| Titel: | R. Witty's oscillirende Dampfmaschine. | 
| Fundstelle: | Band 94, Jahrgang 1844, Nr. XCI., S. 414 | 
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                        XCI.
                        R. Witty's oscillirende Dampfmaschine.
                        Aus dem Mechanics' Magazine, August 1844, S.
                              94.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Witty's oscillirende Dampfmaschine.
                        
                     
                        
                           Selten ziehen Erfinder, selbst unter dem Schuze der Patente, aus ihren Entdekungen
                              großen Vortheil, wenn auch die Erfindungen selbst dem Publicum den größten Nuzen
                              gewähren. Einen Beleg hiezu liefert R. Witty, Erfinder
                              der oscillirenden Dampfmaschine und Schöpfer mancher anderer nüzlicher Erfindungen,
                              ein ausgezeichneter Ingenieur, welcher, nachdem er seine schönste Lebenszeit der
                              Mechanik zugewendet, nun in seinen alten Tagen sich in einer Dürftigkeit befindet,
                              welche zu einer Subscription zu seinen Gunsten Anlaß gegeben hat. Die
                              Patentbeschreibung seiner oscillirenden Dampfmaschine datirt sich vom 5. Junius 1813; sie lautet wie folgt:
                           Fig. 15
                              stellt einen Cylinder mit Seitenröhre E, conischem Hals
                              und Achse dar. e ist die Dampfröhre mit dem
                              Drosselventil i: o die Ausströmungsröhre; auch ist der
                              Balancier zum Betrieb der nöthigen Pumpen in der Figur zu sehen. Anstatt daß sich
                              nun der Cylinder, wie bei einigen früheren Maschinen, ganz herum dreht, oscillirt er
                              in einem Bogen; seine Kolbenstange ist mit einem Frictionsrade Y versehen, welches zwischen Führungsschienen gleitet
                              und der Kolbenstange die nöthige Parallelbewegung ertheilt. Das Ende der
                              Kolbenstange ist mit der Kurbel verbunden, an deren Achse sich ein Schwungrad 
                              D, D befindet. Die Achse des oscillirenden Cylinders ist
                              auf einem Gestell gelagert. Da die auf diese Weise oscillirende Bewegung weit
                              kleiner ist, als wenn der Cylinder rotirt, so ist es nöthig, die Oeffnungen in der
                              Achse und dem concentrischen Hals, wie Fig. 16 zeigt, länger zu
                              machen, so daß für den Dampf eine hinreichende Oeffnung bleibt. Der Wechsel der
                              Ventile findet statt, wenn sich der Cylinder in verticaler Stellung befindet. Das zu
                              betreibende Werk steht mit der Achse V des Schwungrades
                              D, D in Verbindung. Die Maschine kann durch
                              Umkehrung der Communicationswege des Dampfs nach beiden Richtungen in Thätigkeit
                              gesezt werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
