| Titel: | Verfahren zum Leimen des Schreibpapiers, worauf sich Christ. Phipps zu River bei Dover in Folge einer Mittheilung am 21. Jun. 1844 ein Patent ertheilen ließ. | 
| Fundstelle: | Band 98, Jahrgang 1845, Nr. CXVIII., S. 444 | 
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                        CXVIII.
                        Verfahren zum Leimen des Schreibpapiers, worauf
                           								sich Christ. Phipps zu
                           								River bei Dover in Folge einer Mittheilung am 21. Jun. 1844 ein Patent ertheilen
                           								ließ.
                        Aus dem London Journal of arts, August 1845, S.
                              									24.
                        Phipp's Verfahren zum Leimen des Schreibpapiers.
                        
                     
                        
                           Dieses Verfahren dient zum Leimen des Schreibpapiers, welches mittelst der Maschinen
                              									von Didot, Fourdrinier etc.
                              									fabricirt wird. Dabei pflegt man jezt Trokenapparate anzuwenden, welche so
                              									angeordnet sind, daß die Fabrication und das Troknen des Papiers gleichzeitig
                              									vorschreiten. Das vollkommen trokene Papier verläßt alsdann den Apparat; es passirt
                              									2–5 geheizte Cylinder, je nach deren Dimensionen; da aber das Papier zum
                              									Leimen nach der neuen Methode nicht vollkommen troken seyn soll, so begnügt man sich
                              									es über einen einzigen Cylinder von 2–3 Fuß Durchmesser gehen zu lassen,
                              									welcher mittelst Dampfs auf eine Temperatur etwas unter der Siedhize des Wassers
                              									erwärmt wird.
                           Das Papierblatt lauft über einen durchsichtig gewebten cylindrischen Haspel und der
                              									Leim wird auf seine äußere Seite mittelst elastischer Walzen aufgetragen, indem es
                              									sich auf dem Haspel aufrollt. Während sich lezterer dreht, legt sich die ungeleimte
                              									Seite des Papiers auf diejenige, welche bereits den Leim empfangen hat und theilt
                              									ihn mit ihr während der Dauer der Berührung. Man läßt das Papier in diesem Zustande
                              									einige Zeit auf dem Haspel, damit es den Leim einsaugen kann, worauf man es abrollt
                              									und wieder den Trokenapparat passiren läßt.
                           Damit aber der Leim gleichförmig absorbirt wird, ohne daß man das Papier aus der
                              									Maschine zu entfernen braucht, sind vier Haspel in demselben Gestell angebracht,
                              									welches sich um eine horizontale Achse dreht, wenn ein Haspel mit geleimtem Papier
                              									beschikt ist und ein anderer Haspel das Papier aufnehmen soll, welches die Maschine
                              									abgibt; da die Zeit, welche nöthig ist um so viel Papier zu machen und zu leimen als
                              									ein Haspel aufnehmen kann, hinreicht um eben so viel geleimtes Papier durch den
                              									Trokenapparat zu nehmen, so bleibt das mit Leim getränkte Papier auf jedem der
                              									beschikten  Haspel
                              									beiläufig die doppelte Zeit, welche nöthig ist, um einen einzigen solchen Haspel zu
                              									beschiken.