| Titel: | Beschreibung einer vortheilhaften Anordnung der Bunsen'schen galvanischen Batterie; von Dr. Tasché. | 
| Autor: | Tasché | 
| Fundstelle: | Band 96, Jahrgang 1845, Nr. LXX., S. 273 | 
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                        LXX.
                        Beschreibung einer vortheilhaften Anordnung der
                           Bunsen'schen
                           galvanischen Batterie; von Dr. Tasché.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              IV.
                        Tasché's Anordnung der Bunsen'schen galvanischen
                           Batterie.
                        
                     
                        
                           Die zur Erzeugung galvanischer Ströme so überaus wirksame Bunsen'sche Kette bietet in ihrer gewöhnlichen Construction bei Anwendung
                              vieler Elemente die Unbequemlichkeit dar, daß man nicht im Stande ist, die
                              Thätigkeit des Apparates mit einem Male aufzuheben und wieder herzustellen. Oefters
                              kommt man in den Fall, den Strom eine Zeit lang nicht benuzen zu können; alsdann muß
                              man entweder den Apparat unnöthigerweise der Wirkung der Säure aussezen, oder man
                              sieht sich genöthigt, denselben auseinander zu nehmen und dann von Neuem
                              zusammenzusezen. Folgende Anordnung soll dieser Unbequemlichkeit abhelfen. Nach dieser
                              Anordnung besteht nämlich der Apparat aus zwei gesonderten Theilen, dem Gestelle und
                              dem Nahmen. Das Gestell (Fig. 16 zeigt davon den
                              Längendurchschnitt) besteht aus einem 1 1/2 Zoll diken Brette und enthält zwei
                              Reihen cylindrischer, 1 Zoll tiefer Löcher, welche zur Aufnahme der die Säure
                              enthaltenden Gläser bestimmt sind. Auf dem Boden der Gläser ist ein schmaler
                              Glasring ausgekittet, worin die Thonzellen gesezt werden. – Der Rahmen, wovon
                              Fig. 17
                              den Grundriß darstellt, ein vierekiges Brett von 1 1/2 Zoll Dike, ist zur Aufnahme
                              der Zink- und Kohlenelemente bestimmt. Er enthält kreisförmige Vertiefungen
                              (Fig. 17,
                              m) von gleicher Anzahl und gleichem Abstande als die
                              des Gestells. Diese Vertiefungen, welche einen Zoll tief in das Brett hinein
                              reichen, sind mit Schraubenwindungen versehen, worin hölzerne Schrauben (Fig. 18, s) passen, welche in der Mitte hohl sind, so daß die
                              Cylinder der Zinkelemente mit einiger Reibung hindurch gestekt werden können.
                              ₁ⁿ, ₂ⁿ (Fig. 17) sind Rinnen,
                              welche um die Dike des Zinkblechs, woraus die Zinkcylinder bestehen, tiefer als die
                              Schraubenmutter in das Brett eingeschnitten sind und die Schraubenwindungen
                              durchbrechen. Die übrigen im Rahmen befindlichen Löcher (o,
                              Fig. 17)
                              haben den Zwek, denselben leichter zu machen. – Um nun die Zinkelemente auf
                              den Nahmen zu befestigen, verfährt man auf folgende Art. Man sezt zuerst das
                              Zinkelement (Fig.
                                 19) so ein, daß der Zinkstreifen p in die
                              Rinne ₁ⁿ zu liegen kommt, schiebt sodann die Schraube über den
                              Zinkcylinder und schraubt dieselbe so tief ein, daß sie fest auf dem Zinkstreifen
                              aufsizt. Auf das Ende der Schraube wird alsdann der Ring q des folgenden Zinkelements Fig. 20 so aufgepaßt, daß
                              dessen Zinkstreifen r in die folgende Rinne
                              ₂ⁿ zu liegen kommt, und die Befestigung des zweiten Zinkcylinders wie
                              vorhin bei dem ersten bewerkstelligt. Auf gleiche Weise werden die übrigen
                              Zinkelemente von der Form Fig. 20 auf dem Rahmen
                              befestigt. Den Schluß bildet ein Element von der Form der Fig. 21. Um die
                              Kohlencylinder zwischen dem über die Schraube hervorragenden Zinkringe und der
                              Schraube befestigen zu können, enthalten die beiden leztern kleine hervorstehende
                              Zäpfchen (z, Fig. 18, 19, 20); in die äußere und
                              innere Oberfläche der ersteren dagegen sind hakenförmige Rinnen (k,
                              Fig. 22)
                              eingeschnitten. Sezt man nämlich die Kohlencylinder so auf, daß sich die Zäpfchen in
                              die Rinnen schieben und gibt man jenen alsdann eine kleine Drehung, so sind
                              dieselben auf der Schraube so befestigt, daß sie beim Umdrehen des Rahmens nicht
                              fallen können, siehe Fig. 18. – Dreht
                              man nun den Rahmen um und paßt ihn so auf das Gestell auf, daß die Pfosten (f, f, Fig. 16) des leztern
                              durch die Löcher (a, 
                              
                              Fig. 17) des
                              Rahmens gehen, so werden sich die Zinkcylinder in den Thonzellen und die
                              Kohlencylinder zwischen Glas und Thonzellen schieben und der Apparat sofort in
                              Thätigkeit gerathen. Will man den Apparat außer Thätigkeit sezen, so braucht man nur
                              den Rahmen nach dem Emporheben ein wenig auf die Seite zu rüken, so daß die
                              prismatischen Zapfen (w, Fig. 17) in die
                              Einschnitte d der Pfosten hineinpassen. Damit beim
                              Aufziehen des Rahmens die Thonzellen nicht mit in die Höhe gehoben werden, müssen
                              Zink- und Kohlencylinder ohne zu große Reibung an denselben vorbeistreifen.
                              Fig. 23
                              stellt eine perspectivische Ansicht des Apparates dar.
                           
                        
                     
                  
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