| Titel: | Vorrichtungen, um die heftigen Erschütterungen beim Abfahren und Anhalten der Wagenzüge auf Eisenbahnen zu verhüten und die gefährlichen Folgen des Zusammenstoßens zweier Züge zu vermindern, worauf sich William Newton, Civilingenieur zu London, einer Mittheilung zufolge am 29. Aug. 1844 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 98, Jahrgang 1845, Nr. XLVI., S. 161 | 
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                        XLVI.
                        Vorrichtungen, um die heftigen
                           								Erschuͤtterungen beim Abfahren und Anhalten der Wagenzuͤge auf Eisenbahnen
                           								zu verhuͤten und die gefaͤhrlichen Folgen des Zusammenstoßens zweier
                           								Zuͤge zu vermindern, worauf sich William Newton, Civilingenieur zu London, einer Mittheilung zufolge am 29. Aug. 1844 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Okt.
                              									1845, S. 237.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									III. Newton's Verbindung der Eisenbahnwagen.
                        Newton's Verbindung der Eisenbahnwagen.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung besteht
                           1) in einer neuen Methode die Wagen eines Eisenbahnzugs mit einander zu verbinden,
                              									wodurch die unangenehmen Stöße und Erschütterungen beim Anhalten und Abfahren eines
                              									Trains beseitigt werden und die Anwendung der Buffers entbehrlich gemacht wird;
                           2) in einer Vorrichtung, welche die Wahrscheinlichkeit des Zusammenstoßens zweier
                              									Trains vermindert, oder wenn ein solches Ereigniß wirklich stattfinden sollte, die
                              									gefährlichen Folgen desselben bedeutend reducirt.
                           Die Figuren 25 und 26 stellen den Grundriß und die Seitenansicht des verbesserten
                              									Apparats zur Verbindung der Wagen dar. Derselbe besteht aus einer mit einem
                              									verticalen und horizontalen Gelenk versehenen Stange, so daß sich dieselbe nach
                              									beiden Richtungen biegen kann. Das Gelenk A, welches die
                              									beiden Theile C, C* verbindet, gestattet eine
                              									Biegung des Apparats in horizontaler Richtung, wodurch der Train die in den Curven
                              									nothwendige Biegsamkeit erhält. Der eiserne Bolzen a ist
                              									lose in dem Gelenk A befestigt und kann, wenn es nöthig
                              									ist die Wagen von einander loszumachen, leicht herausgenommen werden. Das eine Ende
                              									der Stange C ist mit Hülfe eines in einem verticalen
                              									Schliz spielenden Bolzens an den Theil F befestigt, um
                              									für den Unterschied in der Höhe der Wagen einigen Spielraum zu lassen. Das andere
                              									Ende C* der Stange wird vermittelst der Hälse E,
                                 										E
                              									Fig. 25, in
                              									dem Rahmen D, D gehalten. Diese Hälse werden durch einen
                              									Aufhälter gehindert, sich mehr, als um einen gewissen Bogen zu drehen. Während
                              									dieser Aufhälter der Stange einen hinreichenden Spielraum für die Oscillationen der
                              									Wagen gestattet, verhütet er das Brechen von Achsen  und Rädern, indem in diesem
                              									Fall der Wagen schweben bleibt und von der senkrechten Lage nicht mehr als 1 oder 2
                              									Zoll abweichen kann.
                           Mit Hülfe dieses ganz aus Eisen construirten und ungefähr 3 Fuß langen Apparats
                              									werden die Eisenbahnwagen verhindert, beim Anhalten u. s. w. gegen einander zu
                              									stoßen, ohne daß ihnen jedoch die Freiheit benommen wird, sich nach allen Richtungen
                              									zu bewegen. Auch ist durch diesen Apparat die Gefahr der Achsen- und
                              									Räderbrüche beseitigt (?), so wie auch durch denselben die gegenwärtig
                              									gebräuchlichen Buffers und Verbindungsketten entbehrlich gemacht sind (?).
                           Um den gefährlichen Folgen des Zusammenstoßens zweier Wagenzüge oder eines Wagenzugs
                              									mit irgend einem Hinderniß vorzubeugen, bediene ich mich des Fig. 27, 28 und29 abgebildeten Apparats.
                              									Dieser Apparat wird vor der Maschine angeordnet und besteht aus einer auf Rädern
                              									ruhenden doppelten geneigten Ebene aus Eisen und mit Schienen von der Spurbreite der
                              									Bahn. Sollte nun ein Zusammenstoßen stattfinden, so wird die Maschine zu dieser
                              									geneigten Ebene hinaufgetrieben; leztere ist zu beiden Seiten mit einem in die Höhe
                              									stehenden Rand versehen, welcher das Ablaufen der Maschine verhütet. Der Apparat
                              									wird durch die an der Maschine befestigten Buffers vorwärts geschoben. Diese Buffers
                              									kommen mit Buffers in Berührung, welche an der geneigten Ebene angebracht sind und
                              									im Falle einer Collision zurüktreten, so daß die Maschine über sie hinweggehen und
                              									die geneigte Ebene hinaufsteigen kann. Der Apparat ist zugleich mit der Maschine
                              									durch eine Kette von solcher Länge verbunden, daß erstere nur eine gewisse Streke
                              									weit die geneigte Ebene hinauflaufen kann. Die geneigten Ebenen haben eine Steigung
                              									von 6 Zoll auf 1 Fuß; jede Seite ist 30 Fuß lang, mithin der ganze Apparat 15 Fuß
                              									hoch; derselbe kann auch, wenn man es wünschenswerth finden sollte, hinter der
                              									Locomotive und dem Tender angebracht werden.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
