| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 94, Jahrgang 1844, Nr. LXXI., S. 320 | 
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                        LXXI.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 29. August bis 24. Oktober 1844 in England
                              ertheilten Patente.
                           
                              Dem James Pillans
                                    Wilson zu Belmont, Vauxhall: auf Verbesserungen in der Behandlung
                                 fettiger und öhliger Substanzen und in der Kerzenfabrication. Dd. 29. August
                                    1844.
                              
                           
                              Dem William Brunton
                                 jun., Civilingenieur zu Poole bei Truro: auf
                                 Verbesserungen in der Fabrication von Schaufeln für Bergleute. Dd. 29. August
                                    1844.
                              
                           
                              Den Chemikern François de
                                    Sussex in Bethnal-green und Alexander Arrot im Torrington-square:
                                 auf ein Verfahren den zur Chlorbereitung benuzten Braunstein wieder brauchbar zu
                                 machen. Dd. 29.
                                    August 1844.
                              
                           
                              Dem Mark Freeman in
                                 Sutton-common: auf verbesserte spizig bleibende Bleistifte. Dd. 29. August
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Moses Poole am
                                 Patent-office in London: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen an Pumpen. Dd. 29. August 1844.
                              
                           
                              Dem James Smith,
                                 Civilingenieur im Queen's-square, London, und
                                 William Jolly zu
                                 Endrick Bank, Schottland: auf Verbesserungen in der Form und Fabrication der
                                 Dachziegel. Dd. 29. August 1844.
                              
                           
                              Dem Frank Fielder in
                                 Old-street, St. Luke's: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der
                                 Fabrication der Drahtgewebe für die Papiermaschinen. Dd. 29. August 1844.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Vorrichtungen, um
                                 Stöße und dadurch Unfälle auf Eisenbahnen zu verhüten. Dd. 29. August 1844.
                              
                           
                              Dem Pryce Buckley
                                    Williams zu Llegodig, North Wales: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication künstlichen Steins. Dd. 29. August 1944.
                              
                           
                           
                              Dem Jean Palmaert zu
                                 Brüssel in Belgien: auf ihm mitgetheilte Methoden die Wärme vortheilhafter zu
                                 benuzen. Dd. 29.
                                    August 1844.
                              
                           
                              Dem Hipolyte Richard
                                 am Skinner's-place, Sise-lane: auf verbesserte Apparate zum Heizen
                                 und Beleuchten. Dd. 5. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem Robert William
                                    Sieviere in Henrietta-street, Cavendish-square: auf
                                 Verbesserungen an Webestühlen und im Verfahren glatte oder gemusterte Fabricate
                                 zu erzeugen. Dd. 5. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem James Pillane
                                    Wilson in Belmont, Vauxhall: auf Verbesserungen in der Behandlung
                                 fetter und öhliger Substanzen und in der Kerzenfabrication. Dd. 9. Sept.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem George Bucknall
                                    Picken in Crosby-row, Wandsworth: auf Verbesserungen an
                                 Sonnen- und Regenschirmen. Dd. 12. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem Martin Cawood,
                                 Eisengießer in Leeds, und William Pritchard
                                 sen. zu Burley bei Leeds: auf
                                 Verbesserungen an mechanischen Webestühlen. Dd.
                                 12. Sept. 1844.
                              
                           
                              Den Civilingenieurs John
                                    Chanter zu London und George Lodge zu
                                 Leeds: auf Verbesserungen an den Oefen, Roststangen
                                 und Feuerzügen. Dd. 12. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem Alfred Simpson am
                                 Farnham-place, Southwark: auf Verbesserungen in der Hutfabrication. Dd. 12. Sept.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Charles Wearg
                                    Clark zu Westbourne-grove, Paddington und James Reed zu Hamworthy, Dorsetshire: auf Verbesserungen in der Fabrication von Baksteinen und Ziegeln
                                 für Schornsteine, Feuerzüge etc. Dd. 12. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem James Power in
                                 Threadneedle-street, London: auf Verbesserungen in
                                 der Kerzen- und Seifenfabrication und die Anwendung einer vegetabilischen
                                 Substanz dabei. Dd. 12. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im
                                 Reinigen öhliger oder fetter Substanzen. Dd. 12. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem James Vibart,
                                 Lieutenant in der k. Marine: auf verbesserte Methoden um zum Treiben von
                                 Dreschmaschinen, Mühlen, Häkerlings-Schneidmaschinen etc. Kraft zu
                                 gewinnen und dieselbe anzuwenden. Dd. 12. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem Henry Cooper zu
                                 Royton, Lancaster: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Dupliren der
                                 Baumwolle. Dd. 12.
                                    Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem Elias Handcock,
                                 Rathmoyle House, Irland: auf einen verbesserten Mechanismus zum Forttreiben der
                                 Schiffe auf dem Wasser. Dd. 12. Septbr. 1844.
                              
                           
                              Dem Webster Flockton
                                 in Spa-road, Bermondsey: auf einen verbesserten Apparat zum Kehren oder
                                 Reinigen der Straßen. Dd. 12. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem Robert Ferguson
                                 und John Clark in
                                 Glasgow: auf Verbesserungen im Druken und Kalandern
                                 (Rollen der Zeuge). Dd. 14. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem Christopher Vaux
                                 in Frederick-street, Gray's-inn-road: auf Verbesserungen an
                                 den Apparaten zum Baden. Dd. 19. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem William Birkmyre,
                                 Chemiker in Mill Brook: auf Verbesserungen in der Fabrication von Alaun,
                                 Schwefelsäure und Glaubersalz. Dd. 19. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem James Francis
                                    Pinel, Chemiker am Skinner's-place, Sise-lane: auf
                                 eine verbesserte Behandlungsart mehliger Stoffe. Dd.
                                 19. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem Michael Fitch in
                                 Chelmsford: auf die Fabrication eines Stoffes um die Zersezung bei Proviant zu
                                 verhüten und ein besonderes Verfahren gewisse Artikel vor dem Verderben zu
                                 schüzen. Dd. 19.
                                    Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem Antoine Vieyres,
                                 Uhrmacher in Pall-mall: auf Verbesserungen in der Fabrication von
                                 geschnittenen oder geschmiedeten Nägeln. Dd. 19. Septbr. 1844.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane: auf eine ihm mitgetheilte verbesserte
                                 Maschine zur Fabrication von Nägeln, Nietnägeln, Schrauben und Stiften. Dd. 19. Sept.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Edward Coke
                                    Wilmot zu Hattenham, Bucks: auf einen verbesserten Apparat zum
                                 Erwärmen der Betten, Personen, Kutschen und Zimmer. Dd. 26. Sept. 1814.
                              
                           
                              Dem James Malam,
                                 Ingenieur in Huntingdon: auf Verbesserungen im Reinigen des Steinkohlengases.
                                 Dd. 26. Sept.
                                    1844.
                              
                           
                           
                              Dem Edwin Cassell zu
                                 Millwall, Poplar: auf ein Material oder eine Verbindung von Materialien zum
                                 Pflastern, Dachdeken, Röhrenleitungen und anderen Zweken, wozu Holz und Eisen
                                 anwendbar sind. Dd. 26. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem Thomas Clarke,
                                 Eisengießer zu Wolverhampton: auf einen verbesserten Nachtstuhl. Dd. 26. Sept.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Sir George
                                    Mackenzie in Coul, Grafschaft Ross: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Papier, besonders zum Schreiben und Copiren von Schriften;
                                 ferner die Fabrication einer besonderen Tinte für dieses verbesserte Papier. Dd. 26. Sept.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem John Berkeley
                                    Cotter zu Dublin: auf Verbesserungen in
                                 der Fabrication und Ausrüstung gewobener Fabricate zu verschiedenen nüzlichen
                                 Zweken. Dd. 26.
                                    Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem Alexander
                                    Turnbull, Med. Dr. im Russell Square:
                                 auf eine neue Methode Häute und Felle schneller zu gerben. Dd. 26. Sept.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Alexander Ramuz
                                 in Frith-street, Soho: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen an Sophas, Bettstätten, Bettschränken, Ottomannen etc., ferner in
                                 der Construction von Speisetischen und Billardtafeln. Dd. 27. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem James Carter in
                                 Delabole, Cornwall: auf Verbesserungen im Schieferschneiden zum Zwek des
                                 Dachdekens. Dd. 27. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem William Henry
                                    Ritchie im Lincoln's-inn: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen an Krempelmaschinen. Dd. 27. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem John Harcourt
                                    Quincey in Old-street: auf Verbesserungen in der
                                 Fabrication von Fenster-Jalousien und Fensterläden. Dd. 27. Sept.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Samuel Cunliffe
                                    Lister zu Manningham: auf Verbesserungen im Vorbereiten und
                                 Kämmen der Wolle. Dd. 27. Sept. 1844.
                              
                           
                              Dem William Thomas,
                                 Kaufmann in Cheapside: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Webestühlen. Dd. 3. Okt.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Samuel Pritchett
                                 in Charlbury, Oxford: auf Verbesserungen im Zuschneiden und Fertigmachen der
                                 Handschuhe. Dd. 3.
                                    Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem Albert Daniel
                                    Hindley in Berner's-street, London;
                                 auf Verbesserungen in der Fabrication von Teppichen. Dd. 3. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 Civilingenieur im Chancery-lane: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an
                                 Buchdrukerpressen. Dd. 3. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem Obed Mitchell
                                    Coleman im Fitzroy-square: auf Verbesserungen an
                                 Pianofortes. Dd. 10. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem William Henry
                                    Ritchie im Lincoln's-inn: auf ihm mitgetheilte
                                 Verbesserungen in der Gewinnung des Kupfers aus seinen Erzen. Dd. 10. Oktbr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem John Bower Brown
                                 in Sheffield: auf eine verbesserte Methode Gußstahl mit
                                 Eisen zu verbinden und seine verbesserte Construction der Kutschenfedern. Dd. 10. Okt.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Joseph Eugen
                                    Chabert im Chancery-lane: auf Verbesserungen in der
                                 Zubereitung von Materialien zur Verfertigung von Bilderrahmen und
                                 architektonischen Verzierungen. Dd. 10. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem Henry Oliver
                                    Robinson, Ingenieur in Old Jewry: auf Verbesserungen ander
                                 Dampfmaschinerie und den Apparaten zur Zukerfabrication. Dd. 10. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem George Hurwood,
                                 Ingenieur zu Ipswich: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Bewegen und
                                 Befestigen der Fenster. Dd. 14. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem John Smith, Weber
                                 zu Salford: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der Fabrication von
                                 (gewobenen) Luxusartikeln. Dd. 14. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem Adolphe Nicole,
                                 Uhrmacher in Dean-street, Soho: auf Verbesserungen
                                 an Taschenuhren und Chronometern. Dd. 14. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem Sir Graham Eden
                                    Hamond in Norton Lodge, Yarmouth, Insel Wight: auf ihm
                                 mitgetheilte Verbesserungen im Befestigen und Einreffen der Ruderräder und
                                 Ruder. Dd. 14.
                                    Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem William Clarke in
                                 Nottingham: auf Verbesserungen an der Maschinerie zur
                                 Fabrication gemusterter Bobbinnetspizen. Dd. 14. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem Peter Borrie,
                                 Civilingenieur im Princes-square, St. George's-in-the East:
                                 auf Verbesserungen an der Maschinerie zur Zukerfabrication. Dd. 17. Okt.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Arthur Parsey in
                                 Spur-street, Leicester-square: auf ein verbessertes Verfahren
                                 Triebkraft zu gewinnen. Dd. 17. Okt. 1844.
                              
                           
                           
                              Dem Edouard Guigues
                                 in Peckham: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen im Druken auf Leder und Felle.
                                 Dd. 17. Okt.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Paul Chappe in
                                 Manchester: auf Verbesserungen an der Maschinerie zum
                                 Spinnen und Dupliren der Baumwolle. Dd. 17. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem Alexander Wright,
                                 Ingenieur am Hales-place, South Lambeth: auf
                                 verbesserte Apparate zum Messen von Gas, Wasser und anderen Flüssigkeiten. Dd. 17. Okt.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Frederick Maberly
                                 in Stowmarket, Stephen Geary am
                                 Hamilton-place, New-road und Joseph Croucher in James-street, Buckingham-gate: auf verbesserte Apparate zum Reinigen, Begießen und
                                 Kehren der Straßen. Dd. 17. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem John Grieve,
                                 Ingenieur in Portobello, Schottland: auf Verbesserungen im Entwikeln und
                                 Anwenden des Dampfs für Dampfmaschinen. Dd. 17. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem James Nasmyth,
                                 Ingenieur zu Patricroft, Lancaster, und Charles May, Ingenieur zu Ipswich: auf
                                 Verbesserungen in der Betriebsweise der atmosphärischen Eisenbahnen und an der
                                 Maschinerie um die dabei angewandten Apparate zu verfertigen. Dd. 22. Okt.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem John Henry Rehe
                                 in Moscow-road: auf Verbesserungen in der Fabrication von Stärke und
                                 mehligen Nahrungsmitteln. Dd. 22. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem Frederick Ransome
                                 zu Ipswich: auf Verbesserungen in der Fabrication
                                 künstlicher Steine zum Mahlen und andern Zweken. Dd.
                                 22. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem George Osmond,
                                 Tischler in London-street: auf Verbesserungen an den Befestigungsmitteln
                                 für Thüren, Schiebladen, Schiebfenster und Speisetische, ferner an den
                                 Vorrichtungen zum Aufhängen von Spiegeln etc. Dd.
                                 22. Oktbr. 1844.
                              
                           
                              Dem James Napier,
                                 Färber zu Hoxton: auf Verbesserungen in der Behandlung der Mineralwasser um
                                 Producte daraus zu gewinnen und um Metalle von andern Substanzen zu trennen. Dd. 22. Oktbr.
                                    1844.
                              
                           
                              Dem Moses Poole am
                                 Patent-office, London: auf ihm mitgetheilte
                                 verbesserte Vorrichtungen zum Entleeren der Abtritte. Dd. 22. Okt. 1844.
                              
                           
                              Dem Henry Carbines zu
                                 Hayle, Cornwall: auf Verbesserungen an Brandern, Patronen etc. Dd. 24. Okt.
                                    1844.
                              (Aus dem Repertory of
                                    Patent-Inventions, Okt. 1844 S. 253 u. Nov. S. 317.)
                              
                           
                        
                           Sorel's
                              Verbesserungen an Dampfmaschinen, Dampfkesseln und deren Oefen.
                           Hr. Sorel übergab der
                              französischen Akademie der Wissenschaften folgende Apparate seiner Erfindung zur
                              Beurtheilung:
                           1) einen Mechanismus, welchen er Rosträumer (dégage-grille) nennt, der unter dem Rost
                              angebracht wird, um denselben zu reinigen und den Durchzug der Luft durch das
                              Brennmaterial zu befördern;
                           2) eine Vorrichtung um das vom Dampf mitgerissene Wasser in Dampf zu verwandeln;
                           3) einen neuen röhrenförmigen Dampfentwikler mit innerm Feuerkanal, welcher leicht zu
                              reinigen und von sehr einfacher Construction ist;
                           4) Apparate zur Verhütung der Dampfkessel-Explosionen;
                           5) einen Mechanismus zur Regulirung und Mäßigung der Geschwindigkeit der
                              Dampfmaschinen troz der Verschiedenheit des Dampfdruks und Widerstandes.
                           Diese Apparate haben sich durch die Erfahrung alle bewährt, vorzüglich beachtenswerth
                              ist:
                           a) der die Verbrennung befördernde Mechanismus; mittelst
                              desselben kann die Dampferzeugung eines Kessels verdoppelt werden, was sowohl für
                              die DampfschiffeDer französische Marine-Minister befahl, nachdem er diesen Mechanismus
                                    hatte prüfen lassen, die Einführung desselben in mehreren Arsenalen. als für die Locomotiven von großem Vortheil ist. Der Rosträumer gestaltet,
                              die Locomotiven nicht nur von geringerem Gewicht und Volum zu verfertigen, so wie
                              sie auch weniger Wasser und Brennmaterial mitzuführen haben, sondern auch das
                              Dampfausblaserohr, welches eine im Durchschnitt auf 15 Pferde anzuschlagende Kraft
                              absorbirt, wegzulassen oder zu vergrößern;
                           b) seine Vorrichtung zur Verdampfung des in die Cylinder
                              mit fortgerissenen und des durch Condensation des Dampfs in denselben sich bildenden
                              Wassers. Diese Vorrichtung wirkt dadurch, daß sie die Vermengung des übersättigten
                              Dampfs mit dem überhizten Dampf in gewissen Verhältnissen zu Stande bringt. Durch
                              Anwendung derselben erspart man ungefähr 25 Procent an Brennmaterial;
                           c) sein Geschwindigkeitsmäßiger und Regulator, welcher
                              ganz von Metall construirt ist und nicht wie andere Regulatoren einen bedeutenden
                              Theil der Kraft des Motors absorbirt;
                           d) seine neuen zur Verhütung von
                              Dampfkessel-Explosionen bestimmten Apparate; durch dieselben werden die
                              früher namentlich im Jahr 1843 von ihm bereits übergebenen ergänzt. Hr. Sorel hat auch zuerst die Pfeife der
                              Locomotiven angewandt, um das Warnzeichen zu geben, wenn der Wasserspiegel im
                              Dampfkessel zu tief sinkt. (Comptes rendus, Mai 1844,
                              Nr. 19.)
                           
                        
                           Ueber die Anwendung der schwefelsauren Thonerde, anstatt
                              Alaun.
                           Die schwefelsaure Thonerde findet, obgleich sie seit acht Jahren (in Frankreich)
                              beharrlich bereitet wird, doch wenig Eingang in den Papier- und
                              Kattunfabriken, welche sich des Buxwyller Alauns bedienen. Die Buxwyller Fabrik
                              bereitet keine schwefelsaure Thonerde, weil man zu der Ueberzeugung gelangt ist, daß
                              dieß Product durchaus nicht mit dem Alaun in seinen vornehmsten Anwendungen
                              concurriren kann. Die Reinheit des Alauns kann nach der Umschmelzung und
                              Krystallisation versichert und verbürgt werden, und seine Zusammensezung bleibt sich
                              immer gleich. Wenn er vollkommen gereinigt ist, läßt sich auch das genaueste
                              Verhältniß der Quantitäten erzielen, sey es bei der Bereitung der harzigen Thonerde
                              zum Leimen der Papiermasse, oder der essigsauren Thonerde als Beizmittel bei der
                              Zeugfärberei und Drukerei.
                           Bei der Bereitung der harzigen Thonerde (in Papierfabriken) muß man sich eines
                              Ueberschusses von Alaun bedienen, um das Harz-Natron völlig zu zersezen, weil
                              der kleinste unzersezte Theil den Leim ungeeignet zur Papierfabrication machen
                              würde. Der freie Alaun selbst ist dabei ganz unschädlich, im Gegentheil man benuzt
                              ihn um dem Papier nach der Chlorbleiche mehr Consistenz zu geben.
                           Die schwefelsaure Thonerde, welche einen großen Ueberschuß an Säure enthält und sehr
                              hygrometrisch ist, ist sehr verschieden in Bezug auf ihren Thonerde-Gehalt
                              nicht bloß im Allgemeinen, sondern es finden selbst Unterschiede bei dem Inhalt
                              eines Fasses statt, da sie die Feuchtigkeit der Luft absorbirt. Wenn man bei der
                              Bereitung der harzigen Thonerde durch schwefelsaure Thonerde die leztere im
                              Ueberschuß anwendet um das Harz-Natron zu zersezen, bleibt unaufgelöste
                              schwefelsaure Thonerde im Leim. Diese schwefelsaure Thonerde macht das Papier dann
                              hygrometrisch und bei der Berührung der Luft wird es feucht und schlecht. Die
                              Papierfabriken welche sich der schwefelsauren Thonerde bedienten, haben diese
                              unangenehmen Erfahrungen gemacht, das Papier hatte den oben erwähnten Fehler, und
                              der Ueberschuß an Säure in der schwefelsauren Thonerde griff die Kufen und die
                              Maschinen an.
                           Zu Gunsten der schwefelsauren Thonerde bemerkt man, daß sie doppelt so viel Thonerde
                              enthalte als der Alaun, obgleich das leztere Salz etwas billiger ist. Die daraus
                              hervorgehende Ersparniß würde bedeutend seyn, wenn die schwefelsaure Thonerde ein
                              Hauptgegenstand und nicht ein Rebenartikel, welcher auf den Preis der Waaren nur
                              sehr wenig Einfluß haben kann, bei der Fabrication wäre, so aber ist es unverständig
                              und unvortheilhaft, bei einem Gegenstand der öfters nicht den hundertsten oder
                              tausendsten Theil des Preises der Waaren ausmacht, sparen zu wollen auf die Gefahr
                              hin, leztere zu verschlechteren. Es ist jedenfalls klüger, demjenigen Product den
                              Vorzug zu geben, welches bei der größten Reinheit ein genau zu bestimmendes
                              Verhältniß der Quantitäten zuläßt, worauf sehr viel ankömmt, wenn wie hier, Alaun
                              oder schwefelsaure Thonerde nur Nebendinge sind.
                           Noch mehr ist dieß der Fall bei der Bereitung der essigsauren Thonerde mittelst
                              schwefelsaurer Thonerde, weil erstere als Beize bei der Färberei und Drukerei sehr
                              werthvoller Zeuge angewandt wird; hier tritt im Vergleich mit dem Werth der Zeuge
                              die bei Anwendung der schwefelsauren Thonerde zu machende Ersparniß gänzlich in den
                              Hintergrund. (Dazu kommt noch, daß bei der Bereitung von essigsaurer Thonerde aus
                              schwefelsaurer, anstatt aus Alaun, kein essigsaures Kali entsteht, daher die
                              Drukfarbe sich zu schnell zersezt und austroknet. In der Wollenfärberei, wo ein
                              Säureüberschuß nicht nachtheilig ist, kann man die schwefelsaure Thonerde füglich
                              anstatt Alaun anwenden. Die Red.) (Moniteur industriel,
                              1844, Nr. 840.)
                           
                        
                           Doppelsalz von schwefelsaurem Eisenoxydul und
                              Eisen-Sesquioxyd.
                           Wenn man ein Gemenge von zwei Theilen schwefelsaurem Eisenoxydul und zwei Theilen
                              schwefelsaurem Eisenoxyd, beide nach der Theorie in neutralem Zustande, mit fünf bis
                              sechs Theilen destillirtem Wasser behandelt, findet man, daß nach 15–20
                              Minuten die Mischung beträchtlich warm wird und eine Temperatur von 20 bis
                              24° R. über derjenigen der umgebenden Luft annimmt. Die beiden Salze lösen
                              sich dabei auf und liefern eine ganz durchsichtige braune Flüssigkeit, welche durch
                              geeignete Verdunstung eine krystallinische Masse wird.
                           Bei dieser Reaction sind zwei Thatsachen beachtenswerth: 1) die erhöhte Temperatur
                              der Mischung, 2) die Auflösung von zwei nicht sehr auflöslichen Salzen in einer
                              verhältnißmäßig ganz geringen Menge Wasser, welche eine chemische Wirkung beweisen;
                              das neue Salz krystallisirt in langen dünnen Krystallen von sehr blaßgrüner Farbe,
                              schwach zusammenziehendem Geschmak und einem auffallend süßen Nachgeschmak.
                           Sezt man dieses Doppelsalz lange der Luft aus, so überzieht es sich mit basisch
                              schwefelsaurem Eisenoxyd; seine Neigung sich höher zu oxydiren ist aber schwächer
                              als bei den Eisenoxydulsalzen; beim Erhizen schmilzt es leicht, verliert sein
                              Krystallwasser, dann die Säure des Eisenoxydsalzes und bei noch höherer Temperatur
                              liefert es die bekannten Zersezungs-Producte des schwefelsauren Eisenoxyduls;
                              Wasser löst es in allen Verhältnissen auf. A. Poumarede.
                              (Journal de Pharmacie, Jun. 1844.)
                           
                        
                           Gelatine und Tischlerleim der chemischen Fabrik zu Buxwyller
                              (Niederrhein) und Schattenmann's Leimprobe.
                           Der Knochenleim oder die Gelatine verdient besondere Berüksichtigung, sowohl seiner
                              Vorzüglichkeit als auch der vielen Vortheile wegen, welche seine Anwendung mit sich
                              bringt. In lezterer Zeit hat man sich im Allgemeinen mehr der gewöhnlichen
                              Leimsorten und Leimstoffe bedient, indem man Ersparnisse damit verbunden glaubt, die
                              mehr eingebildet als wirklich sind.
                           Schattenmann behauptet in einem Bericht über die zur
                              französischen Industrieausstellung im Jahr 1834 von der Buxwyller Fabrik
                              eingesandten Erzeugnisse, daß der aus einer Auflösung von Leimstoffen gewonnene
                              grüne Leim oder die Gallerte chemisch gebundenes Wasser enthalte, während bei dem
                              getrokneten und wieder aufgelösten Leim das Wasser nur mechanisch mit dem Leimstoff
                              aufs engste verbunden sey; ferner daß eine erste Troknung das chemisch gebundene
                              Wasser nicht gänzlich hinwegnehmen könne, daß aber der trokne Leim um so
                              hygrometrischer sey, jemehr Wasser darin bleibe, und daß es ein verwerflicher
                              Gebrauch ist. den Leim wie den von Köln etc. in diken Blättern darzustellen, da
                              diese Blätter, vermöge ihrer Dike, mehr chemisch gebundenes Wasser zurükbehalten; es
                              ist daher rathsam den Leim in dünne, einer vollkommenen Troknung fähige Blättchen zu
                              formen.
                           Hierauf gibt Schattenmann ein praktisches Mittel an, um
                              die Qualität der verschiedenen Leimsorten und ihren inneren Gehalt an Leimstoff zu
                              bestimmen: man legt den Leim 24 Stunden lang in kaltes Wasser, dessen Temperatur
                              jedoch 12° R. nicht übersteigen darf. Der trokne Leim nimmt eine Wassermenge
                              in sich auf, die der Menge Leimstoffs welche er enthält, gleichkommt, und gibt eine
                              Gallerte, welche um so weißer und fester wird, je besser die Qualität des Leims ist.
                              Durch dieses Mittel kann man zugleich die Güte des Leims nach der Beschaffenheit der
                              erhaltenen Gallerte, und seinen Gehalt an Leimstoff nach der Menge derselben
                              beurtheilen.
                           Die Fabrik von Buxwyller liefert hauptsächlich zwei Sorten von Knochenleim: die weiße
                              und die gelbe Gelatine, beide in sehr dünnen Blättchen.
                           Bei vierundzwanzigstündiger Einweichung in kaltem Wasser geben 100 Kil. weiße trokne Gelatine –
                              1300 Kilogr. weiße und feste Gallerte; 100 Kilogr. gelbe trokene Gelatine 1000 Kil.
                              eben so feste aber etwas weniger weiße Gallerte.
                           Der gewöhnliche deutsche, aus Hautabfällen und anderen geringeren thierischen
                              Leimstoffen bereitete Leim, welcher so sehr im Gebrauch ist, nimmt bedeutend weniger
                              Wasser auf als die Gelatine.
                           100 Kilogr. trokenen deutschen Leims geben 600 Kilogr. weiche Gallerte ohne
                              Consistenz.
                           Von diesem Leim, wenn er von besserer Qualität ist, werden 100 Kilogr., die 600
                              Kilogr. Gallerte geben (in Frankreich) für 130 Frcs. verkauft, 100 Kilogr. Gallerte
                              kosten demnach 21 Frcs. 66 Cent.; während 100 Kilogr. weiße Gallerte, von der oben
                              erwähnten gelben Gelatine bereitet, nur 19 Frcs. kosten, so daß sich eine Ersparniß
                              von 2 Frcs. 66 Cent. oder 14 Proc. zu Gunsten der lezteren herausstellt, ohne den
                              Nuzen anzuschlagen, welcher aus der weit besseren Qualität der aus der gelben
                              Gelatine bereiteten Gallerte zu ziehen ist.
                           Die weiße Gelatine, wovon 100 Kilogr., welche 1300 Kilogr. weiße durch Schönheit und
                              besondere Festigkeit ausgezeichnete Gallerte liefern, 300 Frcs. kosten, so daß von
                              der Gallerte der metrische Centner nur 23 Frcs. kostet, ist also dem deutschen
                              Tischlerleim weit vorzuziehen, wenn man die schlechtere Qualität und geringere
                              Quantität nach dem Einweichen in Erwägung zieht.
                           Grenet in Rouen, dessen für Luxusartikel bestimmte
                              Gelatine besonders berühmt ist, erhält dieselbe wahrscheinlich durch Benuzung der
                              jungen Thierhäute und der allerfeinsten Kälberknorpel. Diese Gelatinen lassen
                              allerdings nichts zu wünschen übrig, jedoch haben sie weniger inneren Gehalt, als
                              die bloß durch Behandlung von Knochen mit Salzsäure bereitete Buxwyller Gelatine;
                              denn in Wasser gelegt liefern 100 Kilogr. trokene Gelatine nur 1000 Kilogr.
                              Gallerte, während die Buxwyller weiße Gelatine deren 1300 gibt.
                           Diese sogenannte Grenetine, deren Vortrefflichkeit als
                              Luxusartikel sich nicht in Abrede stellen läßt, und deren Preis (ungefähr 1000 Frcs.
                              für den metrischen Centner) an und für sich auch nicht zu hoch ist, ist doch zu
                              kostbar für die Zweige der Industrie, welche die Gelatine benuzen.
                           Die Wiederanfeuchtung der Gelatine und ihre nochmalige Troknung ist vortheilhaft,
                              indem man nach der Einweichung daraus ein Viertel mehr Gallerte erhält, als aus dem
                              troknen, aus einmal aufgelösten Leimstoffen bereiteten Leim. Die zweimal aufgelöste
                              Gelatine enthält weniger Wasser, und ist deßhalb auch weniger hygrometrisch, so daß
                              man auf diese Art eine, den Einflüssen der atmosphärischen Luft widerstehende
                              Gelatine erhält. Eine langjährige praktische Erfahrung in Bezug auf das Leimen von
                              Holzwerk, besonders bei musikalischen Instrumenten, bestätigt diese Behauptung.
                           Man löst den Leim auf, troknet ihn in kleinen Kugeln, welche man pulverisirt, um ihn
                              so frei als möglich vom Wasser zu machen.
                           Nichts ist unverständiger und gefährlicher als die Anwendung des grünen Leims oder
                              vielmehr der wässerigen Substanz, welche man aus aufgelösten Leimstoffen gewinnt,
                              denn diese grüne Gallerte troknet sehr schlecht, und ist bedeutend
                              hygrometrisch.
                           Bei der Appretur der Zeuge angewendet, beflekt und verdirbt er die Waaren, sobald sie
                              einer höheren Temperatur und einer Feuchtigkeit ausgesezt sind; nichts destoweniger
                              ist seit einiger Zeit dieser Leim bedeutend in Aufnahme gekommen, besonders in Rouen
                              und anderen Städten. Alte Personen, die sich der Zeit erinnern, wo man z.B. Papier
                              nach dem alten Verfahren, d.h. mit grünem Leim fabricirte, werden sich auch eines
                              faulen Geruchs entsinnen, welchen öfters Papier verbreitete, und der von dem
                              verdorbenen Leim herrührte.
                           Eben so einleuchtend ist der Schaden der aus der Anwendung des grünen Tischlerleims
                              zur Appretur der Zeuge erwachsen kann, da diese nothwendigerweise an Werth
                              verlieren, und wenn der Leim verdirbt, der Ruf der Fabriken leiden muß, besonders
                              bei Versendungen in Colonien und südliche Länder. (Moniteur
                                 industriel, 1844 Nr. 840.)
                           
                        
                           E. Pallas, über Zukergewinnung aus
                              Türkischkorn (Mais).
                           Am Schluß einer der französischen Akademie der Wissenschaften zur Mitbewerbung um den
                              Montyon'schen Preis eingereichten Abhandlung zieht Pallas
                              sowohl aus seinen
                              frühern, als aus seinen neuesten Untersuchungen nachstehende Folgerungen:
                           1) das Türkischkorn enthält unstreitig zwei Arten Zuker, einen krystallisirbaren, dem
                              Rohrzuker ähnlichen, und einen unkrystallisirbaren, flüssigen, dem Traubenzuker
                              ähnlichen;
                           2) das Hinwegnehmen der Frucht oder der weiblichen Blüthen vermehrt die Menge des
                              krystallisirbaren Zukers in dem Stengel, so daß durch diese Art von Castrirung der
                              Stengel dieser Pflanze in wahrhaftes Zukerrohr umgewandelt wird;
                           3) die Castrirung kann mit Vortheil durch das Einschneiden (section) in die Blätter zu passender Zeit ersezt werden; diese Operation,
                              vor der Blüthezeit vorgenommen, so wie das Einschneiden in die Blattscheibe (limbus) unter Bestehenlassen der Hauptnerven des
                              Blattes, können die Existenz der Pflanze auf das Spiel sezen; zerstört man hingegen
                              die Hauptnerven und läßt den fleischigen Theil der Blattscheibe hängen, so tragen
                              die Pflanzen keine Früchte, wachsen aber fort und der Stengel bleibt bedeutend
                              zukerhaltig;
                           4) wenn das Schneiden (ablation) der Blätter eine der
                              Castrirung gleiche Wirkung hervorbringen soll, muß die Operation genau in dem
                              Augenblik geschehen, wo die weiblichen Blüthen ihre Stempel zeigen; zu früh
                              vorgenommen gibt das Einschneiden (section) der Blätter
                              einen Stengel, der weder Früchte noch Zuker trägt; zu spät, würden die Aehren die
                              Menge des im Stengel vorhandenen Zukerstoffs vermindern; wo endlich durchaus keine
                              Fruchtbildung eintritt, ist die Pflanze zur Zukererzeugung nicht fähig;
                           5) beim Betrieb im Großen können auch zu gleicher Zeit die Körner und der Zuker aus
                              dem Türkischkorn gewonnen werden; das wirklich fabrikmäßig anwendbare Verfahren aber
                              besteht darin, aus der Aehre fünfzehn bis zwanzig Tage nach der Befruchtung den
                              Saft, welcher sie durchdringt, auszuziehen und denselben in Alkohol zu verwandeln;
                              der mehrere Tage noch im Boden stehen gebliebene, seiner Frucht beraubte Stengel
                              kann eine noch eben so große Menge krystallisirbaren Zukers liefern, wie die zu früh
                              castrirten oder die durch das Einschneiden der Blätter unfruchtbar gemachten
                              Pflanzen. (Comptes rendus, Oktober, 1844, No. 16.)
                           
                        
                           Einfaches Verfahren das Getreide gegen den Kornwurm zu
                              schüzen.
                           Das häufige Verderben meines Korns auf den bestgelüfteten Kornböden durch den
                              Kornwurm und die Kornmotte, während die Bauern dasselbe Getreide davor schüzten,
                              indem sie es, in große Fässer oder Kisten gepakt, in den dunkelsten Winkel zur
                              ebenen Erde ihrer ländlichen Wohnung stellten, brachte mich auf den Gedanken, daß
                              der Zutritt der Luft, des Lichts und der Temperaturwechsel die Erzeugung dieser
                              Insecten eher befördern als unterdrüken. Deßhalb und wegen des bekannten Nuzens der
                              Silos, suchte ich das Verfahren der Bauern nachzuahmen und ließ mein Korn in Fässer
                              füllen, die ungefähr 3 Hektoliter Korn faßten. Dieselben wurden in Ermangelung von
                              Silos längs der Mauer des Kornbodens an die dunkelste Stelle desselben gestellt und
                              mit Dekeln gut verschlossen; die Läden wurden ebenfalls geschlossen. Seit fünf
                              Jahren bedienen ich und mehrere meiner Bekannten uns dieses Verfahrens mit dem
                              besten Erfolg, nicht nur gegen die Motten, sondern auch gegen Ratten und Staub, und
                              kein übler Geruch und überhaupt keinerlei Verderbniß bemächtigt sich des so
                              aufbewahrten Getreides. Es versteht sich, daß Trokenheit eine Hauptbedingung für den
                              Aufbewahrungsort ist. Dieses Verfahren ist einfach und kostet viel weniger als die
                              vielen bisher vorgeschlagenen Aufbewahrungsmethoden, welche, indem sie durch
                              künstliche Wärme zwar das Insect tödten, doch oft der Farbe, Keimkraft etc. des
                              Korns schaden. In großen Getreide-Magazinen wären Fässer aus Eisenblech von
                              15 bis 20 Hektolitern Rauminhalt wohl am zwekmäßigsten. Leon
                                 Dufour. (Moniteur industriel, Okt. 1844, No. 863.)
                           
                        
                           Ueber die Aufbewahrung des Aepfelweins (Ciders).
                           Der Aepfelwein verdient in Gegenden, wo der Weinbau nicht gedeiht, die größte
                              Aufmerksamkeit. Während der Weinbauer große Kosten hat und bis zum lezten Augenblik
                              der Gefahr des Mißrathens ausgesezt ist, ist dem Cider producirenden Landwirth
                              derselbe nur ein Nebenproduct, welches ihm gar keine oder eine nur höchst unbedeutende Auslage
                              verursacht. Keine noch so gewinnreich scheinende Speculation kömmt dem Ertrag eines
                              Ciderbaumes gleich, welcher die ihn ernährende Erde nicht beeinträchtigt. Die
                              Gesundheit anbelangend, ist kein Getränk ihm vorzuziehen; er berauscht nicht leicht
                              und ersezt äußerst vortheilhaft ungesundes Wasser; in einer Gegend, wo jährlich die
                              Schnitter durch den übermäßigen Genuß vom Wasser vom Fieber befallen wurden, verlor
                              das Fieber durch den, zu dieser Zeit säuerlichen Cider, welchen sie später statt des
                              Wassers tranken, seinen periodischen und anstekenden Charakter. Wenn dieses Getränk
                              vor Ablauf eines Jahrs verdirbt, so ist dieß hauptsächlich der nachlässigen
                              Behandlung desselben zuzuschreiben. Nach John Saintclair
                              soll sich der Cider in England 7 Jahre erhalten; in der Normandie erhält er sich
                              wenigstens halb so lange. Um ihn vom Monat November, wo er trinkbar wird, bis wieder
                              zum November zu conserviren, während er sonst im Junius schon gerne sauer wird,
                              müssen die Fässer rein und frei von Schimmel erhalten und, wenn sie leer sind, von
                              dem Hefenrükstand innerlich vollkommen gereinigt, auch Schwefelschnitten darin
                              verbrannt werden. Im Keller liegender Cider, der nicht verführt wird, hält sich
                              besser in Fuder- als andern Fässern und unabgezogen. Sehr geräumige Gefäße
                              und Ruhe sind die besten Mittel seiner Aufbewahrung. Berüksichtigt man dieß und
                              sieht bei seiner Bereitung auf die Fernhaltung von faulen Früchten, Erde, Blättern,
                              Holzstükchen, verschiedenen Aepfelsorten und Birnen, unreifen und frühreifen
                              Früchten, so lohnen sich die geringen Kosten durch ein sehr gutes und haltbares
                              Getränke. Jules Dubern, Meaux. (Moniteur industriel, Okt. 1844, Nr. 866.)
                           
                        
                           Ueber den Nuzen, welchen man vom Strauß in der Land-
                              und Hauswirthschaft ziehen kann.
                           Die in Verschlägen eingefangenen Strauße, namentlich die Weibchen, werden sehr
                              vertraulich; sie laufen beständig, wie ein Pferd aus der Reitschule, rings an den
                              Planken herum. Ihr Kothabgang ist sehr stark, besonders wenn sie mit groben Kleien,
                              mit gewöhnlichem Gras und Abfällen der Haushaltung gefüttert werden; auch wird, wenn
                              man ihnen täglich Stroh, schlechtes Heu oder wildes Gras streut, die Faser derselben
                              durch ihren Fußtritt bald zertheilt, wo sie sich dann mit dem Harn und Koth der
                              Thiere vereinigt; gießt man von Zeit zu Zeit auf dieses Gemenge ein paar Eimer
                              Wasser, so erhält man nach 24 Stunden einen kothigen, diken Dünger, an dessen Geruch
                              man merkt, daß die Gährung vollkommen eingetreten ist. Zu Tunis, in Aegypten oder am
                              Senegal, kostet ein Strauß 20–25 Francs; in Marseille kann er auf 50 Francs
                              zu stehen kommen. Auf dem Lande wäre er wohlfeil zu füttern, wenn schlechte
                              Kartoffeln einen guten Theil des Futters ausmachen. Meine beiden Strauße kosten mir
                              täglich nicht 50 Cent., obwohl sie auch etwas Bohnen erhalten. Diese Thiere fressen
                              auch, was sie von sich gegeben haben, wieder; sie trinken stark und sind vollkommen
                              gesund. – Eine Temperatur von 0° R. ist ihnen nicht unbehaglich; die
                              meinigen sah ich im diken Schnee sich ergözen und begierig davon fressen;
                              Feuchtigkeit ist ihnen längere Zeit hindurch nicht nachtheilig. Wenn ein Männchen
                              zugegen wäre, würden sie vielleicht jährlich Eier legen; dasjenige, welches ich im
                              vorigen Jahr dem Jardin des plantes zusandte, suchte
                              meine beiden Weibchen heim, wovon eines schon 14 Eier legte, die eins ins andere
                              gerechnet 1 1/2 Kilogr. wogen. – Beim Herannahen der Mause nehme ich den
                              Straußen alle hinfälligen Federn und lasse davon sehr gute, dauerhafte Besen binden.
                              Nun kostet ein solcher Federbesen vom amerikanischen Strauß (Nandu) nicht unter 6
                              Frcs., ich kann aber von den Federn, welche ich sammle, 5 wohlbeschaffene Besen
                              verfertigen, habe also einen Ertrag von 30 Frcs., weil ich so viel über die
                              Unterhaltungskosten der Thiere erspare. Ein frischgelegtes Ei, um es in einer
                              Familie zu verzehren, könnte um 10 Frcs. verkauft werden; erhielte man im
                              Durchschnitt jährlich drei, so betrüge dieß 30 Frcs. über den Ertrag der Federn und
                              dann käme noch der Ertrag an Dünger dazu. – Nun sind allerdings diese
                              Berechnungen durch die Erfahrung noch nicht hinlänglich bestätigt; doch geht daraus
                              hervor, daß auf manchem Landgut 1 oder 2 Strauße keine Last wären, sondern eher
                              Nuzen und Vergnügen gewähren würden. Prof. Barthelemy. (Moniteur
                                 industr., Okt. 1844, Nr. 866.)