| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 94, Jahrgang 1844, Nr. CIV., S. 441 | 
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                        CIV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Wichtige Anwendung der Dampfpfeife.
                           Es ist sehr wohl bekannt, daß eine der gewöhnlichsten Ursachen der
                              Dampfkessel-Explosionen der Mangel einer hinlänglichen Menge Wassers ist, zur
                              Zeit, wo der Kesselboden am stärksten erhizt ist. An den Dampfkesseln einer der
                              größten Fabriken in der Nähe von Leeds wurde unlängst folgender zwekmäßige
                              Wasserstandsanzeiger angebracht. Eine kleine Röhre wird in Verbindung mit dem Innern
                              des Kessels an dem Punkt angebracht, wo man den Wasserspiegel ohne Gefahr nicht mehr
                              tiefer sinken lassen kann; oben an diese Röhre stekt man ein gewöhnliches Pfeifchen,
                              wie sie sich auch an den Eisenbahn-Locomotiven befinden, das einen sehr
                              wirksamen Warnlärm macht. Sobald das im Kessel enthaltene Wasser unter den Punkt sinkt, wo
                              die Röhre in den Kessel einmündet, steigt der Dampf in die Röhre und von da in die
                              Pfeife und kündigt somit an, daß zu wenig Wasser im Kessel ist. – Es ist uns
                              nicht bekannt, ob eine ähnliche Sicherheitsvorrichtung schon versucht wurde;
                              jedenfalls kann diese Mittheilung von Nuzen seyn. (Moniteur
                                 industriel, 1844, Nr. 875.)
                           
                        
                           Ueber Krämpelbeschläge aus natürlichem und künstlichem
                              Leder.
                           Das Kunstleder, welches man jezt zuweilen statt des natürlichen zu Krazen oder
                              Krämpelbeschlägen verwendet, besteht aus gewebten baumwollenen, auch wohl leinenen
                              Stoffen, welche mittelst Kautschukleimes übereinander geklebt sind. Ob das
                              künstliche Leder dem natürlichen bei der erwähnten Verwendung gleichkomme, oder gar
                              vorzuziehen sey, das ist wohl noch nicht ganz entschieden, indem dazu eine
                              mehrjährige Prüfung nöthig ist, dieses Leder aber erst seit etwa drei Jahren
                              angewendet wird.
                           Daß man darauf bedacht war, das natürliche Leder bei Krämpelbeschlägen durch einen
                              andern Stoff zu ersezen, mag seinen Grund hauptsächlich darin haben, weil es
                              unsägliche Mühe und Aufmerksamkeit, so wie ausdauernden Fleiß erfordert, das
                              natürliche Leder für einen vollständigen Krämpelbeschlag in einen ganz gleichmäßigen
                              Zustand zu dringen. Man hat zwar Maschinen, um das Leder zu ganz gleicher Stärke
                              auszusalzen, doch ist eine Haut Leder in sich von so verschiedener Beschaffenheit,
                              daß es mit der zwekmäßigsten Maschine nicht möglich wird, daß Leder so gleich zu
                              machen, wie es zum Beschlag erforderlich ist, denn durch die Maschine können weder
                              harte noch weiche Stellen im Leder berüksichtigt werden, da solche zuweilen gerade
                              da mehr oder weniger wirkt und ausfalzt, wo es nicht nöthig oder sogar schädlich für
                              das Leder ist. Als Vorarbeit im Ausfalzen sind die Maschinen gut, die gründliche
                              Ausgleichung des Leders hingegen kann nur mit der Hand mittelst der Ausfalzklingen
                              bewirkt werden. Diese Arbeit ist jedoch sehr mühsam und zeitraubend, erfordert auch
                              eine mehrjährige Uebung, um alle damit verbundenen Vortheile handhaben zu können,
                              weßhalb fast in keiner der seit 10–15 Jahren bestehenden Krazenfabriken
                              dieses Ausarbeiten des Leders mit der Hand angewendet wird. Ein anderer Grund,
                              künstliches Leder für Krazen zu verwenden, mag auch der seyn, daß man des mühsamen
                              Geschäfts überhoben wird, die einzelnen Lederstüken für 20–50 Ellen lange
                              Filets zusammen zu bringen, denn von Kunstleder kann der Filet ohne Nähte aus einem
                              ganzen Stüke gearbeitet werden, weßhalb man auch derartige Filets vorzieht. Durch
                              das zuweilen sehr mangelhafte Zusammenstüken des natürlichen Leders werden nämlich
                              mancherlei Uebelstände hervorgerufen, wird jedoch das natürliche Leder regelrecht
                              zusammengestükt, so treten keine Nachtheile ein.
                           Die Urtheile über die Zwekmäßigkeit der aus Kunstleder gefertigten Krämpelbeschläge
                              sind noch sehr verschieden. Zum Theil gibt man ihnen Beifall, doch sollen dieß, wie
                              man erfahren hat, nur ganz feine Beschläge seyn, die gewöhnlich nicht zu stark
                              gebraucht werden, wo dann die durchgängige Egalität des Stoffes zu dem günstigsten
                              Resultat wohl mit beitragen mag. Nicht bevorzugt werden sie in den Spinnfabriken, wo
                              sie mit weniger Schonung behandelt, ihre Leistungen aber ungewöhnlich stark
                              beansprucht werden. Im leztern Falle haben sich Mängel herausgestellt, deren
                              Beseitigung sehr wünschenswerth erscheint, wofern diese Neuerung allgemein
                              begünstigt werden soll.
                           Nach einem mitgetheilten Berichte aus England, wo dieses künstliche Leder zuerst
                              angewendet wurde, sind dort in den meisten Fabriken die Kunstlederbeschläge wieder
                              abgenommen und dafür wieder Beschläge von natürlichem Leder aufgelegt worden, weil
                              man fand, daß die zur Kraze nöthige Elasticität, welche dem natürlichen Leder eigen
                              ist, dem künstlichen abgehe, was auch von hiesigen Spinnfabrikanten bestätigt
                              wird.
                           Ferner wirkt die Temperatur zu sehr auf das künstliche Leder ein, indem dieser Stoff
                              bei Wärme ganz weich, bei kalter Temperatur aber fest und hart wird. Beide Zustände
                              haben aber, mögen sie in höherem oder geringerem Grade stattfinden, den
                              nachtheiligsten Einfluß auf die Wirkung des arbeitenden Beschlages. Ist die
                              Temperatur abwechselnd, so wird der Stoff blasig und die einzeln auf einander
                              geklebten Zeuge lösen sich nach und nach von einander ab, was ein nicht zu
                              beseitigender Uebelstand ist. Es ist deßhalb für derartige Beschläge zu empfehlen, daß fortwährend im
                              Krämpelsaal für eine ganz gleichmäßige, angemessene Temperatur gesorgt werde, was
                              freilich nur sehr schwer zu erreichen seyn dürfte.
                           Bei derartigen Beschlägen, in welche, weil sie zu einer stärkern Benuzung bestimmt
                              waren, stärkere Nummern Draht gesezt wurden, hat sich auch gezeigt, daß nach nicht
                              zu langer Zeit die Zähne die Fäden des Stoffes zerriffelten, weßhalb sie ihre ganze
                              Kraft und Haltbarkeit verlieren mußten.
                           Daß aus dergleichen Beschlägen die Zähne nicht ausspringen und unbeschädigt bis auf
                              den Grund abgeschliffen werden können, hat sich nicht bestätigt, denn es ist
                              wiederholt vorgekommen, daß solche Beschläge total ausgesprungen sind.
                           Die durch Vernachlässigung so häufig veranlaßten Beschädigungen der Beschläge können
                              nicht, wie beim natürlichen Leder, reparirt werden, weil es nicht möglich ist, in
                              die nach dem Ausziehen der Zähne sich sogleich zusammenziehenden Löcher neue Zähne
                              einzusezen. Aus eben diesem Grunde eignen sich solche Beschläge auch nicht zum
                              durchgängigen gänzlichen Umsezen, weßhalb im Verhältniß zum natürlichen Leder ein
                              wesentlicher Vortheil bei ihnen entbehrt wird, denn Krämpelbeschläge von natürlichem
                              Leder können, wenn sie von guter Beschaffenheit und solid gearbeitet, nach längerer
                              Zeit aber unbrauchbar geworden sind, mit neuen Zähnen besezt werden, und dergleichen
                              neu besezte Beschläge stehen an Güte und Dauer den ganz neuen Beschlägen nicht im
                              Geringsten nach und kosten noch außerdem um den dritten Theil weniger.
                           Ein noch bedeutenderer Uebelstand aber ist der daß, nachdem bei Beschlägen von
                              Kunstleder die Zähne kürzer geschliffen sind, der Auspuzkamm bis auf den Grund
                              eindringt, wodurch unausbleiblich die Fäden des Stoffes nach und nach aufgerissen
                              werden, so daß nach öfterm Auspuzen der Stoff zerstört wird und dadurch nothwendig
                              unbrauchbar werden muß.
                           Davon ist man bereits wieder abgekommen, vollständige Beschläge von diesem Stoff zu
                              fertigen; für welche Theile des Beschläges er sich jedoch eignen soll, darüber sind
                              die Ansichten noch getheilt, denn manche Krazenfabrikanten empfehlen das Kunstleder
                              nur für Filets, andere nur für Blätter, wogegen man für Deken oder Gegenblätter
                              gleich Anfangs wieder natürliches Leder verarbeitete, weil solche in jeder Beziehung
                              mehr zu leiden und auszuhalten haben. Es scheint sonach, daß das natürliche Leder
                              wegen seiner kräftigen und haltbaren Beschaffenheit im Allgemeinen vorzuziehen sey,
                              nicht allein für die Deken, sondern auch für die übrigen Theile des Beschlages. Es
                              würde daher dem Standpunkte der gegenwärtigen Erfahrungen gemäß immer noch zu
                              empfehlen seyn, namentlich wenn man auf größere Dauer der Beschläge Rüksicht nimmt,
                              und dieselben zu stärkern Nummern verwendet, Beschläge von natürlichem Leder
                              anzuwenden, denn schwerlich werden sich dergleichen von Kunstleder hinsichtlich der
                              Dauer so lange bewähren, wie es von denen aus natürlichem Leder erwiesen ist, indem
                              es oft vorkommt, daß leztere bei einer gleichmäßigen guten Behandlung zehn Jahre und
                              noch länger nach Wunsch arbeiten und sich dann immer noch zum Neuumsezen
                              eigneten.
                           Das künstliche Leder wird gegenwärtig bereits von Vielen fabricirt, jedoch mitunter
                              noch in einem sehr mangelhaften Zustande. Hinsichtlich des Preises findet bei solid
                              gearbeitetem künstlichen Leder im Verhältniß zu dem natürlichen keine wesentliche
                              Ersparniß statt, und da das bis jezt hergestellte künstliche Leder, wie oben gezeigt
                              worden, gegen das natürliche Leder, namentlich gegen das niederländische noch viel
                              zu wünschen übrig läßt, so kann es auch zur Zeit dieses leztere noch keineswegs
                              ersezen. (Aus den Verhandlungen der technischen Deputation des Handwerkervereins in
                              Chemnitz.)
                           
                        
                           Mittel, die Mauern vor Feuchtigkeit zu schüzen.
                           Hr. Silvester macht zu diesem
                              Behuf die Baksteine undurchdringlich für das Wasser, indem er sie mit einer
                              Auflösung folgender Ingredienzien überzieht. Man löst 19 Loth Seife in 8 Pfund
                              Wasser auf und überzieht damit die Baksteine mittelst eines breiten, flachen Pinsels
                              unter Verhütung von Schaum; läßt 24 Stunden lang troknen, bereitet sodann eine
                              Lösung von 12 Loth Alaun in 32 Pfd. Wasser und trägt diese ebenfalls auf die
                              Baksteine auf. Es muß dieß bei troknem, warmem Wetter geschehen. – Mit diesem
                              Verfahren wurden folgende Resultate erhalten: einen Monat, nachdem der Versuch mit
                              einem troz der Anwendung
                              guter Baksteine, in Folge der Feuchtigkeit unbewohnbar gewordenen Hause angestellt
                              worden war, kamen Windstöße aus Südwesten die von einem 48 Stunden lang
                              fortwährenden Regen begleitet waren; in gewöhnliche Mauern wäre er eingedrungen,
                              aber die Bekleidung mit präparirten Ziegelsteinen leistete den vollkommensten
                              Widerstand. Seitdem schlug schon mehrmals Plazregen gegen die so geschüzten Mauern,
                              es zeigte sich aber nicht die geringste Spur Feuchtigkeit. (Moniteur industriel, 1844, Nr. 851.)
                           
                        
                           Bréant's Verfahren das Holz zu conserviren.
                           Die Erfindung des Hrn. Bréant besteht darin, Holzstüke durch einen starken Druk auf
                              Flüssigkeiten worin sie liegen, oder durch anfängliche Verminderung des Luftdruks,
                              worauf dann in denselben Gefäßen ein starker Druk nachfolgt, mit solchen
                              Flüssigkeiten zu imprägniren. Im erstern Fall werden die in den Pflanzenzellen und
                              Fasern enthaltenen Gase auf ein kleineres Volum reducirt und machen daher der
                              präservirenden Flüssigkeit Plaz; im zweiten werden die Gase zum Theil herausgezogen,
                              sie treten durch die Flüssigkeit hindurch aus, und leztere tritt dann an ihre Stelle
                              unter dem Einfluß des Gewichts der Atmosphäre, welches durch die zweite Wirkung
                              eines besondern Druks noch vermehrt wird. War nun auch die Zwekmäßigkeit dieses
                              Verfahrens, das Holz zu imprägniren, nicht zu bezweifeln, so mußte man sich doch
                              erst überzeugen, ob das Holz durch diese Behandlung vor dem Verderben durch
                              atmosphärische Einflüsse besser geschüzt werde, als sonst. Dieß veranlaßte die Société d'Encouragement, welche im Jahr
                              1834 auf der Brüke Louis-Philippe gelegte, mit Leinöhlfirniß imprägnirte
                              Tannenbohlen im Jahr 1841 untersuchen ließ, die dabei noch vollkommen gut befunden
                              wurden, während daneben liegende nicht getränkte ganz unbrauchbar geworden waren.
                              Auch im April d. J. 1844 war das getränkte Holz noch im besten Zustand und zwar in
                              der Mitte ebenso wie auf der Oberfläche. (Moniteur
                                 universel, 1844, Nr. 874.)
                           
                        
                           Das Tard'sche Filter.
                           So sehr man bis jezt auch besorgt war, das Filtriren des Wassers möglichst zu
                              vervollkommnen, so wenig genügen die Mittel, den Wein, die Oehle, das Bier (!), den
                              Cider, den Essig etc. zu klärenkiären, den Ansprüchen des Haushalts und der Industrie. Man bedient sich zum
                              Klarmachen geistiger Flüssigkeiten noch häufig der Eier, des Leims, des
                              Schießpulvers, der Gallerte und sogar des Hammelbluts. Diese Körper helfen aber oft
                              nichts und sind zu manchen Jahreszeiten sogar gefährlich. Ein mechanisches Mittel
                              scheint diesen Zwek besser zu erfüllen und dieses hat Hr. Tard im Papierzeug aufgefunden, welcher in
                              geringer Menge und in kleinen Vorrichtungen Treffliches leistet. Die größten
                              Apparate von nur 1 Meter Durchmesser und gleicher Höhe können in einem Tag bis
                              150,000 Liter liefern und die kleinsten von 20 Centimeter Durchmesser 300 bis 400
                              Liter in der Stunde. Diese Filter sind unter sich in nichts verschieden als in der
                              filtrirenden Masse, welche je nach der Natur der zu filtrirenden Flüssigkeit anders
                              seyn muß. Die Verbindung dieser Apparate mit einer Saug- und Drukpumpe
                              gestattet das Klären der Weine im Keller und macht diese Filter vorzüglich zum
                              Seedienst oder für eine Armee im Felde sehr bequem, indem der Schlauch nur in einen
                              Teich oder Fluß gestekt zu werden braucht, um mittelst der Pumpe reines Wasser zu
                              erhalten. Dieser Apparat ist in Frankreich schon ziemlich verbreitet, und der
                              Erfinder erhielt bei der dießjährigen Industrie-Ausstellung eine goldene
                              Medaille. (Moniteur industriel, 1844, Nr. 878.)
                           
                        
                           
                           Trokne Hefe nach Heusler.
                           1 Unze Hopfen koche man mit der hinreichenden Menge Wasser zu 18 Unzen ein, vermische
                              die filtrirte Flüssigkeit mit 1 1/2 Pfd. Roggenmehl und 6 Unzen guter Hefe, seze
                              noch so viel Mehl zu, bis ein diker Brei entsteht, den man auf einem warmen Ofen
                              gehörig gehen läßt und dann schnell troknet. (Jahrb. für Pharm. Bd. IX, S. 22.)
                           
                        
                           Ueber den Anbau von Winterkartoffeln.
                           Hrn. Changarnier gelang es,
                              Kartoffeln zu ernten zu einer Zeit, wo sie gewöhnlich erst gelegt zu werden pflegen.
                              Sein Verfahren, welches der Landwirthschaft ungemein großen Nuzen gewährt und jede
                              Hungersnoth unmöglich macht, ist folgendes:
                           Am 1. August 1843, sagt er, ließ ich ohne weitere Vorbereitung in einen Boden, von
                              welchem eben erst Erbsen eingethan worden waren, Kartoffeln legen (gelbe, runde
                              Knollen), in der Absicht, die ersten Tage des nächsten März zu ernten, und nach der
                              Ernte den Boden sogleich zu einer Frühlingsaussaat zu verwenden. Jeder Knollen wurde
                              28 bis 30 Centimeter (10 bis 11 Zoll) tief und in Abständen von 50 bis 60
                              Centimetern (1 1/2 bis 2 Fuß) in den Boden gelegt. Am 18. August kamen die Stengel
                              zum Vorschein und in Blüthe kamen sie gegen den 20. September, zu welcher Zeit sie
                              40 bis 46 Centimeter (1 Fuß 2 Zoll bis 1 Fuß 4 Zoll) hoch waren. Als die ersten
                              Triebe sichtbar wurden, ließ ich das Unkraut ausjäten und dieß dann öfters
                              wiederholen. Es wird dadurch auch zugleich die Erde aufgelokert und dieß ist behufs
                              des Wachsthums der Pflanze sehr nöthig. Dem Anhäufen der Erde um die Pflanze, von
                              welcher wichtigen Operation die reiche Ausbeute und die Schönheit der Kartoffeln zum
                              Theil abhängt, wurde besondere Sorgfalt gewidmet. Beim Herannahen der ersten Kälte
                              ließ ich die Stengel etwa 16 Centimeter (6 Zoll) über dem Boden abschneiden und in
                              der Voraussicht eines strengen Winters den Boden mit einer Schicht Stallmist
                              überdeken und obendrauf mit Erde überstreuen, damit dieser Mist dem Winde
                              widerstehe. So versorgt, bedurften die Pflanzen keiner weitern Pflege bis zur Ernte.
                              Am 28. Februar 1844 nahm ich diese vor und sie übertraf troz des in jeder Hinsicht
                              unvortheilhaft gewählten Bodens, doch alle meine Erwartungen, indem ich 18 bis 20
                              Kartoffeln am Büschel erhielt. – Am 10. März konnte mein Erdreich mit Hülfe
                              des zum Bedeken der Kartoffeln dienenden Mistes schon Korn oder Hafer aufnehmen,
                              dessen Gedeihen mir außer Zweifel steht, indem es von der Erfahrung schon längst
                              bestätigt ist, daß jeder Anbau in dem Boden, welcher vorher Kartoffeln trug, wohl
                              gedeiht. – Man erntet auf diese Weise (selbst nach dem strengsten Winter) die
                              Kartoffeln zur Zeit, wo man sie erst zu legen pflegt, kann den Boden dann zur
                              Frühsaat benüzen und erhält so dieses Nahrungsmittel zu einer Jahreszeit, wo die
                              frischen Gemüse gewöhnlich ausgehen, die Kartoffel-Vorräthe sich erschöpfen
                              und sie theurer werden, und der Vorrath davon auch schon eine gewisse Veränderung
                              erlitten hat und nicht mehr gesund ist. (Moniteur
                                 industriel, 1844, No. 846.)