| Titel: | Verbesserungen in der Sodafabrication, worauf sich George Brown zu Glasgow in Folge einer Mittheilung am 20. Febr. 1845 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 98, Jahrgang 1845, Nr. XVII., S. 70 | 
| Download: | XML | 
                     
                        XVII.
                        Verbesserungen in der Sodafabrication, worauf
                           								sich George Brown zu
                           									Glasgow in Folge einer Mittheilung am
                           									20. Febr. 1845 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, Septbr. 1845, S.
                              									111.
                        Brown's Verbesserungen in der Sodafabrication.
                        
                     
                        
                           Der Zwek dieser Erfindung ist, das Schwefelnatrium, welches sich bei der
                              									Sodafabrication bildet, zu oxydiren, d. h. in schwefelsaures Natron zu verwandeln,
                              									damit die Soda von denjenigen Unreinigkeiten befreit wird, welche sie zum
                              									Seifensieden, Bleichen etc. weniger geeignet machen. Dieß geschieht dadurch, daß man
                              									die Soda, welche Schwefelnatrium enthält, mit einer hinreichenden Menge
                              									salpetersaurem Natron (Chile-Salpeter) schmilzt.
                           Die von roher Soda abgezogene Flüssigkeit wird in einer Pfanne eingekocht, bis
                              									beiläufig vier Fünftel des Salzes herausgefällt sind; das Ganze wird dann aus dem
                              									Kessel genommen und das weiße teigartige Salz. einige Zeit in einem Gefäß gelassen,
                              									damit es abtropft; dadurch sondert sich der größte Theil der Flüssigkeit ab, welche
                              									in der Masse zurükblieb. Diese Flüssigkeit oder Mutterlauge, welche größtentheils
                              									aus Aeznatron und Schwefelnatrium (nebst Glaubersalz und Kochsalz) besteht, bringt
                              									man in eine metallene Pfanne und dampft sie beiläufig zur Consistenz des Theers ab;
                              									dann sezt man die 
                              									geeignete Menge salpetersaures Natron zu und erhizt, um das zurükgebliebene Wasser
                              									auszutreiben und die Masse in Fluß zu bringen. Beim Erhizen entweichen reichliche
                              									Dämpfe von Ammoniak und die Masse schäumt und wallt auf, was als Anhaltspunkt für
                              									den Zusaz von salpetersaurem Natron dient; denn wenn beim Zusezen einer neuen
                              									Portion salpetersauren Natrons kein Aufwallen oder Blasenwerfen entsteht, so ist
                              									dieß ein Beweis, daß genug Natronsalpeter zugesezt wurde. Nachdem die Masse in
                              									ruhigen Fluß gekommen ist, läßt man sie in Formen auslaufen; so wie sie aus
                              									denselben genommen wird, ist sie Handelsgut.
                           Man kann auch auf die Art verfahren, daß man die ganze Auflösung der rohen Soda
                              									eindampft und waͤhrend des Siedens, nachdem die Flüssigkeit beilaͤufig
                              									die Consistenz des Theers hat, das salpetersaure Natron zusezt, zur Trokne abdampft
                              									und die Soda schmilzt.