| Titel: | Anwendung der Elektricität zur Fabrication von Cementstahl; von A. Wall. | 
| Fundstelle: | Band 98, Jahrgang 1845, Nr. CIV., S. 385 | 
| Download: | XML | 
                     
                        
                        CIV.
                        Anwendung der Elektricitaͤt zur
                           								Fabrication von Cementstahl; von A. Wall.
                        Aus dem Technologiste, Okt. 1845, S.
                              								1.
                        Mit Abbildungen auf Tab.
                              									V.
                        Wall's Anwendung der Elektricität zur Fabrication von
                           								Cementstahl.
                        
                     
                        
                           Wir haben früher das Verfahren mitgetheilt (polytechnisches Journal Bd. XCIII S.
                                 									388), welches A. Wall vorschlug, um mittelst eines
                              									elektrischen Stroms das Gußeisen zu reinigen, wenn es noch im Fluß ist oder anfangt
                              									zu erstarren. Kürzlich nahm derselbe ein Patent auf die Anwendung der Elektricität
                              									zur Fabrication des Cementstahls, wobei er folgendermaßen verfährt:
                           Die in Stahl zu verwandelnden Eisenstäbe werden in einer Reihe über einander in den
                              									Cementirkasten gelegt und dabei ihre Enden durch Blöke unterstüzt, wie die
                              									Abbildungen zeigen. Fig. 41 ist nämlich der Grundriß dieser Anordnung im Niveau der unteren
                              									Reihe von Stäben, und Fig. 42 eine Endansicht
                              									von drei Reihen Stäben; a, a, b, b, c, c sind die Stäbe
                              									und d, d, e, e, f, f die Unterstüzungsblöke, welche die
                              									Elektricität vom Ende eines Stabes auf dasjenige des folgenden Stabes in der Reihe
                              									fortleiten. Die Zwischenräume der neben einander befindlichen Blöke d, d werden bis zum Niveau der oberen Seite dieser Blöke
                              									mit feuerbeständigem Thon ausgefüllt; hierauf wird eine Schichte desselben Thons von
                              									5 Linien Dike über dieser Seite ausgebreitet und darauf legt man eine zweite Reihe
                              									von Blöken e, e und so fort. Die Zwischenräume der Stäbe
                              										a, a hingegen füllt man mit einem Gemenge von 6
                              									Theilen Kohks- oder Holzkohlenpulver und 2–3 Theilen Kreidepulver aus.
                              									Der leere Raum über der oberen Reihe von Stäben wird bloß mit Kohks oder Holzkohlen
                              									ausgefüllt.
                           Die Reihen werden mit einander durch Metallstangen g, g
                              									verbunden und an jedem Ende der Reihen bringt man eine Polstange h und einen Probirstab i an.
                              									Zwei Drähte, welche von den Polstangen ausgehen, sind mit den Polen einer
                              									galvanischen Batterie Verbunden, so daß sie das elektrische Fluidum der ganzen Reihe
                              									von Stäben mittheilen.
                           Man läßt die Elektricität 12–14 Stunden lang durch die  Stäbe strömen oder vielmehr so
                              									lange bis die Probirstäbe alle Anzeichen einer gehörigen Verwandlung in Stahl
                              									darbieten.
                           Die bei diesem Verfahren anzuwendende galvanische Batterie muß nach Wall beiläufig 30,000 Quadratzoll Fläche haben, wenn 12
                              									Tonnen Eisenstäbe in Stahl verwandelt werden sollen.
                           Nach Wall soll man auch den Gußstahl der Einwirkung der
                              									Elektricität unterwerfen und zwar nach demselben Verfahren, welches er früher für
                              									das Roheisen in Barren (die Gänze) vorschrieb.
                           Auf dieselbe Art, wie das Gußeisen gereinigt wird, kann man auch Kupfer, Zinn und
                              									Zink einem elektrischen Strom unterziehen, während sie noch flüssig sind und in dem
                              									Augenblik wo sie in den festen Zustand übergehen.
                           
                        
                     
                  
               Tafeln
