| Titel: | Maschinen zum Schneiden von Platten und Röhren aus Marmor und andern Steinarten, worauf sich Charlton James Wollaston, zu Welling, in der Grafschaft Kent, einer Mittheilung zufolge am 1. Aug. 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 94, Jahrgang 1844, Nr. LVIII., S. 257 | 
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                        LVIII.
                        Maschinen zum Schneiden von Platten und Röhren
                           aus Marmor und andern Steinarten, worauf sich Charlton James Wollaston, zu Welling, in der
                           Grafschaft Kent, einer Mittheilung zufolge am 1. Aug.
                              1843 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Sept. 1844,
                              S. 158.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Wollaston's Maschinen zum Schneiden von Platten und Röhren aus
                           Marmor.
                        
                     
                        
                           Den Gegenstand vorliegender Erfindung bilden
                           1) Verbesserungen an Maschinen zum Schneiden von Marmor- und andern
                              Steinplatten;
                           2) Verbesserungen an Maschinen zum Schneiden von Röhren aus Marmor oder anderem
                              Gestein.
                           Fig. 22
                              stellt die Maschine zum Schneiden der Marmorplatten im Seitendurchschnitte und
                           Fig. 23 im
                              Grundrisse dar.
                           Fig. 24 ist
                              ein Grundriß des Räderwerks, durch welches die Bewegung den verschiedenen Theilen
                              mitgetheilt wird.
                           Fig. 25 ist
                              ein anderer Seitenaufriß, um die Art, wie die Bewegung von dem Räderwerk auf den
                              Messerrahmen übertragen wird, besser zu erläutern.
                           Fig. 26 ist
                              ein Frontaufriß des Messerrahmens und einiger anderer Theile. a, a, a das Maschinengestell; b, b zwei
                              Schienen, auf denen der Schlitten c, c des
                              Marmor- oder Steinbloks läuftlauft; e die Hauptwelle, welche ihre Bewegung von
                              einer Dampfmaschine oder irgend einer andern Triebkraft herleitet; die Uebertragung
                              der Bewegung geschieht vermittelst eines um die Rolle f
                              geschlagenen Riemens.
                              Die Achse e enthält ein Getriebe g, welches in das an der Welle i befestigte
                              Stirnrad h greift. Die Welle i ertheilt dem Messerrahmen die Bewegung mit Hülfe der Kurbelzapfen j, j, an welche die Verbindungsstangen l, l gehängt sind, deren obere Enden mit dem oberen
                              Theile des Messerrahmens in Verbindung stehen. Der Messerrahmen m, m gleitet zwischen den Führungen n auf und nieder, indem diese von den an dem Rahmen
                              befestigten Theilen o, o umfaßt werden. Der Spielraum
                              der Verbindungsstangen läßt sich nach dem Abstand der Messer von einander
                              adjustiren, indem in verschiedenen Entfernungen von dem Mittelpunkt der Achse i Löcher angeordnet sind, in welche die Kurbelzapfen
                              eingefügt werden können. p ist das Blatt oder die dünne
                              Schiene, an der die Messer q angebracht sind. Diese
                              Messer, deren schneidende Theile verschiedenartig gestaltet seyn können, sind in
                              verschiedenen Abständen von einander eingesezt, und stehen von der Kante der Schiene
                              p mehr und mehr ab, so daß die Schnitte der auf
                              einander folgenden Messer stufenweise tiefer in den Marmorblok eingreifen. Diese
                              eigenthümliche Anordnung der Messer ist als neu zu erachten. An der Welle i ist das Stirnrad r
                              befestigt, welches in das an der Achse t befindliche
                              Stirnrad s greift. Die Achse t enthält zwei excentrische Scheiben v und u, von denen die erstere auf den um die Achse w' drehbaren Hebel w wirkt;
                              an diesen Hebel ist der Treiber x befestigt, der durch
                              eine Feder beständig gegen das Sperrrad y angedrükt
                              wird. Das Excentricum u sezt den um die Achse z' drehbaren Hebel z und
                              dieser vermittelst einer Verbindungsstange A den Hebel
                              B in Bewegung, von dem ein Treiber C fortwährend gegen das Sperrrad D gedrükt wird. Die Sperräder y und D sind an der Welle E
                              befestigt, die außerdem noch ein Stirnrad F enthält,
                              welches sich frei auf derselben bewegt. Das Rad F erhält
                              seine Bewegung durch das an der Welle t befestigte Rad
                              G und durch das Zwischenrad G'. An das Rad F sind zwei hervorspringende
                              gebogene Platten 1 und 2 befestigt, von denen die erstere auf den Treiber x wirkt, so daß derselbe außer Thätigkeit kommt, wenn
                              das Sperrrad D von seinem Treiber in Thätigkeit gesezt
                              wird. Die Platte 2 wirkt auf den Treiber des Sperrrads D, wenn derselbe außer Wirksamkeit gesezt werden soll. Durch diese beiden
                              abwechselnd mit ihren Treibern in Thätigkeit befindlichen Sperrräder kann man dem
                              Stein die Bewegung vor- oder rükwärts ertheilen. Nach erfolgtem Schnitt wird
                              der Stein rükwärts bewegt, um die Messer von Neuem angreifen zu lassen, und die
                              vorwärtsgehende Bewegung ist so eingerichtet, daß der Stein nach erfolgtem Aufgang
                              der Messer gegen dieselben angerükt wird. An der Welle E
                              ist ein Stirnrad H befestigt, welches in das an der Achse J befindliche Getriebe I
                              greift. An dieser Achse sizt das Winkelrad K, welches in
                              das an der Schraubenspindel M befestigte Winkelrad L greift. Durch die Schraubenspindel M nun erhält der Rahmen oder Schlitten c, c, worauf der Steinblok ruht, seine Bewegung; an den
                              Schlitten c ist zu diesem Zwek eine Hülse N, die eine Schraubenmutter enthält, befestigt.
                           Aus dieser Beschreibung erhellt, daß durch die Rotation der Hauptwelle der
                              Messerrahmen die nöthige auf- und niedergehende Bewegung erhält, und daß der
                              Stein, wenn die Messer in die Höhe gehen, von denselben hinwegbewegt, und gegen die
                              Messer hinbewegt wird, ehe sie einen neuen Schnitt beginnen. Das stufenweise
                              Einschneiden der über einander befindlichen Messer ist aus der Abbildung deutlich zu
                              entnehmen. Ich habe den beschriebenen Mechanismus so dargestellt, daß sich der Stein
                              nach jedem Schnitte ein wenig zurükbewegt. Dieses läßt sich indessen vermeiden, wenn
                              man die Messer, wie Fig. 27 zeigt, um Achsen beweglich macht. Bei dieser Einrichtung weichen
                              die Messer, wenn sie in die Höhe gehen, aus, und finden beim Niedergang dadurch
                              einen Widerstand, daß sich ihre Schultern gegen die Kerben in der Platte p lehnen; 3 ist eine an das Messerblatt befestigte
                              Schiene, um diesem Blatt die erforderliche Stärke und Steifheit zu ertheilen.
                           Ich gehe nun zur Beschreibung des zweiten Theils meiner Erfindung, nämlich die
                              Verfertigung von Röhren aus Marmor oder Stein überhaupt über.
                           Fig. 28 zeigt
                              die Maschine im Seitenaufriß und zwar zum Theil im Durchschnitt.
                           Fig. 29 ist
                              eine Frontansicht und
                           Fig. 30 sind
                              zwei Grundrisse der Maschine. A, A sind zwei Säulen,
                              welche den Platten B, C als Führung dienen. Diese
                              Platten sind durch Schrauben D, D mit einander
                              verbunden. Auf die Platte B wird der zu schneidende
                              Steinblok gestellt, und durch eine Platte E an dieselbe
                              festgedrükt; zum Niederpressen der Platte E dienen die
                              längs der Schrauben D, D beweglichen Muttern. Das
                              Gestell mit den Platten B, C und den Schrauben D hängt vermittelst der Schraube H von der oberen Platte G herab, und die
                              Schraube H wird mit Hülfe des Stirnrads I, das sich an
                              der oberen Platte in einem geeigneten Lager dreht, und einer in der Nabe dieses
                              Rades befindlichen Schraubenmutter niederbewegt. Mit der Schraube H senkt sich dann natürlich auch das Gestell mit dem
                              Steine. Das Rad I wird mit Hülfe des an der Achse K befestigten Getriebes J
                              umgedreht. Das Getriebe J greift in das Stirnrad 1 und
                              an dieses ist das Getriebe 3 befestigt, welches in das erwähnte Rad I greift. Die Achse K erhält ihre
                              Bewegung von der Hauptwelle auf folgende Weise. M ist
                              ein Rollensystem, welches mit Hülfe eines Riemens von der Dampfmaschine oder
                              sonstigen Triebkraft aus in Umdrehung gesezt wird. An der Welle L befindet sich ein Winkelrad N, welches in das an der Welle K befestigte
                              Winkelrad O greift, und die Welle K trägt ein Getrieb P, das mit dem Stirnrad
                              Q in Eingriff steht. Dieses Stirnrad sizt an der
                              Achse R, welche die Messerröhre S enthält. Leztere ist an die Achse befestigt und dreht sich mit
                              derselben. An dem oberen Ende der Röhre ist eine Reihe Messer befestigt. Die mit der
                              Röhre rotirenden Messer schneiden den Stein aus, und während der Stein
                              ausgeschnitten wird, senkt er sich herab, der innere ausgeschnittene Theil steigt in
                              die Röhre nieder, und kann erforderlichen Falles auf ähnliche Weise zur Verfertigung
                              einer andern Röhre verwendet werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
