| Titel: | Einfache Methode das freie und gebundene Ammoniak im Guano und anderen Düngern zu bestimmen; von David Forbes. | 
| Fundstelle: | Band 99, Jahrgang 1846, Nr. LVII., S. 218 | 
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                        LVII.
                        Einfache Methode das freie und gebundene Ammoniak
                           								im Guano und anderen Düngern zu bestimmen; von David Forbes.
                        Aus der Chemical Gazette, 1845 Nr.
                              								74.
                        Mit einer Abbildung.
                        Forbes' Methode das freie und gebundene Ammoniak im Guano und
                           								anderen Düngern zu bestimmen.
                        
                     
                        
                           Eine einfache, genaue und zugleich schnell ausführbare Methode um den Ammoniakgehalt
                              									des Guanos zu bestimmen, ist jetzt um so wünschenswerther, da so häufig Analysen
                              									dieses Düngers sowohl für Kaufleute als Landwirthe gemacht werden müssen; folgendes
                              									Verfahren scheint mir diese Vortheile zu besitzen.
                           Zuerst bestimmt man den Gehalt des Guanos an freiem Ammoniak zugleich mit dem
                              									Wassergehalt auf folgende Weise: — Man bringt in eine gewöhnliche Glasröhre
                              									von beiläufig 5 Zoll Länge und ½ Zoll Weite eine bestimmte Menge des zu
                              									untersuchenden Guanos; 25 bis
                           
                           
                              
                              Textabbildung Bd. 099, S. 219
                              Röhre muit Guano.; Röhre mit
                                 										Aetzkali und Kalk.; Rohre mit Kupfersalz.
                              50 Gran sind am geeignetsten. Diese Röhre wird dann
                                 										vermittelst eines Korks mit einer Röhre von demselben Durchmesser verbunden,
                                 										welche aber nur beiläufig 4 Zoll lang und an einem Ende ausgezogen ist, so daß
                                 										sie durch den Kork geht und eine kleine Oeffnung verbleibt, durch welche das Gas
                                 										aus der Röhre mit Guano entweichen kann. Man bringt nun einige Stückchen Asbest
                                 										in das zusammengezogene Ende der Röhre, damit die Oeffnung während des Processes
                                 										nicht verstopft werden kann; die Röhre wird hierauf mit Stücken von Aetzkali
                                 										allein oder vermengt mit Kalkstücken gefüllt; letzteres ist vorzuziehen. Das
                                 										obere Ende dieser Röhre wird nun mit einer anderen Röhre von ganz gleicher
                                 										Construction verbunden, die aber nur beiläufig 3 Zoll lang ist und welche man,
                                 										nachdem wie zuvor Asbest angebracht wurde, mit scharf getrocknetem
                                 										Kupfervitriol, salpetersaurem Kupfer oder Chlorkupfer füllt. Einige Stückchen
                                 										Asbest werden jetzt in das obere Ende einer jeden dieser Röhren gebracht, damit
                                 										ihr Inhalt nicht herausfallen kann. Jede Röhre wird dann besonders gewogen.
                                 										Endlich verbindet man die drei Röhren mit einander und stellt die Röhre mit
                                 										Guano in ein Wasserbad, bis alle Feuchtigkeit ausgetrieben worden ist. Die
                                 										Röhren werden dann auseinander genommen und wieder gewogen; das Ammoniak,
                                 										welches der Guano in freiem Zustande enthält, wird direct bestimmt durch die
                                 										Gewichtszunahme der das Kupfersalz enthaltenden Röhre, während die
                                 										Gewichtszunahme der mit Kali und Kalk gefüllten Röhre den Wassergehalt des
                                 										Guanos anzeigt.
                              
                           Nun hat man noch das gebundene Ammoniak zu bestimmen; man versetzt daher den Guano
                              									von der vorhergehenden Probe in seiner Röhre mit beiläufig seinem gleichen Volum
                              									fein gepulvertem gebranntem Kalk und vermengt ihn damit gehörig durch Schütteln;
                              									dann setzt man den Apparat wieder wie vorher zusammen und erhitzt die den Guano
                              									enthaltende Röhre bis zur dunklen Rothglühhitze; dadurch wird alles Ammoniak
                              									ausgetrieben, welches sich mit dem in der oberen Röhre enthaltenen Kupfersalz
                              									verbindet und wie vorher durch directes Wiegen bestimmt wird. Man kann sehr leicht
                              									beurtheilen, ob alles Ammoniak ausgetrieben ist und die Operation nicht weiter
                              									fortgesetzt  werden muß;
                              									denn das Ammoniak ertheilt, während es in der Röhre hinaufzieht, dem Kupfersalz
                              									womit es sich verbindet, eine herrliche blaue Farbe, und wenn diese in der Röhre
                              									nicht mehr höher hinauf sich verbreitet, so ist die Probe als beendigt zu
                              									betrachten.
                           Ganz auf dieselbe Art kann jeder andere Dünger auf seinen Ammoniakgehalt geprüft
                              									werden.