| Titel: | Verdrängungsapparat zum Extrahiren von Vegetabilien mit Alkohol etc.; von Hrn. Anton v. Kramer. | 
| Fundstelle: | Band 98, Jahrgang 1845, Nr. CI., S. 374 | 
| Download: | XML | 
                     
                        CI.
                        Verdraͤngungsapparat zum Extrahiren von
                           								Vegetabilien mit Alkohol etc.; von Hrn. Anton v. Kramer.
                        Aus den Annales de Chimie et de Physique, August 1845,
                              									S. 507.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Kramer's Verdrängungsapparat zum Extrahiren von Vegetabilien mit
                           								Alkohol etc.
                        
                     
                        
                           Vor bald drei Jahren zog mich Hr. Perelli Paradisi,
                              									Fabrikant zu Mailand, über das zwekmäßigste und einfachste Verfahren zu Rathe, um
                              									bei der Fabrication des schwefelsauren Chinins den Verlust an Weingeist zu
                              									vermeiden. Ich rieth ihm, sich eines geschlossenen Verdrängungsapparats zu bedienen,
                              									der so eingerichtet wäre, daß das alkoholische Extract sogleich abgedampft und die
                              									Dämpfe, so wie sie sich bilden, wieder in den obern Raum, welcher die zu
                              									erschöpfende Chinarinde enthält, zurükgeleitet würden. Dieser Apparat, mit dem von
                              										Payen vorgeschlagenen (polytechn. Journal Bd. XCVI S. 24)
                              									übereinstimmend, wurde von mir vorher im Kleinen probirt und dann für die Fabrik des
                              									Hrn. P. Paradisi im Großen ausgeführt, wo er seit zwei
                              									Jahren zur großen Zufriedenheit des Eigenthümers seine Dienste thut. Nachdem das
                              									Princip desselben nun bekannt geworden ist, nehme ich keinen Anstand mehr, seine
                              									Beschreibung und Abbildung mitzutheilen.
                           Kleiner Apparat, mit intermittirender
                                 										Wirkung.
                           A, Fig 7, ist der kupferne
                              									Cylinder, in welchen man die zu extrahirende Substanz bringt. B Gefäß oder Flasche, welche einen  als Filtrum dienenden Körper enthält, damit die aus A kommende Flüssigkeit klar in dem Reservoir C anlangt, welches mit einer Glasröhre m, m versehen ist, wodurch
                              									man das Niveau der Flüssigkeit erfährt; o ist ein
                              									kleines äußeres Ventil; n ein kleines inneres Ventil.
                              									— D ist ein Kessel mit doppeltem Boden zum
                              									Concentriren des geistigen Extracts, welches aus dem Reservoir C durch den Hahn hinein kommt. Die erzeugten Dämpfe
                              									treten in die Röhre E, welche sie in das Gefäß A zurükführt. Damit sie sich nicht schon auf dem Wege
                              									verdichten und in den Kessel D zurükfallen, ist die
                              									Röhre E mit einer Hülle umgeben, in welche durch den
                              									Hahn a Dampf geleitet werden kann; das condensirte
                              									Wasser wird durch den Hahn b abgelassen. Die Röhre E kann auch durch Umgebung derselben mit heißem Wasser
                              									auf der gehörigen Temperatur erhalten werden. c ist ein
                              									Hahn, durch welchen Dampf in den doppelten Boden des Kessels eingelassen wird. d ein Hahn zum Ablassen des verdichteten Wassers. e ein Hahn zum Ausleeren des Kessels. z ein Hahn zum Einlassen von Luft beim Entleeren des
                              									Kessels und zum Auslassen der Luft während des Füllens.
                           Großer Apparat mit doppeltem Cylinder und
                                 										unausgesezter Wirkung.
                           In der Abbildung desselben Fig. 8 bezeichnen
                              									dieselben Buchstaben die nämlichen Theile wie in Fig. 7.
                           Die beiden großen Cylinder A, A haben bei x einen doppelten Boden, um die
                              									als Filtrum dienende Substanz (Sand), auf welche die Chinarinde gebracht wird, zu
                              									tragen. Beide Cylinder sind so eingerichtet, daß man sie um die Achsen y, y, y′, y′ drehen kann, um sie
                              									leichter ausleeren zu können; sie sind mittelst einer Stellschraube am Behälter C befestigt, so daß man sie, wenn ihr Hut oder Dekel
                              									abgenommen ist, indem man sie durch eine zwekmäßige Anordnung der Achsenlager y, y oder y, y′ um beiläufig
                              									einen Zoll höher stellt, leicht kippen lassen kann.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
