| Titel: | Mechanismus zur Verbindung von Achsen oder Wellen, um sie mit verschiedenen relativen Geschwindigkeiten rotiren zu lassen, worauf sich Elijah Galloway, Civilingenieur in Blackfriars-road, Grafschaft Surrey, am 12. Junius 1844 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 96, Jahrgang 1845, Nr. III., S. 9 | 
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                        III.
                        Mechanismus zur Verbindung von Achsen oder
                           Wellen, um sie mit verschiedenen relativen Geschwindigkeiten rotiren zu lassen, worauf
                           sich Elijah Galloway,
                           Civilingenieur in Blackfriars-road, Grafschaft Surrey, am
                           12. Junius 1844 ein Patent ertheilen
                           ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Jan.
                              1845, S. 29.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              I.
                        Galloway's Mechanismus zur Verbindung von Achsen oder
                           Wellen.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung betrifft einen Mechanismus, der so eingerichtet ist, daß die
                              Geschwindigkeit einer Achse doppelt so groß wird, als die einer andern.
                           Wenn ein Rad im Innern eines andern Rades von doppelt so großem Durchmesser rollt, so
                              daß der Mittelpunkt des größeren die Peripherie des kleineren Rades berührt, und das
                              leztere in einer gegebenen Zeit doppelt so viel Umdrehungen macht als der erstere,
                              so beschreibt bekanntlich jeder Punkt in der Peripherie des kleineren Rades quer
                              durch die Fläche des größeren eine gerade Linie. Auch werden sich die von den
                              gegenüberliegenden Punkten e, f, Fig. 44, beschriebenen
                              Linien im Mittelpunkte g rechtwinkelig durchschneiden.
                              Wären nun e und f Kurbelzapfen oder
                              die Lager einer gekröpften Achse, Fig. 47, und wäre mit dem
                              größeren Rade irgend ein geeigneter Mechanismus verbunden, vermöge dessen die
                              erwähnten Zapfen oder Lager in Beziehung auf das größere Rad nur eine geradlinige
                              Bewegung, z.B. c, c und d, d
                              machen könnten, so würde die Achse g eine Umdrehung
                              machen, während die Achse h zweimal rotirte.
                           Die Figuren 45
                              und 46
                              stellen nun die End- und Seitenansicht eines Mechanismus dar, womit der
                              erwähnte Erfolg erzielt wird.
                           Fig. 47 ist
                              ein Grundriß des Krummzapfens e, h, f. An die Hauptachse
                              g, Fig. 45, ist eine Kurbel
                              z befestigt, in deren Zapfen der dreiekige Hebel i eingehängt ist. An den Enden dieses Hebels befinden
                              sich Zapfen c und d, welche
                              an den entgegengesezten Seiten hervorragen, so daß sie beziehungsweise in den Ebenen
                              der Krummzapfenlager f und e
                              liegen. In diese Zapfen sind die Verbindungsstangen j
                              und k eingehängt. In der Mitte von j befindet sich ein Lager, worin ein Zapfen s spielt, welcher an das eine Ende einer
                              Verbindungsstange r befestigt ist. Mit ihrem andern Ende
                              ist die Stange r an einem von der Mitte der Hauptwelle
                              hervorstehenden Zapfen befestigt. Ist nun j doppelt so
                              lang wie r, so kann begreiflicher Weise der Punkt f nur die gerade Linie d, d
                              beschreiben. Nehmen wir nun zunächst an, j sey mit
                              seinem unteren Ende an den Kurbelzapfen f, deßgleichen
                              die Stange k an den Kurbelzapfen e befestigt und die Achsen g und h rotiren in geeigneten Lagern, so wird g eine Umdrehung machen, während h zweimal rotirt.
                           Sollen die rotirenden Wellen einen Winkel mit einander bilden, so kann man sich der
                              Fig. 48
                              und 49
                              dargestellten Anordnung bedienen. Diese Anordnung bildet eine andere Methode, eine
                              Bewegung zu vervielfachen und nähert sich dem mit Bezug auf Fig. 44 erläuterten
                              Princip. An eine Achse g ist der diamantförmige Körper
                              t, von welchem in radialer Richtung vier Zapfen u, u und v, v abstehen,
                              befestigt. Mit den Zapfen v, v ist der Bogen w, Fig. 49, verbunden, der
                              in seiner Mitte v' gleichfalls ein Lager besizt. Ein
                              zweiter kleinerer Bogen x ist auf ähnliche Weise mit den
                              Zapfen u, u verbunden und besizt in seiner Mitte
                              gleichfalls ein Lager u'. Bei dieser Anordnung sind die
                              Arme y, y, anstatt wie in Fig. 47 gerade zu seyn,
                              gebogen und mit den Bogen x und w von einem gemeinschaftlichen Mittelpunkte aus construirt. Aus dieser
                              Anordnung folgt, daß sich die Rotationsgeschwindigkeiten der erwähnten Achsen, auch
                              wenn sie einen Winkel mit einander bilden, wie 2 : 1 verhalten werden.
                           Ich werde nun eine Modification der obigen Anordnung zur Erzielung einer
                              Geschwindigkeitsveränderung beschreiben; diese Anordnung nähert sich dem mit Bezug
                              auf Fig. 44
                              beschriebenen Princip. Die Linien a¹, a² und a³, Fig. 51, bezeichnen die
                              Fig. 50
                              entsprechenden Krummzapfen nebst Verbindungsstange. Dreht man a¹ in die bezeichnete Lage, so rotirt der Krummzapfen a² um seine Achse und zwar mit der doppelten
                              Geschwindigkeit von a¹. Wenn aber beide
                              Krummzapfen wie in Fig. 50 in einer Linie liegen, so würde
                              offenbar a¹ nicht im Stande seyn a² bewegen, weßwegen der Achse a² nothwendig ein Schwungrad gegeben werden muß.
                              Hinsichtlich der Anwendung bei Dampfmaschinen ist zu bemerken, daß die Kolbenstange
                              in den Kurbelzapfen a⁴ eingehängt werden sollte,
                              so daß die Richtung der Kraft durch die Mittelpunkte geht. Es ist einleuchtend, daß
                              alle diese Anordnungen angewendet werden können, sowohl um die Bewegung von Wellen
                              zu reduciren als zu vervielfachen, und daß sie in allen solchen Fällen anwendbar
                              sind, bei welchen eine Achse in derselben Zeit doppelt so viel, oder auch
                              vermittelst Wiederholung der bezeichneten Anordnung 4, 8, 16 u.s.w. mal so viele
                              Umdrehungen machen soll als eine andere.
                           
                        
                     
                  
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