| Titel: | Silcock's und Lowe's Patenthobel. | 
| Fundstelle: | Band 94, Jahrgang 1844, Nr. XXXII., S. 183 | 
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                        XXXII.
                        Silcock's und Lowe's Patenthobel.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, Aug. 1844, S.
                              82.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Silcock's und Lowe's Patenthobel.
                        
                     
                        
                           Der erste von den fünf Hobeln, die den Gegenstand dieses Patents bilden, und deren
                              praktischer Nuzen sich durch die Erfahrung erprobt hat, ist ein doppelter Stabhobel
                              (fillister plane), welcher Bretter von 3/4 bis 3
                              Zoll Dike zu bearbeiten im Stande ist. Fig. 1 stellt einen
                              Grundriß des rechten, Fig. 2 einen Grundriß des
                              linken Hobels dar; Fig. 3 ist eine Seitenansicht von Fig. 1 und Fig. 4 eine Seitenansicht
                              von Fig. 2.
                              Diese beiden Hobel bilden, wenn sie durch den Rahmen oder das Gestell P auf die weiter unten zu erläuternde Weise mit einander
                              verbunden werden, das ganze Instrument. A¹, A¹ sind die vorderen, A², A² die hinteren Theile
                              beider Hobel, H, H die Stüke, welche beide Theile mit
                              einander verbinden; Y¹, Y¹ die Blöke und Y², Y² die Griffe. B, B
                              sind die verticalen an die vordern Enden der Hobel befestigten Messer. Fig. 5 zeigt
                              ein solches Messer in der Frontansicht. Dasselbe wird theils vermittelst einer
                              Schraube C, welche durch eine im oberen Ende des Messers befindliche
                              Spalte in das Vorderende des Hobels eingeschraubt ist, theils mit Hülfe eines von
                              dem vorderen Hobelende in die Spalte hineinragenden Bolzens D in feste Lage gebracht. Der Bolzen D ist
                              nothwendig, um das Messer in perpendiculärer Lage zu erhalten und ein
                              Seitwärtsweichen desselben während des Gebrauchs zu verhüten. E, E sind die Hobeleisen, welche, anstatt wie gewöhnlich mit Hülfe von
                              Keilen, im vorliegenden Fall durch Schrauben F, F
                              befestigt werden. Diese Schrauben werden durch die in den oberen Enden der
                              Hobeleisen befindlichen Spalten in den Hobelschaft geschraubt. L ist die Oeffnung des Hobels; P ein von demselben abstehender Rahmen, welcher oben an den Vordertheil
                              A¹ des rechten Hobels befestigt ist, und in
                              einer oben an dem Vordertheil des linken Hobels befindlichen Vertiefung R, R gleitet. Die äußeren Kanten des Rahmens P sind nach Innen und die inneren Kanten der Vertiefung
                              R, um den ersteren zu entsprechen, nach Außen
                              abgeschrägt. Nach der Länge, bis auf welche der Rahmen P
                              in der Vertiefung R verschiebbar ist, richtet sich der
                              Abstand oder Spielraum zwischen beiden Hobeln. Dieser Abstand läßt sich je nach den
                              Dimensionen der Bretter abändern.
                           Um die Hobel in jedem beliebigen Abstand von einander festzustellen, ist an dem
                              Rahmen P eine Schraube T
                              angebracht, welche in eine in der Vertiefung R
                              befindliche Mutter greift. Die Schraube T ist mit einem
                              verschiebbaren Polster (cushion) S versehen, mit dessen Hülfe sie an jede beliebige Stelle des Rahmens P geschoben werden kann, und die Seiten des Polsters
                              sind nach den inneren Kanten des Rahmens abgeschrägt. I
                              ist eine Schiene (fence) zur Regulirung des Abstandes
                              zwischen der Leiste (check or fillet) und dem
                              Vordertheil der Diele (deal); L² innere Metallkante dieser Schiene. K
                              ist ein dem P ähnlicher Rahmen, welcher an dem inneren
                              Ende vorn an dem linken Hobel befestigt ist, und M,
                              wovon Fig. 6
                              eine abgesonderte Ansicht liefert, ist ein dritter Rahmen, welcher an die äußere
                              Kante der Schiene I befestigt ist. Der Theil M gleitet innerhalb des Theils K und beide Theile sind da, wo sie mit einander in Berührung kommen,
                              entsprechend abgeschrägt. Der untere Theil M enthält
                              eine Schraube N und der obere eine verschiebbare Mutter
                              O, so daß die Schiene, nachdem sie in die
                              erforderliche Lage gebracht worden ist, festgestellt werden kann, indem man die
                              Mutter O über die Schraube N
                              bringt und eine in die andere schraubt.
                           Um die der Leiste (fillet) zu gebende Höhe zu reguliren,
                              bedient man sich eines Aufhälters (stop), welcher in den
                              Figuren 7
                              und 8
                              abgesondert in der Seitenansicht und im Grundrisse dargestellt ist. Der Theil V dieses Aufhälters paßt in eine an dem vorderen Ende
                              des Hobels
                              befindliche Vertiefung W und dadurch, daß man eine
                              Schraube X durch einen in dem Theile V befindlichen Schliz und das Loch Z schraubt, kann der Aufhälter in jeder beliebigen Höhe
                              befestigt und auf diese Weise die Tiefe des Schnitts bestimmt werden.
                           Sämmtliche Theile dieses Hobels sind aus Gußeisen und durch Verzinnung oder
                              Verzinkung gegen den Rost geschüzt, mit Ausnahme des Schafts und des Griffs, die von
                              Holz sind, so wie der Schrauben F, F des Polsters, der
                              Schraube T und der verschiebbaren Mutter O, welche sämmtlich aus Messing bestehen. Die vorderen
                              und hinteren Theile A¹ und A² sind aus einem Stük gegossen. Das Holz des Griffs (handle) ist nicht, wie gewöhnlich, quer zur Faser
                              geschnitten, sondern die Fasern laufen rechtwinkelig zum Körper des Hobels, wodurch
                              die Stärke bedeutend vermehrt wird.
                           Der zweite Hobel, ein sogenannter Kehlhobel (grooving
                                 plough), ist durch die Figuren 11 und 12
                              dargestellt, und zwar durch Fig. 11 im Grundriß, und
                              durch Fig. 12
                              im Seitenaufriß. Der vordere Theil A¹ ist mit dem
                              hinteren A² durch ein bogenförmiges Stük B verbunden. C ist das Fig. 13
                              abgesondert dargestellte Hobeleisen, welches auf dieselbe Weise, wie bei dem
                              vorherbeschriebenen Hobel, befestigt wird. Durch die beiden Seitenbaken E, E, zwischen die der obere Theil des Hobeleisens dicht
                              einpaßt, erhält dasselbe noch eine sicherere Lage. An der hinteren Seite dieses
                              Eisens befindet sich, wie bei gewöhnlichen Kehlhobeln, eine Vförmige Rinne, um das
                              Hobeleisen an die Platte K zu halten. Der Spalt in dem
                              oberen Ende des Eisens ist nach der Rükseite hin abgeschrägt und die Messingscheibe
                              R, durch welche die Schraube D geht, besizt eine entsprechende Abschrägung. Durch diese Anordnung wird
                              das Eisen verhindert, beim Rükgang des Hobels in Folge einer Anhäufung der Späne in
                              der Rinne, seine Stelle zu verlassen. F ist die Schiene
                              mit ihrem Metallrand; sie wird mittelst zweier Rahmen G
                              und H, einer Schraube und Mutter I¹, I² in jedem beliebigen
                              Abstand von dem Hobeleisen befestigt. M ist der
                              Aufhälter, der die Tiefe der Nuth bestimmt; er wird mit Hülfe der Schraube N befestigt, welche durch eine Mutter O in ein Loch des bogenförmigen Verbindungsstüks B geschraubt wird. P ist der
                              Griff. Bei diesem Werkzeug ist der Körper ganz aus Metall; im Uebrigen gleicht er
                              hinsichtlich der Materialien und der Art ihrer Zusammenfügung ganz dem oben
                              beschriebenen Doppelhobel.
                           Das dritte Instrument ist ein Nuthhobel, welcher auf nicht weniger als 16 und mehr
                              verschiedene Dimensionen eingerichtet ist. Fig. 14 stellt dieses
                              Werkzeug im Aufriß, Fig. 15 im Grundrisse dar. A, A² sind
                              die vorderen und hinteren Theile des Hobelkastens, welche durch das Bogenstük B mit einander verbunden sind. D ist eine mit dem Hobelkasten aus einem Stük gegossene Platte, deren
                              untere Kante die Sohle bildet und ungefähr 1/8 Zoll dik ist; E ein wie bei den vorher beschriebenen Hobeln eingerichtetes Hobeleisen,
                              das sich unten in zwei als Seitenhobel wirkende Schneiden a,
                                 a endigt. Ein solches 3/4zölliges Hobeleisen ist Fig. 16 abgesondert
                              dargestellt. F ist eine Anschlagleiste zur Regulirung
                              der Tiefe der Nuth; sie ist mit Hülfe eines aufrechten Arms F² befestigt, welcher in einer an einem Vorsprung des Vordertheils
                              des Hobels angebrachten Rinne gleitet und mittelst einer Schraube und Mutter G, H befestigt wird. I ist
                              eine Seitenleiste, deren untere Kante mit der Sohle des Hobels in einer Flucht
                              liegt; sie besizt zwei Stäbe b, b, welche durch einen in
                              dem Körper des Hobels angebrachten Schliz treten; vermittelst einer zwischen diesen
                              Stäben verschiebbaren Schraubenmutter L nebst Schraube
                              K wird die Leiste in ihrer geeigneten Lage, d.h. in
                              einer Linie mit der äußeren Kante des Eisens festgestellt. M ist der Griff des Instruments.
                           Das vierte Instrument ist ein für grobe und feine Arbeit geeigneter Probirhobel (trying plane); Fig. 17 stellt eine
                              Seitenansicht und Fig. 18 eine Endansicht dieses Hobels dar. Anstatt wie gewöhnlich aus
                              einem Stük Holz zu bestehen, ist derselbe aus mehreren auf eigenthümliche Weise mit
                              einander verbundenen Stüken zusammengesezt. Der die Mitte bildende Theil A besteht aus einem Stük Buchenholz mit querliegender
                              Faser. Nachdem die Oeffnung und das Lager für das Hobeleisen an der geeigneten
                              Stelle ausgeschnitten worden ist, werden beide dadurch getrennte Holztheile durch
                              die beiden buchenen Seitenstüke B, B mit einander
                              verbunden. Diese Seitenstüke, deren Fasern in der Längenrichtung laufen, werden
                              vermittelst Leisten und Rinnen a, b mit dem mittleren
                              Theil A in Verbindung gebracht und vorn durch Schrauben
                              befestigt; hinten sind sie durch Schrauben c, c an das
                              innere Stük A in der Art fest gemacht, daß sie
                              gelegentlich abgenommen werden können. In die Seitenstüke B,
                                 B sind zwei Metallplatten W, W mit länglichen
                              Schlizen w, w bis auf eine solche Tiefe eingelassen, daß
                              wenn die Schrauben c, c durch die Schlize in das Holz
                              geschraubt werden, ihre Köpfe unterhalb der Oberfläche des Holzes zu liegen kommen.
                              Wenn die Sohle des Hobels durch den Gebrauch abgenüzt und folglich die Oeffnung
                              weiter geworden ist, so braucht man nur die Schrauben loker zu machen, den hinteren
                              Theil des Körpers A vorwärts zu schieben und wieder zu
                              adjustiren, so daß man demnach im Stande ist, die Hobelöffnung stets in ihrer
                              vortheilhaftesten Weite zu erhalten. Das Hobeleisen ist mit seinem Dekel durch eine
                              Schraubenmutter und Schraube D
                              vereinigt; die Mutter
                              wird in einen Schliz mit abgeschrägten Seiten eingefügt, so daß sie mit der Rükseite
                              des Eisens beinahe in einer Flucht liegt; so vereinigt werden beide Theile mit Hülfe
                              einer Schraube E an den Körper des Hobels befestigt,
                              indem diese Schraube durch die Eisen hindurch in ein festes Metalllager F geschraubt wird. Der Griff C wird auf die Fig. 17 durch
                              Punktirungen angedeutete Weise mit dem Hobel fest verbunden; an seiner Vorderseite
                              ist er nämlich eingeschnitten, so daß eine Schulter d
                              bleibt, welche auf den oberen Theil des Mittelstüks A zu
                              liegen kommt; an der hinteren Seite bleibt ein Raum, in welchen ein Keil e eingetrieben werden kann, um den Griff an den Hobel zu
                              befestigen.
                           Die fünfte Verbesserung bezieht sich auf einen Simshobel (moulding plane), welcher Fig. 19 im Seitenaufriß,
                              Fig. 20
                              in der Endansicht und Fig. 21 in der unteren
                              Ansicht dargestellt ist. Die Sohle A, A und das Lager
                              B sind bei diesem Hobel in einem Stük gegossen. An
                              das Lager B sind die zum Festhalten des Hobels dienenden
                              Holzstüke C, C geschraubt. D
                              ist das Hobeleisen, welches auf ähnliche Weise, wie die Hobeleisen der
                              vorhergehenden Hobel, mit Hülfe einer Schraube E
                              befestigt wird.
                           
                        
                     
                  
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