| Titel: | Verbesserungen an Federscharnieren, Thürangeln und Federjalousien, so wie in der Anwendung von Federn bei Lehnsesseln und Wagen, worauf sich John Gollop, Ingenieur zu London, am 11. Januar 1843 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 98, Jahrgang 1845, Nr. LXXIII., S. 262 | 
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                        LXXIII.
                        Verbesserungen an Federscharnieren,
                           								Thuͤrangeln und Federjalousien, so wie in der Anwendung von Federn bei
                           								Lehnsesseln und Wagen, worauf sich John Gollop, Ingenieur zu London, am 11. Januar 1843 ein
                           								Patent ertheilen ließ.
                        Aus dem Repertory of Patent-Inventions, Septbr.
                              									1845, S. 153.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									IV.
                        Gollop's Verbesserungen an Federscharnieren etc.
                        
                     
                        
                           Meine Erfindung bezieht sich
                           1) auf verschiedene Verbesserungen an Federscharnieren;
                           2) auf Verbesserungen an Rouleaux oder Jalousien, bei denen Federn das Herabrollen
                              									derselben verhüten;
                           3) auf Verbesserungen in der Anwendung der Federn bei Lehnsesseln;
                           4) auf Verbesserungen in der Anordnung der Federn bei Wagen.
                           Fig. 40 stellt
                              									die Seitenansicht und
                           Fig. 41 die
                              									Endansicht eines dem ersten Theile meiner Erfindung gemäß construirten Scharnieres
                              									dar.
                           Fig. 42
                              									enthält die Frontansicht des offenen Scharnieres, wobei die Hülsen im Durchschnitte
                              									dargestellt sind.
                           Fig. 43
                              									liefert drei Separatansichten des zum Aufwinden der Feder dienlichen
                              									Instrumentes.
                           Fig. 44 andere
                              									Details.
                           Die Eigenthümlichkeit dieses Scharniers liegt in der Anwendung einer flachen
                              									gewundenen Feder a auf der Scharnierspindel b. Man hat zwar bereits früher cylindrische Drahtfedern
                              									in ähnlichem Sinne angewendet, allein ein cylindrischer Draht muß, um eine gleiche
                              									Stärke zu erlangen, einen größeren Durchmesser haben, als die Dike des flachen
                              									Stahlstreifens ist, woraus die Feder a angefertigt
                              									wurde; die Verfertigung solcher Federn aus einem cylindrischen Drahte läßt unter
                              									anderem den Einwurf zu, daß sie mehr Raum einnehmen als die Feder a. Die Spindel b wird oben
                              									und unten festgehalten und die Feder darüber geschoben; jedoch drehen sich die
                              									Gelenke (knuckle joints) nicht um dieselbe, wie um eine
                              									Achse, indem sie nur als Mittel dienen, die Theile zusammenzuhalten, sondern die
                              									Röhre c wirkt als die Achse des Scharniers; d, e sind die beiden Lappen. Der Lappen d enthält die Theile d1, d2 der Gelenke, während der Lappen e die Theile e1, e2 enthält. An dem oberen Theile von e2 befindet sich eine
                              									Art Sperrrad oder Kante mit Einzahnungen, worauf  der mit ähnlichen Einzahnungen
                              									versehene Dekel f gestekt wird. An der inneren Seite
                              									dieses Dekels befindet sich ein hervorragender Stift g,
                              									gegen den sich das Ende der Feder lehnt. Wenn nun der Dekel so umgedreht wird, daß
                              									ein Zahn desselben an einem Zahn des Endes e2 hinaufsteigt, so öffnen sich die Windungen der
                              									Feder, und sie äußern alsdann ein Bestreben, beide Lappen gegen einander zu
                              									schließen; das andere Ende der Feder wird dabei durch den Aufhälter h gehindert, sich zu bewegen; der leztere bildet nämlich
                              									einen Theil des Stabes i, dessen Enden in die an dem
                              									Theile d2 angebrachten
                              									Kerben treten; das Ganze wird dadurch vereinigt, daß man die Enden der Spindel b vernietet.
                           Fig. 45 zeigt
                              									eine andere Anordnung des Scharniers, welches hinsichtlich der Anwendung einer
                              									flachen Feder eben so wie das vorhergehende construirt ist; im vorliegenden Falle
                              									aber haben die Lappen eine andere Gestalt, und nur einer derselben ist fest, während
                              									der andere mit einer Frictionsrolle gegen die Thür gleitet und dieselbe
                              									schließt.
                           Fig. 46 stellt
                              									die Seitenansicht eines einem andern Theile meiner Erfindung gemäß construirten
                              									Scharniers dar.
                           Fig. 47 zeigt
                              									eine Endansicht und
                           Fig. 48 eine
                              									Frontansicht desselben mit im Durchschnitte dargestellten Gelenken.
                           Fig. 49 zeigt
                              									die Federn, welche im vorliegenden Falle durch Torsion wirken; d, e sind die beiden Lappen; die Theile e1, e2 sind mit dem Lappen
                              										e und die Theile d1, d2 mit dem Lappen d
                              									versehen; auch sind diese Theile concav und convex, so daß sie gegen einander
                              									wirken. Um diese Theile aneinander zu halten, wird ein Ausfüllstük k eingefügt und der Dekel f
                              									aufgestekt; bei l, m sind
                              									zur Ausnahme der Enden der Federn n Einschnitte
                              									angeordnet. Die Federn bestehen aus flachen Stahlstäben, welche durch Umdrehung der
                              									Dekel f gedreht und in eine Torsion versezt werden,
                              									welche bei Oeffnung der Scharnierlappen zunimmt.
                           Ich will nun ein anderes Scharnier beschreiben, das mit Federn versehen ist, welche
                              									dasselbe schließen.
                           Fig. 49*
                              									liefert eine Frontansicht und
                           Fig. 50 einen
                              									Querschnitt dieses Scharniers. d, e sind die beiden
                              									Lappen; d1, d2 sind Theile der
                              									Gelenke, welche zu dem Lappen d, und e1, e2 Theile, die zu dem
                              									Lappen e gehören. Die Spindel b wird, wenn sie bis zu der gehörigen Spannung der Federn o, o gedreht ist, mittelst eines Stiftes an das obere
                              									Gelenk befestigt. Die Federn o, o sind um die Spindel
                              										b gewunden und das eine Ende jeder Feder an
                              									dieselbe, das andere Ende aber an den unteren Theil  des Gelenkes befestigt. Beide
                              									Enden der Spindel b sind, um alle Theile beisammen zu
                              									halten, vernietet.
                           Ich gehe nun zur Beschreibung einer neuen Art Thürangeln über, bei denen vermittelst
                              									geneigter Flächen in Verbindung mit geeigneten Federn der Verschluß der Thüren
                              									bewirkt wird.
                           Fig. 51 zeigt
                              									ein solches Scharnier zum Theil im Durchschnitte,
                           Fig. 52 in der
                              									Seitenansicht.
                           Fig. 53
                              									liefert besondere Ansichten der geneigten Flächen. p, q
                              									sind die beiden Lappen; die Theile p1, p2 gehören zu dem Lappen p und die Theile q1, q2 zu dem
                              									Lappen q. Die Spindel r ist
                              									in dem oberen Theile des Scharniers befestigt, und der untere Theil derselben mit
                              									einer gewundenen Feder versehen; eine am unteren Ende der Spindel angebrachte Mutter
                              									dient zum Anspannen der Feder. An dem Theile p2 sind geneigte Flächen angebracht, und es sind
                              									entsprechende geneigte Flächen vorhanden, welche in den unteren Theil q2 fallen und an
                              									demselben in die Höhe steigen können.
                           Ich komme nun an einen andern Theil meiner Erfindung, der sich auf die Anbringung von
                              									Federn an Flügelthür-Angeln bezieht.
                           Fig. 54 stellt
                              									den verticalen Seitendurchschnitt einer solchen Angel dar.
                           Fig. 55 zeigt
                              									einige Theile von den übrigen abgesondert.
                           Fig. 56 einen
                              									Grundriß von Fig.
                                 										55 mit Hinweglassung des oberen Theiles der Spindel.
                           Fig. 57 einen
                              									Theil der Spindel. s ist ein Schuh oder eine Hülse zur
                              									Aufnahme der Thür; t die Achse, um welche die Thür sich
                              									bewegt. Diese Achse ist unten bei t1 in dem Gehäuse v
                              									gelagert und lezteres in dem Fußboden eingesezt und befestigt. An der Spindel t ist die kreisrunde Scheibe t2 befestigt, welche zur Aufnahme der
                              									Frictionsrolle u einen Einschnitt t3 besizt. Diese Frictionsrolle wird
                              									durch eine Feder u1
                              									beständig gegen die Scheibe t2 angedrükt. Um die Spindel ist die Feder w gewunden, und damit diese in Wirksamkeit trete, nach
                              									welcher Richtung man auch die Thür öffnen möge, ist das Gehäuse x angeordnet. y ist ein
                              									Träger oder eine Hervorragung in dem Gehäuse v. Um der
                              									Feder in ihrem Gehäuse den nöthigen Grad der Spannung zu ertheilen, ist das Ende des
                              									Gehäuses und der Dekel zu diesem Ende schräg verzahnt, und eine Hervorragung y1 ist vorhanden,
                              									gegen die das eine Ende der Feder beständig drükt, während sich das obere Ende der
                              									Feder gegen eine Hervorragung z1 an dem oberen Dekel z stüzt, die sich um die Achse t bewegt. Wird
                              									daher die Thür nach einer Richtung geöffnet, so stüzt sich der Theil z mit Hülfe einer Hervorragung 1 gegen den Träger y in dem Gehäuse v, welcher
                              									der Feder in dieser Richtung Widerstand leistet; der  Aufhälter 2 an der Scheibe t2 nimmt das Gehäuse
                              										x mit sich, indem er gegen eine Hervorragung 3
                              									desselben stößt; leztere lehnt sich gegen die Hervorragung oder den Träger y, wenn die Thür nach der entgegengesezten Richtung
                              									geöffnet wird, worauf die Hervorragung 2 gegen die Hervorragung 1 stößt und den
                              									Dekel z mit herum nimmt.
                           Ich komme nun zur Anwendung meiner Verbesserungen auf Jalousien oder Rouleaux. Fig. 57*
                              									zeigt einen Theil einer hiezu dienlichen endlosen Schnur. Die Enden dieser Schnur
                              									werden mittelst einer gewundenen Feder 4 mit einander vereinigt, wodurch eine
                              									elastische Verbindung entsteht, welche das Abrollen des Fenstervorhanges
                              									verhindert.
                           Bei der Construction von Lehnsesseln verbinde ich die Rüklehne mit der hinteren
                              									Schiene des Sizes durch Scharniere, wie sie bereits beschrieben wurden, bei denen
                              									die Lappen durch die Federn stets ein Bestreben sich zu schließen erhalten; mittelst
                              									geeigneter Aufhälter halte ich die Arme solcher Stühle in jeder beliebigen Lage
                              									zurük.
                           Fig. 57*
                              									stellt den horizontalen Durchschnitt,
                           Fig. 58 die
                              									Seitenansicht und
                           Fig. 59 die
                              									Endansicht eines Apparates dar, welcher auf den vierten Theil meiner Erfindung,
                              									nämlich auf die Anwendung gewundener Federn bei Wagen, Bezug hat. 5 ist ein hohler
                              									Cylinder, welcher mit Hülfe der Theile 6 an die Achse eines Gigs oder sonstigen
                              									Wagens befestigt wird. Die Haupttheile dieses Apparates sind zwei Paare nach
                              									entgegengesezten Richtungen gewundener Federn 7. 8 ist eine in dem hohlen Cylinder 5
                              									befestigte Hervorragung, gegen die sich die inneren Enden der vier Federn lehnen; 9,
                              									9 Kapseln, die sich frei in Hülsen drehen, welche an den Enden des hohlen Cylinders
                              									angebracht sind. Diese Kapseln enthalten Hervorragungen 10, 10, gegen die sich die
                              									andern Enden der Federn stüzen. An den Kapseln 10 sind zwei Arme 11 befestigt, und
                              									in diesen Armen hängt der Wagen.
                           
                        
                     
                  
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