| Titel: | Verbesserte Methode die Magnetnadeln der Schiffscompasse dem nachtheiligen Einflusse der localen Attraction zu entziehen, worauf sich William Bush, Ingenieur zu Deptford in der Grafschaft Kent, am 9. Nov. 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 94, Jahrgang 1844, Nr. XXXVII., S. 195 | 
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                        XXXVII.
                        Verbesserte Methode die Magnetnadeln der
                           Schiffscompasse dem nachtheiligen Einflusse der localen Attraction zu entziehen, worauf
                           sich William Bush, Ingenieur
                           zu Deptford in der Grafschaft Kent, am 9. Nov.
                              1843 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jul. 1844,
                              S. 31.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              III.
                        Bush's Schiffscompasse.
                        
                     
                        
                           Es ist bekannt, daß die Magnetnadeln der Schiffscompasse in manchen Fällen durch
                              locale Attraction eine sehr nachtheilige Störung erleiden, so daß sie sehr
                              unregelmäßig und ungenau die Richtung angeben. Meiner Erfindung gemäß wird diese von
                              den in der Nähe des Compasses befindlichen Eisenquantitäten herrührende
                              Localattraction in oder nahe bei der Drehungsachse der Nadel centralisirt, wodurch
                              der nachtheilige Einfluß auf dieselbe vermindert wird, so daß sie mit größerer
                              Genauigkeit spielen kann.
                           a, a, Fig. 24 und 25 ist das
                              messingene Compaßgestell mit der Universalbewegung, wodurch die Magnetstäbe ihre
                              perpendiculäre Lage
                              beibehalten. Die Magnetstäbe wirken als Pendel und Leiter, und nehmen den
                              Magnetismus alles dieselben umgebenden Eisens auf. b ist
                              das Beken, worin sich der Magnet und die Windrose drehen; c,
                                 c der mittlere magnetische Stahl- oder Eisenstab, welcher die Nadel
                              trägt, worauf der Magnet und die Windrose rotiren; d, d
                              stark magnetisirte Stäbe, welche mit dem mittleren Magnetstabe c in Berührung stehen. Der Nordpol der Stangen c, d ist aufwärts, der Südpol abwärts gekehrt; e ist ein Kreis von stark magnetisirten Stahlstäben mit
                              aufwärts gekehrten Südpolen; f ein messingenes Gehäuse,
                              welches die Magnetstäbe gegen den Rost schüzt. Die Achse der Magnetnadel läßt der
                              Patentträger, anstatt sie auf die übliche Weise zu befestigen, auf Queksilber oder
                              einer andern Flüssigkeit schwimmen. Zu diesem Zwek ist in dem Compaßbeken ein
                              metallenes mit Glas ausgefüttertes Queksilbergefäß g
                              angeordnet. Die Achse des Compasses ist auf einem Korkschwimmer h befestigt, geht durch eine in dem Dekel des Gefäßes
                              g angebrachte Stopfbüchse aufwärts und trägt den
                              Kegel i. Dieser Kegel besizt innen an seiner Spize einen
                              Achat zur Aufnahme des oberen Endes der Spindel, und außen an seiner Spize einen
                              Achat, zur Aufnahme des unteren Endes der Spize der Magnetnadel. Kommt der Kegel
                              aber nicht in Anwendung, so wird der Achat zur Aufnahme der Spize der Achse, wie
                              gewöhnlich, an die Nadel befestigt.
                           Da, wo der Barometer erforderlich ist, gibt man dem Compaß die Fig. 25 im Durchschnitt
                              dargestellte Modification. j ist ein mit Queksilber
                              gefülltes stählernes Gefäß, welches mit der magnetischen Röhre k in Communication steht. Durch diese Röhre, welche die
                              Stelle des Stabes c, Fig. 24, vertritt, steigt
                              das Queksilber in die Höhe.
                           Fig. 26
                              stellt einen zusammengesezten Magnet mit vier Nord- und vier Südspizen dar.
                              Die magnetische Anziehung nimmt ihren Weg in directer Linie zwischen den vier
                              Nordspizen; die zwei nächsten Spizen bilden mit denselben östlich und westlich einen
                              Winkel von 22 1/2 Grad. Fig. 27 ist ein
                              zusammengesezter Magnet mit drei Nord- und drei Südspizen; in diesem Falle
                              geht die Strömung der magnetischen Attraction direct durch die drei Nordspizen, so
                              daß die mittlere Spize nach Norden zeigen wird. Fig. 28 ist ein Magnet,
                              der nach demselben Princip wie der Fig. 26 dargestellte
                              construirt ist, mit dem Unterschiede, daß er nur vier Spizen besizt; die Richtung
                              der magnetischen Attraction bildet in diesem Fall mit beiden Nordspizen einen Winkel
                              von 45°. Fig. 29 ist ein Magnet mit drei Spizen; die Spize N zeigt hier direct nach Norden, während die beiden andern Spizen mit
                              derselben östlich und westlich einen Winkel von 120° bilden. Fig. 30 ist gleichfalls
                              ein Magnet mit drei Spizen; die Nordspize liegt in der directen magnetischen Linie,
                              die südwestliche und südöstliche Spize bilden einen Winkel von 90° mit
                              einander. Fig.
                                 31 zeigt die gerade Magnetnadel, mit nach Norden und Süden gerichteten
                              Spizen, welche Fig.
                                 24 im Durchschnitt dargestellt ist. In sämmtlichen Figuren sind die
                              Nord- und Südpole durch die Buchstaben N und S bezeichnet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
