    Wheatstone in Conduit-street, Hanover-square: auf
                                 Verbesserungen an der Concertina und andern musikalischen Instrumenten, wobei
                                 die Toͤne durch die Wirkung des Windes auf schwingende Federn
                                 hervorgebracht werden. Dd. 8. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem John
                                    Cox und George Cox in
                                 Edinburgh: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Leder und Leim. Dd. 8. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem George Straher in
                                 Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen an Schiffswinden. Dd. 8. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Edwin Shephard in
                                 Manchester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum
                                 Hobeln, Saͤgen und Zerschneiden von Holz und anderen Substanzen. Dd. 8. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane: auf ein ihm mitgetheiltes verbessertes
                                 System um Triebkraft fuͤr die Eisenbahnen und Schifffahrt zu gewinnen und
                                 solche anzuwenden. Dd. 8. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Joseph Gibson
                                 jun. in Birmingham: auf
                                 Verbesserungen im Verzieren des Glases. Dd. 10. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Henry Hawes Fox,
                                 Med. Dr. in Northwoods, Gloucester: auf ein
                                 Verfahren feuerfeste Boͤden, Daͤcher etc. zu construiren. Dd. 10. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an
                                 Oefen. Dd. 12.
                                    Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem William Geeves in
                                 Little Portland-street: auf sein verbessertes Verfahren das Holz zum
                                 Anzuͤnden von Feuer vorzubereiten. Dd. 12. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Job
                                    Haines und Richard Haines in Tipton: auf eine
                                 verbesserte Methode die Glieder fuͤr die in Bergwerken
                                 gebraͤuchlichen flachen Ketten zu fabriciren. Dd. 13. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Bennet Woodcroft,
                                 Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen im
                                 Forttreiben der Fahrzeuge. Dd. 13. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem James Overend in
                                 Liverpool; auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im
                                 Bedruken der Zeuge mit metallischen Substanzen und im Appretiren seidener und
                                 anderer Fabricate. Dd. 13. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Andrew Kurtz,
                                 Fabrikant chemischer Producte in Liverpool: auf
                                 Verbesserungen an Apparaten zum Troknen, Abdampfen, Destilliren, Darren und
                                 Roͤsten. Dd. 14. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Elizah Galloway,
                                 Civilingenieur am Union-place, City-road: auf gewisse
                                 Combinationen von Materialien um ein Surrogat fuͤr das Malertuch zu
                                 erhalten. Dd. 14.
                                    Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Samuel Dobree in
                                 Putney: auf gewisse ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Brennmaterial. Dd. 17. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem John Lionel Hood
                                 in Old Broad-street: auf eine ihm mitgetheilte Metallcomposition zum
                                 Beschlagen der Schiffe. Dd. 17. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem John Kibble in
                                 Glasgow: auf Verbesserungen im Uebertragen der Kraft
                                 auf Maschinen mittelst endloser Riemen und Ketten. Dd. 17. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem William Losh, in
                                 Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 metallener Ketten fuͤr Bergwerke. Dd. 17. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Alexander Alliot,
                                 Bleicher in Lenton: auf Verbesserungen im Ausspannen, Streken, Troknen und
                                 Appretiren wollener, baumwollener und seidener Fabricate. Dd. 19. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Caleb Bedells in
                                 Leicester: auf Verbesserungen in der Erzeugung elastischer Fabricate. Dd. 19. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Christopher
                                    Nickels und Benjamin Nickels in York-road,
                                 Lambeth: auf Verbesserungen in der Erzeugung
                                 elastischer Fabricate und ihr Verfahren dieselben weniger elastisch zu machen.
                                 Dd. 19. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Alfred Jeffery in
                                 den Brunton Works, Limehouse: auf Verbesserungen im Behandeln des Holzes und
                                 anderer Substanzen, welche dem Wasser ausgesezt werden muͤssen. Dd. 19. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Alexander Parkes
                                 in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 gewisser Legirungen und im Ueberziehen der Metalle mit anderen auf nassem Wege.
                                 Dd. 21. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                           
                              Dem William Sheldon
                                 in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 Knoͤpfen und japanirten oder lakirten Waaren sowie auf Surrogate
                                 fuͤr Papiermaché. Dd. 21. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Ezra Jenks Coates
                                 in Bread-street, Cheapside: auf Verbesserungen im Schmieden von Bolzen
                                 und Naͤgeln. Dd. 21. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Henry Charles
                                    Howells in Hay: auf ihm mitgetheilte Befestigungsmittel
                                 fuͤr Bettstaͤttentheile. Dd. 21. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Thomas Liddell,
                                 Ingenieur in Newcastle-upon-Tyne: auf verbesserte Apparate zur
                                 Verhuͤtung der Dampfkessel-Explosionen. Dd. 21. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Robert Rettie,
                                 Civilingenieur in Gourock, Schottland: auf Verbesserungen an Bratrosten,
                                 Bratpfannen und anderen Kochgeraͤthen und Heizapparaten. Dd. 24. Febr.
                                    1824.
                              
                           
                              Dem Francis Studley
                                 in Shrewsbury: auf eine verbesserte Muͤhle fuͤr Getreide, ferner
                                 zum Zerquetschen von Samen, Huͤlsenfruͤchten, Beeren etc. Dd. 24. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Alexander Alliot,
                                 Bleicher in Lenton, Nottingham: auf Verbesserungen im
                                 Bleichen und Faͤrben. Dd. 24. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Thomas Masterman,
                                 Brauer in Broad-street: auf einen Refrigerator oder Apparat um
                                 Fluͤssigkeiten rasch abzukuͤhlen. Dd.
                                 24. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem William Rouse in
                                 Great Barton: auf gewisse Verbesserungen an Kutschen und Wagen. Dd. 24. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Peter Rothwell
                                    Jackson, Ingenieur in Manchester: auf
                                 Verbesserungen in der Construction und Fabrication von Raͤdern Cylindern,
                                 Reifen und Walzen, ferner auf Verbesserungen an Dampfventilen. Dd. 24. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Henry Brown in
                                 Selkirk: auf Verbesserungen im Krempeln der Seide und Baumwolle. Dd. 24. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Benjamin Bailey
                                 in Leicester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zur Erzeugung von
                                 Posamentirwaaren. Dd. 24. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Caleb Bedells in
                                 Leicester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Kappen, Muͤzen,
                                 Struͤmpfen, Handschuhen, Gamaschen etc. Dd.
                                 24. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Gaspare Conti in
                                 James-street, Buckingham-gate: auf eine hydraulische Maschinerie,
                                 welche als Triebkraft dienen soll. Dd. 24. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem John Aitken im
                                 Surrey-square: auf Verbesserungen an atmosphaͤrischen Eisenbahnen.
                                 Dd. 24. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Archibald Trail
                                 in Great Russell-street, Bloomsbury: auf eine Verbesserung in der
                                 Fabrication von Segeln fuͤr Schiffe. Dd.
                                 24. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem James Smith im
                                 Queen-square, Westminster: auf Verbesserungen im
                                 Vorspinnen, Spinnen und Zwirnen der Baumwolle. Dd.
                                 24. Febr. 1844.
                              
                           
                              Der Isabella
                                    Larbalestier in Noble-street, Falcon square: auf ein
                                 Verfahren gewisse Felle dem Zobelpelz aͤhnlich zu machen. Dd. 26. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Richard Kitson in
                                 Cleckheaton, Krazenfabrikant, und John Garthwaite, Flachsspinner in
                                 Leeds: auf Verbesserungen an den Drahtkrazen
                                 fuͤr Baumwolle, Wolle, Seide und Flachs; ferner auf ihr Verfahren Strike
                                 und Taue aus dem groben Werg zu fabriciren. Dd.
                                 27. Febr. 1844.
                              
                           
                              Dem Charles Newington
                                 in Ticehurst, Sussex: auf Verbesserungen an Apparaten um die Zeit anzuzeigen,
                                 wann eine Person an einer besonderen Stelle gegenwaͤrtig ist. Dd. 27. Febr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Thomas Harbottle
                                 in Manchester: auf eine Maschine zur Fabrication von
                                 Stiefelsohlen und Absaͤzen. Dd. 27. Febr. 1844.
                              (Repertory of
                                    Patent-Inventions. März 1844, S. 187)
                              
                           
                        
                           Metalllegirung zu den Zapfenlagern der Locomotiven.
                           Im polyt. Journal Bd. LXXXIV S. 160 wurde
                              eine Metalllegirung angegeben, deren sich der Ingenieur Stephenson mit Vortheil zu Zapfenlagern bedient; sie besteht aus:
                           79 Kupfer
                             8 Zinn
                             8 Blei
                             5 Zink.
                           
                           Ein Versuch, diese Legirung in der Art herzustellen, daß man erst das Kupfer
                              niederschmolz und dann die andern drei leichtfluͤssigeren Bestandtheile
                              einzeln nach der Reihenfolge ihres Schmelzpunkts zusezte, mißgluͤkte, indem
                              namentlich das Blei keine Verbindung mit den uͤbrigen Theilen einging,
                              sondern nach dem Erkalten des Gußstuͤks an dem untern Ende desselben
                              abgesondert gefunden wurde. Ein anderer Versuch dagegen, wo man zunaͤchst
                              eine Legirung aus den drei leichtfluͤssigen Metallen (Zinn, Blei und Zink)
                              nach dem angegebenen Verhaͤltnisse bildete, und diese in der verlangten
                              Quantitaͤt (21 Procent) dem fluͤssigen Kupfer zusezte, lieferte ein
                              sehr dichtes Metall von gleichfoͤrmiger Mengung und feinkoͤrnigem
                              derbem Bruch, was dem Zwek (zu Zapfenlagern) wohl entsprechen duͤrfte. C. H.
                              (Berliner Gew.- u. Ind.-Blatt 11. Bd. Nr. 4.)
                           
                        
                           Ueber die Unterscheidung ächter und unächter Vergoldung auf
                              Papier und Borten.
                           Man darf zu diesem Ende nur ein kleines Stuͤkchen solcher Papiere etwa einen
                              halben oder einen Zoll hoch uͤber die Spize einer Lichtflamme waͤhrend
                              einigen Secunden halten, so wird sich das Papier verkohlen und verbrennen, bei dem
                              mit aͤchtem Gold uͤberzogenen, lezteres aber mit seiner
                              urspruͤnglichen glaͤnzenden Farbe unveraͤndert
                              zuruͤkbleiben, das mit unaͤchtem Golde, d.h. mit Messingfolie belegte
                              aber einen braunrothen, sehr zerreiblichen Ruͤkstand hinterlassen. Wer dieß
                              einmal gesehen, kann sich nie daruͤber taͤuschen, und es muß nur
                              dafuͤr gesorgt werden, daß das Papier nicht so nahe an die Flamme gehalten
                              werde, daß es sich mit Ruß uͤberziehe, und die verschiedene Faͤrbung
                              und das Aussehen des Ruͤkstandes dadurch verdekt werde.
                           Der Grund obenerwaͤhnter Erscheinung liegt darin, daß das Gold zu den
                              sogenannten edlen Metallen gehoͤrt, die auch in der Hize sich nicht oxydiren,
                              waͤhrend Kupfer, Zink und Zinn in der Hize Sauerstoff aufnehmen; es bleibt
                              daher das Gold unveraͤndert metallisch, das Kupfer aber in oxydirtem Zustande
                              bei dem Verbrennen des Papiers zuruͤk. (Mittheil. des Braunschweigischen
                              Gewerbev. 1843, S. 312.)
                           
                        
                           H.
                                 Houldsworth's Versuche über den Nuzeffect von Kohlen bei
                              verschiedener Luftzuführung.
                           Bei jedem der nachfolgend zusammengestellten Versuche wurden 1840 Pfd. Steinkohlen
                              verbrannt, naͤmlich entweder Knowle's
                              Clifton-Kohle, welche frei brennt, nicht bakt und viel Asche gibt, und dann
                              Barker und Evan's
                              Oldham-Kohle, welche langsam brennt, bakt und wenig Asche haͤlt. Der
                              Kessel war von Boulton und Watt wagenfoͤrmig fuͤr 20 Pferde bestimmt. Die entwikelte
                              Waͤrme wurde im ersten Zuge durch ein schreibendes Pyrometer bestimmt. Die
                              Luft trat theils durch die Thuͤre, theils an der Bruͤke ein, und bei
                              lezterer durch eine Diffusionsbuͤchse von C. W. William, nur bei einem Versuche durch zwei Roͤhren von 6''. Weite,
                              deren Oeffnung gestellt wurde. Die Versuche wurden nicht in der Absicht angestellt,
                              um die beste Art der Lustzufuͤhrung oder die beste Construction von
                              Heizapparaten zu ermitteln, sondern um zu bestimmen, ob es besser sey, die Luft in
                              groͤßerer oder geringerer Menge ununterbrochen oder mit periodischem Wechsel
                              durch eine gleich große oder veraͤnderliche Oeffnung einstroͤmen zu
                              lassen; und es ergab sich daraus, daß durch die einfache und billige Einrichtung,
                              die Luft sowohl vorn als auch durch die Bruͤke mit gleichbleibender
                              Ausstroͤmungsoͤffnung einzufuͤhren, eine bedeutende Ersparniß
                              an Brennmaterial erzielt werden kann; 9/10 des schwarzen Rauches werden vermieden,
                              ohne daß der Heizer besondere Aufmerksamkeit anzuwenden hat, wenn man je nach der
                              Beschaffenheit der Kohlen diesen Oeffnungen 1 1/2 bis 3 Quadratzoll
                              Querschnittsflaͤche fuͤr jeden Quadratfuß Rostflaͤche gibt.
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 92, S. 315
                              Gewicht einer Aufschuͤttung;
                                 Luftzufuͤhrung; Wirkung in der Minute; Verbrannte Kohle; Verdampftes
                                 Wasser; Verdampftes Wasser durch 1840 Pfund Kohle; 1 Pfund Kohle; Mittlere
                                 Temperatur im ersten Zuge; Oekonomische Wirkung, die der gewoͤhnl.
                                 Feuerung = 100 gesezt; Clifton-Kohle; Oldham-Kohle; Halb Clifton;
                                 Halb Oldham
                              
                           
                           Bei der Clifton-Kohle ergibt sich daher ein Gewinn von 35 Proc. durch
                              regulirte Luftzufuͤhrung, von 34 Proc. durch constante Luftzufuͤhrung
                              bei 45 Quadratzoll Oeffnungsflaͤche, von 4 Proc. durch Aufschuͤttungen
                              von 460 Pfd. statt 230 Pfd. Die Dampfproduction betraͤgt
                           
                              
                                 100 bei keiner besondern
                                 Luftzufuͤhrung
                                 und 230 Pfd.
                                 Aufschuͤttung,
                                 
                              
                                 109  –        –        
                                    –
                                         
                                    –
                                   –  
                                    460  –
                                       –
                                 
                              
                                 132 bei 53 Quadratzoll
                                    Oeffnungsflaͤche
                                   –  
                                    230  –
                                       –
                                 
                              
                                 134 bei regulirter
                                         
                                    –
                                   –  
                                    230  –
                                       –
                                 
                              
                                 140 bei 53 Quadratzoll
                                         
                                    –
                                   –  
                                    460  –
                                       –
                                 
                              
                           (Aus dem Mechanics' Magazine, Decbr.
                              1843, S. 463 durch das polytechn. Centralbl. 1844. 10tes Heft.)
                           
                        
                           Reinigung des Queksilbers.
                           Man erwaͤrmt das Queksilber auf 32° R. und schuͤttelt es mit
                              einer sehr concentrirten Aufloͤsung von salpetersaurem Queksilberoxyd;
                              dadurch werden alle fremden Metalle oxydirt und aufgeloͤst.
                           Dieses einfache und schnell zum Ziele fuͤhrende Verfahren das Queksilber zu
                              reinigen, welches so haͤufig im Handel verfaͤlscht vorkommt, ist
                              beachtenswerth. (Archiv der Pharmacie, 1843.)
                           
                        
                           Zersprengung des Glases durch Aeznatron.
                           Die von Hrn. Overbeck gemachte Erfahrung uͤber die
                              Zerstoͤrung des Glases durch Saͤuren, naͤmlich durch Stehen von
                              concentrirter Salzsaͤure, Schwefelsaͤure und Salpetersaͤure,
                              wobei es ganz muͤrbe wird und Risse bekommt – veranlaßt mich zu einer
                              aͤhnlichen Mittheilung. Ich habe naͤmlich gefunden, daß die kaustische
                              Natronfluͤssigkeit beim Aufbewahren in Glasflaschen diese rissig macht.
                              Insbesondere bekommen die Flaschen von weißem Glase bald fruͤher, bald
                              spaͤter große Risse am Boden, ja zuweilen loͤst sich der Boden ringsum
                              ab. Die Risse entstehen manchmal auch isolirt neben- und
                              uͤbereinander. Daß sie von innen heraus sich bilden, beweist der Umstand, daß
                              Anfangs die Fluͤssigkeit nicht auslaͤuft, und die aͤußere
                              Flaͤche des Glases unversehrt bleibt. An den oberen Theilen der Flasche habe
                              ich diese Risse nicht entstehen sehen, obwohl seit mehreren Jahren meine
                              Aufmerksamkeit darauf gerichtet gewesen ist.
                           Schwach gruͤn gefaͤrbtes Glas widersteht der Einwirkung der
                              Natronfluͤssigkeit zwar laͤnger, indessen nicht immer ganz.
                           Der Grund dieser sonderbaren und unbequemen Erscheinung scheint darin zu liegen, daß
                              das verduͤnnte ganz aͤzende Natron das Glas staͤrker angreift,
                              als das kaustische Kali und zwar um so mehr, ja weniger die Beimengung von
                              kieselsaurem Kalk und Eisenoxydul in dem Glase betraͤgt. Da Flaschen nicht
                              nur von dikem, sondern auch von duͤnnem weißem Glase rissig wurden, so
                              scheint auch deßhalb die Mischung des Glases hauptsaͤchlich das Zerspringen
                              der Flaschen zu bedingen. Ein Temperaturwechsel kann die Risse nicht veranlaßt
                              haben, es sey denn, daß das Glas in Beruͤhrung mit Natron gegen Wechsel der
                              Lufttemperatur empfindlich wuͤrde. Wackenroder.
                              (Archiv der Pharm. 1843.)
                           
                        
                           Verfahren Kupferstiche auf Holz zu übertragen.
                           Hr. Schreinermeister Fuͤrst beschreibt dasselbe in
                              den Verhandlungen des hessischen Gewerbvereins, 4tes Quartalheft 1843
                              folgendermaßen:
                           Auf ein rein abgehobeltes und abgebimstes Brett, am besten aus Lindenholz, spannt man
                              ein Stuͤk reines Schreibpapier auf, bestreicht dasselbe mit schwachem reinem
                              Leim und bimst es, wenn es troken geworden ist, rein ab. Nachdem man den Kupferstich
                              auf ein stark mit Wasser geneztes Brett gelegt hat, laͤßt man denselben so
                              lange liegen, bis er von der Feuchtigkeit ganz durchzogen und matt geworden ist. Ist
                              dieß geschehen, so klopft man die Feuchtigkeit aus dem Kupferstich, indem man ihn
                              zwischen zwei Tuͤcher legt, heraus, bestreicht ihn mittelst eines guten
                              Pinsels auf der rechten Seite mit dem unten angegebenen Abzuglake, klebt ihn dann
                              auf das aufgespannte Schreibpapier und reibt ihn, nachdem man ein Stuͤk Papier
                              daruͤber gelegt, mit einem Tuche nieder. Es handelt sich nun darum, das
                              Papier des Kupferstiches wegzuschaffen, so daß der Druk auf dem Schreibpapiere
                              stehen bleibt, was in der Weise geschieht, daß man sogleich nach dem Auskleben des
                              Kupferstiches das Papier, so lange es noch feucht ist, mit einem sehr feinen,
                              stumpfen Zahnbuͤrstchen oder mit einem trokenen Schwamme oder auf sonst eine
                              Weise ziemlich bis auf den Druk abreibt. Hierauf laͤßt man das nach erfolgtem
                              Abreiben vom Kupferstich noch uͤbrige Papier troknen, um es spaͤter
                              wieder feucht abzureiben, bis der Kupferstich, der allmaͤhlich zum Vorschein
                              kommmt, das Ansehen erhaͤlt, als waͤre er mit einem Flore
                              uͤberdekt. Nun schneidet man das aufgespannte Schreibpapier, auf welches der
                              Kupferstich auf die angegebene Art aufgetragen worden ist, ab, bestreicht dessen
                              Ruͤkseite mit Abzuglak und klebt es so schnell als moͤglich auf ein
                              sauber abgezogenes Stuͤk Holz, laͤßt es einige Minuten troknen und
                              reibt dann das Papier ab, wonach der Kupferstich auf das lezterwaͤhnte Holz
                              uͤbergezogen seyn wird.
                           
                              Bereitung des Lakes.
                              Zu 3 Loth hell ausgesuchtem Sandrak schuͤttet man in einem reinen Glase
                                 ein wenig Alkohol und schuͤttelt diese Mischung einige Minuten lang,
                                 wodurch eine unreine Fluͤssigkeit entsteht, die man von dem Sandrak
                                 abgießt; es geschieht dieses, um den Sandrak zu reinigen. Hierauf gießt man zu
                                 lezterem 4 Loth Alkohol, haͤlt das Glas in heißes Wasser, und
                                 laͤßt so den Sandrak halb darin zergehen. Der so geschmolzene Sandrak
                                 wird in ein anderes reines Glas geschuͤttet und ihm nochmals 4 Loth
                                 Alkohol zugesezt, alsdann laͤßt man ihn vollends schmelzen, gießt die
                                 Haͤlfte Alkohol wieder dazu, nebst 1/2 Loth venetianischen Terpenthin und
                                 1/4 Loth Kampher. Diese Mischung laͤßt man noch 10 Minuten in heißem
                                 Wasser sich vollends aufloͤsen und filtrirt sie durch Leinwand in ein
                                 reines Glas.
                              
                           
                              Bereitung des Abzuglaks.
                              Zu 3 Loth des eben angegebenen Lakes sezt man 2 Loth venetianischen Terpenthin
                                 und laͤßt diese Mischung in heißem Wasser sich innig vereinigen. Sie wird
                                 gleichfalls durch Leinwand filtrirt und dann in einem Glase aufbewahrt. Sollte
                                 dieser Lak durch laͤngeres Stehen zu dik werden, so verduͤnnt man
                                 ihn mit etwas Alkolhol.
                              Dem vorbeschriebenen Verfahren fuͤgt noch Hr. Stenz bei, daß die Franzosen zuerst das Holz mit einem Lak
                                 uͤberzoͤgen, sodann den Kupferstich mit einer Fluͤssigkeit
                                 (mordant) ganz durchdringen ließen und nun jenen
                                 auf das Holz fest aufpreßten. Das Papier, auf welches zu diesem Zwek
                                 Kupferstiche gedrukt wuͤrden, sey sehr dik und schwammig. Nachdem der
                                 Kupferstich die erforderliche Zeit hindurch auf das Holz aufgepreßt worden,
                                 werde das Papier mit den Fingern oder einem feinen Laͤppchen leicht
                                 aufgerieben.
                              
                           
                        
                           Verfahren mit Gehirn verfälschte Milch zu erkennen.
                           Angeblich wird in Paris abgerahmte Milch mit Kalbs- oder Schafshirn versezt;
                              diese Verfaͤlschung erkennt man nach Henry und Soubeiran leicht nach folgendem Verfahren, welches sich
                              auf die Eigenschaft der Fremy'schen
                              Oleophosphorsaͤure gruͤndet, in Beruͤhrung mit
                              saͤurehaltigem Wasser in Oleïn und in Phosphorsaͤure zu
                              zerfallen.
                           Man behandelt den an der Oberflaͤche der Milch sich bildenden rahmartigen
                              Antheil mit reinem Aether. Der Auszug hinterlaͤßt einen Ruͤkstand von
                              fetten Materien, welche man mit destillirtem Wasser kocht, dem man einige Tropfen
                              reine Schwefelsaͤure zugesezt hat. In dem Filtrat laͤßt sich alsdann
                              durch Kalk- und Barytwasser, salpetersaures Silberoxyd und Bittererdesalze
                              die Gegenwart von Phosphorsaͤure nachweisen. Reine Milch zeigt diese
                              Reactionen nicht. (Journal de Pharmacie, Bd. I S.
                              222.)
                           
                        
                           
                           Ueber Conservation von Oehlgemälden.
                           Hr. Beulard, welchem im Jahr 1843 von der Société d'Encouragement eine Medaille
                              zuerkannt wurde fuͤr sein Verfahren, der schaͤdlichen Wirkung der
                              Feuchtigkeit in den Haͤusern zu begegnen, machte von demselben eine sehr
                              gluͤkliche Anwendung zur Erhaltung der Oehlgemaͤlde. Man gibt zu
                              diesem Behufe der Ruͤkseite der Leinwand einen oder zwei gewoͤhnliche
                              Oehlanstriche und belegt den noch frischen Anstrich mit duͤnnen
                              Stanniolblaͤttern, welche bald fest anhaften und die Leinwand vollkommen
                              bedeken. Noͤthigenfalls traͤgt man auf die Metallfolie noch einen
                              Anstrich auf. Dieses einfache und wohlfeile Verfahren ist besonders anwendbar bei
                              Bildern, welche an den Mauern der Kirchen und anderer Gebaͤude aufgehangen
                              werden. Zur Probe brachte man ein nur zur Haͤlfte auf obige Weise
                              geschuͤztes Bild in einen Keller und breitete uͤber die ganze
                              Flaͤche desselben feuchte Erde aus, welche von Zeit zu Zeit noch befeuchtet
                              wurde. Nach 3 Monaten war der nicht geschuͤzte Theil der Leinwand gefault,
                              waͤhrend der bedekte Theil eine kaum merkliche Veraͤnderung erlitten
                              hatte. Herpin. (Bulletin de la
                                 Société d'Encouragement, Maͤrz 1844, S. 125.)
                           
                        
                           Mittel zum schnellsten Troknen der Oehlfarbe.
                           In einer Sizung des Gewerbvereins fuͤr das Großherzogthum Hessen wurde die
                              Frage aufgeworfen: welches Mittel dient zum schnellsten Troknen der Oehlfarbe; jedoch muß das hierzu angewendete Mittel so rein
                              seyn, daß hierdurch die Reinheit der Oehlfarbe nicht beeintraͤchtigt wird?
                              Der Vorstand beantwortete diese Frage folgendermaßen:
                           Unter allen troknenden Oehlen ist das Mohnoͤhl am wenigsten gefaͤrbt,
                              wenigstens bei weitem nicht in dem Grad wie Leinoͤhl; um nun dasselbe zu gut
                              troknendem und weißem Anstriche geschikt zu machen, muß ihm die troknende
                              Eigenschaft ertheilt werden, ohne es der geringsten Erhizung auszusezen, welche
                              unfehlbar sogleich eine Braͤunung nach sich ziehen wuͤrde. Da aber
                              Metalloxyde, die vermoͤge ihres Sauerstoffgehaltes dem Oehle die Eigenschaft
                              ertheilen, diker und leichter troknend zu werden, sich bei gewoͤhnlicher
                              Temperatur nur sehr schwer in Oehlen aufloͤsen, so duͤrfte
                              nachfolgendes Verfahren eine besondere Beachtung verdienen:
                           
                              „Bleizuker (essigsaures Blei) hat bekanntlich die Eigenschaft, noch viel
                                 mehr Metalloxyd aufzunehmen; wenn nun etwas Bleizuker in heißem Wasser
                                 aufgeloͤst und diesem die Haͤlfte seines Gewichts fein gepulverte
                                 Silberglaͤtte zugesezt wird, und wenn dann die Mischung eine Zeit lang
                                 gekocht worden ist, so wird eine weiße Farbe am Boden des irdenen Kochgeschirres
                                 sich niedersezen, die uͤberbasisches essigsaures Blei ist, und diese
                                 Farbe von der uͤber ihr stehenden Fluͤssigkeit abgesondert und
                                 gelinde getroknet dem Mohnoͤhl dann zugesezt, ertheilt demselben die
                                 Eigenschaft, mit unveraͤnderter Farbe, sehr bald als Firniß verwendet
                                 werden zu koͤnnen, was noch befoͤrdert wird, wenn man das mit
                                 Bleisalz gemischte Oehl in die Sonne stellt, wobei auch noch durch das Bleichen
                                 des Oehls dessen lezte Farbenspuren entfernt werden.“
                              
                           „Statt Bleizuker mit Silberglaͤtte gekocht, kann man auch reines
                                 Bleiweiß anwenden, das als basisches Salz ebenso gern wie das neutrale
                                 essigsaure Blei einen Antheil Bleioxyd an das Oehl abgibt, da hier die
                                 Verbindung zwischen Saͤure und Metall ebenso schwach als im erstern Salz
                                 ist.“ (Verhandlungen des großh. hess. Gewerbv. 4tes Quartalheft
                              1843.)
                           
                        
                           Verfahren zur Bereitung von Firniß.
                           Man nimmt trokenes und gepulvertes schwefelsaures Blei (welches man in den
                              Kattundrukereien bei Bereitung der essigsauren Thonerde als Nebenproduct
                              erhaͤlt), reibt es mit Leinoͤhl zusammen und gießt so viel
                              Leinoͤhl daruͤber, daß das Ganze beim Schuͤtteln eine
                              milchartige Farbe annimmt. Das Schuͤtteln wird waͤhrend drei bis vier
                              Tagen mehrmals wiederholt und das Glasgefaͤß dem Sonnenlicht ausgesezt. Das
                              schwefelsaure Blei sezt sich und reißt einen Theil des Schleims aus dem Oehl mit
                              sich; das Oehl wird zulezt ganz klar und nach und nach vollkommen gebleicht. Der
                              Schleim uͤber dem Bleisaz bildet eine zusammenhaͤngende Haut, welche
                              so hart wird, daß das daruͤber befindliche klare Oehl abgegossen werden kann. Der Bleisaz kann
                              aufbewahrt und wiederholt benuzt werden, nachdem man den erhaͤrteten Schleim
                              davon abgesondert hat. Dieser Firniß troknet schnell und laͤßt sich
                              fuͤr Lakfarben anwenden. Da seine Bereitung so einfach und wohlfeil ist, so
                              duͤrfte sie sich auch zur Anwendung im Großen eignen. (Preuß.
                              gemeinnuͤziges Volksblatt.)
                           
                        
                           Feuereimer von Hanftuch.
                           Alle Arten von Feuereimern wurden durch jene von Hanfleinwand schon ziemlich
                              verdraͤngt, weil leztere nicht zerbrechlich, leichter sind und nicht so viel
                              Raum einnehmen als andere. Ihrer allgemeinen Einfuͤhrung aber stunden noch
                              Fehler im Wege, welchen Hr. Darasse dadurch abhalf, daß
                              er zu ihrer Verfertigung starke, ausgelaugte, von den gummiharzigen Bestandtheilen
                              befreite Hanfleinwand nahm, welche schnell troknet, das Wasser gut haͤlt,
                              unter Wasser sich immer mehr zusammenzieht und eine solche Consistenz bekommt, daß
                              man mit derartigen Eimern in einer Pfuͤze oder im laufenden Wasser
                              schoͤpfen kann. Auch sollen nach Darasse stark
                              gedrehte Hanfseile als Reife zum Tragen der Eimer genommen werden, weil die
                              hoͤlzernen und andere Reife dem Brechen zu sehr unterworfen sind. Da sie sich
                              zusammenlegen lassen und wenig Raum einnehmen, kann ein Mann wenigstens 20
                              Stuͤke an die Brandstelle schaffen. An Dauerhaftigkeit wuͤrden diese
                              Eimer noch gewinnen, wenn man sie in einem Lohbad traͤnkte, wie es die
                              Fischer mit ihren Nezen machen. Hr. Darasse hat schon
                              eine große Menge solcher Eimer an Gemeinden etc. verkauft. Bouriat. (Bulletin de la Société
                                 d'Encouragement. Maͤrz 1844, S. 127.)
                           
                        
                           Verfahren dem Holz einen dem Eichenholz ähnlichen Anstrich zu
                              geben.
                           Nachdem man das Holz mit gelber Oehlfarbe (die aus sogenanntem Hessen-Oker
                              bestehen kann) angestrichen hat und wobei ein einziger Anstrich genuͤgen
                              wird, reibt man 1/4 Pfd. Umbra und 2 Loth Terra-Siena mit Essig an, und
                              traͤgt diese Farbe, die mehr oder weniger mit Essig versezt ist, je nachdem
                              man eine hellere oder dunklere Farbe haben will, mit einem gewoͤhnlichen
                              Pinsel auf. Sodann bedient man sich eines 3 bis 4 Zoll breiten und 1/8 Zoll diken
                              Pinsels, dessen Borsten ihre natuͤrliche Laͤnge behalten, mit ihm
                              schlaͤgt man die aufgetragene Essigfarbe von Unten nach Oben und zwar so, daß
                              die Schlaͤge eine Reihe bilden. Hierauf wird eine Schablone oder ein
                              sogenannter Spiegel aufgelegt, der dem Eichenholz aͤhnlich ausgeschnitten ist
                              und nun mittelst eines halbnassen Schwammes die freien Stellen ausgewischt. Weiler
                              bedient man sich eines Pinsels aus Dachshaaren, welcher sehr fein seyn muß, und
                              uͤberfaͤhrt damit ganz leicht die ganze Oberflaͤche; nach dem
                              Troknen uͤberzieht man die Farbe mit einem Firnisse, entweder mit Kopal oder
                              Damarharz. Die so aufgetragene Farbe ist eben so billig als ein gewoͤhnlicher
                              Oehlanstrich und troknet uͤberdieß schneller als gewoͤhnliche
                              Oehlfarbe, was durch den Essig bewerkstelligt wird. L. Werner. (Verhandl. des großherz. hess. Gewerbv. 4tes Quartalheft
                              1843.)
                           
                        
                           Ueber die Anwendung der Waldwolle zum Polstern der Möbel, für
                              Pferdekissen, Matrazen, Bettdeken etc.Man vergleiche hieruͤber polytechnisches Journal Bd. LXXXIV S. 315.
                              
                           Hr. Pietsch zeigte in der Sizung des Gewerbvereins
                              fuͤr das Großh. Hessen am 5. Oktober v. J. eine aus der von Hrn. Weiß in Ziegenhals erfundenen Waldwolle gefertigte Deke,
                              so wie verschiedene theils groͤbere, theils feinere Sorten dieser Wolle und
                              traͤgt hieruͤber Folgendes vor:
                           
                              „Dieses aus Fichtennadeln gewonnene Product ist bereits fruͤher dem
                                 Gewerbeverein vorgelegt und ein Commissionsbericht daruͤber erstattet
                                 worden. Damals hatte dieses Product erst einen geringen Grad von Vollkommenheit
                                 erreicht und man fand an der Waldwolle daher mehrere Maͤngel. Hr. Weiß war indessen bemuͤht, dieselben zu
                                 entfernen und sein Product bedeutend zu vervollkommnen.  Er hat vier Muster von
                                 Waldwolle eingeschikt; die geringste Sorte soll fuͤr Pferdegeschirr und
                                 dergleichen dienen. Bei dieser kommt es weder auf die Feinheit der Faser noch
                                 darauf an, ob sie mehr oder weniger den uͤbrigens nicht unangenehmen
                                 Tannengeruch hat. Die zweite Sorte ist fuͤr Matrazen u. dgl., die dritte
                                 fuͤr Bettdeken, Schlafroͤke und Damenunterroͤke bestimmt
                                 und die vierte ist das Ergebnis eines noch sorgfaͤltigeren Versuches im
                                 Kleinen. Die dritte und vierte Sorte haben nicht mehr Geruch, wie auch andere
                                 Stoffe, die zum Polstern der Moͤbel etc. dienen. Hr. Weiß hat ferner Proben wegen der Dauerhaftigkeit und
                                 Haltbarkeit der Faͤden angestellt. Er hat damit ein Pferdekissen, das
                                 schwer belastet und in taͤglichem Gebrauch war, angefuͤllt. Nach
                                 sieben Monaten wurde die Wolle herausgenommen und es fand sich, daß sie zwar
                                 zusammengepreßt war, aber sonst im Geringsten nicht gelitten hatte,
                                 waͤhrend Pferdehaare dieselbe Probe bei weitem nicht so gut bestanden und
                                 vielfach gebrochen und zum Theil in Staub verwandelt waren. Es scheint hieraus
                                 hervorzugehen, daß die Waldwolle eine besondere Zaͤhigkeit besizt, die
                                 andere aͤhnliche Stoffe nicht haben.
                              
                           Auch haben competente Medicinalbehoͤrden gefunden, daß die Waldwolle als Deke
                              die Eigenschaft hat, den Krankheitsstoff nicht
                                 fortzupflanzen, waͤhrend derselbe von den wollenen Deken aufgefaßt
                              und oft denen mitgetheilt wird, die sich ihrer spaͤter bedienen. Ferner sind
                              die gesteppten Waldwolldeken sehr reinlich, indem alles Ungeziefer sie meidet; sie
                              lassen sich nebstdem gut waschen. Diese Vorzuͤge veranlaßten die
                              Medicinalbehoͤrden in Wien und Berlin eine bedeutende Anzahl dieser Deken
                              fuͤr die dortigen Hospitaͤler anzuschaffen.
                              Man fand, daß die Waldwolledeken sich nicht so gut dem Leibe anschmiegen und nicht
                              so warm halten, wie die wollenen Deken. Allein dieß kommt hauptsaͤchlich
                              daher, weil der Ueberzugstoff dieser Deken sehr steif und stark appretirt war. Nach
                              kurzem Gebrauch von 8–10 Tagen war dieser Nachtheil nicht mehr
                              fuͤhlbar. Nach erfolgter Probe nahmen die Hospitaͤler in Berlin 500
                              dieser gesteppten Waldwolledeken.
                           Einige Moͤbelhaͤndler und Tapezierer von hier (Darmstadt), welchen er
                              die Waldwollemuster gezeigt habe, erklaͤrten, daß sie glaubten, man
                              wuͤrde die feinern Sorten mit Vortheil zu feinen Moͤbeln verwenden
                              koͤnnen.
                           Der oben erwaͤhnte Versuch, den die Medicinalbehoͤrden in Berlin und
                              Wien mit der Waldwolle in oͤffentlichen Hospitaͤlern machten, hat
                              ferner erwiesen, daß der leichte und nicht unangenehme Tannengeruch, den die daraus
                              gefertigten Deken verbreiten, sehr wohlthaͤtig bei vielen Krankheiten,
                              namentlich bei Brustkrankheiten wirkt. Diese Eigenschaft des Tannengeruchs ist schon
                              fruͤher von den Aerzten anerkannt worden. Die Bettdeken von Waldwolle geben
                              ein leichtes Mittel an die Hand, dem Kranken dieses Heilmittel zu verschaffen.
                           Die Fabrication der Waldwolle gewaͤhrt uͤbrigens den Vortheil, daß sie
                              vielen armen Landleuten im Winter Beschaͤftigung gibt; und solche
                              Beschaͤftigungen sind fuͤr das Land eine Wohlthat. (a. a. O.)
                           
                        
                           Verfahren grüne Gemüse für den Winter aufzubewahren.
                           Man bringt z.B. Kernerbsen oder geschnittene Bohnen in runde Toͤpfe von
                              starkem Weißblech, fuͤllt diese bis einen Finger breit unter die Oeffnung,
                              gießt reines Wasser bis eben dahin und verloͤthet sorgfaͤltig den
                              Dekel des Gefaͤßes. Hierauf werden mehrere derselben in einen Kessel mit
                              Wasser gestellt, das man 1 1/2 bis 2 Stunden lang lebhaft im Sieden erhaͤlt.
                              War irgend eine Stelle des Gefaͤßes nicht gut verloͤthet, so wird dieß
                              durch die aus demselben austretenden Luftblasen angezeigt und der Fehler verbessert.
                              Die Toͤpfe werden nachher in dem Keller bis zum Gebrauche aufbewahrt. Dieses
                              Verfahren gewaͤhrt im Winter die Annehmlichkeit des Genusses von
                              gruͤnen Gemuͤsen, die nach hier (Darmstadt) gemachten Proben von
                              frischen Gemuͤsen nicht unterschieden wurden. (a. a. O.)