| Titel: | Brossard-Vidal's Centesimal-Alkoholometer oder neuer Apparat um den Alkoholgehalt der geistigen Flüssigkeiten zu bestimmen und deren Verfälschungen zu erkennen. | 
| Fundstelle: | Band 98, Jahrgang 1845, Nr. CII., S. 376 | 
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                        CII.
                        Brossard-Vidal's
                           								Centesimal-Alkoholometer oder neuer Apparat um den Alkoholgehalt der geistigen
                           								Fluͤssigkeiten zu bestimmen und deren Verfaͤlschungen zu
                           								erkennen.
                        Aus dem Technologiste, Okt. 1845, S.
                              								6.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Brossard-Vidal's
                           								Centesimal-Alkoholometer.
                        
                     
                        
                           Zur Bestimmung des specifischen Gewichts der Flüssigkeiten besaß man lange Zeit kein
                              									anderes Instrument als die hydrostatische Waage; mittelst dieses Instruments kann
                              									jedoch die Dichtigkeit der Flüssigkeiten nicht so bequem und genau wie diejenige der
                              									festen Körper bestimmt werden und der Alkoholgehalt der gegohrenen Flüssigkeiten
                              									läßt sich damit gar nicht ermitteln. Zur Bestimmung dieses Alkoholgehalts wurden von
                              									vielen Physikern Aräometer construirt; sie beruhen aber alle auf dem Lehrsaz des
                              									Archimedes, daß jeder in einer Flüssigkeit schwimmende feste Körper von derselben
                              									eine seinem Gewicht gleiche Menge verdrängt. So sind die Aräometer oder
                              									Alkoholometer von Baumé, Cartier, Nicholson, Tralles und Gay-Lussac nur
                              									Modificationen desselben Instruments, dessen mehr oder weniger berichtigte
                              									Graduirung auf demselben Grundsaz beruht. Das beste von diesen Alkoholometern ist
                              									dasjenige von Gay-Lussac; seine Scala ist die
                              									vollständigste, denn sie beginnt beim geringsten Alkoholgehalt (0°,01) und
                              									reicht bis zum höchsten (0°,952); überdieß hat Gay-Lussac Tabellen angefertigt, damit man die Angaben seines
                              									Instruments nach der Temperatur der Flüssigkeit corrigiren kann.
                           Wir können hier auf die Construction und Anwendung des Gay-Lussac'schen Centesimal-Alkoholometers nicht näher
                              										eingehenWir verweisen auf den Artikel „Alkoholometrie“ in dem
                                    											Handwoͤrterbuch der reinen und angewandten Chemie von Liebig, Poggendorff
                                    											und Woͤhler, Braunschweig 1842.A. d. R.; da es aber (in Frankreich) im
                              									Handel ausschließlich in Gebrauch ist und die Steuer von geistigen Flüssigkeiten
                              									auch bloß nach dessen Angaben erhoben wird, so ist es wichtig zu wissen, welches
                              									Vertrauen man den damit erhaltenen Resultaten schenken darf. Bei Anwendung dieses
                              									Alkoholometers ist die Berührungslinie der Flüssigkeit, in welche es getaucht wurde,
                              									sehr schwer genau zu bestimmen; dieselbe variirt nämlich, je nachdem das Glas rein
                              									oder unrein, fettig oder öhlig ist; und da es solche Instrumente gibt, wo die
                              									einzelnen Grade vom 55sten bis 30sten (für sogenannten Branntwein) nicht einmal
                              									einen Millimeter von einander entfernt sind, so folgt daraus, daß die wandelbaren
                              									Capillarwirkungen dieser Flüssigkeiten auf das  Glas bei verschiedenen Zuständen Differenzen von mehr als
                              									4° geben können.
                           Angenommen aber auch, das Instrument und die Flüssigkeit seyen in den günstigsten
                              									Umständen zur Lösung der Aufgabe, so bezeichnet doch in der That der Alkoholometer
                              									nur die Dichtigkeit der Flüssigkeiten und seine Angaben sind nur wahr, wenn diese
                              									Flüssigkeiten reine Mischungen von Alkohol und Wasser sind; sobald sie aber die
                              									geringste Menge Zuker, Syrup, Farbstoff enthalten, kurz sobald sie an Dichtigkeit
                              									durch eine fremdartige Substanz zunehmen, wird das Instrument untreu und seine
                              									Angaben stimmen mit dem wirklichen Alkoholgehalt nicht mehr überein. Um in allen
                              									Fällen den Alkoholgehalt der gegohrenen oder destillirten Flüssigkeiten mit
                              									Genauigkeit bestimmen zu können, muß man daher ein Instrument anwenden, welches nach
                              									einem anderen Princip construirt ist.
                           Die Destillation, welche oft angewandt wird, scheint nicht ohne Schwierigkeiten zu
                              									seyn und die Kaufleute wissen sehr wohl, daß nach der Art wie man den
                              									Destillirkolben erhizt, einer Flüssigkeit mehr oder weniger Alkohol entzogen werden
                              									kann, wenigstens innerhalb einer gegebenen Zeit.
                           Man begreift daher, wie wichtig es wäre ein Instrument zu besizen, welches auf ein
                              									anderes Princip als die gewöhnlichen Alkoholometer und Weinwaagen gegründet, dabei
                              									leicht anzuwenden ist und dessen Angaben vollkommen sicher sind; ein solches scheint
                              									Hr. Brossard-Vidal mit Erfolg ausgeführt zu haben;
                              									wir wollen nun das Princip, die Construction und Anwendung seines sogenannten
                              									Alkoholometers mit Zifferblatt (Alcoomètre à cadran)
                              									erläutern.
                           Es ist bekannt, daß unter dem mittleren Druk der Atmosphäre, welcher einer
                              									Queksilbersäule von 0,760 Met. entspricht, das Wasser bei 100° C. siedet;
                              									nach Gay-Lussac siedet unter demselben Druk von
                              									0,760 Met. der reine Alkohol bei 78°. 41 C. Es findet also bei gleichem Druk
                              									eine Temperatur-Differenz von 21°. 59 zwischen dem Siedepunkt des
                              									Wassers und demjenigen des reinen Alkohols statt. Vermischt man Wasser mit Alkohol,
                              									so ist, wie die Erfahrung lehrt, der Siedegrad der Mischung nach dem Verhältniß der
                              									beiden Flüssigkeiten verschieden. Ist nun, wenn man vom Siedepunkt der einen dieser
                              									beiden Flüssigkeiten ausgeht, die Differenz proportional dem Gehalt der Mischung an
                              									der anderen Flüssigkeit? In diesem Fall wäre nichts leichter als ein auf den
                              									Siedepunkt der Mischungen gegründetes Alkoholometer herzustellen, indem man dessen
                              									Scala in gleiche Theile theilt, welche folglich dem Alkoholgehalt dieser Mischungen
                              									proportional wären.
                           
                           Bis jezt hat nach Berzelius' Lehrbuch der ChemieDeutsche Uebersezung von Woͤhler nach der
                                    											dritten Original-Auflage, Bd VIII S.
                                    											138. nur Gröning einige Versuche
                              									angestellt, um den Alkoholgehalt der bei verschiedenen Temperaturen kochenden
                              									Flüssigkeiten zu bestimmen, welche ihm folgende Resultate lieferten:
                           
                              
                                 Temperatur.
                                 Alkoholgehalt der kochenden
                                    											Fluͤssigkeit.
                                 Temperatur.
                                 Alkoholgehalt der kochenden
                                    											Fluͤssigkeit.
                                 
                              
                                 + 77°.25
                                 92
                                 + 87°.50
                                 20
                                 
                              
                                 77.50
                                 90
                                 88.75
                                 18
                                 
                              
                                 77.81
                                 85
                                 90.00
                                 15
                                 
                              
                                 78.15
                                 80
                                 91.25
                                 12
                                 
                              
                                 78.75
                                 75
                                 92.50
                                 10
                                 
                              
                                 79.50
                                 70
                                 93.75
                                 7
                                 
                              
                                 80.00
                                 65
                                 95.00
                                 5
                                 
                              
                                 81.25
                                 50
                                 96.25
                                 3
                                 
                              
                                 82.50
                                 40
                                 97.50
                                 2
                                 
                              
                                 83.75
                                 35
                                 98.75
                                 1
                                 
                              
                                 85.60
                                 30
                                 100.00
                                 0
                                 
                              
                                 86.25
                                 25
                                 
                                 
                                 
                              
                           Diese Alkoholgehalte bedeuten Procente vom Volum der Flüssigkeit bei + 15°.
                              									55C. Gröning gibt nicht an, unter welchem Druk er seine
                              									Versuche anstellte; dieser Umstand ist aber wichtig, denn nach Yelin's Versuchen kocht reiner Alkohol unter 0,760 Met. Druk bei
                              									77°. 32 C., hingegen unter 0,732 Met. Druk bei 76°. 07 C.; die in der
                              									Tabelle mitgetheilten Resultate scheinen hienach so ziemlich bei lezterem Druk
                              									erhalten worden zu seyn.
                           Obgleich wir keineswegs geneigt sind Gröning's Resultaten
                              									völliges Vertrauen zu schenken, so geht doch daraus hervor, daß der Alkoholgehalt
                              									dieser Mischungen durchaus nicht den Temperaturgraben ihres Siedepunkts proportional
                              									ist.
                           Bei dem Alkoholometer des Hrn. Brossard-Vidal sezt
                              									man das Verhältniß, welches zwischen dem Siedepunkt und dem Alkoholgehalt der
                              									Mischung stattfindet, als bekannt voraus, oder vielmehr man bestimmt dieses Gesez
                              									durch Versuche für jedes Instrument besonders; man nimmt ferner an, daß dieses
                              									Gesez, wenn es für den Barometerstand von 0,760 Met. und die Temperatur 0°
                              									bekannt ist, in  den
                              									Gränzen der gewöhnlichen Schwankungen hinsichtlich des Druks und der Temperatur der
                              									Atmosphäre gleich bleibt. Man nimmt überdieß an, daß die ungleiche Ausdehnung der
                              									zwei Flüssigkeiten und die Volumsverminderung, welche beim Vermischen von Alkohol
                              									und Wasser stets eintritt, bei der Temperatur-Erhöhung den Siedepunkt nicht
                              									merklich zu verändern vermögen.
                           Da eine Mischung von Alkohol und Wasser, welche zu kochen anfängt, sogleich Alkohol
                              									überdestillirt, so muß man die Angaben des Instruments genau in dem Augenblik
                              									ablesen können, wo das Sieden der Flüssigkeit stattfindet, weil sonst ihr Siedepunkt
                              									steigen und folglich einen geringeren Alkoholgehalt anzeigen würde.
                           Bei Anwendung des neuen Alkoholometers ist zu berüksichtigen, daß die Substanzen,
                              									welche begierig Wasser anziehen, wie Kochsalz, wasserfreies Glaubersalz, gebrannter
                              									Gyps, salzsaurer Kalk etc., in der Regel den Gehalt der Mischungen erhöhen, während
                              									die Substanzen, welche Verwandtschaft zum Alkohol haben, wie die Harze, Balsame,
                              									Gummiharze etc., in der Regel diesen Gehalt erniedrigen. Es wäre daher eine
                              									Corrections-Tabelle wünschenswerth, die man jedesmal anwenden könnte, wenn
                              									man sich überzeugt hat, daß geistige Mischungen oder gegohrene Flüssigkeiten eine
                              									der erwähnten Substanzen enthalten; übrigens könnte eine solche Tabelle nur auf
                              									experimentellem Wege hergestellt werden.
                           In Fig. 34 ist
                              									der ganze Alkoholometer abgebildet. Er besteht aus einem messingenen Wärmbeken A, A, Fig. 37, durch dessen
                              									Thüre man eine kleine Weingeistlampe Fig. 39 hineinbringt und
                              									auf welches man das Kochgefäß Fig. 36 stellt. Das
                              									ebenfalls aus Messing verfertigte Kochgefäß besteht aus einem Wasserbad B, aus welchem das eigentliche Kochgefäß C, das die auf ihren Alkoholgehalt zu prüfende
                              									Flüssigkeit enthält, hervorragt. Oben auf dem Kochgefäß ist ein kleiner Träger mit
                              									Gabel D angebracht, um den Alkoholometer (welchen man in
                              										Fig. 35
                              									von hinten sieht) zu tragen und zu befestigen.
                           Der Alkoholometer besteht aus einer weiten, unten verschlossenen Glasröhre E, welche oben in eine Röhre von kleinerem Durchmesser
                              										F (die aber kein Haarröhrchen ist) ausläuft. Diese
                              									Röhre wird bis zu einer gewissen Höhe mit ausgekochtem Queksilber gefüllt und über
                              									demselben ein Schwimmer G angebracht. Das Ganze wird in
                              									ein durchbrochenes Gehäuse H, H gestekt, über welchem sich ein eingetheiltes Zifferblatt I, I befindet. Im Centrum
                              									dieses Zifferblatts ist ein leicht drehbarer Zapfen, auf welchen einerseits eine
                              									kleine Rolle J mit Schnurlauf und andererseits ein
                              									Zeiger X befestigt sind. Ueber die Rolle geht ein
                              									Seidenfaden K, dessen eines Ende am Schwimmer G
                              									 und das andere an einem
                              									Gegengewicht (des Schwimmers) L befestigt ist. Den
                              									Alkoholometer mit feinem Zifferblatt bringt man wie gesagt in das Kochgefäß, indem
                              									man ihn auf dem Hälter D aufruhen läßt, wo man ihn
                              									mittelst einer Drukschraube M befestigt.
                           Für jeden einzelnen Alkoholometer muß das Zifferblatt durch directe Versuche
                              									eingetheilt werden; man macht nämlich künstliche Mischungen von Alkohol und Wasser
                              									bei 15° C. Temperatur, wartet bis sich die frei gewordene Wärme verloren hat,
                              									erhöht hierauf die Temperatur dieser Mischungen bis zum Kochen, taucht die
                              									Alkoholometer hinein und bezeichnet auf ihrem Zifferblatt die Punkte, wo der Zeiger
                              									im Augenblik des wirklichen Kochens der Flüssigkeit angelangt ist. Man erhält auf
                              									diese Art sehr genaue Eintheilungen, welche man nach Belieben vervielfältigen
                              									kann.
                           Damit die Angaben dieses Alkoholometers genauer werden und man sie leichter ablesen
                              									kann, verfertigt man ein solches immer nur für gewisse geistige Flüssigkeiten, so
                              									daß man für Weingeist, Branntwein, Wein (und nöthigenfalls für Obstmost und Bier)
                              									besondere Instrumente hat. Das abgebildete ist für Weine und liqueure bestimmt,
                              									deren Alkoholgehalt selten 40 Centesimalgrade (Volum-Procente)
                              									übersteigt.
                           Um den neuen Alkoholometer anzuwenden, verfaͤhrt man folgendermaßen: man senkt
                              									zuerst das Instrument Fig. 35 in das Kochgefäß
                              										Fig. 36,
                              									worin man den Alkoholometer durch die Drukschraube M
                              									befestigt. Hierauf stellt man das Ganze auf das Wärmbeken A, A, Fig. 37. Man gießt in das
                              									Kochgefäß C die Flüssigkeit, deren Alkoholgehalt man
                              									erfahren will und bringt in das Wasserbad B Wasser bis
                              									zur Höhe eines Centimeters. Man versichert sich, daß die Fäden, woran der Schwimmer
                              									und das Gegengewicht hängen, nicht gedreht und ganz parallel sind und verschließt
                              									dann das Kochgefäß mit dem Dekel Fig. 38; man füllt die
                              									Lampe Fig. 39
                              									bis zu zwei Drittel ihres Hohlraums mit Weingeist von 85 Centesimalgraden und läßt
                              									den Docht nur 4 Millimeter herausreichen, wenn anzunehmen ist daß die Flüssigkeit im
                              									Kochgefäß einen hohen Gehalt hat, hingegen 8 Millimeter, wenn sie wie Weine, Biere
                              									etc. wenig Alkohol enthält. Die Lampe wird dann angezündet.
                           Man darf die brennende Lampe während der Operation niemals herausnehmen, weil sich
                              									sonst die Flüssigkeit im Kochgefäß, wenn sie viel Alkohol enthält, entzünden könnte;
                              									man löscht die Lampe sogleich nach beendigter Operation aus und zieht sie dann erst
                              									heraus.
                           Sobald das Queksilber durch seine Ausdehnung in Folge der Temperatur-Erhöhung
                              									so weit gestiegen ist, daß es den Schwimmer G erreicht,
                              									kommt der Zeiger X in Bewegung und dreht sich auf dem
                              										 Zifferblatt. Wenn
                              									sich dieser Zeiger der Zahl nähert, welche den Alkoholgehalt der Flüssigkeit
                              									anzeigen muß, wird sich sein Gang, welcher bisher lebhaft und rasch war, verzögern,
                              									die Flüssigkeit fängt an zu zischen und endlich entschieden zu kochen; sobald die
                              									Wellen, welche durch das Aufbrausen in Folge dieses Kochens erzeugt wurden, die
                              									obere Seite des Dekels zu überziehen beginnen, bleibt der Zeiger einige Zeit
                              									stillstehen, beiläufig 25 Secunden lang bei Weinen und 15 Secunden lang bei
                              									Weingeist; die Zahl, welche der Zeiger dann andeutet, entspricht dem Alkoholgehalt
                              									der Flüssigkeit. Sind im Weingeist Salze aufgelöst, so bleibt der Zeiger längere
                              									Zeit stehen. Bei Versuchen mit Weinen, Bieren etc. darf man aber den entstandenen
                              									Schaum nicht mit den Wellen verwechseln, welche klarer sind.
                           Wenn ein Weingeist mit so viel Zuker, Syrup oder irgend einer anderen in Wasser
                              									auflöslichen Substanz versezt worden ist, daß sein scheinbarer oder aräometrischer
                              									Gehalt sich um 20°, 30° oder 40° vermindert hat, so erhält man
                              									den wahren Alkoholgrad, wenn man vom Vidal'schen
                              									Alkoholometer einen Grad abzieht auf je 12° Differenz des Gay-Lussac'schen Alkoholometers. Man kann auch das
                              									im Weingeist aufgelöste Quantum Zuker berechnen, denn so oftmal als 8°
                              									Differenz zwischen beiden Alkoholometern stattfindet, so vielmal 50 Gramme Zuker
                              									sind im Liter enthalten.
                           Bei Weingeist für Firnisse zeigt der neue Alkoholometer unmittelbar den wahren
                              									Alkoholgehalt an.
                           Folgende Tabelle enthält eine Reihe von Versuchen, welche im Jahr 1844 am Entrepôt des boissons zu Paris von Hrn. Vidal in Gegenwart mehrerer Octroi-Beamten
                              									angestellt wurden; man ersieht daraus wie genau die Angaben des neuen Instruments
                              									sind.
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 98, S. 381
                              Dauer der Versuche.; Angewandte
                                 										Fluͤssigkeiten.; Alkoholgehalt; nach Gay-Lussac's Alkoholomet.;
                                 										nach Vidal's Alkoholometer.; Minuten.; Weingeist von 85 Graden
                                 										(Volum-Procenten), mit der Haͤlfte Wasser verduͤnnt,
                                 										welcher folglich ohne Beruͤksichtigung der Zusammenziehung
                                 										42½° haͤtte zeigen sollen; Grade.; Grade.; Weingeist von
                                 										85° mit 3 Theilen Wasser, verduͤnnt und per Liter mit 100 Grammen
                                 										Zuker versezt
                              
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 98, S. 382
                              Dauer der Versuche.; Angewandte Fluͤssigkeiten.; Alkoholgehalt; nach Gay-Lussac's Alkoholomet.;
                                 										nach Vidal's Alkoholometer; Minuten.; Weingeist von 85°, mit der
                                 										Haͤlfte Wasser verduͤnnt und per Liter
                                 										mit 75 Gram. Melasse versezt; Grade.; Roussillon-Wein; Derselbe Wein, mit
                                 										der Haͤlfte Wasser vermischt; Weingeist von 85°, mit der
                                 										Haͤlfte Holzessig vermischt; Reiner Holzessig; Obstmost;
                                 										Bordeaux-Wein; Derselbe Wein, mit 1/5 Weingeist von 25° vermischt.
                                 										(Diese Fluͤssigkeit schmekt sehr stark nach Weingeist und die Mischung
                                 										waͤre leicht zu erkennen); Bordeaux-Wein, mit seinem doppelten
                                 										Volum Wasser vermischt; Burgunder Wein; Derselbe mit der Haͤlfte Wasser
                                 										vermischt; Infusion von schwarzen Johannisbeeren, zusammengesezt dem Maaße nach
                                 										aus beilaͤusig ⅔ Branntwein von 56° und ⅓
                                 										zerriebener Fruͤchte, welche schon mit Branntwein behandelt wurden;
                                 										Infusion von schwarzen Johannisbeeren mit der Haͤlfte Wasser
                                 										verduͤnnt; Rum, von Martinique bezogen; Alkohol von 60 bis
                                 										90¼°, mit einer gleichen Menge Weingeist von 85° vermischt;
                                 										ohne Ruͤksicht auf die Zusammenziehung haͤtte derselbe 87
                                 										¾° zeigen sollen, er zeigte aber nur 86 ½° an Gay-Lussac's Alkoholometer, diese Mischung mit
                                 										Wasser verduͤnnt
                              
                           Die wenigen vergleichenden Versuche, welche wir selbst mit dem neuen Alkoholometer
                              									anzustellen Gelegenheit hatten, haben uns überzeugt, daß dieses Instrument auf ein
                              									gutes Princip gegründet ist, daß seine Angaben sehr genau und sehr leicht abzulesen
                              									sind, daß es endlich leicht anwendbar ist und schnell zum Ziele führt. Offenbar  muß ein solches
                              									Alkoholometer, welches den Alkoholgehalt der gegohrenen Flüssigkeiten genau angibt,
                              									welche Verfälschungen auch damit vorgenommen worden seyn mögen, den Betheiligten
                              									sehr wünschenswerth seyn.
                           Um ein sorgfältig ausgeführtes derartiges Alkoholometer zu erhalten, wendet man sich
                              									an den Mechanikus Desbordes (rue
                                 										Saint-Pierre-Popincourt,) No. 20)
                              									zu Paris.
                           
                              F.
                                    											Malepeyre.
                              
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
