| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication holzgenagelter Stiefel und Schuhe, so wie in der Verfertigung lederner Schläuche und Eimer, worauf sich Robert Noyes Elven, Schuhmacher zu Camberwell in der Grafschaft Surrey, am 28. Dec. 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 94, Jahrgang 1844, Nr. VI., S. 14 | 
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                        VI.
                        Verbesserungen in der Fabrication holzgenagelter
                           Stiefel und Schuhe, so wie in der Verfertigung lederner Schläuche und Eimer, worauf sich
                           Robert Noyes Elven,
                           Schuhmacher zu Camberwell in der Grafschaft Surrey, am 28. Dec. 1843 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Aug. 1844,
                              S. 93.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Elven's Verbesserungen in der Fabrication holzgenagelter Stiefel
                           und Schuhe.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung bezieht sich:
                           1) auf die Verbindung des Oberleders der Stiefel, Schuhe und Galloschen mit den
                              inneren Sohlen (in-soles), indem man die Ränder
                              der lezteren aufspaltet und die Ränder des Oberleders zwischen die Theile stekt und
                              dieselben mit Hülfe von Holz- oder Metallstiften befestigt;
                           2) auf eine Methode, die äußeren Sohlen (out-soles) der Stiefel, Schuhe und Galloschen mittelst Holz-
                              oder Metallstiften zu befestigen;
                           3) auf eine Methode, die Ränder der ledernen Schläuche oder Eimer mit Hülfe von
                              Holz- oder Metallstiften an einander zu befestigen.
                           Fig. 15
                              stellt die untere Ansicht eines dem ersten Theile meiner Erfindung gemäß
                              angefertigten Schuhes theilweise im Durchschnitte dar.
                           Fig. 16 ist
                              ein Querschnitt von Fig. 15, woraus die Methode das Oberleder an die innere Sohle mittelst
                              Stiften zu befestigen, deutlich abzunehmen ist. Obgleich ich es vorziehe das
                              Oberleder mit dem Inneren der Sohle durch Aufspalten der lezteren fest zu verbinden,
                              so kann doch die Verbindung des Oberleders mit der Sohle auch auf die Fig. 17 und
                              18
                              dargestellte Weise bewerkstelligt werden. Diese Figuren stellen die untere Ansicht
                              und den Querschnitt der Sohle und eines Theiles des durch Holznägel an dieselbe befestigten Oberleders
                              dar.
                           Fig. 19 zeigt
                              einen holzgenagelten Stiefel in der unteren Ansicht,
                           Fig. 20 im
                              Querschnitt und
                           Fig. 21 in
                              der Seitenansicht.
                           Fig. 22 zeigt
                              die Verbindungsmethode der inneren Sohle mit dem Oberleder vermittelst schief
                              eingeschlagener Holznägel. Als Material für die Nägel gebe ich dem Zukerahornholz
                              den Vorzug. Ich bediene mich zweier Nägelreihen, die in entgegengesezter Richtung
                              gegen einander geneigt sind. Die verschiedenen auf diese Weise mit einander
                              verbundenen Lederschichten können nur durch eine Gewalt, welche das Leder selbst
                              beschädigen würde, von einander getrennt werden.
                           Fig. 23 zeigt
                              die Anwendung einer besondern Außensohle oder Doppelsohle mit zwei weiteren
                              Nägelreihen, welche in schrägen und entgegengesezten Richtungen dieselbe
                              durchdringen. Der Arbeiter muß sich in Acht nehmen, die Holznägel nicht zu weit
                              durchzutreiben, weil sonst der Leisten so fest hält, daß er nicht leicht
                              herausgezogen werden kann.
                           Fig. 24
                              liefert die theilweise im Durchschnitt genommene Seitenansicht und
                           Fig. 25 die
                              untere Ansicht eines Leistens, mit einer Einrichtung, vermöge welcher derselbe
                              leicht aus einem Stiefel, Schuh und Gallosche herausgezogen werden kann. Um den
                              Leisten aus dem Bereiche der im Inneren des Stiefels hervorstehenden und gegen den
                              Leisten sich stemmenden Holznägel zu bringen, entferne ich zuerst den Blok g und gebe dann der unteren Seite des Stiefels mehrere
                              starke Schläge mit dem Hammer, wodurch die Enden der Stifte von dem Leisten frei
                              werden. Ich schraube alsdann in die durch den hinteren Theil der Leiste gehende
                              Mutter i eine Schraube h,
                              welche das lose Stük j des Leistens gegen die innere
                              Seite des Stiefelabsazes preßt, wodurch sofort der Leisten aus den Holznägeln
                              herausgehoben wird. Um das Herausziehen des Leistens zu erleichtern gebe ich der
                              Schraube einen Ring h¹.
                           Nach Herausnahme des Leistens müssen die im Innern des Schuhes oder Stiefels
                              hervorragenden Enden der Holznägel beseitigt werden. Hiezu bediene ich mich eines
                              der Fig. 26
                              und 27
                              abgebildeten Instrumente. Diese sind mit schneidenden Flächen l versehen, welche über der Sohle nur ein paarmal vor- oder
                              rükwärts bewegt zu werden brauchen, um alle Nägelenden glatt abzuraspeln. Der
                              einzige Unterschied zwischen den beiden Instrumenten Fig. 26
                              und 27 besteht in der
                              entgegengesezten Neigung der schneidenden Flächen l.
                              Fig. 28
                              zeigt ein anderes Instrument mit ähnlichen schneidenden Kanten l in der Seitenansicht und im Grundriß. Dieses
                              Instrument dient zum Abschneiden der Nägelenden von der inneren Seite des
                              Absazes.
                           Fig. 29 zeigt
                              ein Stük eines ledernen Schlauchs, dessen Ränder durch zwei Reihen in schiefer,
                              entgegengesezter Richtung eingeschlagener Nägel mit einander verbunden sind, im
                              Längendurchschnitt und Fig. 30 im Querschnitt.
                              Dasselbe Verfahren ist bei der Verfertigung der ledernen Feuereimer anzuwenden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
