| Titel: | Verbesserungen im Kattundruk (Walzendruk), worauf sich Robert Ferguson und John Clark zu Glasgow am 14. Sept. 1844 ein Patent ertheilen ließen. | 
| Fundstelle: | Band 98, Jahrgang 1845, Nr. VI., S. 13 | 
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                        VI.
                        Verbesserungen im Kattundruk (Walzendruk), worauf
                           								sich Robert Ferguson
                           								und John Clark zu
                           									Glasgow am 14. Sept. 1844 ein Patent ertheilen ließen.
                        Aus dem London Journal of arts, April 1845, S.
                              									168.
                        Ferguson's und Clark's Verbesserungen im Kattundruk.
                        
                     
                        
                           Der erste Theil der Erfindung bezieht sich auf die Walzendrukmaschinen und besteht
                              									darin, daß man den äußeren Ueberzug (den Umschlag) der eisernen Pressionswalze auf
                              									eine eigenthümliche Weise herstellt, wodurch der gewöhnliche Ueberzug und die
                              									Anwendung eines endlosen Druktuchs entbehrlich wird, indem die Oberfläche der
                              									Pressionswalze hinreichend glatt und elastisch wird, um den Eindruk von der
                              									gravirten Drukwalze aufzunehmen. Der neue Ueberzug wird auf folgende Weise
                              									hergestellt. Nachdem die eiserne Pressionswalze gut gereinigt worden ist, wird sie
                              									mit einer Auflösung von arabischem Gummi (8 Pfd. Gummi auf 10 Pfd. Wasser)
                              									eingerieben und in die Drukmaschine eingesezt, welche anstatt der gewöhnlichen
                              									gravirten Drukwalze mit einer glatten Kupferwalze zu versehen ist. Hierauf wird ein
                              									Stük auf der einen Seite mit Kautschukcement überzogenes Baumwollenzeug mit seiner
                              									unüberzogenen Seite ganz in die Nähe der Pressionswalze gebracht und zwischen
                              									dieselbe und die Kupferwalze eine Filzunterlage gelegt. Unter leichtem Druke wird
                              									sodann das Tuch einmal um die Pressionswalze gewunden und von dem übrigen Stük
                              									sorgfältig abgeschnitten, so daß sich eine Naht herstellen läßt. Nun nimmt man ein
                              									Stük von „Clark's patentirtem
                                 										Kautschukzeug“ oder ein Stük Baumwollenzeug, Wollenmusselin oder
                              									dünnem Flanell, auf einer oder beiden Seiten mit Kautschukcement oder „Jeffery's Marineleim“ überzogen, schneidet
                              									das Ende desselben gerade, und legt es auf die Pressionswalze; unter leichtem Druke
                              									werden sodann nach Hinwegnahme der Unterlage 20 bis 30 Tuchlagen um die Walze
                              									gewunden und zwar so, daß jedesmal das Ende der einen Windung genau an der
                              									gegenüberliegenden Seite des vorhergehenden  Endes abgeschnitten wird, damit eine gute Fuge entstehe.
                              									Jedesmal nach fünf Umwindungen wird der Druk verstärkt und mit einem Druke, ähnlich
                              									dem beim Bedruken, geschlossen. Unter diesem Druke bleibt die Maschine eine halbe
                              									Stunde in Rotation, wobei der Aufseher die Kupferwalze durch Reiben mit einem mit
                              									schwacher Seifenlauge befeuchteten Tuche rein erhält, damit sich der Kautschukcement
                              									oder Marineleim nicht an dieselbe anhänge. Nach dieser Procedur wird die äußere
                              									Tuchfläche mit einer Mischung von Kautschukcement und Lampenruß bis zu einer Dike
                              									von 1/16 Zoll überzogen; oder die Composition wird an einem Stüke von „Clark's patentirtem Kautschuktuch“
                              									angebracht und eine Tuchwindung um die Pressionswalze gelegt. Wenn die Mischung
                              									getroknet ist, so wird die elastische Oberfläche, während die Pressionswalze rotirt,
                              									vermittelst eines Meißels in die erforderliche Vreite geschnitten. Die Rotation
                              									dieser Walze in Berührung mit der Kupferwalze wird ungefähr eine Stunde lang
                              									fortgesezt. Der Ueberzug wird nun mit verdünnter Schwefelsäure oder Salzsäure
                              									eingerieben; diese Säure läßt man, während die Pressionswalze rotirt, ungefähr 15
                              									Minuten lang wirken, und wascht sie dann mit reinem Wasser ab. Während des Gebrauchs
                              									wird die Pressionswalze durch eine mit angefeuchtetem Schwamm oder Tuch überzogene
                              									Walze rein erhalten; die überflüssige Feuchtigkeit wird dabei durch eine
                              									Abwisch-Vorrichtung von der Walze abgenommen.
                           Folgendes ist eine andere Methode, die elastische Oberfläche auf der eisernen
                              									Pressionswalze herzustellen. Nachdem sie auf oben erwähnte Weise mit einer Auflösung
                              									von Senegalgummi eingerieben worden ist und eine Lage Baumwollenzeug, auf der
                              									äußeren Seite mit Kautschukcement überzogen, aufgenommen hat, wird ein 3 Zoll
                              									breites, auf beiden Seiten und an den Kanten mit Kautschuk überzogenes Flanellband
                              									dicht um die Walze gewunden, indem man an dem einen Ende anfängt und sich einer
                              									glatten Kupferwalze bedient, welche gegen das Band gedrükt wird, bis dasselbe das
                              									andere Ende der Pressionswalze erreicht; diese Umwikelung wird alsdann mit einer
                              									Mischung von Kautschuk und Lampenruß überzogen, die elastische Oberfläche nach
                              									erfolgter Troknung an den Seiten beschnitten und auf oben beschriebene Weise
                              									behandelt.
                           Eine andere Methode besteht darin, daß man die Pressionswalze auf gewöhnliche Weise
                              									einigemal umwikelt und eine Quantität Jeffery'schen
                              									Marineleims, welchen man bei einer Wärme von 74 bis 108° R. flüssig gemacht
                              									hat, aufträgt. Die Walze ist sofort für den Gebrauch fertig.
                           
                           Der zweite Theil der Erfindung betrifft die Anwendung einer auf die bezeichnete Weise
                              									bereiteten glatten und elastischen Fläche auf den Druktischen für den Handdruk.
                           Der dritte Theil besteht in der Darstellung glatter und elastischer Oberflächen auf
                              									den Walzen der Buchdrukerpressen, ferner darin, daß man flüssig gemachten Marineleim
                              									in Form solcher Walzen gießt.
                           Der lezte Theil der Erfindung betrifft endlich die Anwendung einer auf obige Weise
                              									bereiteten glatten und elastischen Oberfläche auf den Walzen der Kalander.