| Titel: | Maschine zum Schneiden und Schnizen des Holzes für eingelegte Arbeiten und Verzierungen, worauf sich William Irving, Ingenieur zu Lambeth am 25. Nov. 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 96, Jahrgang 1845, Nr. LXXXVIII., S. 362 | 
| Download: | XML | 
                     
                        LXXXVIII.
                        Maschine zum Schneiden und Schnizen des Holzes
                           fuͤr eingelegte Arbeiten und Verzierungen, worauf sich William Irving, Ingenieur zu
                           Lambeth am 25. Nov. 1843 ein Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai
                              1845, S. 292.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              V.
                        Irving's Maschine zum Schneiden und Schnizen des Holzes für
                           eingelegte Arbeiten und Verzierungen.
                        
                     
                        
                           Mit Hülfe meiner Maschine, welche aus einem rotirenden Schneidinstrumente in
                              Verbindung mit gewissen mechanischen Anordnungen und einem beweglichen Tische
                              besteht, bin ich im Stande in Holztafeln mit großer Leichtigkeit Schnizarbeiten und
                              Vertiefungen in mancherlei ornamentalen Formen auszuführen, zur Herstellung
                              eingelegter Arbeiten, gothischer Verzierungen u.s.w.
                           Fig. 24
                              stellt diese Maschine in der Seitenansicht,
                           Fig. 25 in
                              der Endansicht und
                           Fig. 26 im
                              Grundrisse dar. Zur Bezeichnung der entsprechenden Theile sind gleiche Buchstaben
                              gewählt. A ist ein Tisch, welcher die verschiedenen
                              Theile der Maschine trägt; B, B ein an diesen Tisch
                              befestigter Träger mit Achsenlagern C, C zur Aufnahme
                              einer senkrechten Achse D, D: E ein an die Achse D, D befestigtes und um dieselbe im Bogen bewegliches
                              Gestell. Das andere Ende dieses Gestells enthält in geeigneten Lagern eine frei
                              rotirende verticale Spindel F. Das untere Ende dieser
                              Spindel enthält einen dikeren Theil V, an welchen das
                              Schneid- oder Bohrwerkzeug befestigt wird. Außerdem enthält die Spindel eine
                              Rolle G mit Schnurläufen von verschiedenen Durchmessern,
                              um die Rotationsgeschwindigkeit der Spindel nach Umständen abändern zu können. Ein
                              endloser Riemen H läuft um diese Rolle und um den
                              unteren Theil einer ähnlichen lose auf der Achse D
                              rotirenden Rolle I. Die obere Rinne der Rolle I nimmt einen andern endlosen Riemen K auf, welcher um eine Scheibe L läuft; diese dreht sich auf einem Träger N,
                              der durch einen ähnlichen M mit dem Träger B verbunden ist. Eine horizontale bewegliche Scheibe O ist an eine verticale Achse R befestigt, welche durch den Tisch A geht,
                              und mit ihrem unteren Ende in einem Lager S auf einem
                              Bogen Z frei rotirt. Die durch das Messer X zu bearbeitende Holztafel P wird mittelst Schraubenklampen an die drehbare Scheibe befestigt. An dem
                              linken Ende des Tischs A befindet sich eine an das
                              Holzgestell befestigte verticale Stange J mit einem
                              Zapfen, um den sich der Hebel W drehen läßt. Das eine
                              Ende dieses Hebels nimmt das untere Ende der Achse D
                              auf, das andere Ende desselben ist durch ein Scharnier mit einer Trittstange T verbunden. Dieser Hebel in Verbindung mit der
                              Trittstange hat den Zwek, die Achse D mit dem Gestell
                              E gelegentlich in die Höhe zu heben. Die
                              Adjustirschraube U in dem Fuß des Gestells dient dazu,
                              das Niedersteigen der Spindel D zu reguliren, damit das
                              Schneidinstrument nicht tiefer als nöthig in das Material P eindringe.
                           Fig. 31 so
                              wie der punktirte Theil in Fig. 25 stellt eine
                              andere Anordnung zum Heben und Senken der Achse D dar,
                              die ich beim Schnizen abwechselnder Reliefarbeiten, z.B. des Blätterwerks u.s.w.,
                              anwende. Auf irgend einem geeigneten Theil des Trägers B
                              ist ein Gestell a mit Lagern b,
                                 b, zur Aufnahme der Achse eines Quadranten c
                              befestigt. Eine von der Peripherie dieses Quadranten herabhängende Kette e trägt die Achse D und die
                              mit dieser in Verbindung stehenden Theile. Der Hebel d
                              dieses Quadranten trägt ein Gegengewicht, welches sich in verschiedene Kerben
                              einhängen läßt, und die Achse D nebst den mit derselben
                              in Verbindung stehenden Theilen equilibrirt, so daß man das Schneidwerkzeug mit der
                              größten Leichtigkeit und Präcision heben oder niederlassen kann.
                           Fig. 27 ist
                              die Seitenansicht, und
                           Fig. 28 die
                              Endansicht eines Instruments zum Ausschneiden einer halb- oder
                              viertelskreisförmigen Höhlung für gothische Verzierungen und dergl.
                           
                           Fig. 29 ist
                              die Seitenansicht und
                           Fig. 30 die
                              Endansicht eines Instruments zum Schnizen einer halbrunden Leiste. Außer diesen
                              können je nach der Art und Form der auszuführenden Schnizarbeit noch mancherlei
                              Schneidinstrumente angewandt werden. Nachdem ich nun die verschiedenen Theile meiner
                              Maschine beschrieben, gehe ich zur Erläuterung ihrer praktischen Anwendung über.
                           An die drehbare Scheibe O wird die zu bearbeitende
                              Holztafel nebst einer eisernen oder messingenen als Muster dienenden Tafel Q festgeschraubt. Wird nun die Scheibe L in Rotation gesezt, so dreht sich die Rolle I, und somit auch die Spindel F mit dem Schneidinstrument X sehr geschwinde.
                              Nachdem das Schneidinstrument durch Adjustirung des Aufhälters U auf die geeignete Schnitttiefe gestellt worden ist,
                              drükt der Arbeiter den Tritt T mit seinem Fuß nieder und
                              hebt dadurch vermittelst des Hebels W die Spindel D nebst dem Arm E und dem
                              Instrument X in die Höhe. Das Schneidwerkzeug kann nun
                              in einem Bogen über die Tafel P gebracht und zugleich
                              muß die Scheibe O so gedreht werden, daß das Werkzeug
                              senkrecht über dem Theil der Tafel, wo die Arbeit beginnen soll, schwebt. Durch
                              Nachlassen des Druks von dem Tritt T senkt der Arbeiter
                              nun das rotirende Instrument, worauf dasselbe in die Tafel eindringt. Die Bahn, in
                              welcher sich das Instrument über die Tafel wegbewegt, wird dadurch bestimmt, daß man
                              dasselbe an den Kanten des Musters hinführt und zugleich der Scheibe O mit der Tafel P eine
                              Bewegung ertheilt, um die Kanten des Musters stets dicht an dem Schaft des
                              Schneidwerkzeugs zu halten. Diese Bewegung der Tafel richtet sich nach der Gestalt
                              des Dessins. Indem man auf die besagte Weise den Arm E
                              und die Tafel P bewegt, kann man auf der lezteren
                              verschiedene einander berührende Kreise beschreiben und alle möglichen regelmäßig
                              und unregelmäßig gekrümmten so wie auch gerade Figuren in die Tafel
                              einschneiden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
