| Titel: | Miszellen. | 
| Fundstelle: | Band 98, Jahrgang 1845, Nr. XLV., S. 156 | 
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                        XLV.
                        Miszellen.
                        Miszellen.
                        
                     
                        
                           Verzeichniß der vom 25. Junius bis 10. Julius 1845 in England
                              									ertheilten Patente.
                           
                              Dem Michel Burin du
                                    											Buisson, Chemiker in Lamb's
                                    											Conduit-street: auf verbesserte Methoden zum Destilliren
                                 										der bituminoͤsen Schiefer und zum Rectificiren der dabei gewonnenen
                                 										Producte. Dd. 23.
                                    											Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem Moses Poole im
                                 										Lincoln's Inn, Middlesex: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an Apparaten zum
                                 										Abziehen (Auspumpen) von Luft, Gasen etc. Dd. 23. Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem Thomas Aspinwall
                                 										im Bishopsgate Church-yard: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen an
                                 										Laffetten, besonders um die Geschuͤze ruͤk- und
                                 										vorwaͤrts bewegen zu koͤnnen. Dd.
                                 											23. Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem John Field in
                                 										West Brixon: auf ihm mitgetheilte verbesserte Apparate um den Alkoholgehalt der
                                 										Fluͤssigkeiten zu bestimmen. Dd.. 23. Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem William Morris,
                                 										Civilingenieur am Thanet-place, Strand: auf verbesserte Vorrichtungen zum
                                 										Pfluͤgen und Abgraben (Trokenlegen) des Bodens. Dd. 23. Jun. 1845.
                              
                           
                              Den Ingenieuren Thomas
                                    											Clarke zu Hackney und John Varlay zu Poplar: auf eine Verbesserung
                                 										am atmosphaͤrischen Forschaffungssystem. Dd.
                                 											23. Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem Henry Whiting in
                                 										Southwark Bridge-road: auf eine ihm mitgetheilte Maschinerie zum Formen
                                 										des Randes der Huͤte. Dd. 23. Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem William Pollard
                                 										in Newcastle-upon-Tyne: auf Verbesserungen in der Erzeugung
                                 										brennbarer Gase und in der Anwendung derselben als Brennmaterial. Dd. 23. Jun.
                                    											1845.
                              
                           
                              Den Ingenieuren Robert
                                    										Griffiths zu Havre, George Bowill zu
                                 										Millwall und George
                                    											Hennett zu Bristol: auf Verbesserungen im Forttreiben von Wagen
                                 										und Schiffen mittelst des Luftdruks. Dd. 23. Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem Joseph Zambaux,
                                 										Chemiker zu Paris: auf Verbesserungen an atmosphaͤrischen Eisenbahnen.
                                 											Dd. 25. Jun.
                                    											1845.
                              
                           
                              Dem William Sykes
                                    											Ward zu Leeds: auf Verbesserungen im Austreiben der Lust aus
                                 										Roͤhren, besonders fuͤr den Betrieb atmosphaͤrischer
                                 										Eisenbahnen. Dd. 25. Jun. 1845.
                              
                           
                              
                              Dem James Augustus
                                    											Dorr in New-York, V. St. von Amerika: auf ihm mitgetheilte
                                 										Verbesserungen an der Strikmaschine. Dd. 25. Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem Isham Baggs,
                                 										Ingenieur in Great Percy-street, Claremont-square: auf ein
                                 										Verfahren die Luft als Triebkraft zu benuzen. Dd.
                                 											26. Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem Alexander Croll,
                                 										Chemiker in Bow-common, Middlesex: auf Verbesserungen in der Fabrication,
                                 										im Messen und Fortleiten des Leuchtgases, so wie in der Gewinnung von
                                 										Ammoniaksalzen beim Reinigen desselben. Dd. 26. Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem Bower St. Clair,
                                 										in Manchester-street, Manchester-square: auf ihm mitgetheilte
                                 										Verbesserungen in der Zukerfabrication. Dd. 26. Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem Dominic Frick
                                    											Albert, Chemiker zu Manchester: auf eine verbesserte Anwendung
                                 										von Materialien zur Seifenfabrication. Dd. 28. Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem James Hall Nalder
                                 										in Alvescott, Oxford: auf Verbesserungen an Saͤemaschinen, fuͤr
                                 										Samen und Duͤnger. Dd. 28. Jul. 1845.
                              
                           
                              Dem Alphonse Le Mire de
                                    											Normandy zu Dasston, Middlesex: auf Verbesserungen in der
                                 										Fabrication von Fingerhuͤten, Dd. 28. Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem Simon Snyder,
                                 										Mechaniker zu Dayton in Nordamerika: auf Verbesserungen im Gerben der
                                 										Haͤute und Felle. Dd. 28. Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem Charles Goodwin,
                                 										Schiffsausseher im Bow-lane, Middlesex: auf Verbesserungen an Masten und
                                 										Sparren. Dd. 30.
                                    											Jun. 1845.
                              
                           
                              Dem Philippe de St.
                                    											Charles, Civilingenieur in Norfolk-street, Strand: auf
                                 										Verbesserungen in der Fabrication von Drukerlettern. Dd. 1. Jul. 1845.
                              
                           
                              Dem Stephen
                                    											Hutchinson, Ingenieur der Londoner Gasanstalt, Vauxhall: auf
                                 										Verbesserungen an Gasmessern, Dd. 2. Jul. 1845.
                              
                           
                              Dem Francois Dez
                                    											Maurel in Marlborough-terrace, Old Kent-road: auf
                                 										Verbesserungen in der Seifenfabrication. Dd. 3. Jul. 1845.
                              
                           
                              Dem John Hopkins am
                                 										Rector-place, Woolwich: auf Verbesserungen an Eisenbahnschienen, Dd. 3. Jul.
                                    											1845.
                              
                           
                              Dem Thomas Walker im
                                 										Guston-square, Middlesex, und George Mills zu Dover: auf Verbesserungen an
                                 										den Federn fuͤr Eisenbahnwagen und andere Fuhrwerke, Dd. 3. Jul.
                                    											1845.
                              
                           
                              Dem William Simmons
                                 										zu Oldham, Lancaster: auf Verbesserungen an Huͤten, Kappen und
                                 										Muͤzen. Dd. 3. Jul. 1845.
                              
                           
                              Dem William Mather
                                 										und Colin Mather,
                                 										Ingenieuren zu Salford: auf Verbesserungen an Erd- und Steinbohrern, Dd. 3. Jul.
                                    											1845.
                              
                           
                              Dem William Newton,
                                 										Civilingenieur im Chancery-lane, Middlesex: auf ihm mitgetheilte
                                 										Verbesserungen an Eisenbahnen und im Forttreiben der Wagen darauf. Dd. 3. Jul.
                                    											1845.
                              
                           
                              Dem Lemuel Goddart im
                                 										Crescent, America-square: auf ihm mitgetheilte Verbesserungen in der
                                 										Fabrication von Kerzen, so daß sie waͤhrend des Brennens nicht triefen
                                 										koͤnnen. Dd. 3. Jul. 1845.
                              
                           
                              Dem William Symes in
                                 										Victoria-road, Pimlico: auf verbesserte Apparate zum Zertheilen des
                                 										Lumpenzukers. Dd. 3. Jul. 1845.
                              
                           
                              Dem George Myers,
                                 										Baumeister in Laurie-terrace, Lambeth: auf Verbesserungen im Schneiden
                                 										oder Aushauen von Holz, Stein etc. Dd. 8. Jul. 1845.
                              
                           
                              Dem John Greenwood
                                 										und John Barnes,
                                 										Chemikern zu Church, Lancaster, und John Mercer, Kattundruker zu Oakenshaw, Lancaster: auf Verbesserungen in der Fabrication gewisser chemischer Agentien
                                 										zum Druken der Kattune, Wollenzeuge etc. Dd. 8. Jul. 1845.
                              
                           
                              Dem Jacob Brett im
                                 										Hanover-square, Middlesex: auf Verbesserungen im Forttreiben der Wagen
                                 										auf Eisenbahnen und anderen Wegen. Dd. 8. Jul. 1845.
                              
                           
                              Dem John Leifchild,
                                 										in den Minories: auf Verbesserungen in der Fabrication von Blau als Surrogat
                                 										fuͤr Indigoblau zum Blaͤuen der Waͤsche. Dd. 8. Jul.
                                    											1845.
                              
                           
                              Dem Antoine Bossy,
                                 										Kaufmann zu Paris: auf Verbesserungen in der Fabrication wasserdichten Papiers.
                                 											Dd. 10. Jul.
                                    											1845.
                              
                           
                              (Aus dem Repertory
                                 										of
                                 										Patent-Inventions, Julius- und
                                 										Augustheft 1845.)
                              
                           
                        
                           
                           Vorschlag zur Verhinderung der
                              									Dampfkessel-Explosionen.
                           Man kann annehmen, daß bei den meisten Dampfkessel-Explosionen das Sicherheitsventil seine Dienste versagte. Das Princip
                              									zwei Sicherheitsventile auf jedem Kessel anzubringen, welches jezt die meisten
                              									Ingenieure angenommen haben, betrachte ich als eine weise Vorsichtsmaaßregel,
                              									wodurch in manchen Faͤllen eine Explosion vermieden werden duͤrfte;
                              									nach meiner Ansicht laͤßt sich jedoch die Gefahr nicht nur vermindern,
                              									sondern auch ganz beseitigen. Das allgemein gebraͤuchliche Sicherheitsventil
                              									ist ein Kegel, mit einem Winkel von 30–40 Graden, in einen Siz von demselben
                              									Winkel eingeschliffen, mit einer Hoͤhlung von einem halben Zoll. Der Grund,
                              									daß dieses Ventil verhindert wird sich zu heben und als Sicherheitsventil zu wirken
                              									(wenn der Druk des Dampfs gleich ist dem am Ventil angebrachten Gewicht und sogar
                              									groͤßer), kann offenbar nur die Adhaͤrenz zwischen dem Ventil und
                              									seinem Siz seyn, welche auf folgende Weise verursacht wird: eine Quantitaͤt
                              									fester Substanz, welche urspruͤnglich im Wasser aufgeloͤst war, bildet
                              									zwischen dem Ventil und seinem Siz einen Niederschlag und troknet (bei schwachem
                              									Dampfdruk, waͤhrend das Ventil geschlossen ist) ein; die Adhaͤrenz
                              									zwischen dem Ventil und seinem Siz wird dadurch so groß, daß sie durch einen
                              									gewoͤhnlichen Dampfdruk nicht mehr uͤberwunden werden kann. Auf
                              									folgende Weise ließe sich aber verhindern, daß das Ventil stationaͤr wird, es
                              									mag geschlossen oder offen seyn.
                           Der Ventilstiel muß natuͤrlich unten und oben so angeordnet seyn, daß das
                              									Ventil stets unvermeidlich dicht schließend in seinen Siz faͤllt; unmittelbar
                              									uͤber dem Ventil, auf demselben Stiel, wird ein Zahnrad befestigt, welches im
                              									Durchmesser beilaͤufig einen Zoll breiter als das Ventil ist; man bringt dann
                              									auf einer Seite ein Getrieb an, welches in das Rad eingreift; das Getrieb muß so
                              									lang seyn, daß das Rad, selbst wenn das Ventil auf seiner groͤßten
                              									Hoͤhe ist, noch mit dem Getrieb in Eingriff ist. Oben auf der Spindel des
                              									Getriebs, welche durch die Kappe des Sicherheitsrohrs geht, kann ein Rad befestigt
                              									werden, auf welches eine endlose Schraube wirkt, die durch eine unbedeutende Kraft
                              									um-getrieben wird; die Bewegung, welche das Ventil noͤthigt zu
                              									rotiren, kann naͤmlich so ungemein schwach seyn, daß ein Faͤcher,
                              									worauf die Luft in der Seite des Schornsteins wirkt, dazu vollkommen hinreicht. J.
                              									B. (Repertory of Patent-Inventions, August 1845,
                              									S. 132.)
                           
                        
                           Ueber die Bildung lufthaltiger Queksilberblasen.
                           Laͤßt man einen Strahl Wasser auf den niedrigsten Rand einer geneigten
                              									Queksilberschicht fallen, welche 1½ bis 2 Zoll hoch mit Wasser bedekt ist,
                              									indem man die Vorkehrung trifft, daß der von einer gewissen Hoͤhe
                              									herabkommende Strahl, waͤhrend er sich ausbreitet und auf die
                              									Queksilber-Oberflaͤche stoßt, eine gehoͤrige Menge Luft
                              									einschließt, so gewahrt man Kugeln dieses Metalls auf dem Wasser schwimmend, welche
                              									gerade so aussehen, als bestuͤnden sie aus einem duͤnnen Blatt eines
                              									festen Metalls. Gewoͤhnlich steigen diese Kugeln an die Oberflaͤche
                              									des Wasserbades, wodurch man sich uͤberzeugen kann, daß sie Luft enthalten.
                              									Manchmal aber bleiben sie ganz unter dem Wasser und rollen uͤber die
                              									Oberflaͤche des Queksilbers; wenn sie plazen, entweicht Luft aus ihnen. Ich
                              									sah aber auch solche unter dem Wasser auf der Oberflaͤche des Queksilbers
                              									rollen und ohne alle Gasentwiklung verschwinden.
                           Bei dem mir zu Gebot stehenden Wasserstrahl, welcher unregelmaͤßig auslauft,
                              									koͤnnen die Queksilberkuͤgelchen einen Durchmesser von etwa 1½
                              									Centimeter (6½ Linien) erreichen. Sie sind bestaͤndig genug, um sie
                              									mittelst einer Untertasse aus dem Wasser nehmen und ein paar Secunden lang
                              									betrachten zu koͤnnen. Ich wog das Queksilber von 1–1½
                              									Centimeter diken Kugeln; sein Gewicht wechselte von 200 bis 400 und 500
                              									Milligrammen. Diese Erscheinung hat viel Aehnlichkeit mit den Seifenkugeln.
                           Ich werde nun einige Versuche anfuͤhren, welche die Weise, wie sie sich
                              									bilden, zu erklaͤren beitragen. Wenn man atmospaͤrische Luft,
                              									Kohlensaͤure, Wasserstoffgas und wahrscheinlich irgend eine Gasart durch
                              									Queksilber streichen laͤßt und sich hiezu einer sehr engen
                              									Entbindungsroͤhre bedient, so geht das Gas aus dem Queksilber in die Luft
                              									erst dann uͤber, nachdem es sich eine Zeitlang auf der Oberflaͤche des
                              									Queksilbers aufgehalten hat, d. h. es bildet sich auf der Oberflaͤche  des Queksilbers ein
                              									Knopf (eine Warze), der groͤßer wird und endlich plazt.
                           Das allmaͤhliche Zunehmen und Plazen des Knopfs kann vollkommen wahrgenommen
                              									werden, wenn man, statt das Gas direct in die Luft entweichen zu lassen, es in einem
                              									mit Queksilber gefuͤllten Probirgloͤkchen auffaͤngt,
                              									uͤber welchem sich eine Fluͤssigkeit, z. B. Kaliloͤsung von
                              									45° Baumé, concentrirte Schwefelsaͤure, Wasser etc. befindet. Man
                              									sieht alsdann sehr deutlich, wie der Queksilberknopf unter der Fluͤssigkeit
                              									eine sphaͤroidische, oder doch an der Basis sich verengende Gestalt annimmt.
                              									Manchmal glaubt man eine wirkliche Kugel zu sehen, welche etwas uͤber die
                              									Oberflaͤche des Queksilbers steigt und nicht eher plazt, als nachdem sie sich
                              									von demselben losgemacht hat und von allen Seiten von der Fluͤssigkeit
                              									umgeben ist. Man braucht uͤbrigens nur eine Queksilberflaͤche,
                              									uͤber welcher Wasser schwimmt, mit der Hand umzuruͤhren, oder einen
                              									luftfreien Wasserstrahl unter die Metallschicht treten zu lassen, um die
                              									anfaͤnglich glatte Queksilber-Oberflaͤche sich mit Wasser
                              									einschließenden Warzen bedeken zu sehen. In der Ruhe verschwinden diese Warzen
                              									wieder und die Oberflaͤche wird nach einigen Secunden wieder eben.
                           Diese Thatsachen duͤrften den bedeutenden Verlust von Queksilber bei der
                              									amerikanischen Amalgamation erklaͤren. Melsens.
                              										(Comptes rendus, Jun. 1845, Nr. 22)
                           
                        
                           Ueber Grubenbeleuchtung mittelst der elektrischen Lampe
                              									(Schreiben von de la Rive an Boussingault).
                           Aus den Comptes rendus etc. ersehe ich, daß Sie sich mit
                              									der Ermittelung eines Verfahrens beschaͤftigen, um die galvanische
                              									Saͤule zur Beleuchtung fuͤr die Grubenarbeiter anzuwenden. Auch ich
                              									beschaͤftige mich hiemit schon seit langer Zeit. Mehrere Versuche die ich
                              									anstellte, fielen nicht alle gleich gluͤklich aus; vor Kurzem aber hatte ich
                              									bessern Erfolg, und ich bin jezt auf dem Wege zu einem sowohl wohlfeilen als sehr
                              									bequemen Verfahren. Die Saͤule, deren ich mich bediene, besteht aus mehreren
                              									concentrischen Cylindern von Kupfer oder Platin, welche durch poroͤse Cylinder so von
                              									einander getrennt werden, daß sie eine Reihe von vier bis fuͤnf Paaren
                              									bilden; das positive Metall ist fluͤssiges Zinkamalgam, oder noch besser
                              									Kaliumamalgam; die Fluͤssigkeit ist Kupfervitriolloͤsung wenn das
                              									negative Metall Kupfer, Chlorplatin aber, wenn es Platin ist.
                           Eine der groͤßten Schwierigkeiten besteht darin, ein constantes Licht hervorzubringen. Es ist mir dieß noch nicht vollkommen
                              									gelungen; doch bin ich schon sehr weit gelangt durch Anwendung kleiner, hohler und
                              									duͤnner Cylinder aus Kohks, jenen ähnlich, deren man sich zur Bunsen'schen
                              									Saͤule bedient; nur nehme ich sie von viel kleinern Dimensionen und ordne sie
                              									wie die Dochte einer Lampe an. Ein Ring oder eine dike Scheibe von Metall, von
                              									demselben Durchmesser wie der Kohlencylinder, wird uͤber diesem in der Art
                              									angebracht, daß der elektrische Strom zwischen beiden hindurchgeht. Es muß Sorge
                              									getragen werden, daß der Strom von dem unten befindlichen Kohlencylinder an den
                              									uͤber ihm befindlichen metallenen Conductor geht, damit die von unten in die
                              									Hoͤhe gefuͤhrten Kohlentheilchen durch ihr eigenes Gewicht wieder
                              									zuruͤkfallen. Das Ganze, naͤmlich der Kohlencylinder sammt den ihn
                              									tragenden metallenen Haͤltern, so wie der als Leiter dienende Ring oder die
                              									Scheibe, kommt in einen kleinen, hermetisch verschlossenen Glasballon. Man braucht
                              									die Luft aus demselben nicht auszupumpen, weil der wenige darin enthaltene
                              									Sauerstoff von der gluͤhenden Kohle bald absorbirt wird; alle Verbindung mit
                              									der aͤußern Luft muß aber vollkommen vermieden werden. Die galvanische
                              									Saͤule wird außerhalb des Ballons an zwei Metallstaͤben angebracht,
                              									wovon der eine mit dem Kohlencylinder, der andere mit dem metallenen Conductor in
                              									Verbindung steht. Man kann sie wechseln oder neu laden, ohne an der innern
                              									Zurichtung etwas zu veraͤndern.
                           Je nach der Kraft der Saͤule thut man gut an einem metallenen Conductor zwei
                              									Spizen oder zwei Kohlencylinder anstatt eines einzigen anzuwenden. Die Zubereitung
                              									der Kohle ist ebenfalls von großem Belang. Ich habe hieruͤber mehrere
                              									Versuche angestellt, bin aber noch bei keinem Verfahren stehen geblieben. (Moniteur industriel, 1845, No. 965.)
                           
                        
                           
                           Das Natron aus den Seen Nieder-Aegyptens.
                           Die neun Seen Nieder-Aegyptens liegen in der Wuͤste, am westlichen Ufer
                              									des Nils, zehn Stunden von diesem Strome entfernt. Sie liegen in der Tiefe eines
                              									kleinen, von Nordwest nach Suͤdost sich ziehenden sandigen Thales, und der
                              									sie umgebende Boden gleicht einer kleinen Oase wegen der Vegetation auf demselben,
                              									welche mit der Duͤrre der Wuͤste sehr contrastirt.
                           Diese Seen enthalten anderthalb-kohlensaures Natron (Sesquicarbonat). Kochsalz
                              									und schwefelsaure Bittererde aufgeloͤst; sie werden durch eine Unzahl auf
                              									ihrem oͤstlichen Abhang gelegener kleiner Salzquellen gespeist. Kurz, die
                              									Natron-Seen sind nur Beken worin das von den Quellen sich hinein ergießende,
                              									nicht stark mit Salz beladene Wasser verdampft und der Ruͤkstand dieser
                              									Abdampfung seit Jahrhunderten krystallisirt.
                           Das Wasser der Quellen zeigt nie uͤber 1 bis 1½° am Baumé'schen
                              									Araͤometer, waͤhrend das Wasser der Seen 28 bis 30° B. hat.
                           In einigen bemerkt man eine rothe Fäͤrbung, welche von Payen sorgfaͤltig studirt wurde; in andern sieht man kleine
                              									Mollusken von schoͤner amaranthrother Farbe in sehr großer Menge
                              									schwimmen.
                           Die Natronseen werden wenig ausgebeutet und ich kann mir die Ursache des Mißcredits
                              									nicht erklaͤren, in welchen dieser Handel troz der von dem Pascha von
                              									Aegypten gestatteten allseitigen Erleichterungen verfallen ist. D'Arcet. (Comptes rendus,
                              									Septbr. 1845, No. 10.)
                           
                        
                           Chabert's Composition zur
                              									Verfertigung von Gemälderahmen und für architektonische Zweke.
                           Die Composition hiezu, welche sich Joseph Chabert von
                              									Paris am 10. Okt. 1844 in England patentiren ließ, besteht aus 12 Theilen Leim,
                              									vorzugsweise aus Kaninchenfellen bereitet, 1 Th. Gallerte, 4 Th. Bleiglaͤtte,
                              									8 Th. Spanischweiß, 1 Th. Saͤgespaͤnen und 10 Th. Gyps. Der Leim wird
                              									zuerst in einem Gefaͤß geschmolzen, dann uͤber die in einem andern
                              									Gefaͤß enthaltene Bleiglaͤtte geschuͤttet und damit vermischt;
                              									hierauf sezt man das Spanischweiß und die Saͤgespaͤne zu und vermischt
                              									wieder gut. Wenn die Composition eine besondere Farbe erhalten soll, sezt man jezt
                              									Lampenschwarz oder Oker etc. zu. Endlich vermischt man den Gyps mit den andern
                              									Materialien und ruͤhrt das Ganze wohl um. Nachdem die Formen hergerichtet und
                              									mit Oehl eingerieben sind, gießt man die Composition hinein und legt, nachdem sie
                              									mit Fluͤssigkeit gefuͤllt sind, die Dekel der Formen auf, damit man
                              									gewiß ist, daß alle Theile der Formen mit der Composition gefuͤllt sind. Nach
                              									Verlauf von fuͤnf Minuten kann man den Guß aus den Formen wenden und nach dem
                              									Troknen ihm die geeignete Vollendung geben. (Repertory of
                                 										Patent-Inventions, Septbr. 1845, S. 189.)
                           
                        
                           Ueber die Verzierung des Schnitts eingebundener Bücher.
                           Das Sprengen des Schnitts, d. h. das Aufsprizen feiner Farbetropfen mittelst eines
                              									Pinsels, ist schon lange bekannt. Eine Abaͤnderung des Verfahrens besteht
                              									darin, daß man den Schnitt mit einem beliebig hellfarbigen Grund versieht, oder ihn
                              									auch wohl weiß laͤßt, und ihn dann mit einer Patrone belegt, welche
                              									nez- oder gitterartig durchbrochen ist, uͤber welche man dann eine
                              									dunklere Farbe streicht oder sprengt. Man erhaͤlt auf diese Art lichte Linien
                              									nach dem Verlauf der festen Theile der Patrone. Die Patrone wird aus Kartenpappe
                              									gemacht und mit Oehlfarbe angestrichen. Unregelmaͤßige Zeichnungen
                              									erhaͤlt man nach einem aͤlteren Verfahren, wenn man vor dem Aufsprizen
                              									die Schnittflaͤche in gewisser Form mit Reißkoͤrnern, Fadennudeln u.
                              									dergl. belegt. (Mittheilungen des Gewerbevereins fuͤr Hannover.)
                           
                        
                           
                           Die sibirischen Goldgruben.
                           Folgende, officiellen Documenten entnommene Ergebnisse zeigen, wie die Production der
                              									ed alle im russischen Reiche zugenommen hat.
                           Producte der Gold- und
                                 										Silberbergwerke des russischen Reichs. Ungeschiedenes Gold.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 98, S. 160
                              Kilogr.; Producte der Bergwerke;
                                 										der Krone; der Privaten; Summa
                              
                                 
                                 Von dieser Summe von ungefähr 117,500 Kilogr. producirten die Bergwerke im
                                    											Uralgebirge 97,500, die sibirischen ungefähr 20,000 Kilogr. in dem Zeitraum
                                    											von 30 Jahren.
                                 
                              
                           Goldhaltiges Silber.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 98, S. 160
                              Producte der Bergwerke der Krone in
                                 										Sibirien; Aus saͤmmtlichen ausgebeuteten edlen Metallen wurde gewonnen
                                 										an; Gold:; Silber:; Aus diesen Metallen wurde an Geldwerth gemuͤnzt; Fr.
                                 										Summa in 30 Jahren:;
                              
                           Man ersieht hieraus, daß seit dem Jahre 1813 die Goldgewinnung in Rußland sich mehr
                              									als verzehnfachte, waͤhrend die des Silbers geringe Fortschritte machte.
                           Vom Jahr 1826 bis zum J. 1844 wurden außerdem noch fuͤr ungefaͤhr 13
                              									Millionen Francs Platin-Rubeln geschlagen.
                           Nach einem in dem Petersburger Journal des Mines
                              									enthaltenen Document, welches auf officiellen Mittheilungen zu beruhen scheint,
                              									wurden im russischen Reich vom J. 1664 bis zum J. 1844, also in einem Zeitraum von
                              									180 Jahren, folgende Quantitaͤten und Werthe von Muͤnzen verschiedener
                              									Art geschlagen:
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 98, S. 160
                              Muͤnzen; Von Gold.; von
                                 										Silber.; von Platin.; Jahr; 1664; bis; 1742; Summa:; Totalbetrag in;
                                 										Silberrubeln; Francs
                              
                           welcher Betrag nach dem gegenwaͤrtigen Werth der
                              									Metalle gleichkoͤmmt 545 Millionen 360,317 Silberrubeln, oder 2 Milliarden
                              									181 Millionen 441,000 Francs. Außerdem wurden in demselben Zeitraum um mehr als 200
                              									Millionen Francs Kupfermuͤnze geschlagen, wodurch die Totalsumme auf
                              									ungefaͤhr 2 Milliarden und 400 Millionen Francs steigt. Moniteur industriel 1845, No. 946.)