| Titel: | Verbesserungen in der Fabrication zusammengeschweißter eiserner Röhren, worauf sich John James Russell und Thomas Henry Russell, Röhrenfabrikanten zu Wednesbury in der Grafschaft Stafford, am 24. Jul. 1844 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 96, Jahrgang 1845, Nr. CIX., S. 436 | 
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                        CIX.
                        Verbesserungen in der Fabrication
                           zusammengeschweißter eiserner Roͤhren, worauf sich John James Russell und Thomas Henry Russell,
                           Roͤhrenfabrikanten zu Wednesbury in der Grafschaft
                           Stafford, am 24. Jul. 1844 ein Patent ertheilen
                           ließen.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Mai
                              1845, S. 281.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              VI.
                        Russell's Fabrication zusammengeschweißter eiserner
                           Röhren.
                        
                     
                        
                           Unsere Maschine eignet sich insbesondere zur Anfertigung von Röhren, welche einen
                              großen Durchmesser, mithin auch ein bedeutendes Gewicht haben.
                           Fig. 18 ist
                              eine Seitenansicht der Maschine;
                           Fig. 19 ein
                              Querschnitt nach der Linie 1, 1, Fig. 18;
                           Fig. 20 ein
                              Querschnitt nach der Linie 2, 2, Fig. 18.
                           Die übrigen Figuren sind abgesonderte Ansichten verschiedener Maschinentheile. In sämmtlichen
                              Figuren dienen gleiche Buchstaben zur Bezeichnung gleicher Gegenstände. a, a ist das Maschinengestell; b ein hohles Lager, dessen Länge für die größte vorkommende Röhrenlänge
                              eingerichtet ist; für verschiedene Röhrendurchmesser sind auch verschiedene Lager
                              erforderlich. Das Lager b wird an den Wagen c befestigt, mit dem es sich bewegt. An dem der
                              Schweißwalze zunächst gelegenen Ende des Lagers ist unten an der Rinne bei b¹ ein Theil weggeschnitten, so daß, wenn eine
                              erhizte Röhre auf das Lager gelegt wird, das Ende derselben mittelst eines Hebels
                              d niedergebogen und zwischen dem Lager und dem Hebel
                              festgehalten werden kann. Der Hebel d dreht sich um eine
                              Achse e am Wagen c. Die
                              Handhabe d¹ dieses Hebels paßt auf das vierekige
                              Ende des Hebels d, so daß, wenn die Röhre an ihren Plaz
                              gelegt und durch die zwischen ihr und dem Ende b¹
                              des Lagers befindliche Hervorragung d² des Hebels
                              eingeklemmt worden ist, die Handhabe entfernt werden kann, worauf der Hebel d dem in die Röhre tretenden Kern nicht weiter im Wege
                              stehen wird. Der Wagen c ruht auf Rädern f, f, die mit Spurkränzen versehen sind und auf Schienen
                              g, g laufen. Eine Schraube h sezt den Wagen auf folgende Weise in Bewegung. c², c² sind zwei Räder, deren
                              Achsen sich in Lagern c¹, c¹ drehen. Diese Räder lehnen sich an die Gänge der Schraube; wird
                              also diese gedreht, so bewegt sich der Wagen. Die Bewegung wird auf folgende Weise
                              der Schraube mitgetheilt. An der Achse derselben ist ein Winkelrad befestigt, in
                              welches zwei andere Winkelräder greifen; je nachdem nun die Triebkraft dem einen
                              oder dem andern dieser Winkelräder mitgetheilt wird, erfolgt die Bewegung der
                              Schraube nach der einen oder der andern Richtung. Beide Winkelräder erhalten ihre
                              Bewegung vermittelst eines Riemens von einer Dampfmaschine aus, welche abwechselnd
                              auf die Rolle an der Achse des einen und dann auf die Rolle an der Achse des andern
                              Winkelrades wirkt. Die Achse des einen Winkelrades tritt durch die hohle Achse des
                              andern; zwischen beiden genannten Rollen ist eine Leerrolle angeordnet, so daß, wenn
                              man den Riemen von der Rolle des einen Winkelrades hinwegbewegt, derselbe über die
                              Leerrolle und von da auf die Rolle des andern Winkelrades tritt. Dieses
                              Herüberbewegen des Riemens von einer Scheibe auf die andere kann von einem Arbeiter
                              bewerkstelligt werden, oder der Mechanismus kann so eingerichtet seyn, daß die
                              Bewegung des Riemens von einer Scheibe auf die andere in geeigneten Intervallen
                              erfolgt. h², h³ sind die Lager der Schraube h. An dem
                              Wagen befindet sich eine Zahnstange i, welche das an der
                              Schweißwalze k befestigte Stirnrad j in Bewegung sezt. Die Achse m der Walze besizt zwei excentrische Hälse l,
                                 l, welche sich in Lagern n
                               drehen, die an das
                              Gestell befestigt sind. Einer dieser Hälse trägt den belasteten Hebel o, der die Schweißwalze mit Hülfe des in dem Rade o³ angebrachten Aufhälters o² niederzudrüken strebt; das Rad o² ist nämlich an diesen Hals l befestigt.
                              Dieselbe Anordnung gestattet der Walze in die Höhe zu gehen, wenn sich bei der
                              Vorüberbewegung der Rohre irgend ein Hinderniß vorfinden sollte. Die Schweißwalze
                              ist mit einer Rinne versehen, so daß sie die Röhre theilweise umfaßt; die leztere
                              liegt dergestalt in einer Rinne des Untergestells, daß sie da, wo sie mit der Walze
                              in Berührung kommt, rings umfaßt wird. Die Rinne in der Walze und die Rinne in der
                              Unterlage richten wir so ein, daß wir einen Kern anwenden können, welcher nur den
                              oberen und unteren Theil der inneren Röhrenwand berührt. Die leztere Maaßregel hat
                              nämlich den Zwek, den Kern, wenn er steken bleiben sollte, dadurch herauszuschaffen,
                              daß man die Röhre durch eine Form gehen läßt, welche die cylindrische Gestalt
                              derselben herstellt, wo dann der Kern das Innere der Röhre nicht ganz ausfüllt.
                              Diese Maschine liefert Röhren mit oder ohne Beihülfe eines Kerns. Den beigegebenen
                              Abbildungen gemäß befindet sich der Kern an dem Ende einer starken Stange p und bietet, wie Fig. 19 zeigt, an der
                              Berührungsstelle mit der Walze einen kreisrunden Querschnitt dar. Die Stange p wird von einer an dem Wagen angebrachten Rolle q unterstüzt und in der richtigen Lage erhalten. Dieser
                              Art Kern bedient man sich, wenn die Ränder der Röhren übereinander greifen sollen;
                              sollen jedoch die Ränder der Röhre nur an einander gestoßen werden, so bedarf man
                              keines Kerns.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
