| Titel: | Verbesserungen in der Construction der Metallkolben, worauf sich William Barker, Mechaniker zu Manchester, am 20. März 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 92, Jahrgang 1844, Nr. LXXXI., S. 321 | 
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                        LXXXI.
                        Verbesserungen in der Construction der
                           Metallkolben, worauf sich William
                              Barker, Mechaniker zu Manchester, am 20. Maͤrz 1843 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Jan. 1844, S.
                              405.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        [Barker, Verbesserungen in der Construction der
                           Metallkolben.]
                        
                     
                        
                           Vorliegende Verbesserungen beziehen sich auf die Kolbenliederung und die Anwendung
                              derselben zu einer dampf-, luft- oder wasserdichten Selbstadjustirung
                              für Dampfmaschinen, Luftpumpen oder Maschinen überhaupt, bei denen eine vollkommen
                              dichte Liederung von Belang ist.
                           Fig. 31
                              stellt den Kolben einer Dampfmaschine in der äußeren Ansicht dar. Fig. 32 ist ein Grundriß
                              desselben nach abgenommener Dekplatte; Fig. 33 ein Querschnitt;
                              Fig. 34
                              eine äußere Ansicht der vom Kolben abgenommenen Liederung in ausgebreitetem
                              Zustande. Fig.
                                 35 zeigt die äußere Ansicht und Fig. 36 den Durchschnitt
                              eines ähnlichen, seiner Construction nach etwas modificirten Kolbens. a, a ist die Kolbenstange; b,
                                 b der Kolben mit seiner Dekplatte c, c, und
                              seiner Bodenplatte c*, c*, zwischen denen die
                              verbesserte Metallliederung d, d angeordnet ist. Leztere
                              hat einen etwas größeren Durchmesser als der Kolben, damit, wenn dieser in den
                              Cylinder, worin er spielen soll, gebracht wird, ein elastischer Druk gegen die
                              Cylinderwände statt finde.
                           Bei näherer Betrachtung des Grundrisses und der Durchschnitte wird man rings herum
                              zwischen dem Kolben b und der Metallliederung d einen freien Raum e, e, e
                              bemerken. Dieser Raum, welcher die Veränderung und Selbstregulirung der Liederung
                              gestattet, ist für die Anwendung der lezteren wesentlich. Die Constructionsmethode
                              der in Rede stehenden Liederung wird mit Hülfe der Fig. 37, worin dieselbe
                              in eine Ebene ausgebreitet dargestellt ist, deutlicher erhellen. Ein vollkommener
                              Ring aus Gußeisen oder einem sonst geeigneten Material wird in die Drehbank gebracht
                              und nachdem man kleine Löcher zur Bezeichnung der Stelle, wo das Schneidwerkzeug
                              angreifen und absezen soll, eingebohrt hat, macht man bis zur Hälfte rings um den
                              Ring in schiefer Richtung einen Schnitt, worauf ein zweiter Schnitt in noch
                              schieferer Richtung erfolgt, der durch die Veränderung der Geschwindigkeit der
                              transversalen Bewegung veranlaßt wird. Dadurch entsteht nun die geneigte Linie yz. Die Windung wird sodann von 
                              w bis x parallel
                              geschnitten. Ist dieses geschehen, so wendet man den Ring in der Drehbank um, und
                              bewerkstelligt genau, wie vorher, die andern schiefen Schnitte von u bis v. Es ist zu bemerken,
                              daß das aus dem mittleren Theil des Ringes auszuschneidende Material dreimal so
                              breit ist, als das oben und unten wegzunehmende, wodurch allen Theilen dieser
                              ringförmigen Liederung ein gleichmäßiger Grad der Elasticität gelassen wird. Durch
                              das Ausdrehen und die Beseitigung dieser Metalltheile hat der Ring die Gestalt einer
                              Schraubenwindung erlangt, welche im zusammengedrükten Zustande die verlangte
                              Elasticität offenbart. Hierauf werden von den Enden f, f
                              kleine Stüke ausgeschnitten, so daß dem Ringe einiger Spielraum bleibt, um sich auch
                              in Beziehung auf seinen Durchmesser zusammenzuziehen. An den Enden der Liederung
                              sind kleine Vertiefungen g, g angebracht, welche durch
                              die Stüke i, i ausgefüllt werden, um den Eintritt des
                              Dampfes in die Liederung zu verhüten. Der Ring wird zulezt mittelst der Dekplatte
                              c, c zusammengeschraubt. Die Figuren 35 und 36 stellen
                              einen Kolben dar, bei welchem die verbesserte Metallliederung von Messingringen h, h umschlossen wird.
                           
                        
                     
                  
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