| Titel: | Verbesserungen an den Schiebventilen, an den Apparaten zur Umkehrung der Bewegung, so wie an den Expansionsvorrichtungen der Dampfmaschinen, worauf sich William Shepherd zu Kingston-upon-Hull, am 18. Nov. 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 94, Jahrgang 1844, Nr. XC., S. 412 | 
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                        XC.
                        Verbesserungen an den Schiebventilen, an den
                           Apparaten zur Umkehrung der Bewegung, so wie an den Expansionsvorrichtungen der
                           Dampfmaschinen, worauf sich William Shepherd zu Kingston-upon-Hull, am 18. Nov. 1843 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Septbr. 1844, S.
                              101.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Shepherd's Verbesserungen an den Schiebventilen,
                           Expansionsvorrichtungen etc. der Dampfmaschinen.
                        
                     
                        
                           Die Erfindung besteht
                           1) in einem Schieberventil mit vier Dampfwegen, nämlich einem Ein- und
                              Ausströmungscanal an jedem Ende des Cylinders; jedes Paar wird auf die nachher zu
                              beschreibende Weise durch sein eigenes D-Ventil
                              regulirt, um den Dampf an den Enden des Cylinders abzusperren;
                           2) in einer Methode die D-Ventile mittelst einer
                              rechts und links gewundenen Schraube an die Ventilstange zu befestigen, so daß durch
                              Umdrehung dieser Stange die Ventile einander genähert oder von einander entfernt
                              werden können, um auf diese Weise den Dampf vor Beendigung des Kolbenhubes
                              abzusperren;
                           3) in einer Anordnung der Ventile, Controlir-Apparat (controller) genannt, um eine unmittelbare Umkehrung der Bewegung der
                              Dampfmaschine zu bewirken.
                           
                           Fig. 23 ist
                              ein Verticaldurchschnitt und Fig. 24 ein
                              Horizontaldurchschnitt (nach der Linie AB, Fig. 23) des
                              Cylinders einer Dampfmaschine mit den an demselben angebrachten Verbesserungen; Fig. 25 eine
                              äußere Ansicht des Ventilkastens mit den Ein – und Ausströmungsröhren. a, a' ist das Vierwegeventil. Dieses Ventil öffnet und
                              schließt abwechselnd die Communication zwischen den Dampfcanälen b, c, dem Inneren des Ventilkastens d und dem Canale, welcher, je nachdem die Maschine
                              vor- oder rükwärts gehen soll, entweder zu der Ein- oder
                              Ausströmungsröhre führt. Die Rükseite der Theile a und
                              a' gleitet an der Liederung f, und der Abstand zwischen diesen Theilen läßt sich durch Umdrehung der
                              Ventilstange g, die mit einer rechts und links
                              gewundenen Schraube versehen ist, vergrößern oder verkleinern. h ist die Einströmungsröhre und i die Ausströmungsröhre; in jeder derselben befindet sich ein hohler
                              Cylinder oder ein Ventil j, in welches eine oder mehrere
                              Dampföffnungen geschnitten sind, die mit ihrem Mechanismus den Controlirapparat
                              bilden; sie haben nämlich den Zwek, zwischen dem Innern des Ventils und den nach dem
                              Ventilkasten führenden Canälen eine Communication herzustellen. Angenommen, der
                              Kolben bewege sich in der durch den Pfeil in Fig. 23 angedeuteten
                              Richtung, so geht die Maschine vorwärts. Soll nun die Bewegung der Maschine
                              rükgängig gemacht werden, so dreht man die Ventile j, j
                              gleichzeitig so weit, bis die Oeffnung in dem Ventile der Einströmungsröhre h mit dem Canale e anstatt
                              mit k, und die Oeffnung in dem Ventile der
                              Ausströmungsröhre i mit der Oeffnung l anstatt mit dem Canale e
                              communicirt. Demnach wird der Dampf, anstatt durch die Oeffnung k in den Ventilkasten und von da in den oberen Theil des
                              Cylinders zu strömen und den Kolben hinabzutreiben, in den Canal e geleitet, von wo er in den unteren Theil des Cylinders
                              gelangt, den Kolben hinauftreibt und die Bewegung der Maschine umkehrt.
                           Fig. 26
                              stellt den Verticaldurchschnitt, Fig. 27 den
                              Horizontaldurchschnitt (nach der Linie CD, Fig. 26) und
                              Fig. 28
                              die äußere Ansicht einer Anordnung dar, um die Bewegung der Maschine, wie oben, mit
                              Hülfe eines „Controllers“ umzukehren, wobei jedoch anstatt des
                              vierwegigen Schieberventils ein gewöhnliches Marine-Ventil angewendet wird.
                              Die Einströmungsröhre h tritt in den mit dem mittleren
                              Theil des Ventilkastens d communicirenden Canal e, und die Ausströmungsröhre i in den mit dem oberen Theil des Ventilkastens communicirenden Canal m. Der mittlere Theil des Kastens d ist von Oben bis Unten durch zwei halbkreisförmige Liederungen f, f, welche gegen das D-Ventil n drüken, abgetheilt; der obere
                              Theil des Kastens communicirt mit dem unteren vermittelst des in dem Ventile befindlichen hohlen
                              Raums. Der Dampf tritt aus der Einströmungsröhre durch den Canal e und den das Ventil umgebenden Raum bei c in den Cylinder und drükt den Kolben hinauf. Soll nun
                              die Bewegung umgekehrt werden, so dreht man die beiden Ventile j, j, bis die Einströmungsröhre mit dem Canal m und die Ausströmungsröhre mit dem Canale e in Verbindung gesezt ist. Dadurch wird der Dampf längs
                              dem Canale m in den oberen Theil des Ventilkastens und
                              von da durch die Oeffnung b in den Cylinder geleitet, wo
                              er die beabsichtigte Umkehrung bewirkt. Bei dieser Combination könnte der Dampf,
                              durch Umdrehung des Ventils, in der Einströmungsröhre mittelst einer geeigneten
                              Vorkehrung, an jeder beliebigen Stelle des Kolbenhubes abgeschnitten werden.
                           Fig. 29 ist
                              ein Verticaldurchschnitt; Fig. 30 ein
                              Horizontaldurchschnitt (nach der Linie EF, Fig. 29) und
                              Fig. 31
                              ein Verticaldurchschnitt (nach der Linie GH, Fig. 29),
                              einer Anordnung, welche mit dem Vierwege-Schieberventil und dem Controller
                              arbeitet.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
